Ihr wisst aber schon, dass die Bevölkerungspyramide nicht mehr so viele 18-jährige ausweist. Die, die gerade um die 20 sind, haben oft gar nicht das Geld nach Wacken zu fahren.
Und wie hoch ist der Anteil junger Leute, die wirklich als Festivalgänger in Frage kommen? Die jungen Leute sind hyperdivers in Bezug auf ihre Lebensrealitäten. Viele sind je nach Kulturkreis auch sehr religiös oder schlicht armutsgefährted.
Will meinen kann auch nicht unbedingt die Jugend 2025 mit 1995 oder 2005 vergleichen.
Wacken ist ein teures Festival. Zielgruppe vermutlich eher "arbeitende Bevölkerung".
Tendenziell ab 30. Als ich 19 war bei meinem ersten Wacken, konnte ich die 55€ vom Taschengeld bezahlen.
Bin jetzt Anfang 40 und mit dem Lineup sehr zufrieden, weil auch viele 90er Revivals dabei sind mit denen ich meine Metal-Anfänge hatte (Savatage, Nevermore etc.) oder The Gathering, weil damals verpasst. Mal Glück mit persönlichen Highlights.
Für die paar Jahre Jüngeren fehlt vermutlich sowas wie Motionless in White (womit ich nix anfangen kann) Metalcore-Dinge. Kommt ja vielleicht noch.
Gab es aber in vergangenen Jahren. Habe jetzt aber dennoch keine Schaaren von 20jährigen gesehen. Oder es braucht auch mehr Nieschenabdeckung angesagter Acts der verschiedenen Subgenres. Das sind aber dann keine großen Namen.
Warum ist nicht sold out? Ich kann mir mehrere Einflussfaktoren vorstellen, die außerhalb des Lineups liegen können:
- zu teuer sei es Tickets oder einfach in Total
- Wetterverhältnisse und der Umstand, dass Matsch 2025 da war und vermutlich viele den Eindruck haben, dass da zu wenig getan wurde.
- Berichterstattung in den Medien
- Schlimme Abreise für einige
- das Feeling passt nicht mehr
- Boykott der Metalszene im engeren Sinne (z.B. wegen des Investors oder Ballermannisierung) - es ist krass wie oft ich bei Konzerten mitbekommen, dass sie nicht nach Wacken wollen und ich rede nicht von nur kleinen Trve-only-Veranstaltungen. Wacken hat durchaus einige Leute vergrault und die wandern ab zur Konkurrenz. Eine Eindruck der im Forum gerne ignoriert oder nicht gerne gehört wird, aber da draußen existiert diese Position.
- Konkurrenz an sich...es gibt halt inzwischen viele Metal-Festivals mit einem guten Zielgruppenfit.
- zu anstrengend, lange Wege, Überschneidungen --> das hat sich erst seit wenigen Jahren geändert zum eher Negativen
- 1 Woche Festival passt nicht für jeden --> es gibt vermutlich 2 große Cluster: die einen die eine Woche Party machen wollen vs. Welche die einfach 3 Tage Musik wollen und das Campen und Nebenprogramm als Selbstzweck nicht so mögen oder es mit Urlaub nicht passt
Am Ende des Tages stellt sich dann die Frage "lohnt sich das für mich?"
In Bezug auf Geld, Zeit, Urlaub, Anstrengungen drumrum.
Wenn die Alternative für einige Rockharz (stark gewachsen), für andere Summerbreeze, für dritte Party.San oder irgendwas mittelgroßes teils im Ausland ist (z.B. Brutal Assault, Metal Magic Festival,...)...dann kommt bissel was zusammen.
Und die Inflation schmälert zudem generell den Geldbeutel. ^^"