Ich habe es sehr oft gesagt, und ich sage es gern noch einmal: Wenn hier mal EIN EINZIGER fundierter und sachlich kritischer Beitrag kommt, dann wird der auch vom Fleck weg akzeptiert. Leider werden in solchen Kritikbeiträgen allermeist Sachverhalte miteinander vermischt, bei Vergleichsfestivals unterschiedliche Maßstäbe angesetzt bzw. ungültige Vergleiche gezogen, gefährliches Halbwissen präsentiert oder sonstiger Bullshit gelabert. Das hat nichts damit zu tun, dass irgendwer keine Kritik vertragen kann, sondern es gibt hier einfach nur Leute, die die ewige Meckerei um des Meckerns Willen satt haben und ein wenig hinter die hohle Fassade schauen können.
Ich muss Deinen Beitrag mal aufstückeln, um auf einzelne Aussagen zu reagieren, weil hier so viel in einen Topf geworfen wird.
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Aber gut zu den Kritikpunkten meiner Kritik.
Hellfest/Orga Beispiele: Frühzeitiges Line-Up und Bekanntgabe der Headliner, eigene Regeln werden eingehalten und zwar konsequent (ja, kein Grillen, aber ich (und viele andere) fahre auch nicht zum grillen nach Wacken). Und letztes Jahr kamen sich wieder viele Kunden in Wacken verarscht vor, die sich an die Regeln hielten. Überlaufende und ungereinigte Dixies, gesperrte Ausfahrten weil bald Leute kommen könnten, Sackgassen, in denen man drehen musste um rauszufahren (wer zuletzt kommt sitzt garantiert fest)... Kritik an der Qualität des Merchandise, das man von einem Partner zurückgeholt hat (2015), nur um es 2016 und auch 2017 selbst noch schlechter zu machen. Stewards die erst im Regelheft nachschauen müssen und dann unverrichteter Dinge weitergehen weil die Typen größer und breiter als die zwei Steward-Blondinen sind? Wacken arbeitet an so vielen Stellen unprofessionell. Ja, Hellfest nehmen mittlerweile 250 Euro, weil sie es können (und warum können sie das?). Ich gehe davon aus, das die erst bei über 300 Euro einen Besuchereinbruch erleben, evtl. sogar erst bei 350 Euro.
Wer kam sich verarscht vor, weil er sich an Regeln hielt? Wer hatte denn Vorteile, weil er sich nicht an Regeln hielt? Und hat diese Aussage irgendwas mit Dixis oder der Wegeführung zu tun?
Was ist das für ne Story mit dem Regelheft und den zwei Blondinen? Worum ging's? Haste's lieber, wenn nur noch glatzköpfige Riesentrollos als Stewards da rumrennen, die NICHT ins Regelheft gucken, stattdessen einfach ihre Macht 'n bisschen ausspielen, weil sie's so geil finden? Und damit schlechte Stimmung provozieren und Leute evtl. auch mal vom Platz geschickt werden, obwohl das eigenlich nicht sein müsste, wenn man mal drüber nachdenkt?
Die Regeln nicht ganz so streng auszulegen, sondern lieber auf Verständigung zu setzen, ist doch gerade eine Stärke von Wacken! Wacken hat sich noch nie über Verbote definiert.
Btw, wo hast Du die Zahlen zum Hellfest her? Kosten die Tix 2017 nicht 197,50€?
Viele Leute schwärmen von den Billings bei anderen - deutlich billigeren - Festivals. Hier keine Kritik anzunehmen weil "Wacken ist ja schließlich Wacken" und "ich geh ja schließlich wegen der Atmosphäre und nicht wegen der Musik", ist gelinde gesagt dämlich. Hört irgendjemand noch ernsthaft "ich geh nach Wacken weil die Bands da so erstklassig sind"? Es gibt seit Jahren entsprechende Reklamationen. Und dieses Jahr war der Bogen dann halt überspannt.
Das ist ein immer wieder bemühtes Märchen, dass das Billing so schlecht und so billig sein soll. Fakt ist, es gibt zwei Sorten von Kritikern. Da sind einmal die "Headliner-Kritiker", die typischerweise immer nach den großen Namen fragen. Die ganzen kleinen Festivals können sich diese Namen überhaupt nicht leisten, und wenn, dann ist nur einer von denen da, oder das restliche Billing ist auch so lala. Man schaue sich z.B. mal das GMM an, das hat in diesem Jahr so überhaupt nix, was irgendwie den Preis rechtfertigen würde. Das GMM ist jetzt auch kein kleines Festival, daher das nur am Rande.
Dann gibt es die "Sparten-Kritiker", die lieber auf kleinere Festivals gehen, die sich dann meistens auch in eine bestimmte Richtung spezialisiert haben. Zum Beispiel das Brutal Assault, oder auch Hörnerfest, Party.San (deutlich Death/Black/Thrash-lastiger), und und und. Das sind meistens auch die Leute, die Wacken die "True-ness" absprechen, Wacken sei zu weichgespült usw. Das Lustige daran ist: verpflichtet Wacken angesagte Bands aus den Sparten, wird gemeckert, weil Wacken ist ja zu Kommerz für die. Werden solche Bands nicht verpflichtet, ist das Billing Kacke. Wie man's auch dreht, irgendwie ist Wacken immer Kacke. Schlussendlich KANN sich Wacken nicht spezialisieren, das ist auch gar nicht die Intention.
Ja, Quark, dann verkauf die 5.000 Tickets die jetzt für 220 Euro keiner haben will (oder sind es gar noch mehr Tickets?) halt für 250 Euro an der Abendkasse.... Aber hattest Du nicht selbst (als Moderator) gepostet, dass Du dieses Jahr nicht hingehst? Und letztes Jahr gingen die Dinger für deutlich unter 100 Euro in den letzten beiden Wochen vor dem Festival auf den einschlägigen Marktplätzen weg. Wird also wohl eher auf Tagestickets hinauslaufen. Und ob die für viel Geld weggehen... Und dann wäre da noch das kleine Thema Vorfinanzierung. Wer gibt dem Unternehmen das Geld für die Organisation, wenn die Kunden die Tickets (vielleicht) an der Abendkasse kaufen? Der Liquidationserlös der ICS würde nicht ausreichen um die Produktionskosten eines Jahres zu decken. Und wie lange - bzw. wie hoch - Kreditversicherer Wacken noch versichern wenn die Zahlen rückläufig sind, kannst Du dir an einer Hand abzählen. Und dann heißt es "Vorkasse". Und zwar für jeden kleinen Scheiß.
Liquidität und so weiter hier anzuführen ist Unfug.
Die Vorverkaufssituation ist bei Wacken im Vergleich zu fast allen anderen europäischen Festivals trotz ausgebliebenem Sold Out immer noch mit Abstand am besten. Da jetzt direkt den Teufel an die Wand zu malen á la Liquiditätsprobleme ist unseriöse Panikmache.
Mit der in der Bilanz genannten Kundentreue ist es wohl auch nicht ganz so weit het, wie man das gerne hätte und an der Kommunikation mit den Kundrn muß man auch noch massiv arbeiten. Beispiel? Bandaustausch 2016 = Kommunikation gleich null. WLAN? Fehlanzeige. Aber Bezahlkartensysteme einführen wollen, die schon bei besser organisierten Veranstaltern mit erheblich besserer Infrastruktur zu Unmut führen.Und Leute/Moderatoren im Forum, die selbst nicht hingehen, aber erzählen, dass alles ach so toll und gerechtfertigt ist - höchst unprofessionell.
FAKT ist: Wacken ist eine starke Marke mit einer starken und ungebrochenen Kundenbindung. Auch, wenn man das anhand irgendwelcher zusammengewürfelter Kritikpunkte hier suggeriert wird. Was ist das mit dem WLAN? Was für ein schlecht kommunizierter Bandaustausch?
Kritik zum Thema Symphonicmetal / Epic-Metal? Braucht doch keiner und BTB will (soll) keiner hören weil zu schnell groß geworden dank Beziehungrn, aber OReilley spielen 4x.... Glammetal? Old-school-heavy-metal?
Worauf genau willst Du hiermit hinaus? Ist mir nicht klar.
Und nur so nebenbei - Blechblosn hat 70% Nein in der Umfrage und ist trotzdem da. Dorfrockerkritik 2016? Auch hier zeigte sich das Management erstaunlich Meinungsresistent.
Wie, meinungsresistent? Haben die Dorfrocker 2016 auf dem Open Air gespielt? Nein, haben sie nicht. Nur im Dorfgasthof. Weil man sie nicht mehr ausladen konnte. Danach werden sie nicht wieder verpflichtet. Wo ist das Problem?
Und wie voll war's bei Santiano (die laut den Truemetalheads keiner hören will) nochmal? Und bei Sabaton auch mit entsprechender Kritik der Truemetalheads oder bei Savatage und TSO? Klar, die Night to Dismember dieses Jahr zieht mit Sicherheit auch solche Massen an Truemetalheads an... Aber ja, die Bands dürften billiger sein...
Worauf willst Du hier wieder hinaus? Das ist mir etwas zu konfus geschrieben. Bitte Aufklärung.
Wacken ist ein Metal- und Rockfestival. Kein Death-Trash-Core-Festival. Mittlerweile fehlt aber einfach die Ausgewogenheit und das kostet Besucher.
Wo fehlt die Ausgewogenheit? Was ist denn zuviel da, was zuwenig?
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Man kann Kritik annehmen und daraus lernen oder es sein lassen. Ich als ICS GmbH hätte die Hosen gestrichen voll bei der aktuellen Resonanz.
Was denn für ne Resonanz? Die Meckerpötte sind seit Jahren immer gleich geblieben, lediglich die Themen ändern sich ab und an mal. Glaubst Du ernsthaft, diese "Kritik" sei neu? ^^ Du bist ja lustig. In welcher Form sollte man denn die immer aufkeimende Kritik annehmen? Wirklich fundierte Kritik wird in der Rethink-Gruppe geäußert, da wird auch durchaus kritisch auf viele Dinge geschaut. Und diese Kritik wird auch angenommen und teilweise in Verbesserungen umgesetzt..