Hat das W:O:A seinen Zenit überschritten?

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gecka88

W:O:A Metalhead
3 Juli 2015
133
35
73
Die Ticketverkäufe lassen die These zumindest zu! - Ich selbst habe da keine klare Meinung zu, ich frage mich aber, ob die nur die Preiserhöhung dafür zuständig ist, dass das WOA im Oktober noch nicht ausverkauft ist.
Vielleicht liegt es aber auch daran, dass das wirkliche Stammpublikum gar nicht so groß ist und die Touristen so langsam das Interesse verlieren, da es nur 1-2 Jahre ganz witzig ist dich dort zu besaufen, aber keine echte Bindung da ist, die auf Jahre hält. Zusätzlich haben die "truen" Metaller keine Lust mehr, aufgrund zunehmender Komerzialisierung etc., so dass auf Dauer nur eine Kerngruppe überbleibt, die vielleicht kleiner ist, als angenommen und natürlich auch einer Fluktuation unterliegt.

Mein Gedankengang stützt sicher eher auf einen langfristigen Blick (10-20) Jahre. Vor allem, weil es immer weniger ganz große Headliner wie Maiden, Priest etc. geben wird.

Somit gibt es für die Zukunft (auf 10-20 Jahre) für mich 3 Optionen:
- der späte Sold-Out hat keinen wirklichen Effekt auf das Festival und es wird auch auf Jahre hin weiter ausverkauft bleiben, nur eben später
- das Festival wird Probleme haben die Tickets zu verkaufen und wird irgendwann schließen, da sie Probleme haben, sich zu verkleinern
-Die Besucherzahlen gehen langfristig leicht zurück, aber es wird eine Kerngruppe (von vllt 40 - 60.000 Leuten) geben und das Festival verkleinert sich entsprechend

Wichtig: Ich will nicht durch ein verzögerten Sold Out den Teufel an die Wand malen. Bestimmt nicht! Aber etwas über die Zukunft zu sinnieren, finde ich ziemlich spannend und bin gespannt auf eure Meinungen;)
 

Wacken-Jasper

Administrator
Teammitglied
18 Jan. 2012
6.479
6.835
130
www.wacken.com
ich frage mich aber, ob die nur die Preiserhöhung dafür zuständig ist, dass das WOA im Oktober noch nicht ausverkauft ist.
Definitiv nicht.

Wir sehen da selbst mehrere Gründe. Aber auch kein großes Problem, wir verkaufen laufend Tickets und sind guter Dinge. Wir sind seit über 25 Jahren dabei, so richtig schnelle Sold-Outs gab nicht einmal 5 Jahre lang. Wenn wir jedes Jahr davon geschrieben haben, dass wir von den Resonanzen total überrascht und umgehauen waren, dann war das kein Geschreibsel, sondern die Wahrheit. Das wurde nie als Selbstverständlich angesehen.

Mögliche Gründe - Liste ist bestimmt nicht vollständig:

A: Teurer. Klar, manche sagen einfach "reicht" oder können es sich schlicht nicht leisten.

B: Bislang kein übergroßer Name. Der schnelle Sold-Out kam nach der Rammstein VÖ, danach war Jubiläum und danach mit TSO, Savatage, Running Wild usw. eine starke erste Welle. Alles das ist bislang nicht gegeben.

C: Zwei Jahre schlechtes Wetter in Folge. Muss man nicht erklären, spricht für sich.

D: Allgemeine Sicherheitslage, das sehen auch viele andere Events, teilweise sieht man in bis dahin sehr soliden Verkaufszahlen für Events im Winter starke Einbrüche seit Juni und Juli, die seitdem nicht wieder ausgeglichen sind. Beim Oktoberfest in München fehlten mal eben 300.000 Personen im Vergleich zu den anderen Jahren.

Vielfach wird es einfach eine Kombination aus ein, zwei oder drei Gründen sein. Die könnten sich in vielen Fällen mit dem Kalender auflösen oder auch nicht, das hängt von den individuellen Geschmäckern und den noch laufenden Verhandlungen ab.

Und wie es nach dem beginnenden Sauriersterben weiter gehen wird, ob neue Bands in diese Super-Liga nachrücken werden... nun, die Wetten laufen, alle sind gespannt. Das ist auch bei den Konferenzen in der Branche jedesmal ein Thema.

Ob die Jahre des super schnellen Sold-Outs nun für immer vorbei sind wage ich nicht zu prognostizieren, ein Jahr mit gutem Wetter und eine fette erste Welle (bspw. die beiden großen Ms) und es kann schon wieder ganz anders aussehen.
 

TomHH_DE

W:O:A Metalhead
5 Feb. 2015
110
2
63
Hamburg
Moin,
also den Zenit überschritten will ich nicht sagen.

Womit Du sicherlich recht hast - die Preiserhöhung hat auf jedenfall
einige abgeschreckt und nicht nur Party-Touristen die
eigentlich nur zum Saufen da sind.

Ich bin das 5te mal in Folge da gewesen, weil für mich Wacken
irgend wie was "Besonderes" hat. Stimmung, Musik, die Leude
für mich passt es.

Die erneute Anhebung Kartenpreise war für mich überraschend
zumal die Begründung für mich nicht einsichtig. Aber das wurde schon an
andere Stelle ausgiebig diskutiert.

Hätte ich persönlich etwas früher erfahren (war erst am nächsten Tag wieder selber online) hätte ich mir keine Karte zu dem Zeitpunkt gekauft.

Vielleicht kommt noch ein Sold Out wenn mal mehr Bands bestätigt werden wer weiß.

2017 bin ich auf jedenfall noch mal dabei.
Hoffe auf..
..tolle Bands
..trockenes Wetter
..befestigte Wege (wenigstens die Hauptwege)
und das der Biergarten wieder an die alte Stelle zieht..
 
Zuletzt bearbeitet:

Wacken-Jasper

Administrator
Teammitglied
18 Jan. 2012
6.479
6.835
130
www.wacken.com
Manilla Road und Medieval Steel? :o

mmchars.jpg
 

WOAnders

W:O:A Metalmaster
6 Juli 2016
10.298
8.166
128
Die Ticketverkäufe lassen die These zumindest zu! - Ich selbst habe da keine klare Meinung zu, ich frage mich aber, ob die nur die Preiserhöhung dafür zuständig ist, dass das WOA im Oktober noch nicht ausverkauft ist.
Vielleicht liegt es aber auch daran, dass das wirkliche Stammpublikum gar nicht so groß ist und die Touristen so langsam das Interesse verlieren, da es nur 1-2 Jahre ganz witzig ist dich dort zu besaufen, aber keine echte Bindung da ist, die auf Jahre hält. Zusätzlich haben die "truen" Metaller keine Lust mehr, aufgrund zunehmender Komerzialisierung etc., so dass auf Dauer nur eine Kerngruppe überbleibt, die vielleicht kleiner ist, als angenommen und natürlich auch einer Fluktuation unterliegt.

Mein Gedankengang stützt sicher eher auf einen langfristigen Blick (10-20) Jahre. Vor allem, weil es immer weniger ganz große Headliner wie Maiden, Priest etc. geben wird.

Somit gibt es für die Zukunft (auf 10-20 Jahre) für mich 3 Optionen:
- der späte Sold-Out hat keinen wirklichen Effekt auf das Festival und es wird auch auf Jahre hin weiter ausverkauft bleiben, nur eben später
- das Festival wird Probleme haben die Tickets zu verkaufen und wird irgendwann schließen, da sie Probleme haben, sich zu verkleinern
-Die Besucherzahlen gehen langfristig leicht zurück, aber es wird eine Kerngruppe (von vllt 40 - 60.000 Leuten) geben und das Festival verkleinert sich entsprechend

Wichtig: Ich will nicht durch ein verzögerten Sold Out den Teufel an die Wand malen. Bestimmt nicht! Aber etwas über die Zukunft zu sinnieren, finde ich ziemlich spannend und bin gespannt auf eure Meinungen;)

Ich denke, in diesem post steckt eine Menge Wahrheit.
Die Preiserhöhung ist sicherlich ein Grund für den stockenden Ticketverkauf, wenn vielleicht auch nicht allein über die Summe an sich, sondern an der Tatsache, dass es, was mich betrifft (2011) innerhalb von sechs Jahren fast eine Verdopplung des Preises ist. Ich denke schon, dass es vielen aufgefallen ist und es mittlerweile richtige Alternativen gibt.

Fehlende headliner ist natürlich immer Geschmackssache.
Die einen wollen die ganz Großen, die anderen eher nicht.
Fakt ist, die Großen der Branche sind auf anderen Festivals (RaR,...)ebenfalls zu sehen, auch wenn deren line-up ansonsten eher auf Otto Normalverbraucher abgestimmt ist. Diese Veranstaltungen ziehen natürlich dann auch die Touris, die einmal im Leben, was weiß ich, Iron Maiden, Judas Priest,.... sehen wollen. Das finde ich allerdings weniger tragisch!!

Fakt ist natürlich auch, dass es diese frühen "Sold-outs" früher auch nicht gab, sondern eher eine Erscheinung der letzten Jahre war. Hier spielen sicherlich das 25. Jubiläum und zwei Jahre mit bombastischen Wetter und dementsprechender Euphorie eine Rolle.

Ich denke nicht, dass man sich in den nächsten Jahren Sorgen um das WOA machen muss, aber Thomas Jensen und Holger Hübner werden auch nicht jünger. Wer weiß, was passiert, wenn die beiden nicht mehr wollen.
 

A:L:D:I

W:O:A Metalhead
11 Jan. 2002
624
104
88
im Norden ;)
Website besuchen
Die Frage ist eher, ob die Zeit der großen Festivals allgemein vorbei ist. Festivals waren DAS Ding im neuen Jahrtausend. Vorher hat man mal gehört, dass jemand nach Roskilde gefahren ist und der hat dann erzählt, wie toll es dort ist. Dann wurde die Nachfrage immer größer. Jedes Dorf hat sein eigenes Festival aus dem Boden gestampft, das Gebuhle um die Bands und Fans ging los. Einige Bands wollten selbst etwasvom großen Kuchen abhaben und veranstalteten ihr eigenes Festival nach ihren Maßstäben. Irgendwann ist selbst Gretl vom Lande auf einem großen Festival gewesen und hat sich totgelacht, als ihr beste Freundin ein Video von ihr gedragt hat, wie sie auf ein Dixiklo geht. Im nächsten Jahr gefragt, ob sie wieder mitkommen möchte hat sie dankend abgewunken - für das Geld fährt sie lieber wieder ans Mittelmeer, AI.

2016 war ein schlimmes Jahr für die großen Festivals. In den Medien gabesnur Katastrophenmeldungen, Bilder von abgesoffenen Zelten, Abbruch von Festivals (sowohl 2015 als auch 2016 war der Ruf, dass man Wacken abbrechen soll, auch ziemlich laut). Außerdem wird es auch langweilig. Immer die selben Bands, immer der selbe Fraß an den Buden (wo ist der leckere Knofistand geblieben? Warum tut man den Fans keinen Gefallen und holt ihn zurück? Für mich wäre das ein klares pro zum Kartenkauf!).

Ich hoffe, dass die Wacken-Orga sich nicht verrennt. In das Gelände ist so viel Geld für eine Infrastruktur geflossen, um auf die Kritik der Fans zu reagieren. Diese Fans sind dann aber auch die, die einfach wegbleiben, wenn es ihnen nicht mehr gefällt. Und die, die keine Vakuumtoiletten brauchen, sich auch am Zelt mit nem Eimer kaltem Wasser duschen können, auch Spaß haben, wenn ihnen der Schlamm bis zum Knie geht und am Mittwoch anreisen, weil das halt der erste Wackentag ist, die mit überglücklich sind Bands wie Orphaned Land, Myrkur und Blue Öyster Cult gesehen zu haben und auf die großen Ms und Rammstein mit Kusshand verzichten, die habt ihr dann endgültig vergrault.
 

Eichelfritte

W:O:A Metalhead
19 Sep. 2016
371
109
88
Ich hoffe mal nicht, das Wacken seinen Zenit überschritten hat. Ich werde nächstes Jahr nämlich zum ersten Mal da sein.

Gestern habe ich meiner Frau 2 Karten zum Geburtstag geschenkt und sie ist in Tränen ausgebrochen. Scheint also immer noch was Besonderes zu sein, dieses Festival.

Zum Kartenpreis muss ich aber auch ganz klar sagen: Mein erstes Wacken wird auch mein letztes Wacken bleiben, egal wie geil es wird. 440€ für 2 Personen + die ganze Kohle die man noch für Essen, Bier und den ganzen Rest ausgeben muss, sind mir einfach zu teuer!
Als meine Frau die Ticketpreise gesehen hat, bekam sie fast nen Herzinfarkt. Ihr letztes Mal Wacken hatte noch 85€ gekostet. Keine Ahnung wie sehr sich das Festival seitdem verändert hat, aber so ein Anstieg ist schon krass und für mich auf jeden Fall zu teuer.
Aber die Frau wird 30 und will ihre Jugend zurück. Also gehts n ach Wacken :D
 

kecks

W:O:A Metalmaster
22 Sep. 2012
5.902
4.975
128
Mü-Town
Also ich muss sagen, dass ich eigentlich eine leichte positive Tendenz erkenne und man durchaus auf die Fanwünsche reagiert:

Seit Jahren wird der Klamauk- und Comedyanteil zurückgefahren. 2014 stand zum letzten Mal (ich hoffe, das gilt auch für die Zukunft) mit Bülent Ceylan ein Comedian auf einer Hauptbühne. Bembers ist auch schonmal im Zelt aufgetreten, seit 2015 auf der Biergartenstage, da ists auch ok. Nach Protesten wurden den Fans die 1-Liter-Bierkrüge zurückgegeben und die Bechergröße der kleineren Biere wieder angehoben. Letztes Jahr ist dann der Wrestlingring aus dem Zelt rausgeflogen (top!) und da geben jetzt pausenlos Kappellen auf die Ohren. Von solchen Späßen wie den Firefighters auf der Hauptbühne und Heino (ich weiß, dass das Rammsteins Idee war und das bei der Orga auch nicht sonderlich gut ankam, jedenfalls gabs dazu irgendwann mal nen Post von Jasper) oder Roberto Blanco sieht man in den letzten Jahren auch nichts mehr (Es sei denn man wertet Steel Panther:D). Auf den Shitstorm bei den Dorfrockern letztes Jahr wurde ebenfalls reagiert.

Auch Line-up-mäßig war es doch die letzte Jahre recht knorke. Gute Mischungen, die auch Leute aus den extremen Spielarten und 70er-Jahre-Nostalgiker zufriedenstellen können. Es werden durchaus die richtigen Hebel in Bewegung gesetzt, um das Ballermannimage abzulegen. Ich hoffe sehr, dass die krassen Jahre vorbei sind und der späte Sold-Out ist vielleicht auch ein Indikator dafür. Wäre wünschenswert.

Aber klar, der Preis bleibt. Ich hab ja auch noch kein Ticket.
 

tempestas

W:O:A Metalhead
13 Aug. 2012
275
78
73
Wir werden 2017 unser 5 jähriges Jubiläum in unserer kleinen 4er Gruppe vollmachen. Also keine altgedienten Wackengänger aber auch keine "nur mal schauen" Touris mehr.

Wacken ist für jeden von uns immer auch etwas Auszeit vom Alltag, etwas, wo man sich auch als Familienvater und im langsam fortgeschrittenen Alter (~ 30- 35 Jahre, eben einfach mit mehr Verantwortung als man sie üblicherweise noch mit 20 hat..) mal 3 oder 4 Tage keinen Kopf macht, nicht erreichbar ist. Stumpf im Stuhl sitzt und guckt, hört, redet. Dann Konzerte erleben. Rituale wie der tägliche Start mit einem eher schlechten Frühstück beim Spanier an der Hauptstraße, aber es gehört eben dazu.

Das sind Dinge, dafür brauche ich keinen Sold Out. Dafür brauche ich bzw unsere Gruppe keine "großen Headliner". Im Gegenteil: kleine bis mittlere (je nachdem, wer das beurteilt) Bands sind ausreichend. Blind Guardian z.B. machen das Infield voll; in Hamburg in der damals noch o2 Arena waren große Teile abgehängt, damit es nicht so leer aussieht (schätze mal 6.500 Zuschauer). Sind die groß? Auf Wacken jedenfalls sind sie es.

Beispiel Gloryhammer (hörensagen, war dieses Jahr nicht da): das Zelt muss ja wohl auseinandergebrochen sein. Sind die groß? Eher nicht. Auf Wacken? Ziemlich offenbar.

Kurzum: scheiß auf "Große" wie Metallica, Rammstein usw. Holt Abwechslung, kleine und mittlere Bands. Ich kann das P/L Verhältnis nicht beurteilen und kenne natürlich die Fixkosten sowie Grenzkosten nicht, aber es wäre ja durchaus eine Überlegung (bzw. Berechnung), ob ein Wacken mit "nur" 70.000 statt 75.000 Zuschauern aber ohne etwas wie Rammstein nicht genau so gut ist, vielleicht sogar besser? Das kann man so fortspinnen.

Da wir nicht wissen, ob momentan 50 TSD oder 74TSD Karten verkauft sind, ist natürlich alles Spekulation. Wieviele Besucher hängen wirklich daran, 1, 2 große Namen zu haben? Rechnen die sich mit Blick auf die Kosten für besagte Namen?

Zusammengefasst:

es gibt Teile, die sind für mich völlig unabhängig von den Bands (und trotzdem sehr wichtig). Bei den Bands selbst bin ich offenbar diametral zu Gecka88 eingestellt, der/dem ja offenbar Headliner wichtig sind.
 

Quark

Der Beste
19 Juli 2004
107.470
7.537
170
Best, Nederland. Jetzt Belgien
Ich denke, in diesem post steckt eine Menge Wahrheit.
Die Preiserhöhung ist sicherlich ein Grund für den stockenden Ticketverkauf, wenn vielleicht auch nicht allein über die Summe an sich, sondern an der Tatsache, dass es, was mich betrifft (2011) innerhalb von sechs Jahren fast eine Verdopplung des Preises ist. Ich denke schon, dass es vielen aufgefallen ist und es mittlerweile richtige Alternativen gibt.

Fehlende headliner ist natürlich immer Geschmackssache.
Die einen wollen die ganz Großen, die anderen eher nicht.
Fakt ist, die Großen der Branche sind auf anderen Festivals (RaR,...)ebenfalls zu sehen, auch wenn deren line-up ansonsten eher auf Otto Normalverbraucher abgestimmt ist. Diese Veranstaltungen ziehen natürlich dann auch die Touris, die einmal im Leben, was weiß ich, Iron Maiden, Judas Priest,.... sehen wollen. Das finde ich allerdings weniger tragisch!!

Fakt ist natürlich auch, dass es diese frühen "Sold-outs" früher auch nicht gab, sondern eher eine Erscheinung der letzten Jahre war. Hier spielen sicherlich das 25. Jubiläum und zwei Jahre mit bombastischen Wetter und dementsprechender Euphorie eine Rolle.

Ich denke nicht, dass man sich in den nächsten Jahren Sorgen um das WOA machen muss, aber Thomas Jensen und Holger Hübner werden auch nicht jünger. Wer weiß, was passiert, wenn die beiden nicht mehr wollen.

Ein 2. Dynamo Open Air wird's nicht werden, da Wacken eh sein eigenes Gelände hat. (Etwas was in Eindhoven fehlte)
Und kleiner werden, ist durchaus (technisch) möglich, aber ich vermute eher, es bleibt so wie es ist.

Ich kann noch weiter gehen mit dem Vergleich zu Dynamo. (in den 90ern Jahren "THE PLACE TO BE") Kanters/Verhuyzen hätten gerne weiter gemacht, nur war die Logistik im Arsch wegen Stadtviertels. Und auf einem Moment haben die einfach gesagt: "So geht das nicht mehr!" Kanters hat ein anderes Festival gegründet (weit von Metal entfernt, Folkwoods, und inzwischen gibt es das auch nicht mehr) und von André Verhuyzen weiß ich überhaupt nicht mehr wat er macht.

Und ab hier wird der Vergleich hinken. Wacken (Dorf) wird's schon lange geben. Aber das ist nu einmal 'ne Eigenschaft eines Dorfes.
Das Zentrum Dynamo drohte geschlossen zu werden, zum Glück ist das gestoppt. Und genau dieses Dynamo (Zentrum) wollte wieder ein eigenes Festival haben, und haben dann Dynamo Metal Fest (DMF) gegrundet, das sie UNBEDINGT klein behalten wollen! (2.000 Besucher) Das wird bei Wacken eh NICHT passieren.
Und wenn Hübner/Jensen aufhören? Tja.. wahrscheinlich wird es dann jemand anders übernehmen.
 

Deuce

W:O:A Metalmaster
8 Aug. 2011
11.026
20.571
130
Wir werden 2017 unser 5 jähriges Jubiläum in unserer kleinen 4er Gruppe vollmachen. Also keine altgedienten Wackengänger aber auch keine "nur mal schauen" Touris mehr.

Wacken ist für jeden von uns immer auch etwas Auszeit vom Alltag, etwas, wo man sich auch als Familienvater und im langsam fortgeschrittenen Alter (~ 30- 35 Jahre, eben einfach mit mehr Verantwortung als man sie üblicherweise noch mit 20 hat..) mal 3 oder 4 Tage keinen Kopf macht, nicht erreichbar ist. Stumpf im Stuhl sitzt und guckt, hört, redet. Dann Konzerte erleben. Rituale wie der tägliche Start mit einem eher schlechten Frühstück beim Spanier an der Hauptstraße, aber es gehört eben dazu.

Das sind Dinge, dafür brauche ich keinen Sold Out. Dafür brauche ich bzw unsere Gruppe keine "großen Headliner". Im Gegenteil: kleine bis mittlere (je nachdem, wer das beurteilt) Bands sind ausreichend. Blind Guardian z.B. machen das Infield voll; in Hamburg in der damals noch o2 Arena waren große Teile abgehängt, damit es nicht so leer aussieht (schätze mal 6.500 Zuschauer). Sind die groß? Auf Wacken jedenfalls sind sie es.

Beispiel Gloryhammer (hörensagen, war dieses Jahr nicht da): das Zelt muss ja wohl auseinandergebrochen sein. Sind die groß? Eher nicht. Auf Wacken? Ziemlich offenbar.

Kurzum: scheiß auf "Große" wie Metallica, Rammstein usw. Holt Abwechslung, kleine und mittlere Bands. Ich kann das P/L Verhältnis nicht beurteilen und kenne natürlich die Fixkosten sowie Grenzkosten nicht, aber es wäre ja durchaus eine Überlegung (bzw. Berechnung), ob ein Wacken mit "nur" 70.000 statt 75.000 Zuschauern aber ohne etwas wie Rammstein nicht genau so gut ist, vielleicht sogar besser? Das kann man so fortspinnen.

Da wir nicht wissen, ob momentan 50 TSD oder 74TSD Karten verkauft sind, ist natürlich alles Spekulation. Wieviele Besucher hängen wirklich daran, 1, 2 große Namen zu haben? Rechnen die sich mit Blick auf die Kosten für besagte Namen?

Zusammengefasst:

es gibt Teile, die sind für mich völlig unabhängig von den Bands (und trotzdem sehr wichtig). Bei den Bands selbst bin ich offenbar diametral zu Gecka88 eingestellt, der/dem ja offenbar Headliner wichtig sind.

Klar, aber dann ist die Frage ob für Bands in einer Größenordnung Gloryhammer der Preis von 221€ gerechtfertigt ist, wenn man auf "Große" scheißt. :o