26.11.2021 im Bambi Galore - Defenders of the Faith Part 1
Das Line-up zwang einen ja quasi dazu, sofort ein Ticket (25 EUR) zu kaufen, als der Spaß Mitte Oktober angekündigt wurde.
Natürlich war das Ding schnell mit 180 Figuren ausverkauft und so wie es aussieht, könnte es das letzte Konzert für eine ganze Weile werden.
Es ging überpünktlich gemeinsam mit dem Vereinschef vom SGE bei mir los und auf der Autobahn mussten wir dann erstmal einen fiesen Unfall und fetten Schreck verdauen. So ein geplatzer LKW-Reifen auf der Fahrspur ist nicht so der Hit, wenn man da mit 100 km/h drüber rauscht. Zum Glück ist nicht wirklich was passiert.
Vor Ort hatten wir dann sogar noch einen Parkplatz in der Pole-Position ergattert und gingen erstmal gemütlich Pizza futtern und ein Bier kippen.
Dann aber vor, 2G+ Check sehr ausführlich und dann fix Platten einsammeln. Was man hat, hat man.
Pünktlich um 21 Uhr legten dann
Knife los, die ja zur Nju Weew ow Bläg-Spied-Meddl-Pank gehören und dementsprechend lospolterten. Die Band hatte Bock, es wirkte aber manchmal etwas zu sehr drüber, was der Frontmann abzog. Soll aber keine wirkliche Kritik sein. 40 Minuten lang schredderten die Herrschaften durch ihr noch recht begrenztes Schaffen und waren ein sehr gelungener Einstieg. Nur der Sound hätte besser sein dürfen, die Drums polterten zu sehr und die Gitarren waren zu dezent. Das klang dann für Leute, die die Platte noch nicht kennen, vielleicht etwas dumpf, obwohl die Songs schon diverse Feinheiten aufweisen.
Nach der 20-minütigen Pause ging es dann mit
Karloff weiter, die eher Black-Metal-Punk machen und dem entsprechend nicht ganz so flott und chaotisch unterwegs waren. Hier war der Sound auch bissl besser, so dass die Songs besser zündeten. Der 3er machte seine Sache auch ausgezeichnet und heizte die Meute vor der Bühne ebenfalls gut für die kommenden Bands an. Sehr ordentlicher Auftritt des Newecomers, wenngleich da ja keine Frischlinge auf den Brettern standen.
Wieder Pause, nochmal frische Luft schnappen und dann vor die Bühne, denn nun waren die Senkrechtstarter von
The Night Eternal an der Reihe. Musikalisch ging es mit klassischem Heavy Metal zwar etwas ruhiger, aber natürlich nicht sachte weiter. Das neue Album ist bockstark und die Band auf der Bühne ebenfalls. Das war schon richtig souverän, was da geliefert wurde. Ricardo lieferte die Show, die Instrumentalisten zockten abgeklärt wie langjährige Profis. Geile Songs, guter Sound (für einen kleinen Club) und ein begeistertes Publikum. Was will man mehr? Ebend, nix!
Nach 45 Minuten war Schicht und ich bin mir sicher, für die Band geht es im Underground noch einige Treppen hinauf, was schon Anfang letzten Jahres beim Hammer & Iron ersichtlich war. Stark!
Letzte Pause, nochmal tief einatmen und dann los. Es wartete die Hauptband des Abends, die zu Recht diese Position einnahm. Vorweg,
Bütcher aus Belgien sind eine Macht, auch wenn coronabedingt die 2. Gitarre fehlte und der Bass anderweitig besetzt werden musste. Diesen Part übernahm der werte Herr Max Mayhem von den Evil Invaders, wobei er mir auf die Frage, ob er denn auch geübt hätte, sagte, ein bisschen.
Es folgte eine Black/Speed Metal Geilerei sondersgleichen, dass einem hören und sehen verging!
45 RPM Metal, Iron Bitch und Speed Metal Samurai (new Song) wurden zum Start geballert und brachten die Meute schon mächtig ins Toben. Was sich da einige die Nacken kaputt bangten war der Hammer. Es folgte die einzige echte "Verschnaufpause" mit dem mächtigen Titeltrack vom 2. Album 666 Goats carry my Chariot. Danach war nur noch die pure Raserei angesagt, unter anderem mit einem höllisch schnellen Manowar-Cover namens The Oath!
Hellschrieker trieb die Banger und Mosher vor der Bühne an und es ist mir unbegreiflich, wie man durchgängig in der Geschwindigkeit mitbangen kann.
Von dem Mark und Bein erschütterndem Screaming des Frontmanns selbst, brauchen wir nicht zu sprechen. Einfach unglaublich! Face the Bütcher beendete einen wahnsinnigen Gig, den ich so nicht erwartet hatte. Das war schon Desaster-Liga!
Na gut, einen gab es noch und zwar Bestial Fükkin' Warmachine, und genau das waren die 4 Irren auf der Bühne! Was für ein 55-minütiger Abriss!?!
Ich war echt platt, obwohl ich nicht groß mitgemacht hatte, sondern nur als Zuschauer genoss...musste ja fahren usw.
Der Vereinschef hingegen hatte sich mächtig ausgetobt.
Man, war das fett! Das darf immer wieder!
Um 1:25 Uhr ging es dann fix nach Hause, es wurden aber vorher noch Shirts eingesackt. Das hatten sich die Herren mehr als verdient.
Ich kann hier nur von einem überaus grandiosen Jahresabschluss sprechen. Dass uns das jetzt wohl erstmal wieder für eine unbestimmte Zeit fehlen wird, schmerzt da schon.
Aber erstmal schwelge ich in der Erinnerung.
Amen!