Party.San Herbstoffensive II in Weimar
Hurra, hurra, nochmal Festival dies Jahr, keine kurzfristige Absage, keine dämlichen Auflagen und das Wetter spielte bestens mit.
Zunächst brauchte unsereins aber starke Nerven, denn die erste Nachricht des Tages am Freitag war, dass mein erster Zug ab Lübeck ausfällt. Zwei Zugfahrten 2021 und zweimal Zugausfall schon ab Start - läuft.
Ersatzverbindung klappte dann allerdings und ich war fast wie angedacht in Weimar, wenn auch mit zittern und einem flotten Sprint über den Göttinger Bahnhof.
Am Hostel angelangt erwartete mich dann eine saftige Schlange von Metalfreaks, die auch alle einchecken wollten. 14:45 Uhr war ich da, Check-in um 16 Uhr - Wahnsinn. Hatte mir zum Glück noch zwei Wagner beim Sagasser geholt, so dass die Zeit mit Bier und bissl Plausch recht gut erträglich war. Die beiden Jungs vor mir standen noch ein bissl länger und mussten dann am Check-in erfahren, dass ihr Zimmer noch nicht mal fertig war. Das war dann doch irgendwann sehr amüsant. Humor ist, wenn man trotzdem lacht.
Dann aber fix, umziehen und los, zweimal übern Gartenzaun klettern und schon war ich am Uhrenwerk. Check über 3 Schleusen ging fix und dann war ich um 16:20 Uhr drin. Wolfhound und Waldi hatte ich auch fix entdeckt, Waldi dabei zur Begrüßung fast erwürkt. War wohl der Überschwang.
Die erste Band
Wilt spielte bereits auf, gefiel mir nebenher aber sehr gut. Zunächst musste ich erstmal runterkommen, deshalb ging es noch nicht vor die Bühne.
Weiter ging es mit
Endseeker, unseren Hamburg Jungs, die leider etwas am schlappen Gitarrensound litten. Vielleicht standen wir aber auch nur zu weit neben der Bühne.
Lenny zuzuschauen ist ja immer wieder eine Freude, welch herrlich irrer Blick.
Bier holen und dann weiter mit
Revel in Flesh. Langsam füllte es sich auch, wenn ich mich richtig erinnere. Auch hier eine sehr schöne Vorstellung und der Sound wurde auch knackiger, was aber auch daran gelegen haben könnte, dass wir weiter mittig standen.
Das waren dann erstmal drei sehr schöne Death Metal Beschallungen, so dass wohl etwas Abwechslung her musste.
Harakiri for the Sky sollten dafür sorgen und uns Zeit geben, auch mal beim Merch intensiver zu schauen. Etwa der halbe Gig wurde aber vor der Bühne geschaut und war etwas zwiespältig. Der Post Black Metal ist musikalisch schon sehr fein, der Gesang geht mir aber irgendwann doch sehr auf den Kranz. Ich weiß nicht so recht, was ich damit anfagen und wie ich das finden soll. Vielleicht Note 3+.
Egal, als nächstes sollte nämlich der Tagessieger auf dem Plan stehen -
God Dethroned! Dafür sollte es ganz vor in Reihe 2 gehen und es wurde gar a bissl oremblt.
Jawoll, das war ein Brett, was die vier Herrschaften aus den Niederlanden da ablieferten! Schön knackiger Sound, sehr abwechslungsreiche Songs und halt voll auf die Zwölf! Danke, das schreit nach Wiederholung!
Den Tagesabschluss machte dann
Schirenc plays Pungent Stench, die ich auch schonmal gesehen hatte. Gefielen mir auch wirklich gut, konnten mich nach GD aber nicht mehr so richtig packen. Gab nichts auszusetzen, aber wahrscheinlich war mein Tag bereits zu lang gewesen und diverse Biere hatte ich ja auch intus.
Bin dann gleich nach Schluss los, hab noch was bei BK gefuttert und war dann auch pünktlich im Bettchen, wie es sich gehört.
Nach einer eher mieserablen Nacht begann der Tag mit Frühstück, einem kurzen Nachschläfchen und dann einem Spaziergang in die City. Kannte Weimar aber schon und zu voll war es mir dann auch. Hab somit nur ein Bier im Park genommen und bin dann wieder ins Hotel. Durch ein paar Kommunikationsschwierigkeit bzgl. einer Bierübergabe (danke trotzdem, Wolfi
) kam ich dann auch später als geplant zum Gelände. Dort traf ich dann auf Metal-Markus und ein paar seiner Bekannten und wir nahmen erstmal ein paar Förster zu uns, die ich beim nahen Sagasser mitgenommen hatte.
Ich musste da dann auch Rede und Antwort stehen, was es mit mir und dem fränkischen Bier so auf sich hat.
Goath wurden somit leider verquatscht. Da es auf dem Gelände leider nur Köstritzer "Edel"-Pils gab, hatte das Qualitätsbier halt Vorrang.
Tönte aber auch von draußen ganz gut.
Zu
Krater waren wir dann aber vor der Bühne, wo ich noch Daimon Ion traf und nebenher sehr nett plauderte.
Gefiel mir auch ganz gut, war aber nichts, was ich nochmal sehen muss. Hauptsache Live-Mucke, Bier und nette Leute!
Dann waren
Soulburn an der Reihe, die deutlich mehr meinen Nerv trafen. Ja, das war eine gute Einstimmung für die noch folgenden Höhepunkte. Hab dann von den Jungs, wie auch von RiF und Wilt am Tag zuvor, ein Scheibchen eingesagt.
Letzter Halt vor dem Weltuntergang waren dann
Thulcandra, deren Black Metal mich live deutlich mehr mitnahm als aus der Konserve.
Dann aber,
Desaster in 2021 zum Dritten! Es wurde sich in der ersten Reihe aufgestellt und dann: bähm,
IN DIE FRESSE!
Hach, was war das wieder für ein Abriss!
Keine Ahnung, wie lange das ging, gefühlt aber viel zu kurz.
Stimmung war bestens, es wurde gebangt und abgemeddlt, dass die Schwarte krachte. Die Banger neben uns verschoben dann die Absperrung auch immer weiter Richtung Bühne, was wohl an deren Begeisterung lag.
Anschließend waren wir uns alle einige, dass hier nicht nur der Tages- und Festivalsieger gekrönt wurde, sondern auch die beste Deutsche Metal Band gezeigt hatte, was 'ne Harke ist!
Den Abschluss eines schönen Festivals durften dann
Nifelheim geben. Herz erfrischendes Chaos-Black-Thrash-Gebolze und wahrlich gut, aber im Vergleich zu Desaster dann doch nicht mehr so geil. In einer anderen Konstelation wären sie vielleicht Tagessieger geworden, so halt "nur" Platz 2.
Hab mich während des Gigs nebenher mit ein paar Deaf-Forever-Schreibern unterhalten, zum Abgehen hatte ich keine Böcke mehr. Ein guter Plausch mit Begleitbeschallung ist aber auch sehr chic.
Bin dann sofort ins Hotel und ab ins Bett, man muss ja nicht ständig noch weiter sumpfen.
Die Nacht war dann etwas besser und da ich mich mit dem Bier insgesamt auch gut zusammengerissen hatte, war der Morgen mein Freund.
Die Heimfahrt verlief dann auch mit Verspätung, aber irgendwann war ich dann auch halbwegs zeitnah zu Hause.
Insgesamt sehr schön alles, wie halt das Party.San, nur eben ein paar Nummern kleiner. Preise für Essen und Getränke waren nicht ganz ok, was aber sicher daran lag, dass man sehr knapp kalkulieren musste. 666 Tickets je 50 EUR sind eben nicht die Welt, wenn man so ein Line-up aufbietet. Ein paar Knalltüten hier und da waren auch auszumachen, aber gut, das war abzusehen. Das soll das wunderbare Wochenende mit richtig geiler Live-Mucke nicht schmälern. Freue mich schon auf die nächste Ausgabe, dann aber in Richtig und auf dem Flugplatz in Schlotheim.