extremes crowdsurfen und sexuelle Übergriffe bei Powerwolf

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Mopedmichi

W:O:A Metalhead
26 Mai 2019
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Nord Nord Ost
Ich fürchte, Artikel wie der bei Bento führen eher dazu, dass die Masse abstumpft und der Einzelne aus seiner Verantwortung entlassen wird. Empörungskultur und der Club der Fliesentischbesitzer fallen mir dazu ein.

Die Freiheit, selbst zu entscheiden, wer mich anfassen darf, die liegt bei mir. Die Entscheidung, ob ich mich durch ein Schild, ne Gummipuppe oder meinetwegen nen Aufblaspimmel belästigt fühle, auch. Wenn allerdings jemandem die Freiheit genommen wird, dann noch Beleidigungen und Aggressionen dazukommen - dann ist Ende. @Mrs M , Du hast das gut gelöst und wärest Du dazu nicht in der Lage gewesen, hätten Dir auf Zuruf garantiert Leute, sogar Männer, geholfen und den Deppen in die Schranken gewiesen. Darüber reden darfst Du, das Recht will Dir auch ganz sicher niemand hier absprechen, aber ich möchte nicht, nur weil ich ein betrunkener Kerl bin, mit solchen Trotteln in einen Topf geworfen werden. Und das passiert, leider, ganz schnell, wenn man die Trottel, die sich in dem Moment nicht zu benehmen wissen, mit denen, die Schilder schreiben in die Sexismus-Schublade steckt. Das verharmlost die Übergriffe und dramatisiert die Schilder, Pfiffe, Cat-Talks? usw. Wenn jemandes persönliche Grenze überschritten wird, steht es ihm/ihr/diverse frei, sich dazu kritisch zu äußern, gerne auch vor Ort, wenn die Situation einen nicht in Gefahr bringt - oder sich eben zu entscheiden, mit dem Schild nicht gemeint zu sein.

Jeder so wie er mag, solange es keinem anderen schadet, dass ist meine Devise - und damit fahre ich gut. Die künstliche Alltagssexismus/Genderdebatte ist durch die zwangsläufig entstehende Polarisierung (dafür, dagegen, mir scheißegal) sowas von Ablenkung davon, was wirklich notwendig wäre, dass jeder verdammt nochmal für sein Tun und Lassen verantwortlich ist und der Staat/die Gesellschaft die Schwachen zu schützen hat.

Die Polizei sagt übrigens, auf jedem Dorffest gibt's mehr zu tun.
 

Festzeltbomber

W:O:A Metalhead
7 Sep. 2011
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Erlangen
Oh, habe ich ich mich vertippt? Entschuldigung... :ugly: Jednefalls bin ich die Frau in dem Powerwolf TShirt.

EDIT: Minute 12:11

Ein schönes Interview, du kommst da sehr authentisch rüber (auch wenn die meiste Zeit ja nur der Ton da ist :) ). Man glaubt, dass du das, was du sagst, auch genau so meinst und erlebt hast.

Aber Hand aufs Herz: meinst du, es wäre gesendet worden, wenn du etwas anderes erzählt hättest, von den Dingen, die hier im Thread schon zu lesen waren?

Ich glaube schon, dass die Berichterstattung da einen gewissen blinden Fleck hat. Entweder sie stürzt sich explizit auf die Dinge, die falsch laufen (und überzeichnet - beim Müll ja genauso, da sieht man ja auch immer nur die schlimmsten Stellen), oder kehrt solche Dinge ganz unter den Teppich.
Ausgewogene Berichte kenne ich zumindest nur ganz ganz wenige?!
 
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Niko191270

Newbie
4 Aug. 2019
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Dann mal wirklich zurück zum Thema, nein, eigentlich sind es ja zwei :cool:

Beim einen Thema (sexuelle Übergriffe) besteht hier im Thread glücklicherweise Konsens. Da gibt es auch nichts zu bagatellisieren, denn die Grenzen, was bei einem geht und was nicht, sind nun mal bei jeder/jedem unterschiedlich, und es sollte sich niemand sexuell belästigt fühlen. Im Zusammenhang mit dem zweiten Thema (Crowdsurfen) habe ich weiter oben allerdings schon darauf hingewiesen, dass in einer Masse von Leuten und einer viel zu großen Anzahl von Crowdsurfern die Grenzen fließend sein können, da man so manchen Surfer eben nicht beizeiten sieht, weil man sich auf die Band konzentriert (worauf denn sonst?!), und dann eben irgendwo hinlangt und weiterleitet.

Was das Crowdsurfen an sich angeht, gehen die Meinungen recht weit auseinander. Ich glaube im Gegensatz zu einigen Vorrednern nicht, dass es nur eine Minderheit ist, die sich durch Crowdsurfen in ihrem Konzerterlebnis reell eingeschränkt fühlt, sonst wäre dieser Thread nicht so lang (und es gibt auch noch weitere Threads, die sich mit diesem Phänomen befassen) und die Aussagen nicht so eindeutig und teilweise sogar aggressiv. Für mich persönlich kann ich sagen, dass ich aufgrund eines Knorpelschadens im linken Knie und eines Bandscheibenschadens im HWS-Bereich nicht sonderlich erpicht darauf bin, Kampfpanzer (m/w/d) mit einem Lebendkampfgewicht von 100+ kg durch die Gegend wuchten zu müssen (vom ästhetischen Standpunkt, teilweise wabbelnde, zuckende, besoffen um sich schlagende Massen über meinen Kopf transferieren zu müssen, will ich gar nicht reden...). Surfer einfach runterzuziehen erscheint mir ein gangbares Mittel, diesem in dieser Masse wirklich Übelstand entgegen zu treten. Aber Leute, was gar nicht geht, ist andere dazu anzustiften, beiseite zu treten, damit Surfer hinfallen, denn das könnte man streng genommen als Anstiftung zur Körperverletzung auslegen, und das ist genauso ein Straftatbestand wie der Vorschlag des Thread-Titels "Crowdsurfern auf den Kopp hauen"... Andererseits zeigen solche Beiträge und Threads, dass es doch eine ganze Reihe von Festivalbesuchern gibt, denen Crowdsurfen eben wirklich extrem auf den Nerv geht. Da sollte also schon eine (gerne auch offizielle!) Lösung her, mit der alle leben können, liebe Metalheads!

Mal ganz ketzerisch gefragt: Wenn die Wall of Death, der man ausweichen kann, wenn man nicht mitmachen will, aufgrund von Verletzungsgefahr offiziell untersagt wird, warum nicht auch das Crowdsurfen, bei dem sogar Unbeteiligte verletzt werden können, die keine Chance haben auszuweichen? Offensichtlich hat es in diesem Jahr immerhin zumindest einen Fall gegeben, bei dem eine Unbeteiligte erheblich verletzt wurde (von meiner Seite die besten Genesungswünsche an deine Frau, Harm!). Und auch hier gelten für mich keine Bagatellisierungen von wegen 0,irgendwas %, denn auch hier ist jeder Fall ein Fall zu viel! Das Recht auf Unverletzlichkeit, das Wolfenheim weiter oben angesprochen hat, ist ein Grundrecht, das Recht auf Spaß zu Lasten anderer ist keines!

Andererseits war hier in diesem Thread auch schon häufiger von Kompromissen die Rede, was ich prinzipiell sehr befürworte. Wir haben auf der einen Seite Leute, die gerne crowdsurfen wollen oder sich nicht daran stören, auf der anderen Seite Leute, die wie ich davon extrem genervt sind. Wie wäre es also, wenn bestimmte, nicht ganz so attraktive Bereiche für das Crowdsurfen frei gegeben werden und das Surfen in den übrigen Bereichen untersagt wird und mit Abschnibbeln des Bändchens durch die Security geahndet wird? Wenn z.B. auf den Hauptbühnen rechts außen ein Bereich abgesteckt wird, auf dem Crowdsurfen ausdrücklich erlaubt ist, kann dort surfen, wer möchte oder sich dort aufhalten, den Surfen nicht stört. Wem es hauptsächlich ums Surfen geht, den/die sollte es nicht stören, einen schlechteren Blick auf die Bühne zu haben :angel:, und damit würden die übrigen Besucher, die einfach nur die Bands erleben wollen, nicht in ihrem Konzerterlebnis beeinträchtigt.

Eine weitere Möglichkeit wäre vielleicht, für das Crowdsurfen eine eigene Area/Bühne einzurichten (vielleicht wollen manche das auch einfach mal ausprobieren?) und das Surfen bei Faster-Harder-Louder grundsätzlich zu untersagen und mit Festivalverweis zu ahnden.
 
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Daenerys

W:O:A Metalhead
2 Juli 2014
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Hameln
Ein schönes Interview, du kommst da sehr authentisch rüber (auch wenn die meiste Zeit ja nur der Ton da ist :) ). Man glaubt, dass du das, was du sagst, auch genau so meinst und erlebt hast.

Aber Hand aufs Herz: meinst du, es wäre gesendet worden, wenn du etwas anderes erzählt hättest, von den Dingen, die hier im Thread schon zu lesen waren?

Ich glaube schon, dass die Berichterstattung da einen gewissen blinden Fleck hat. Entweder sie stürzt sich explizit auf die Dinge, die falsch laufen (und überzeichnet - beim Müll ja genauso, da sieht man ja auch immer nur die schlimmsten Stellen), oder kehrt solche Dinge ganz unter den Teppich.
Ausgewogene Berichte kenne ich zumindest nur ganz ganz wenige?!
Alex hat mich gefragt, welche drei Worte mir zu Wacken einfallen und das waren wirklich groß, schön, sicher... die Thematik ging also von mir aus.
Im übrigen haben wir auch über andere Sachen gesprochen, welche Bands ich mir wünsche etc.; ich war echt überrascht, dass trotzdem noch soviel von dem Interview übrig geblieben war und nicht herausgeschnitten wurde.
 

Hirnschlacht

Moderator
14 Mai 2007
43.195
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Oumpfgard
Ich fürchte, Artikel wie der bei Bento führen eher dazu, dass die Masse abstumpft und der Einzelne aus seiner Verantwortung entlassen wird. Empörungskultur und der Club der Fliesentischbesitzer fallen mir dazu ein.

Die Freiheit, selbst zu entscheiden, wer mich anfassen darf, die liegt bei mir. Die Entscheidung, ob ich mich durch ein Schild, ne Gummipuppe oder meinetwegen nen Aufblaspimmel belästigt fühle, auch. Wenn allerdings jemandem die Freiheit genommen wird, dann noch Beleidigungen und Aggressionen dazukommen - dann ist Ende. @Mrs M , Du hast das gut gelöst und wärest Du dazu nicht in der Lage gewesen, hätten Dir auf Zuruf garantiert Leute, sogar Männer, geholfen und den Deppen in die Schranken gewiesen. Darüber reden darfst Du, das Recht will Dir auch ganz sicher niemand hier absprechen, aber ich möchte nicht, nur weil ich ein betrunkener Kerl bin, mit solchen Trotteln in einen Topf geworfen werden. Und das passiert, leider, ganz schnell, wenn man die Trottel, die sich in dem Moment nicht zu benehmen wissen, mit denen, die Schilder schreiben in die Sexismus-Schublade steckt. Das verharmlost die Übergriffe und dramatisiert die Schilder, Pfiffe, Cat-Talks? usw. Wenn jemandes persönliche Grenze überschritten wird, steht es ihm/ihr/diverse frei, sich dazu kritisch zu äußern, gerne auch vor Ort, wenn die Situation einen nicht in Gefahr bringt - oder sich eben zu entscheiden, mit dem Schild nicht gemeint zu sein.

Jeder so wie er mag, solange es keinem anderen schadet, dass ist meine Devise - und damit fahre ich gut. Die künstliche Alltagssexismus/Genderdebatte ist durch die zwangsläufig entstehende Polarisierung (dafür, dagegen, mir scheißegal) sowas von Ablenkung davon, was wirklich notwendig wäre, dass jeder verdammt nochmal für sein Tun und Lassen verantwortlich ist und der Staat/die Gesellschaft die Schwachen zu schützen hat.

Die Polizei sagt übrigens, auf jedem Dorffest gibt's mehr zu tun.

Und genau da machen es sich viele zu einfach, finde ich. Das ist ein bisschen so, als würde man sagen AfD-Wähler konnten ja nicht anders. Doch konnten sie. Genauso kann jeder tiefer in das Thema einsteigen wenn er möchte. Aber einige ziehen sich dann Monate lang an dem polemischten Artikel hoch, den sie finden konnten. Das Thema ist einfach viel breiter als nur eine Hengameh Yaghoobifarah (Und das war übrigens tatsächlich nicht mal Absicht!). Klar kann man sich über den Müll der da teilweise kommt super aufregen. Der Cringe-Faktor ist extrem hoch. Aber bei dem Artikel hier?

Ich sehe es ja selbst kritisch, diese Schilder mit allem in einen Topf zu werfen, aber ist das nicht ein Punkt bei dem es schon los geht? Das zeigt ja, dass es für viele Leute offenbar völlig okay und richtig ist, sämtliche Körperteile eines anderen ungefragt zu bewerten. Das es dabei nicht um objektive Maßstäbe, sondern um Sexualität geht, ist auch klar. Das ganze ist also ein anderer Aspekt, aber sicher nichts völlig losgelöstes! Bei dir gehts ja schon los, dass du nicht mit denen in einem Topf landen willst. Für andere geht es offenbar dabei los, dass irgendwelche dummen Sprüche kommen. Zu dir könnte man ja auch sagen, du übertreibst jetzt, da du nichts gemacht hast, kannst du dich auch dafür entscheiden, mit dem Artikel nicht gemeint zu sein.

Zumal ich nach wie vor ziemlich sicher bin, dass die gleichen Herren, wenn sie durch eine Horde von homosexuellen Brechern laufen müssten (um auch mal ein ähnliches Verhältnis bezüglich der körperlichen Kraft herzustellen), sich im Anschluss wohl ziemlich über das "ekelige" Verhalten aufregen würden. Weil: Wie man hat nichts gegen die, aber die sollen einen bloß nicht anmachen.

Früher habe ich übrigens auch solche Schilder geschrieben. Ob ich dämliches Zeug gerufen habe, weiß ich nicht mehr. Was aber der wichtige Teil ist, ist sein eigenes Handeln zu reflektieren. Das fällt vielen offenbar extrem schwer. So kommt es auch, dass ich mich nicht mit solchen Leuten in einen Topf geworfen fühle. Einfach weil ich den Kram nicht mache.
 
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EinfachLena

W:O:A Metalhead
10 Aug. 2016
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Hm. Ich bin ja auch von der Fraktion, die, seit sie älter ist als 20, nicht versteht, warum man allen Menschen ungefragt Brüste/Hodensäcke und Ärsche vor der Nase hält. Genauso wenig würde ich mich wie die Dame oben ohne mit dem "Kein Bock" Aufkleber auf dem Nippel erdreisten Männern das Bier aus der Hand zu reissen, nur weil ich meinen Busen nackt durch die Gegend trage. Ich fände mich primitiv, wenn ich Männern ein Bier anbieten würde, wenn ich dafür deren Penis sehen dürfte. Ich gehe ohne Badeanzug in Gemeinschaftsduschen weil man nunmal nackt duschen gehen sollte, ich finde Sex nicht peinlich bin der festen Überzeugung, dass ich mit 8 Männern täglich schlafen dürfte, wenn ich das denn wollte. Trotzdem bleibt es mir ein Rätsel, warum man Sex und Nacktheit ständig nach aussen tragen sollte. Aber das bin halt ICH. Wenn andere das machen, ist mir das ziemlich egal. Und das ist auch in Ordnung, weil es deren Entscheidung ist so zu sein. Ich persönlich kann NULL nachvollziehen, wie man sich an einem "Titten raus" Schild auf einem Festival stören kann. (Gleichwohl fände ich es wahrscheinlich seltsam und peinlich, würde das jemand in der Regionalbahn machen :confused: ) Ich kann auch nicht verstehen, was an aufblasbaren Penisen oder einer Gummipuppe am Zaun so schlimm sein soll. Vom Campgound I zum Haupteingang saßen zwei ältere Männer mit Bewertungstafeln. Ich habe zum Geburtstag die Bestnote bekommen und habe dann gesehen, dass es nur Noten im oberen Bereich gab. Ich fand das z.B. überhaupt nicht sexistisch und dachte noch "Ach wie nett, nur gute Noten, keiner wird verletzt" :D:D:D

Solange niemand bedrängt wird, finde ich es nicht schlimm, wenn solche Dinge Thema auf einem Festival sind.
Ich muss und werde mich daran nicht beteiligen, weil ich einfach nicht so ticke, mich persönlich nervt es aber, wenn alles so übermässig kritisch dargestellt wird. Man muss auch einfach mal bescheuert sein dürfen. Man darf demnächst nichts mehr, ohne dass sich irgendjemand auf den Schlips getreten fühlt.

Das Problem an der Sache ist eben die eigene persönliche Grenze. Mich nervt es, aber es gibt eben Menschen, die sich ernsthaft daran stören und nicht nur weil sie übermässig politisch korrekt sein wollen. In einem Abnehm Forum wo es ums Pünktchen zählen geht (Ja ja :D) hat mal eine Frau geschrieben, dass sie immer mehr zugenommen hat, bzw. nichts dafür tat abzunehmen, weil sie bemerkt hat, wie schön es wäre nicht mehr als Frau wahrgenommen zu werden, weil sie diese ganzen Anzüglichkeiten und das reduzieren auf Busen und Figur nicht mehr hätte ertragen können und jetzt wo sie wieder abgenommen hat, würde ihr das schwer zu schaffen machen. Es gibt eben Menschen, die emotional weniger stabil sind und diese Frau würde sich auf dem Wacken wahrscheinlich mehr als unwohl, nämlich massiv belästigt fühlen, wenn ihr ständig ein "Titten raus" Schild vor die Nase gehalten würde.

Allet nicht so einfach.

Hier war auch Thema, dass Frauen doch die starken und selbstbewussten wären und es eine Form der Unterdrückung darstellt, wenn man uns nicht zutraut, dass wir uns selber wehren können. Auch da bin ich geteilter Meinung. Ich bin ziemlich autonom und habe meinen Scheiss immer selbst gelöst. Ich hab in einer Kneipe mal einen jungen Mann angepöbelt, der mich beklaut hat und dann die Frechheit besaß eine halbe Stunde später mit all seinen Freunden wiederzukommen um denen von meinem letzten Geld einen auszugeben. Sein Freund nannte mich dann Schlampe, woraufhin ich ihm betrunken ins Gesicht spuckte. Er hat dann ausgeholt um mir eine zu schmieren. Sämtliche Männer von der Theke sind dann auf den drauf gesprungen, mit dem Ergebnis, dass sich alles nach draussen verlagerte und die "Diebesbande" irgendwann der Meinung war, dass jetzt der richtige Zeitpunkt wäre die Klappmesser und Schusswaffen rauszuholen. Ganz toll, ich stand auf einmal 30 cm von der Waffe weg und hab mir einen abgemüht, den Haufen wieder auseinanderzubringen. Da war ich auch stinkwütend. Im Endeffekt wurde das angeblich Beschützen dafür ausgenutzt um dem eigenen primitiven Drang nach "auf die Fresse" nachzukommen. Das hatte mit mir gar nicht mehr zu tun. Das war jetzt eine Ausnahmesituation, aber ich beobachte schon oft, dass unter dem Deckmantel des "sich für andere einsetzen wollen" sich der primitive Drang nach Ärger verbirgt, für den man(n) endlich einen Grund gefunden hat. Und dafür möchte ich mich nicht ausnutzen lassen.

Was ich aber schade finde ist, dass aufrichtigen Männern vorgeworfen wird, dass sie Frauen klein halten, ihnen nichts zu trauen und Frauen durch ihr Verhalten unterstellen, sie könnten sich nicht selber wehren. Ich konnte mich bisher immer selber wehren, aber ich finde es trotzdem schön, dass Männer, die körperlich nunmal auch häufig (natürlich nicht immer) überlegen sind, auf "uns" acht geben und für uns einstehen. Ich finde das sollte man nicht so verteufeln. Als mich nachts auf dem Weg nach Hause ein Mann nach Feuer fragte und mich festhielt, als ich dann weitergehen wollte, mit der Frage ob ich nicht Bock hätte jetzt noch geleckt zu werden und der mich auch nach 4 Aufforderungen nicht los liess, hätte ich mich damals gefreut, wenn ich nicht alleine hätte stark sein müssen. Ich finde man sollte den Beschützerdrang nicht nur verteufeln. Und eigentlich ist es doch ein ein schönes Gefühl, wenn du jemanden so wichtig bist, dass er gut auf dich aufpassen möchte :heart:
 

Mrs M

W:O:A Metalhead
24 Apr. 2013
695
235
88
Ich fürchte, Artikel wie der bei Bento führen eher dazu, dass die Masse abstumpft und der Einzelne aus seiner Verantwortung entlassen wird. Empörungskultur und der Club der Fliesentischbesitzer fallen mir dazu ein.

Die Freiheit, selbst zu entscheiden, wer mich anfassen darf, die liegt bei mir. Die Entscheidung, ob ich mich durch ein Schild, ne Gummipuppe oder meinetwegen nen Aufblaspimmel belästigt fühle, auch. Wenn allerdings jemandem die Freiheit genommen wird, dann noch Beleidigungen und Aggressionen dazukommen - dann ist Ende. @Mrs M , Du hast das gut gelöst und wärest Du dazu nicht in der Lage gewesen, hätten Dir auf Zuruf garantiert Leute, sogar Männer, geholfen und den Deppen in die Schranken gewiesen. Darüber reden darfst Du, das Recht will Dir auch ganz sicher niemand hier absprechen, aber ich möchte nicht, nur weil ich ein betrunkener Kerl bin, mit solchen Trotteln in einen Topf geworfen werden. Und das passiert, leider, ganz schnell, wenn man die Trottel, die sich in dem Moment nicht zu benehmen wissen, mit denen, die Schilder schreiben in die Sexismus-Schublade steckt. Das verharmlost die Übergriffe und dramatisiert die Schilder, Pfiffe, Cat-Talks? usw. Wenn jemandes persönliche Grenze überschritten wird, steht es ihm/ihr/diverse frei, sich dazu kritisch zu äußern, gerne auch vor Ort, wenn die Situation einen nicht in Gefahr bringt - oder sich eben zu entscheiden, mit dem Schild nicht gemeint zu sein.

Jeder so wie er mag, solange es keinem anderen schadet, dass ist meine Devise - und damit fahre ich gut. Die künstliche Alltagssexismus/Genderdebatte ist durch die zwangsläufig entstehende Polarisierung (dafür, dagegen, mir scheißegal) sowas von Ablenkung davon, was wirklich notwendig wäre, dass jeder verdammt nochmal für sein Tun und Lassen verantwortlich ist und der Staat/die Gesellschaft die Schwachen zu schützen hat.

Die Polizei sagt übrigens, auf jedem Dorffest gibt's mehr zu tun.

Ich würd dich nicht in denselben Topf werfen. Aber du hast Recht. Das geht dann schnell..auf Spitze getrieben: Alkoholverbot, Sitzplätze im Infield...etc.. Du weisst was ich meine. Das Crowdsurfen Problem wär damit auch erledigt. Dann sind wir beim Motto der Stadt Zürich: Erlaubt ist, was nicht stört. Tödlich für die Freiheit. Es ist eine Scheissgratwanderung. Dieses Empören geht mir auch auf den Sack (den ich nicht habe), aber nix sagen ist auch nichts.. jedoch Diskutieren wie jetzt hier geht doch und zwar sehr gut. Ich empfinde Wacken auch als sehr sicher, null Angst in der Nacht rumzutigern. Es gibt halt auch Aussetzer in Wacken. Das heisst, wir können es noch besser, als es schon ist. Darum redet man drüber, ohne die üblichen Muster, die man sonst zu lesen bekommt.

Ich sehe darum weder ein Schilder mit Titten raus noch ein Crowdsurf Verbot. Vielleicht statt Yoga ein Crowdsurf Kurs anbieten.
 

Quark

Der Beste
19 Juli 2004
105.909
6.674
170
Best, Nederland. Jetzt Belgien
Schilder mit Titten raus
D'abord, nicht gegen die Geschichte von @Mrs M die hier zu kurz getan wird, aber ich nehme absichtlich NUR das kleines STückchen heraus, und zwar um folgenden Grund.
Wir schreiben Dong Open Air (in Neukirchen-Vluyn, NRW, einige dürften es kennen)
Da war eine Freundin von mir, mit mir auf Spaziergang, als sie so'n Schild sah, "Titten für ein Bier". Is dann zu denen zugegangen, und fragte, was macht ihr wenn ich das wirklich mache! Die guckten sich so blöd gegenseitig an, aber dann haben sie trotzdem durchgesetzt. Sie überigens auch.
Allen Spaß, nix mehr, nix weniger. Und da hatte Frau DEUTLICH die Macht!
 
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casyo

W:O:A Metalhead
10 Juli 2018
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39
München
Frauen sehen (ganz unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung) vielleicht auch lieber Brüste als Penisse? Und gefühlt sehe ich die entsprechenden Schilder zu 80% von Frauen hochgehalten.
Ist ja bei Bento-Artikel dann auch nach hinten losgegangen, das böse Machocamp mit den ganzen Schildern hat sich "leider" als LGBT-Camp herausgestellt und auf dem Foto sind grösstenteils Frauen...

Ansonsten ist es auch erstmal okay, sich wegen allem und jedem angegriffen zu fühlen. Warum auch nicht?

Okay, dann bediene ich mich mal am Beispiel von MiMü mit einem Gedankenspiel:
Ich fühle mich aber persönlich angegriffen und dispektierlich behandelt, wenn die Geschlechtsmerkmale des weiblichen Geschlechts bevorzugt werden bei solchen Schildern und Catcalls. Mein Selbstbewusstsein geht dadurch total in den Keller und auf Festivals fühle ich mich unwohl als Mann.

Natürlich überspitzt, aber der Trend ist klar. Fändest du das plausibel? Ich nicht.

Also nein, ich finde es für ein gesellschaftliches Miteinander und auch für die eigene mentale Gesundheit äußert unglücklich, wenn es als sinnvoll angesehen wird, dass man sich erst einmal von allem und jedem angegriffen fühlt. Ich bin mir fast sicher, dass es dafür irgendeine Quelle/Beleg/Studie in der Psychologie gibt, davon hab ich aber leider zu wenig Ahnung und lehn mich damit jetzt lieber nicht zu weit ausm Fenster.

Es sollte doch eher zur Debatte stehen, wieso ständig alle darauf pochen, dass die Leute möglichst alles runter schlucken sollen. Wieso eigentlich? Was soll daran so gut sein? Da könnte man anstatt des polemischen Begriffs "Hypersensibel" auch einfach sagen, die Personen sagen endlich direkt was sie ankotzt. Das klingt für mich zumindest viel gesünder, als sowas ständig in sich hinein zu fressen, nur um irgendeiner gesellschaftlich genehmen Definition von hart zu entsprechen.

Da vergleichst du mMn aber Äpfel mit Birnen. Natürlich soll man sagen können was einen ankotzt. Die hier im Thread nun schon mehrfach angesprochenen Empörungskultur hat aber wenig was mit "in sich rein fressen" zu tun.

Zumal ich nach wie vor ziemlich sicher bin, dass die gleichen Herren, wenn sie durch eine Horde von homosexuellen Brechern laufen müssten (um auch mal ein ähnliches Verhältnis bezüglich der körperlichen Kraft herzustellen), sich im Anschluss wohl ziemlich über das "ekelige" Verhalten aufregen würden. Weil: Wie man hat nichts gegen die, aber die sollen einen bloß nicht anmachen.

Welche Herren meinst du damit eigentlich die ganze Zeit? Solche in Camps die das aktiv betreiben oder Leute wie mich im Thread hier die doch da um eine differenzierte Betrachtung bitten (also ob man das als sexuelle Belästigung einstuft)?

Was ich aber schade finde ist, dass aufrichtigen Männern vorgeworfen wird, dass sie Frauen klein halten, ihnen nichts zu trauen und Frauen durch ihr Verhalten unterstellen, sie könnten sich nicht selber wehren. Ich konnte mich bisher immer selber wehren, aber ich finde es trotzdem schön, dass Männer, die körperlich nunmal auch häufig (natürlich nicht immer) überlegen sind, auf "uns" acht geben und für uns einstehen. Ich finde das sollte man nicht so verteufeln. Als mich nachts auf dem Weg nach Hause ein Mann nach Feuer fragte und mich festhielt, als ich dann weitergehen wollte, mit der Frage ob ich nicht Bock hätte jetzt noch geleckt zu werden und der mich auch nach 4 Aufforderungen nicht los liess, hätte ich mich damals gefreut, wenn ich nicht alleine hätte stark sein müssen. Ich finde man sollte den Beschützerdrang nicht nur verteufeln. Und eigentlich ist es doch ein ein schönes Gefühl, wenn du jemanden so wichtig bist, dass er gut auf dich aufpassen möchte :heart:

Du hast mit deinem Post allgemein natürlich Recht, insbesondere wenn es um persönliche Angriffe physischer Natur geht (Diebstahl, Anfassen, Bedrängen, körperliche Gewalt). Thema Zivilcourage, unabhängig vom Geschlecht.
Ob es dagegen sinnvoll ist, dass sich "aufrichtige Männer" als White Knights über z.B. Themen wie Kameraeinstellungen, Schilder mit Sprüchen, uvm. auslassen und den armen Frauen zu Hilfe eilen - unabhängig ob diese als Betroffene das wollen, ist etwas anderes finde ich.
 
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EinfachLena

W:O:A Metalhead
10 Aug. 2016
964
1.485
108
37
Ob es dagegen sinnvoll ist, dass sich "aufrichtige Männer" als White Knights über z.B. Themen wie Kameraeinstellungen, Schilder mit Sprüchen, uvm. auslassen und den armen Frauen zu Hilfe eilen - unabhängig ob diese als Betroffene das wollen, ist etwas anderes finde ich.

Ja, ich glaube da waren wir uns in dem anderen Fred schon einig. Ich bin da ganz bei dir. Ich bin gegen diese Überdramatisierung.

Aber trotzdem finde ich es gut dass Männer sich generell mal mehr Gedanken um das Thema machen und finde es nach wie vor okay, dass man auf Frauen nochmal ein besonderes Auge hat. Und dann muss man nicht immer lautstark "Unterdrückung" rufen sondern kann auch nett lächeln und sagen "das ist nett von dir, aber ich komme klar, danke." Mein Arbeitskollege nimmt mir, als seiner Vorgesetzen, immer den Hammer aus der Hand, wenn ich mal ein Bild aufhängen will. Der hat mich wahnsinnig gemacht und hat viele Anschisse kassiert. Ich lass das mittlerweile, er meint es nett und aufrichtig, alter Mann, alte Schule. Er drückt mich immer in die Rolle der dummen Frau, klar, er will das aber eigentlich gar nicht. Ich ärgere mich darüber nicht mehr, sondern gebe ihm eine freundliche Rückmeldung.
Und wenn ich einen richtig guten Tag habe, lass ich ihn das Bild aufhängen und sag ihm hinterher wie gut er das gemacht hat. Und dann freut er sich :D:D

Ich bin stark genug auch mal schwach sein zu dürfen :)
Dafür schlepp ich dann auch keine Bierkisten die Treppe hoch :D:D:D
 

Kolbe

W:O:A Metalhead
5 Aug. 2013
1.380
55
73
IZ
Mmh,
800 Seiten Text. Dabei lässt sich das so gut auf den Punkt bringen.
Ich sage meinen Kindern immer:

Du kannst fressen, was du willst.
Du kannst saufen, was du willst.
Du kannst ficken, wen du willst.

Solange du dir nicht schadest und anderen Leuten auf die Eier gehst, ist das vollkommen ok.
Ach so, und hilfsbereit darfst du natürlich auch sein. ;)

Sie haben's verstanden:p
 

Revalon

THAT GUY
27 Apr. 2007
19.891
12.939
128
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Leverkusen
Was das Crowdsurfen an sich angeht, gehen die Meinungen recht weit auseinander. Ich glaube im Gegensatz zu einigen Vorrednern nicht, dass es nur eine Minderheit ist, die sich durch Crowdsurfen in ihrem Konzerterlebnis reell eingeschränkt fühlt, sonst wäre dieser Thread nicht so lang (und es gibt auch noch weitere Threads, die sich mit diesem Phänomen befassen) und die Aussagen nicht so eindeutig und teilweise sogar aggressiv.

Verdammt, wenn ich diese Parallele jetzt auch noch wieder ziehe, dann bringt Hirni mich um.
Aber lass es mich so sagen: eine laute Minderheit ist noch immer eine Minderheit.
Und dass dieses Forum in keinster Weise repräsentativ ist (so wie übrigens so ziemlich jede Internetplattform) sollte klar sein.
Daher bleibe ich dabei: Hätten die meisten ein ernsthaftes Problem mit dem Crowdsurfen, dann wäre es schlicht kaum möglich und damit gäbe es diese Diskussionen auch nicht.

Offensichtlich hat es in diesem Jahr immerhin zumindest einen Fall gegeben, bei dem eine Unbeteiligte erheblich verletzt wurde (von meiner Seite die besten Genesungswünsche an deine Frau, Harm!). Und auch hier gelten für mich keine Bagatellisierungen von wegen 0,irgendwas %, denn auch hier ist jeder Fall ein Fall zu viel! Das Recht auf Unverletzlichkeit, das Wolfenheim weiter oben angesprochen hat, ist ein Grundrecht, das Recht auf Spaß zu Lasten anderer ist keines!

Nicht wenige Betrunkene haben ihren Spaß auch auf Kosten anderer. Es gibt auch regelmäßig Verletzungen und Sachschäden aufgrund von Alkoholkonsum.
Und auch allein schon wenn einer vor mir besoffen hinschlägt, nicht mehr aufsteht und auch nicht mehr ansprechbar ist, sodass man die Sanis holen muss, dann beeinträchtigt das meinen Spaß massiv.

Wenn z.B. auf den Hauptbühnen rechts außen ein Bereich abgesteckt wird, auf dem Crowdsurfen ausdrücklich erlaubt ist, kann dort surfen, wer möchte oder sich dort aufhalten, den Surfen nicht stört. Wem es hauptsächlich ums Surfen geht, den/die sollte es nicht stören, einen schlechteren Blick auf die Bühne zu haben :angel:, und damit würden die übrigen Besucher, die einfach nur die Bands erleben wollen, nicht in ihrem Konzerterlebnis beeinträchtigt.

Bitte noch jeweils einen Bereich für folgende Aktivitäten:
- Mitsingen
- Mitklatschen
- Moshen
- Headbangen
- Wall of Death
- Circlepit
- Rauchen
- Alkoholkonsum
- Bewegen durch die Menge

Sowie für alle möglichen Kombinationen.