Andere erwarten nunmal auch den entsprechenden Gegenwert zum Ticketpreis.
Dementsprechend stellt man Erwartungen an die Größe der Bands. Bei einem Umsonst & Draußen Festival reichen mir gute Garagenbands. Wenn die Musik nicht gut ist, fährt man eben wieder nach Hause. Bei einem Summerbreeze reicht ein ausgewogenes oberes Mittelfeld, da man bei einem Ticketpreis von 89-99€ eben keinen Mega-Headliner erwarten kann. Und bei einem Festival wie Wacken, das eben was Besucherzahl und Ticketpreis angeht, in der Oberliga spielt, erwarte ich nunmal die entsprechenden Headliner.
Und dabei geht es auch nicht darum, dass man alles allein am Headliner festmacht. Das Gesamtpaket muss natürlich stimmen. Der Headliner ist gewissermaßen die Kirsche obendrauf. So beobachte ich z.B. seit Jahren das Line-Up von Rock am Ring/Rock im Park. Da war auch immer mal wieder ein Headliner dabei, der mir zugesagt hätte - aber das Gesamtpaket hat nicht gestimmt. Von daher hat es sich einfach nicht rentiert, wegen einem Must-See Headliner und mehreren kleineren Bands, die man "mitnimmt", hinzufahren. Dieses Jahr hat das Gesamtpaket mit dem Headliner-Paket Maiden/Metallica und weiteren tollen Bands für mich eben gepasst. Dazu war die Anreise vergleichsweise kurz und günstig, da ich nur ins nächste Bundesland fahren musste.
Bei Wacken stimmt das Gesamtpaket zwar im großen und ganzen, es fehlt aber einfach die Kirsche oben drauf, das es von den vielen kleineren (und günstigeren) Festivals abhebt, die nicht so weit entfernt liegen.
Sehr wahrscheinlich spielt da auch die Entfernung zum Festival eine Rolle. Wer in der Nähe wohnt, geht wahrscheinlich sowieso jedes Jahr hin ohne sich da große Gedanken zu machen. So wie ich bei RiP mehrere Nürnberger getroffen habe, die jedes Jahr dort sind, weil es eben direkt in ihrer Stadt ist.
Wer für ein Festival einmal komplett durch Deutschland muss oder gar aus dem entfernteren Ausland kommt, betrachtet das Line-Up bestimmt ohnehin kritischer nach dem Aspekt "lohnt sich das für mich?".
Außerdem kommt noch die Austauschbarkeit des Line-Ups hinzu. Ich sehe (bzw. sah bereits) dieses Jahr u.a. Amon Amarth, Arch Enemy, Behemoth, Carcass, CoB, DTP, Emperor, HSB, Saxon, Slayer und Vreid auf anderen Festivals. Als richtig exklusive Wacken-Acts bleiben da eigentlich nur Accept, Avantasia, King Diamond, Motörhead, Megadeth und Steel Panther. Und das sind allesamt Bands, für die ich keine Konzertkarte kaufen würde, sondern mir sie nur auf Festivals anschaue. Der richtige Headliner hätte es für mich rausgerissen, z.B. Manowar. Da kostet ein Ticket für die kommenden Konzerte über 80€. Werde ich definitiv nicht bezahlen, hätte ich aber gerne gesehen. So bleiben nur jede Menge Bands, die man sich erneut anschaut und weitere, die man mitnimmt. Dementsprechend hoch ist die Enttäuschung. Und ich würde dieses Jahr zum ersten Mal mein Ticket wieder abgeben, wenn es dafür nicht zu spät wäre. Und ich denke, dass man diese Enttäuschung auch offen kommunizieren kann, genauso wie jemand, der mit dem Line-Up zufrieden ist. Eine solche Meinung akzeptiere ich vollkommen. Für jemanden, der dieses Jahr nur nach Wacken fährt oder gar zum ersten Mal dort ist, mag das Line-Up nahezu perfekt sein.
o) verstocken und ständig nur darüber nölen. Es ist ziemlich offenkundig, dass da ein Haufen Scheisse abgelaufen ist. Beiträge die nur "Ich will aber Maiden!" beinhalten, sind einfach keine konstruktive Kritik, das ist nur Rumgeheule. Keine "grosse" Band zu bestätigen ist nicht etwas, was die Orga mit Absicht gemacht hat, oder das nächste Jahr wiederholen will. Das wäre eine ziemlich dämliche Unterstellung.
