ICS wollte auch vorher schon Gewinn machen. Die sind da nicht grundsätzlich anders gestrickt als Investoren. Letztere denken nur nicht immer an den langfristigen Erfolg, was aber auch nicht in jedem Fall zutreffend ist.
Wenn man z.B. Essen, Getränke und das Angebot an den anderen Ständen (z.B. Gummistiefel in Schlammjahren) teuer findet, liegt das auch an den Standgebühren und Verträgen wie z.B. mit Beck's, die ihre Kosten wieder reinholen müssen. Sprudelwasser für 10€/l kann man nicht mit Beschaffungskosten erklären. Oder in diesem Jahr den nach nichts schmeckenden Melitta Kaffee für ich glaube 3,50€ den Becher. Hier wird exklusiver Zugang verkauft, der die Preise hochtreibt. Da finde ich es schon etwas unpassend den Investor schwarz und Jensen und Hübner weiss zu malen.
Wie hier aber schon oft gesagt wurde müssen wir abwarten wie sehr Superstruct auf das Festival selbst Einfluss nimmt und wie sich das dann äußert.
Es hat auch schlicht Grenzen, was man den Besuchern an Unterhaltung und Konsumartikeln zusätzlich verkaufen kann. Die liegen in der verfügbaren Aufmerksamkeit und Bereitschaft weiteres Geld auszugeben. Der Verkauf von Konzertmitschnitten auf USB Sticks und kostenpflichtiges Streaming z.B. war anscheinend ziemlich gefloppt. Mag aber vielleicht auch am Produkt liegen.
Dazu kommt dass man den Besuchern ein gewisses All-In-Versprechen gegeben hat. Man hat mit der vorletzten Preiserhöhung die Frühanreise-, WC- und Duschgebühren abgeschafft - wie auch früher schon die Camping- bzw. Parkgebühren. Wenn man das wieder zurücknehmen würde könnte das Unzufriedenheit auslösen. Wenn man stattdessen jedes Jahr an der Ticketpreisschraube drehen würde, wirkt man im Vergleich zu anderen Festivals schnell überteuert und es werden vllt. nicht alle Tickets zügig verkauft.
Teurere VIP-Tickets für z.B. exklusiven Front-of-Stage Zugang stoßen anderen Besuchern auch schnell sauer auf. Man hat ja auch selbst das Bild in Filmen und Videos mitproduziert dass jeder bei Eröffnung des 'Holy Grounds' auf grüner Wiese direkt bis vor die Bühne rennen kann. Und die Plakatbilder "we the people of wacken" würden auch nicht so recht zu so einer Entwicklung passen. Man darf gespannt sein.