Individuelle Gerechtigkeit wird nur immer als Ausrede genommen, um größere Ungerechtigkeiten zu rechtfertigen. Ja, bitte mehr Gerechtigkeit für alle, aber ich will nicht zurückstecken. Wenn ein paar Leute zurückstecken müssen, ist das noch kein Beinbruch. Man darf nicht vergessen: opfern wir die Gerechtigkeit im Großen, um für uns individuelle, scheinbare Gerechtigkeit zu erlangen, dann nehmen wir auch dadurch in Kauf, dass andere Leute wiederum individuelle Ungerechtigkeit erfahren. Das Ganze ist eine reine Egoismusfrage.
Das typische Problem mit dem "komm, darüber brauchen wir nicht weiter diskutieren, aber ich möchte noch eine Sache dazu sagen": man kommt dann eben doch wieder ins DIskutieren, weil man immer noch eine Sache findet, die man anmerken kann.
Ich weiß, was du meinst, und ich hoffe, du weißt auch, was ich meine (und auch, dass ich jemand bin, der oft mal in sinnlose Diskussionen über Formulierungen verfällt), daher hoffe ich, dass du mir verzeihst, wenn ich da jetzt nicht weiter drauf eingehe, da ich hier weder einen Mehrwert für den Thread sehe, noch die Notwendigkeit, dass einer von uns den anderen überzeugen müsste - wir drehen uns ja mit diesem Thema mehr im Kreis, als dass Neues dazu kommt.
Ich ignoriere es nicht, ich trenne es nur nicht.
Wenn du mir eindeutige Definitionen zu Angucken, Starren, Hinschauen und Gaffen liefern kannst, welche diese Begriffe eindeutig und ohne Spielraum voneinander trennen, können wir dies gerne differenzierter Betrachten. Denn was für den einen Hingucken ist, ist für den anderen Gaffen.
Dann solltest du so etwas auch deutlich machen. Wenn ein Diskussionspartner von einem Sachverhalt sprichst, den du nicht als gegeben ansiehst, dann solltest du dies ansprechen. Solch grundlegende Dinge einfach zu übergehen ist ein grober Schnitzer.
Überleg dir doch einfach mal selber, welche Art von "Aufmerksamkeit" durch Fremde dir, wenn du dich "nicht der Norm entsprechend" kleidest, noch relativ egal ist, und ab wann du es als unangenehm, respektlos und aufdringlich empfindest. Ab wann würdest du sagen, dass das nun nichts mehr mit dem üblichen "was irgendwie merkwürdig ist, dem widmet man mehr Aufmerksamkeit" zu tun hat.
Denn wie du sagst, eine eindeutige Definition gibt es nicht, da die Grenzen fließend sind, aber es gibt Dinge, bei denen man sich mit eigentlich jedem einigen kann, ob das noch "normalen Angucken" oder "Anstarren/Gaffen" ist. Beispielsweise könnte man sagen, dass es bei fünf Sekunden, um das gesamte Bild einzunehmen, noch als Angucken gewertet werden kann, man bei über 20 Sekunden ununterbrochenem Blick auf jemanden aber von aufdringlichem Anstarren reden darf. Kommt dann natürlich noch drauf an, wie auffällig die Blicke sind.
Ich habe schon wärend meiner Schulzeit mehrer Praktika gemacht, wodurch ich in Berufe reingucken konnte, die ich eigentlich ausüben wollte. Nach den jeweiligen Praktika habe ich dann festgestellt, dass es nich meinen Erwartungen entsprciht und habe mich dann umorientiert.
Dann hast du dich also nie umorientieren müssen, während du bereits in einer Ausbildung/einem Beruf warst. Danke, dass wir nun wissen, mit welcher Erfahrung du hier über gewisse Dinge redest.
Ich habe auch nie gesagt, dass es einfach ist etwas passendes zu finden, und eine Portion Glück gehört sicherlich auch dazu, aber trotzdem stehe ich zu der Aussage, dass niemand bis zur Rente in einem Beruf festsitzen muss, der ihm nicht gefällt.
Richtig, man braucht Glück. Damit hat man es nicht zur Gänze selber in der Hand.
Zudem braucht man ja auch das Glück, dass man sich das ganze überhaupt finanziell leisten kann, wenn man denn tatsächlich die Möglichkeit bekäme, nochmal eine andere Ausbildung anzufangen.
Wie gesagt, es gibt genügend Beispiele, die deine These, jeder könne das schaffen, widerlegen. Außer sie befindet sich qualitativ auf dem Level "jeder kann im Lotto gewinnen". Ja, jeder kann, aber nicht alle.
Wer nach der Ausbildung in einem Betrieb gelandet ist, der ihm absolut nicht zusagt hat bis zur Rente über 30 Jahre Zeit sich einen neuen Arbeitgebre in der selben Branche zu suchen. Das sollte wirklich zu schaffen sein.
Und auch hier gibt es sehr viele Dinge, die einem in die Suppe spucken können. Auch private Sachen.
Ist man z.B. bereit und dazu in der Lage, sein gesamtes soziales Umfeld, eventuell Familie, für den Job zu verlassen?
Und wenn du jetzt mal ein konkretes Beispiel möchtest, bei dem du auf gewisse Dinge einfach nicht eingehst:
Und woher kommt das? Von den Menschen selbst? Oder liegt es doch eher an Erziehung und Gesellschaft, die einen von kleinauf in Richtung dieser typischen Rollen lenken?
Den Verlauf kannst du dir ja selber anschauen. Du hast auf einen Teil meines Posts, aus dem dieses Zitat stammt, geantwortet, auf diesen Teil nicht.
Und das ist kein Einzelfall.
Btw. Wo wie und wann wurde ich "angezählt" und wen interessiert das?
Schon an dem Punkt gelandet, an dem überall nur noch Feinde zu sehen sind und man in jede Richtung beißen muss?