Keine neue Erkenntnis, aber Brennen von Lyschko arbeitet sich immer weiter nach oben auf meiner nicht ausdefinierten Liste der besten Alben 2022.
Irgendwo zwischen NDW, Punk, Pop und vermutlich auch Indie Rock, mal aufbrausend, meist melancholisch, immer tanzbar, mit einer großartigen Sängerin, deren Stimme von zerbrechlich über kraftvoll bis hysterisch so vieles abdeckt und dabei nicht selten vor allem in der Phrasierung an Nina Hagen erinnert (manche ziehen auch den Vergleich zu Annette Humpe Ideal, mit denen habe ich mich aber nie befasst, kann daher nichts dazu sagen). Mich fasziniert es ja immer, wenn Sänger ihre Stimme derart gezielt an den Rand des Brechens bringen und dann auch einfach mal über diese Kante hinüberschubsen.
Dazu gesellen sich dann diese großartigen, deutschsprachigen Texte, die so wunderbar vorgetragen werden.
Gestoßen bin ich auf die Band, weil sie Anfang April auf dem Oxfest gespielt haben, das ich nur wegen Dÿse besucht habe, und ehrlich gesagt haben sie mich beim vorigen hören durch's Line Up von Konserve erstmal am wenigsten erreichen können.
Live haben sie mich dann aber von Beginn an sofort mitgerissen. Manchmal muss man einfach die Energie erleben, die nur eine Liveshow übermitteln kann, damit sich einem die Musik wirklich erschließt (das gleiche Phänomen habe ich zuletzt bei Valborg beobachten dürfen).
Seither dürfte Brennen zu den bei mir am häufigsten gehörten Alben gehören, und ich hoffe drauf, dass ich die Band bald nochmal live sehen kann.
Die zuletzt gespielten und noch anstehenden Shows lagen/liegen für mich leider allesamt sehr ungünstig.
Und ja, ich weiß, der Post hat sich in eine Richtung entwickelt, die eher in den Empfehlungsthread gehört.
Mir egal.