Hirnschlacht
Moderator
Klar tut sie das nicht und ist auch maximal überspitzt. Aber man muss kein Prophet sein um zu sehen, dass andere Festivals wohl deutlich mehr ihrer Einnahmen ins Booking stecken als das Wacken. Und ein Aufbau, dass man vielleicht zwei oder drei Bühnen hat, welche die Besucherstöme entzerren, die dann aber effizienter genutzt werden, würde man auch in Wacken hin bekommen.
Man muss vor allen Dingen endlich von diesem Trichter wegkommen, dass man von 2 Lineup Postern darauf schließen kann, welche Geldströme bei welchem Festival wie fließen, oder das man irgendwie sonst wie gut über deren Interna und Finanzen bescheid wüsste.
Wegen der Besucherströme: Klar, dass man das gerne möchte, aber warum lässt man dann auch mal gerne zwei oder drei Bands aus dem selben Genre nebeneinander spielen? Dann gibt es immer ein paar Leute, die sich ärgern und andere, die nicht wissen, was sie sehen sollen und sich dann gerne vor den größeren Namen stellen. Da wirds dann gerne auch mal wieder einseitig voll und das komplett unnötiger Weise.
Weil es immer noch eine Mammutaufgabe ist, fast 200 Bands und Künstler*innen zu koordinieren, die alle auch eigene Zeitpläne, Wünsche und Prioritäten haben und man das ganze nicht mal eben so legen kann, wie es dem individuellen Besucher am besten passt.
Ein kurzer Blick auf die diesjährige RaR Running Order reicht, um festzustellen, dass das nicht stimmt. Bei RaR überschneiden sich mit den Ärzten gleich 3 Punkbands und Marsimoto mit der Antilopengang. Und ich hab jetzt nur kurz drüber geguckt.Blickt man mal auf Rock am Ring oder den Park: dort spielen fast nie genregleiche Bands zugleich, außer halt eine Bühne hat einen "Thementag" und aus dem Thema der Headliner ist zu groß für die kleine Bühne. Thementag hab ich in Anführungszeichen gesetzt, weil man durchaus dazu tendiert in den letzten Jahren mitten am Tag oder am frühen Abend die Themen der beiden großen Bühnen zu tauschen - vermutlich damit sich nicht eine Crowd bei der einen Fest sitzt und die Stände dazwischen etwas mehr Umsatz machen. Fair enough, kann man so machen, denn am Ende geht relativ viel überschneidungsfrei und dennoch ist es gut entzerrt.