Es stößt mir echt sauer auf das einige, ohne sich über das Thema etwas Gedanken zu machen, die Idee lächerlich machen.
Mal etwas zur Situation:
In der vergangenen Zeit wurden die Zeltplätze von Privatleuten aus dem Raum Wacken und Unternehmen beauftragt, den liegengelassenen Müll zu sammeln und zu entsorgen. Alles wurde in Container gekippt und auf die Deponie gefahren. Seit 2005 sind die Deponien geschlossen, der Müllpreis stieg durch die Entsorgung in Müllverbrennungsanlagen um das 4-5 fache.
Seit Wacken die Größenordnung von ca. 70.000 Besuchern hat, werden ca. 600 Tonnen Restmüll verursacht. Die Entsorgung von einer Tonne Restmüll kostet ca. 80 € und das nur, weil die MVA’s nicht ausgelastet waren, so die Mengen zur Ausnutzung der Kapazitäten günstiger angenommen wurden. Bei Auslastung kostet die Tonne Restmüll ca. 120,- €.
Der Restmüll in Wacken wird sich zu ca. 50% aus Restmüll und 50% aus verwertbare Stoffen zusammensetzen. (Duales System Deutschland und Pappe/Papier.) Die Entsorgung vom „gelben Sack“ kostet dasselbe wie Restmüll. Pappe/Papier ist kostenlos, jedoch nur in trockenem und sauberem Zustand.
Daher lohnt es sich für die Veranstalter wirtschaftlich nicht den Müll zu trennen. Dies jedoch nun trotzdem zu veranlassen, ist eindeutig „der Umwelt zuliebe“, da wiederverwertbare Rohstoffe recycelt werden.
Der Transport von einem Container (30 qm) kostet, je nachdem welche MVA angefahren wird, so ca. 120.- €. In einem 60 qm Container befinden sich ca. 6 Tonnen Müll.
Dann wären wir bei:
ca: 48.000,-€ Entsorgungskosten
ca: 12.000,- € Transportkosten
= 60.000 € Gesamtkosten
(exklusiv Müllsammlung)
Was noch extra kostet sind Kühlschränke und Möbel, die jedes Jahr zahlreich stehen gelassen werden.
Diese, nun grob geschätzten 60.000,- €, fallen sowieso an, sollten die Besucher nicht bereit sein weniger Müll zu verursachen, bzw. selbst zu entsorgen. Das Einsparpotential liegt eindeutig bei den Sammlern und bei der wieder vorzeitigen landwirtschaftlichen Nutzung. Umsonst machen die das nämlich nicht…
Zitat: (
http://www.wacken.com/de/woa2009/main-specials/woa-tagebuch-2008/der-abbau/05-august-abbau/)
Auf einigen Zeltplätzen haben die Räumkommandos bereits den gröbsten Müll beseitigt. Am Wiesenrand wartet eine Rotte randvoller Container auf Abholung. Bei näherer Inspektion stecken jedoch noch Glasscherben, Dosendeckel, Plastikbruchstücke und ähnliche Überreste in der Grasnarbe. "Dafür haben wir unsere polnischen Spezialisten", erklärt ein Mann vom Räumdienst in gelbem Friesennerz und Gummistiefeln. "Die durchsieben die Oberfläche in unheimlicher Geschwindigkeit. Morgen finden sich in diesem Abschnitt keine Fremdkörper mehr." Die vollständige Beseitigung aller Spuren ist dringend notwendig. Hier sollen schon bald wieder Kühe grasen können.
Beim Landwirtschaftlichen Betrieb handelt es sich auch nur um ein wirtschaftliches Unternehmen, welches, sollten die Flächen nicht entsprechend nutzbar sein, zufüttern muss.
Auch ich weiß nicht, warum einige Besucher bei Ankunft ihr Gehirn ausschalten und sich wie die letzten Säue benehmen. Dann noch motzen, dass die Entsorgungspreise steigen, jedoch Kühlschränke, Zelte, Grills und massenhaft Pfand liegenlassen.
Abschließend:
+ super Initiative
+ Mehrpreis für Müll war vor einigen Jahren absolut gerechtfertigt und nachzuvollziehen
+ „der Umwelt zuliebe“ ist angebracht, da wirtschaftlich, durch die Mülltrennung, kein Vorteil entsteht und der Umweltaspekt im Vordergrund steht.
OT:
Wenn sich hier Leute schon beschweren aufgrund der gestiegenen Ticketpreise, dann sehe ich hier weitaus größeres Sparpotential:
Zitat: (
http://www.wacken.com/de/woa2009/main-specials/woa-tagebuch-2008/der-abbau/aufruf-zur-mithilfe/)
Weitaus schwerer wiegen die gefährlichen Brandstiftungen. Das verstärkte Anzünden von Toilettenhäuschen könnte für erhöhte Ticketpreise im nächsten Jahr sorgen. Außerdem wäre es unter Umständen möglich, dass ein Besucher verletzt wird. Als ultimative Folge drohen Behördenauflagen, die das Parken von Autos neben den Zelten zukünftig untersagen, was keiner will und würde auch das Wacken Feeling beeinträchtigen. Insgesamt erweist sich die erneute Zunahme des Vandalismus immer mehr als Kostentreiber, was sich langfristig auf die Eintrittspreise niederschlagen wird. Dazu zählen nicht nur zerstörte Mobiltoiletten, sondern auch die zerschlagenen Mülltonnen oder abgerissene Schilder. In diesem Jahr wurden einige neue Anstrengungen unternommen und erhebliche Investitionen getätigt, um euch die Orientierung zu erleichtern. Wenn schön während des Festivals viele Schilder fehlen, wird die Wegfindung wieder schwieriger. Schilder und eingetretene Informationstafeln müssen diese im nächsten Jahr ersetzt werden, was natürlich wieder mehr Geld kostet. Veranstalter und Besucher müssen letztlich die Zeche für Diebstahl und Zerstörung zahlen. Außerdem leidet darunter die Orientierung, da unsere Mannschaft nicht stündlich die Beflaggung oder Beschilderung erneuern kann. In diesem Jahr kommt nach Sichtung der Schäden, auch die Zerschneidung von Absperrgittern teuer zu stehen. Wenn einige Meter weiter ein Klohäuschen steht, aber trotzdem Löcher in Richtung Maisfeld im Zaun sind, stellt sich zumindest die Frage nach dem Sinn solcher idiotischer Aktionen. Einerseits müssen den Landwirten die entstehenden Ernteschäden bezahlt werden, andererseits sinkt dadurch die nötige Akzeptanz in der Bevölkerung für das Festival. Auch die Zäune müssen ersetzt werden und unliebsamen Gästen wird der Weg erleichtert.