Moin zusammen, ich hab mal nen Doppel-Senf hier... zwei getrennte Themen, daher seien mir 2 Posts mit verschiedenem Inhalt hoffentlich erlaubt.
Kinder - nun, ich bin selber zweifacher Vater (Köttel 5 und 7 Jahre), will aber um Himmels Willen kinderlosen Menschen nicht absprechen, dass sie auch ohne Kind eine gute und sinnvolle Meinung zu dem Thema haben. Ganz im Gegenteil - manchmal hilft der Input von "unbetroffenen" deutlich weiter, weil sie einen anderen Blickwinkel auf die Thematik bringen.
Ich stelle für mich immer gerne fest, dass ich es etwas befremdlich finde, wenn allzu kleine Kids auf dem Festival rumlaufen - das liegt aber nur an meiner Einstellung, dass ich meine Kids noch lange nicht mit auf ein Festival mitnehmen würde (natürlich teils egoistische Gründe, teils für mich empfundene Schutzgründe). Darüber hinaus habe ich im Laufe der nun paar Jahre Vaterschaft festgestellt, dass es zwar manchmal hilfreich ist, externe Meinungen zu bekommen, es machen sich aber auch sehr viele Menschen viel zu viele Gedanken um die Kinder anderer Leute und zwar häufig unter falschen Annahmen. Ich weiß, es gibt genug Asis in unserer Gesellschaft, die auch abseits eines Festivals ihre Kinder nicht würdig behandeln, es gibt aber auch verdammt viele Menschen, die sich mit ihren Kindern auseinandersetzen und keine Handlungen unternehmen, die den Kindern nachhaltig schaden. Es muss nicht meine Präferenz sein, ein 6-jähriges Kind mit nach Wacken zu nehmen, aber ich glaube auch nicht, dass "normale" Eltern auch auf einem Festival ihren Kindern zu viel zumuten. Wir kennen oftmals die Umstände nicht - gibt es eine Betreuung? Gibt es vielleicht eine gemeinsame Gruppe, die gewissenhaft und gut auf die Kids aufpasst? Und so weiter und so fort... Ebenso kennen wir die individuelle Persönlichkeit der Kinder nicht. Jede Kröte ist halt anders und in aller Regel sind die Eltern diejenigen, die ihr Kind am besten einschätzen können.
Wir haben auch mehr als ein Kind in unserer Gesamtgruppe (mittlerweile über 20 Leute). Die älteren Jungmetaller sind inzwischen über 20 und waren mit 16 Jahren das erste mal "mit den Alten" auf Festivals. Dabei gab es klare Deals (Bierkonsum, Begleitung, etc) und ich glaube, dass wir als Gruppe sehr gut auf die "Küken" aufgepasst haben. Mittlerweile gähnen die Jungs nur noch, wenn die unseren "Opametal" hören und machen selber ihr Festival. Von daher habe ich für mich beschlossen, dass das Modell "16 Jahre mit Ansage" für mich und meine Kinder ein gutes Modell ist. Genauso möchte ich anderen Eltern aber nicht absprechen, dass sie ein Modell für sich gefunden haben, welches ihnen mit ihren Kindern gut und sinnvoll erscheint. Vielleicht haben sie eine super Truppe, die allumfänglich auf Kids aufpassen, vielleicht bleibt pro Tag 1 oder 2 Leute nüchtern und so weiter und so fort...
Ich mag einfach Eltern per se nicht unterstellen, dass sie doof sind und sich nen feuchten Kehricht um ihren Nachwuchs kümmern. Sollte es dennoch Ausfälle geben, die offensichtlich zu Tage treten (Kinder ohne Gehörschutz vor den Bühnen, Eltern besoffen mit Kindern, etc), dann kann und sollte eben auch mal ein Stewart hinzugezogen werden.
Insgesamt würde ich sagen - nur auf Spekulationsbasis muss ich Eltern ihre Mündigkeit nicht absprechen. Andersrum mag es rein für mich persönlich auch kein großer Verlust sein, wenn das Betreten des Geländes erst ab 16 erlaubt wäre. Keine der beiden Alternativen stellt für mich ein unheilsbringendes Sodom und Gomorrha dar.