Elbdeern
W:O:A Metalmaster
- 8 Aug. 2011
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Sehr schöner Bericht, Phöni!so, na dann wolln wir mal...
tjoa, nach langer vorbereitungszeit wars nur freitag und man musste sachen packen für den marathon. hab natürlich wieder viel zuviel krempel mitgenommen. hätt ich auch aufs festival fahren können. die nacht schlief ich nicht so gut, war total aufgekratzt. mein zug fuhr pünktlich los und gegen 11 uhr war ich in frankfurt wo ich noch auf sava wartete.
einchecken war noch nicht, also schlossen wir unsere taschen erstmal am bahnhof ein und gingen die startunterlagen abholen und bischen kohle auf der messe ausgeben. was man halt so als läufer braucht. t-shirts, mützen, klapsbänder, gele und wir probierten paar neue laufschuhe an. jou, da kann man richtig kohle los werden. dann gings erstmal in die festhalle zur nudelparty. später gingen wir dann im hotel einchecken, nicht weit vom bahnhof. niedliche kleine zimmer und sehr sauber. so hieß es erstmal auspacken, und wir gingen dann etwas die stadt abklappern und mal alles ankucken. an dem samstag war ganz schön was los in Frankfurt. unten am main war ne demo für die rechte der iranischen frauen, dann war noch fußball frankfurt gegen den bvb und noch der marathon am nächsten tag. alles klar geht ab die lutzi abends gings dann in ein Asia Restaurant nochmal kohlenhydrate aufladen. sava futterte nochmal was mit nudeln und ich mit reis, hähnchen krams. war lecker.
nach einer unruhigen nacht gings dann um 7 uhr zum frühstück runter. kaffee brötchen, müßli. dann machen wir uns schick fürs loofn. kurze buxe an und n pulli drüber, der aber fast nicht nötig war, da es doch schon recht warm war gegen 9 uhr. pünktlich um 10 uhr war dann startschuss für die erste welle und wir waren dann gegen 10.10h über der start linie.
ich klemmte mich in der nähe der 4:45h pacer dran. der erste km war noch ok. aber auch bei den nächsten km waren die pacer viel zu schnell unterwegs. hab erst gedacht, daß sie ein tick schneller laufen, um zeit bei den verpflegungstationen zugewinnen. dem war aber nicht so die liefen im gleichen tempo weiter.
unterwegs sah ich eine barfußläuferin. ich bewundere ja diese menschen, die das so können auf dem asphalt zulaufen. sie meinte asphalt wäre das beste wo man barfußlaufen lernen kann. sie machte das wohl schon 7 jahre so. dann überholten wir babo, ein läufer der jedes jahr am start ist und einen 20kg Holzklotz mit sich trägt. immer gut drauf der junge.
elbi war da und feuerte uns bis ins ziel an. km 2,7, 14, 35 und dann eben im ziel. die schönste und liebste lüge für ein marathoni ist " du siehst gut aus" vielen lieben dank elbi, das hat wirklich angespornt. es tat wirklich gut dich unterwegs zusehen und zufeiern.
bei km 21,1 ließ ich dann die pacer ziehen, mir war das definitiv bei der hitze zu schnell. wir hatten teilweise auf der strecke bis 26°c. ab km 30 wurde es dann richtig schwer. von da aus bis ca. 34, 35 kam eine ellen lange gerade strecke. kein, schatten nur gerade aus und kein windchen. ich war auf dem teil richtig angepisst und fluchte über die sonne. aber ich sagte mir, ich will elbi gleich nochmal sehen und austeigen gibt es jetzt nicht mehr.
an den verpflegungsstationen ging ich immer ein kleines stück, was leider auch zeit kostete. lief dann aber wieder gleich los, weil ich auch merkte, wie sich die oberschenkel aufblähten und fast platzten. als endlich dann die linkskurve kam, nach der langen gerade, war es etwas besser. bei km36 war endlich die elbi zusehen, was eine erleichterung, da war es nicht mehr weit. auch wenn ich im 1. gang den berg hoch wollte und der speed raus war, ging es weiter. die leute um ein rum pushten richtig nochmal zum durchhalten.
eine staffelläuferin, die an mir vorbei zog feuerte mich auch nochmal an und bot mir ein gel an. bei km 38, 39 blieb ein mann an der gitterabsperrung hängen und stürzte fürchterlich. das tat beim hinschauen schon übelst weh. ein marathon in den beinen und dann wieder hochkommen. ein paar läufer halfen ihm aber auf die beine und es ging für ihn dann auch weiter.
und dann endlich km 41 passiert und kurz vor dem ziel sah ich noch mal elbi und ein paar meter weiter sava, die mich ins ziel schoben. die letzten meter zum eingang der festhalle war noch richtig radau und ein riesen krach was die leute machen. das war großartig und der lauf über die ziellinie war klasse.
ich habs echt geschafft. gibts ja gar nicht. zu den medaillen ging dann eine kleine treppe rauf und wieder runter. da ging nichts mehr mit treppe gerade runterlaufen, sondern nur seitwärts. sava empfing mich dann am ausgang und wir gingen erstmal chip abgeben, t-shirt bedrucken lassen und die medaille gravieren lassen. das musste sein, für den ersten marathon. danach trafen wir elbi nochmal kurz auf ein pläuschen und ein bierchen. elbi vielen dank für die tolle Verpflegung, die du mitgebracht hast. abends gingen sava und ich eine australische küche leer machen. gab n burger mit bierchen dazu.
es war jedenfalls ein unvergessliches wochende. vielen dank an dich sava, daß du den scheiß mit gemacht hast. danke für deine tips und vielen dank elbi fürs da sein, anfeuern und futterverpflegung. *euch beide mal feste drück und knuddel*
und ja es tat weh. und ja es war klasse wieder so eine veranstaltung zu erleben. und ja es war himmel und hölle. aber ich werde es wieder tun.
Und es freut mich sehr, dass ich dich/euch unterstützen konnte.
Mir hat damals auch meine "Fankurve" ins Ziel geholfen.
Es hat jedenfalls viel Spaß gemacht euch anzufeuern und es ist schon witzig zu sehen, wie selbst bei den ganzen wildfremdem Leuten, denen man ein "Du packst das Inge, Ilse, Egon, Helmut..." zuruft, ein Lächeln im Gesicht erscheint, während sie sich über die letzten Kilometer quälen.
Im Übrigen fand ich das sowohl du als auch Sava tatsächlich bis zum Schluss noch ganz ordentlich aussaht. Da waren andere schon bei KM 14 am Ende. Und ich hab in meine alten Marathon-Fotos geschaut und sah immer nur wie das Leiden Christi aus...
Super Leistung jedenfalls und das Gefühl, an und über deine Grenzen gegangen zu sein und Erfolg gehabt zu haben, kann dir keiner mehr nehmen!