Bang your Head!!! 2019 (Part 3)
Finale, ohohooohoooo!
Samstag früh sah das Wetter deutlich besser aus, also waren wieder kurze Buxen angesagt und wie immer ging es nach dem Frühstück zeitig los. Am Finaltag wartete ab 11:30 Uhr nämlich Schwerstarbeit auf den qualitätsbewussten Fan.
Wir waren nach einem kurzem Abstecher zum Edeka - ja, wir hatten dann doch einen gefunden - pünktlich mit Bier bewaffnet in vorderster Front und dann ging es auch schon mit
Screamer aus *Trommelwirbel* Schweden los. Ich mag sie ja sehr gerne, obwohl ihr Material gar nicht soooo supergeil ist, aber die Jungs machen live gut was her und konnten die große Bühne gut bespielen, obwohl sie ja sonst auch nur in kleinen Clubs verortet sind. Viel Bewegung, einiges Gepose und gute Interaktion mit den Fans. So geht das. Das Wetter war auch gut, die Band machte mit ihrem klassichen Heavy Stoff gut Alarm und die Zeit verging recht schnell. Das ist immer ein gutes Zeichen. Guter Start in den Tag.
Weiter ging es mit
Ram aus Schweden. Was für eine Überraschung!
Die kann man ja immer haben. Starker Gig, vor allem musikalisch, denn Bewegung war hier meist nur beim Frontmann, der aber auch immer wieder zum Halsbonbon lutschen nach hinten ging.
Und, vor der Bühne füllte es sich auch so langsam, aber sicher. Der Priest-lastige Stoff gefällt wohl doch so einigen Leuten.
Als nächste Kapelle waren dann
Flotsam & Jetsam an der Reihe, die dann noch ein paar Schippen Dampf drauf packten. Fette Band, muss ich mal wieder konstanieren. Thrash, wie ich ihn mag und ein wirklich starker Sänger, der verdammt viel in Bewegung war. Man möge mir verzeihen, dass ich nicht so mit dem Songmaterial vertraut bin. Alles muss man nicht kennen, nur halt das erkennen und schätzen, was wirklich gut ist. Starker Auftritt und nochmal eine Steigerung zu den beiden vorherigen Truppen.
Zeit zum Verschnaufen blieb allerdings nicht. Nein, vielmehr wurde es dann nochmal besser und wenn ich meine Brille abnehme, dann gibt es kein Halten mehr.
Die allermächtigesten
Armored Saint enterten mit "Raising Fear" die Bühne und zeigten wie immer, warum sie zu einer der geilsten Live-Bands dieses Planeten zählen. Die können noch nicht mal annährend nicht geil sein!
Mit Bomben wie "Can U Deliver", "Last Train Home", "Reign of Fire" oder "Win Hands down" hat man aber auch ein Blatt, womit man immer gewinnt. Ich war jedenfalls völlig aus dem Häuschen und in meinem Element!
Diverse Mitstreiter in vorderster Front wohl auch. Herr Deuce hatte sogar das Glück von John Bush vollgeschwitzt und "verprügelt" zu werden.
Geil war's und Paulchen und ich waren uns einig: die schlägt heute keiner mehr!
Hach, was freue ich mich auf Freitag, da spielen sie länger...
Eigentlich wäre jetzt ja langsam eine Bandpause fällig gewesen, aber natürlich mussten auch
Candlemass an vorderster Front geschaut werden. Das Leben kann schon hart sein.
Ja, sie waren da und haben gespielt. Und zwar richtig gut. Der neue alte Sänger kniete sich im wahrsten Sinne des Worte tüchtg rein und sang meiner Meinung nach ganz vorzüglich. Die Setlist gab keinen Anlass zur Klage, Sound war top und die Stimmung war auch ganz passabel. In der Form dürfen die Schweden
immer wieder meine Lauscher beglücken.
Immer noch keine Pause
, denn
Metal Church waren jetzt an der Reihe und lieferten ebenfalls sehr ordentlich ab. Die Setlist war ausgewogen und auch dieser Gig war sehr kurzweilig. Sicher hätte ich gerne noch ein paar ältere Sachen gehört, aber bei der kurzen Spielzeit geht das halt nicht. Die neueren Sachen packen mich nicht so, ist aber ok, denn immer nur die Klassiker zu spelen, macht eine Band sicher auch nicht an. Denke, dass sie ganz gut ankamen, wenn auch keine Jubelstürme zu vernehmen waren. Metal Church sind ja eigentlich auch keine leichte Kost. Alles in Allem ein wirklich guter Auftritt.
Dann war es zumindest für Paulchen und mich halbwegs geschafft.
Skid Row mussten wir uns nicht von vorne geben und haben uns abseits gehalten und es ruhig angehen lassen. Bis auf die 3 Hits "18 and live", "I remember you" und natürlich das abschließende "Youth gone wild" kannte ich keine Nummer, was es mir schwer machte, Begeisterung zu verspühren. Zudem stank der Sänger gegen die 4 Frontleute zuvor doch sehr ab. Naja, war mir auch Recht, denn der Akku wurde leerer und leerer. Der Auftritt war ok, nochmal muss ich die aber nicht sehen.
The Demon hat es hingegen sehr gefallen, was ihm gegönnt sei. So hat jeder seins.
Dann war auf der Hauptbühne der Headliner angesagt, der mich ja kaum reizte. Ich ging deshalb in die Halle und gab mir
Tribulation, die mir wieder sehr ordentlich gefielen. Deren Sound ist sicher nicht jedermanns Sache, aber in der Halle bauten die Schweden
eine ganz vorzügliche Athmosphäre auf. Sowas gehört einfach nicht auf Open Air Bühnen wie beim Party.San.
Weiter ging es in der Halle mit
Einherjer, die ich eigentlich nur vom Namen aus lang vergangener Zeit kannte. Puh, ich bin ja kein Viking Metel Fan, aber, das war mal echt stark. Da war wirklich Power drin. Vor der Bühne ging gut die Post ab und wäre ich nicht so kaputt gewesen, hätte ich wohl auch nochmal gut mitgemacht. Top!
Da ich nicht die ganze Zeit stehen mochte, schaute ich zwischendurch immer mal wieder für 1-2 Songs und zum Ende bei
Avantasia vorbei, die mich erwartungsgemäß nicht anmachten. Das dusselige Gequatsche von Herrn Tobi ging mir gleich auf den Zeiger und die Songs sind sicher gut, mir aber viel zu pompös und zu wenige heavy. Man kann es halt auch übertreiben, aber das passt ja auch zum Bandchef... Voll war es natürlich und es wurde auch fein mitgeklatscht und die Arme geschwenkt. Brauche ich nicht und ohne fette Leinwandvideoshow geht auch einiges an Athmosphäre flöten. Nö, das war nix für mich, musste aber auch nicht.
Dann war immer noch nicht Schluss, denn den Rausschmeißer gaben wir uns auch noch. Ich hab
Ross the Boss jetzt schon sehr oft gesehen und hatte nicht mehr so den großen Geist. Man wird halt nicht jünger.
Kurz vor Beginn war erstmal der Drummer weg und wir mutmaßten, er sein gerade ausgestiegen oder hätte gedacht, die Show sei kurz vorher gecancelt. 100% Manowar halt. Dann war er aber doch da.
Die Setlist war schon geil und auch die Instrumentalisierung war tiptop. Von weitem ohne Extase muss man aber feststellen, dass der Sänger andere Songs singen sollte.
Dem Fanvolk war es egal, denn die Stimmung in der Halle war echt fett. Da hatten sich wohl viele nicht genug bei den anderen geilen Bands verausgabt.
Mit "Battle Hymn" und "Hail and Kill" wurde das Set und Festival standesgemäß beendet und auch ich reckte nochmal meine Faust gen Hallendecke! Ende, aus, Feierabend!
Wir sind dann nach Hause, haben noch ein Bier genommen und dann war aber echt Bettzeit.
Sonntag ging es dann mit der Bahn heim, was leider nicht wie geplant verlif, aber egal...
Fazit: tolles Wochenende auf einem echt schönen Festival. Die Bands waren echt super, auch wenn die Hauptbands für mich am wenisgten reizvoll waren. Qualität, nicht Größe zählt. Das Festivalgelände gefällt mir sehr gut, hat genau die richtige Größe. Negativ muss ich leider das Bonsystem und die damit verbundenen Preise erwähnen, aber das haben wir auch verkraftet. Ob ich den weiten Weg nochmal auf mich nehme, weiß ich nicht. Dann muss alles passen.
Vielen Dank an unsere Crew um Deuce, The Demon und BreitPaulner, dem ein ganz besonders herzlicher Dank gilt! Du weißt schon wofür alles.
Hat Spaß gemacht mit Euch und das Ganze ohne Rausch.