Auf welchem Konzert wart ihr und wie wars?

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BreitPaulner

W:O:A Metalmaster
29 Feb. 2012
35.585
52.718
118
Stuttgart
Dann will ich auch mal!
Anreise perfekt geklappt und vom Hotel dann mit Kubbi und seinem Kameraden gleich mit Bändchen, Ticket und was man sonst so braucht versorgt.
Sabire - nicht mehr gesehen
Traveler - war gut, aber in wievielen Bands singt der Kerl jetzt eigentlich?
Juggernaut - ab und an darf Musik bei mir gerne etwas anstrengender sein, fand ich gut, besser wäre es gewesen wenn die Gitarre besser zu hören gewesen wäre, wie überhaupt bei den ersten Bands.
Cities - sehr schöner Auftritt, bin mir nicht sicher, ob da überhaupt ein Originalmitglied dabei war:confused:
Anthem - Großartige Vorstellung in allen Bereichen, Können, Darbietung alles ein starkes Paket würde ich mir gerne wieder anschauen!
Agent Steel - da wurden die Auswirkungen von Kohlensäure auf die Konzertwelt vom Veranstalter sträflich unterschätzt von den sonstigen Widrigkeiten wie die Entführung durch Außerirdische mal abgesehen!
Aria - auch große Klasse! Wenn man die Sprache könnte hätte man da viel mitsingen können, haben aber schon einige Fans dabeigehabt, die das konnten
Mark Shelton Tribute - nur zum Teil gesehen weil alle hundemüde

Tag 2
nach gutem und ausgiebigem Frühstück wieder zur Halle gefahren und dort von der Polizei auf den Parkplatz verfolgt worden, ich nehme das jetzt einfach mal als Kompliment:p Ich hoffe sie waren nicht zu enttäuscht, daß ich so ein anständiger Kerl bin:o

Idle Hands - fand ich ok, mit der Dauer der Spielzeit etwas langweilig aber für mich schon mal besser als auf Konserve, passt schon
Sacred Rite - Erwartungen mehr als erfüllt, die Platten finde ich schon super und das wurde alles top auf die Bühne gebracht
Witherfall - nicht gesehen
Solstice - klasse Auftritt, war nichts davon zu merken, daß der Sänger erst kürzlich den Job übernommen hat
Texas Metal Legion - leider nur ein Teil am Schluß gesehen, da habe ich wohl was verpasst, dafür war der Hunger weg!
Midnight - einfach nur ein Abriß und die Becher wurden dabei auch noch eingesammelt
Culprit - einzige Band, die mich etwas enttäuscht hat, nicht vom spielen an sich aber Outfit und zum Teil etwas angestrengtes Posing wäre bei dem Songmaterial nicht nötig gewesen, siehe Sacred Rite
Vicious Rumors - ganz dicke Vorstellung, und der Sohnemann hat vom Papa ja alles mitbekommen, die Songs sind eh über jeden Zweifel erhaben
Satan - von der Tribüne aus gesehen, die Füßchen brauchten Pause. Gefallen mir sowieso immer und auch hier eine starke Vorstellung
Sortilege - großartig und genau auf der richtigen Position:cool::D Kleine Abzüge weil es etwas flüssiger hätte ablaufen können aber die Songs sind der Hammer, der Kerl singt immer noch wie ein Gott und kann unheimlich gut auf der Stelle laufen:D
Würdiger Abschluß für mich und dann war es auch gut, länger hätte ich sicher nicht mehr durchgehalten!

Wieder ein sehr gelungenes Festival auch wenn natürlich paar Sachen besser hätten laufen können, die den Veranstalter sicher ordentlich Nerven gekostet haben!
Absoluter Sieger des Festivals war aber natürlich Mega Colossus:D
 

Hurrabärchi

nur zum Pöbeln hier
9 Okt. 2012
53.417
40.753
170
Fortunae ursus in patria Franconia aeterna redibat. Nunc est renunciandum! Metallum est omnis divisum in partes duae: Verum et falsum. Dies festivi in urbe Badense-Virtembergsense Lauda-Königshofen metalli veri dediti sunt. Huic anno in mortis Marci Sheltonis signo erant. So, und jetzt mach ich auf Deutsch weiter :ugly:

Freitag, 9:30, das Bärchi hat frei und freut sich wie ein Dödel auf das alljährliche Keep It True. Koffer ist gepackt, Bier auch, los geht die lustige Fahrt! Da gibts eigentlich nix Spannendes zu erzählen. Unterwegs noch Herrn @doldi04 und anderen Kumpel eingesackt, weiter gen Tauberfrankenhalle! Auch dort, alles kein Stress, Parkplatzsuche, Ticketkauf und Geldaufladen hat super geklappt. Nur der Einlass lief wie immer etwas zäh, aber das ist man ja gewohnt. Drinnen dann erstmal Brett - die Luft war kacke. So richtig. :Puke: Aber man ist ja nicht zur Frischluftkur, sondern zum True-Meddl-Abhailen da. Deshalb auch gleich weiter zur ersten Band: Sabïre aus dem entfernten Australien sollten eröffnen. Nachdem sich ja in gewissen Kreisen eine große Begeisterung für die Band breit gemacht hat, und ich die zwei Songs, die ich vorab gehört habe, ziemlich gut reinliefen, war ich mal gespannt. Nun, am Anfang hat mich das unterhaltsame Stageacting des unehelichen Sohnes von Blackie Lawless und Richmond aus IT Crowd noch prächtig unterhalten. Nach dem dritten Song, der irgendwie genauso klang, wie die beiden davor, stellte sich Ernüchterung ein. Dazu kam, dass der Sänger über die volle Distanz exakt einen Ton gesungen hat. Nö, da reißen weder ein Rose-Tattoo-Cover, noch ein sexy Hüftschwung die Show aus dem Mittelmaß. So wie sich die Band auf der Bühne ansonsten präsentierte, gibts auch keinen Welpenschutz, das war viel zu professionell, um da über die akustischen Schwächen hinwegzusehen. :o
Ganz anders dann Traveler: Hier hat man mit JP ebenfalls eine Frontsau als Sänger, dazu kommen aber noch richtig starke Songs, die sich zudem nicht alle gleich anhören. Und JP hatte mich ja gleich mit seinem Helloween-EP-Shirt :heart:. Sehr kurzweilig und das Maiden-Cover in Form von Be Quick Or Be Dead war dann das I-Tüpfelchen. Stark! Zu Juggernaut bin ich wieder weg, um meine Ferienwohnung zu beziehen. Allerdings kannte das Navi die Zieladresse nich. Musste halt ein anderes Haus her, ich würds schon finden. So, jetzt kenne ich mich im Land der Tauberfranken ja nicht wirklich aus. Als ich links abbiegen sollte, war das Richtungsschild durchgeixt und neben der Straße stand ein Durchfahrt-Verboten-Schild mit dem Hinweis, dass nur bis Kaff Is-mir-egal frei ist. Da ich nicht wusste, ob mein Kaff nun davor oder dahinter liegt, bin ich halt lieber dem Umleitungsschild gefolgt. Fehler. Großer Fehler. Irgendwann stand ich dann ohne weitere Hinweise, wohin ich umgeleitet werden sollte, in der Pampa. Toll. Na ja, zum Glück hatte ich ja das Navi und bin laut fluchend zurück zur schicksalhaften Kreuzung geeiert. Und siehe da - mein Kaff war nich gesperrt, hurra! Also Wohnung bezogen und wieder zurückgefahren, mittlerweile waren Juggernaut komplett durch. Hab ich aber auf Nachfrage nix verpasst. Cities im Anschluss waren ja auch eher als Pausenband gesetzt. Nicht nur, dass mich das Material nur bedingt mitriss, entgegen der ursprünglichen Ankündigung, dass die Band aus allen noch lebenden Mitgliedern der Urbesetzung bestehen würde, war es dann nur der Bassist, der übrig blieb. Allerdings wurde ich sehr überrascht. Instrumental absolute Spitze, vor allem, was der alleinige Gitarrist so fabrizierte. Leider krankte das etwas am Gesang, der zwar sehr gut, aber nicht so überragend wie die Kollegen war. Am offensichtlichsten war das, als Heaven and Hell angespielt wurde. Der Klampfenmann meisterte Iommi mit Bravour. So sehr, dass mein Kumpel, der zwar schon kräftig einen im Tee hatte, nicht glaubte, dass da nur ein Gitarrist auf der Bühne stand :D An Dio kann man natürlich nur scheitern. Man kann es aber sehr gut machen, wie Grim Reaper und Liege Lord beweisen. Das war leider etwas schwach, hat die anfängliche Begeisterung genommen. Unterm Strich aber ein gelungener Auftritt und meine Tagesüberraschung. Komisch fand ich allerdings, dass die Band später als geplant auf der Bühne stand und geschlagene 25 später auch aufhörte. Aber zwischen Cities und Anthem war ja ein langer Umbaupuffer, das würde man schon wieder reinholen, dachte ich. Vor zu Anthem, konnte ja nicht mehr so lange dauern. Öh, doch. Die Verzögerung wurde mitgeschleift, auch die Japaner fingen ihren ersten Europagig später an. Ich machs kurz: Sympathisch, spielfreudig, tolle Songs, top! Nur die engrischen Ansagen hab ich nicht verstanden. Können gerne öfter nach Deutschland kommen, jetzt wo sie auch bei Nuclear Blast unter Vertrag sind. Nun ja, ich habs den ganzen Tag gesagt, ich glaube erst, dass Agent Steel spielen werden, wenn John Cyriis auf der Bühne steht. Und tatsächlich: Die Verzögerung hatte keine technischen Ursachen, sondern war geplant, weil Herr Cyriis angeblich im Stau steckte. Ja, nee is klar. Also erstmal essen, Döner, und wieder zurück. Agent Steel standen immer noch nicht auf der Bühne. Na gut, ess ich noch ne Bratwurst. Danach waren Agent Steel immer noch nicht auf der Bühne. Das Publikum wurde unruhig. Ab und zu huschte ein Bassist und ein Gitarrist über die Bühne. Erst wurden ihnen noch verhaltener Jubel und die ein oder andere Pommesgabel entgegengebracht. Nachdem die Verzögerung aber schon über eine Stunde war, schwenkte die Stimmung um. Jedes mal, wenn ein stählerner Agent die Bühne betrat hagelte es Pfiffe und Mittelfinger. Die Burschen taten mir irgendwie leid, sie konnten ja nix für ihren Chef. Der ließ noch weitere 45 Minuten auf sich warten. Mittlerweile hörte man allerorts Ulkereien wie “Geiler Auftritt von Agent Steal Your Time!“. Irgendwann kam dann doch John Cyriis. Mit Mütze und Sonnenbrille. Ja so einen Stau vertreibt man sich offenbar am besten mit Schnaps. Scheiße, war die Pfeife rotzevoll! Irgendwelche arhythmischen Katzengeräusche, die die Band ständig rausbrachten, Texthänger und ellenlange Nonsenseansagen waren der Sargnagel für Agent Steel. Wie kann man sich nur so selbst demontieren! Glücklicherweise gab es nach 30 Minuten die Erlösung und das Trauerspiel fand ein Ende. Der Auftritt war übrigens so beschissen, dass der Düsseldorfer Veranstalter das Konzert, das für den nächsten Tag angedacht war, abgesagt hat. Wie man es besser macht, zeigten die Russen von Aria. Eingedampfte Umbaupause und verkürzter Soundcheck und trotzdem hatte die Band den wohl besten Sound des Festivals. Dazu spielten sie einfach megatight und lieferten einen geilen Song nach dem anderen. Ich war mit der Band ja nicht so vertraut, aber das sollte ich dringend nachholen. Interessant finde ich, dass doch einige textsicher waren. Oder sich phantasierussische Texte zur Musik ausgedacht haben, das weiß ich nicht. :ugly: Übrigens auch hochprofessionell, dass sie vor der im Vergleich zu Konzerten in ihrer Heimat mickrigen Kulisse so ein Show abgeliefert haben. Gegen zwei Uhr war ich in der Wohnung, musste aber noch ein paar Bier trinken, um runter zu kommen, gegen halb vier hab ich geschlafen.
 

Hurrabärchi

nur zum Pöbeln hier
9 Okt. 2012
53.417
40.753
170
Mein schlaf wurde aber jäh beendet, als um Punkt neun die Nachbarn Gebrauch vom Glascontainer vor meinem Fenster machten. Als hätten die schon startbereit vor dem Scheißding auf das Glockenläuten gewartet hätten. :(.
Ok, dann erstmal zuhause angerufen, bissl gequatscht, geduscht, Fruchtsaft getrunken, ja keinen aus der Gerstenfrucht!, und gen Königshofen gefahren. Dort rief die Rose zu Zwiebelrostbraten und Landbier, worauf ich natürlich hörte. Köstlich, köstlich, köstlich! :heart: Die anderen gönnten sich unverständlicherweise nur ein Süppchen, bzw. gar nix zu essen, die Dame einen Kir Royal, woraufhin sie aufgedreht durch die Gegend datzte. Komiges Getränk. :confused: Idle Hands wurden also verpasst, als nächstes standen Sacred Rite auf der Karte. Ich hatte ja wenig erwartet, nachdem mich das auf Platte eher weniger begeistert hat. Dafür hab ich alles bekommen. Verdammt, das war ganz großes Kino! Als Nicht-US-Meddler hat mich das schon arg gepackt. Toll! Wäre schön, wenn sie nicht wieder in der Versenkung verschwinden, sondern häufiger auf einschlägigen Veranstaltungen anzutreffen wären. Überraschung des Festivals! Und dann Witherfall. Ich bin ehrlich, am meisten hatte ich mich auf A Tale That Wasn't Right gefreut. Ist zwar nicht der beste Helloween-Song, aber es ist Helloween! Dafür gab es statt Kürbisschmalz eine Dreiviertelstunde unfassbar geilen Nevermorelastigen Progmetal, der Sänger ist echt famos! :heart: Live kann sowas ja gerne mal nerven oder zu zäh rüberkommen, aber da war wirklich jede Note an ihrem richtigen Platz. Dank des Saxon-Soundmanns klang das auch trotz aller Vertracktheit klar. Top! So, und nun zu Solstice. Reich Walker wechselt ja üblicherweise seine Sänger in der Geschwindigkeit, in der @SAVA an nem guten Tag Bier trinkt. :o Umso überraschender fand ich es ja, dass Paul Kearns so lange dabei war und es auf mehr als eine VÖ mit der Band brachte. Weniger überraschend war es, dass es dann doch auseinanderging. Die Shows sollten ja aber trotzdem stattfinden. Wer das Mikro übernehmen sollte, wurde aber geheim gehalten. Mein Wunschkandidat war Jake Rogers von Visigoth, da gibt es ja das beinahe kultige Video vom Hell Over Hammaburg, als Paul Kearns während Cimmerian Codex das Mikro in die Menge hält und Jake in der ersten Reihe den Paule voller Inbrunst an die Wand singt. Tja, er wurde es leider nicht, aber als der mysteriöse Sänger die Bühne betrat, war klar, es wird mächtig: Felipe Kutzbach von Procession/Capilla Ardiente kam, sah und siegte! Was eine Stimme! Die Töne saßen, er hat das nötige Maß Pathos in der Stimme und ist einfach von Kopf bis Fuß eine coole Sau. Und was ganz wichtig ist: Er hat nicht wie Herr Kearns annodazumal beim HoD The Sleeping Tyrant (der diesmal als Song über einen “pretty boring fuck“ angekündigt wurde :D) zur Unkenntlichkeit zerjodelt, sondern auf den Punkt gebracht. Zwar ohne die Verzweiflung von Morris Ingram in der Stimme, dafür mot ordentlich Wumms! So muss das! Cimmerian Codex dann das Highlight: Nicht nur, dass es schweinegeil dargeboten wurde, zum Part, der im oben genannten Video von Jake aus dem Publikum heraus gesungen wurde, kam ebenjener auf die Bühne und übernahm ihn auch bravourös hier. Als dann Felipe einstimmte und die beiden ein kleines Duett darboten, blieb wohl kein Fellschlüpper und Ledertanga trocken. Was eine epische Geilerei! Eigentlich stand auf meinem Zettel Midnight als nächste Band. Als dann plötzlich das Banner der Texas Metal Legion gehisst wurde, bin ich shoppen gegangen. Und weil der Rolfi mein Herz geentert hat, hab ich stolze 60€ für ein Livebootleg seiner lustigen Piratenbande hingelegt. Ja, äh, sehr schlau das :ugly:. Einkäufe zum Auto gebracht und noch ein wenig den Texanern gelauscht. Zu meiner Überraschung lief mir das gut rein, vor allem wegen des tollen Sängers und der Wahl von eher schnelleren Stücken. Highlight für mich war allerdings der Abschluss mit Breaker. War auf jeden Fall besser als das letzte Mal Accept. :D Aber jetzt! Midnight, ihr Asis! Vor zu die rummige Kapuzenmän aus Cleveland! Die Band gab ab dem ersten Ton Vollgas, allerdings war es bei Penetratal Ecstasy und Poisontrash noch vergleichsweise zahm im Publikum. Und dann brach eine rabiate Urgewalt namens Black Rock'n'Roll über das liebliche Taubertal herein. Wie in der Zusammenfassung geschrieben: CHAOSGEWALTZERSTÖRUNG! AAAARRRGHH! Ab dem flogen Arme, Beine, Menschen, Becher und vor allem die Kuh! Nachdem Athenar einen Becher abbekommen hatte, forderte er das Publikum auf, ihn weiter zu bewerfen. Daraufhin hagelten zig Becher auf ihn nieder. Herrlich! :D Am Ende des Sets drückte er Jarvis Leatherby seinen Bass in die Hand und hailte das Publikum ab, kurz darauf drückte der Gitarrist Herrn Leatherby seine Klampfe auch noch in die Hand und verabschiedete sich zum Crowdsurfen, das sein Shirt nicht überlebte. Ein sichtlich verwirrter Jarvis reckte seinen Mittelfinger gen Backstage, stellte die Instrumente ab und verschwand. Danach zerlegte der Gitarrist noch seine Saiten. Bekloppte Truppe. Kommt, randaliert hart, und geht wieder weg. Ich freu mich aufs Breeze. Culprit im Anschluss wurden zwei Songs gehört, für kacke befunden und dann der strategischen Nahrungsaufnahme geopfert, damit gestärkt Vicious Rumors bestaunt werden konnten. Ein. Traum. Als wäre Carl Albert hinabgestiegen. Eröffnet wurde gleich mit einem Paukenschlag in Form von Digital Dictator. Fett, fett, fett, mehr muss mab nicht sagen! Nur der letzte Song mit dem eigentlichen Sänger der Band fiel etwas ab. Satan, diesmal die einzige NWoBHM-Band, legten dann gleich noch einen drauf. Zum Opener Trial By Fire, ja, da gab es für mich als BG-Fanboy kein Halten mehr! Sehr geil. Zwischen den Songs gab es launige Ansagen über Doctor Who, Satan!-Satan!-Sprechchören an der Supermarktkasse und sonstigem Quatsch. Herrlich. Die Franzosen von Sortilège sollten den Abschluss des Festivals bilden Moment, Abschluss? Der eigentliche Headliner, Candlemass, blieb in Schweden, weil die Fluggesellschaft streikt. Nu ja. :rolleyes: Die neue Position war aber leider für die Franzosen ein paar Nummern zu groß. Das wirkte etwas hüftsteif, dazu kam, dass Zouille für die hohen Töne Unterstützung einer jungen Dame brauchte. Hm. Als dann aber nach einer Zugabenpause und überlangem und -flüssigem Brimborium der gleichnamige Hit der Band angestimmt wurde, war das ein würdiger Abschluss für ein tolles Festival. :)
 

Waldi

W:O:A Metalgod
24 Nov. 2001
51.498
15.687
168
43
München - auf der richtigen Isar Seite
Tag 2
nach gutem und ausgiebigem Frühstück wieder zur Halle gefahren und dort von der Polizei auf den Parkplatz verfolgt worden, ich nehme das jetzt einfach mal als Kompliment:p Ich hoffe sie waren nicht zu enttäuscht, daß ich so ein anständiger Kerl bin:o

Das haben die scheinbar häufiger gemacht. Wir saßen am Samstag vor der ersten Band noch ein wenig im Auto mit Sicht auf die Einfahrt. Da haben die auch jemanden verfolgt, kontrolliert und dann sogar mitgenommen. :ugly:
 

Strawman

W:O:A Metalgod
21 März 2013
74.836
45.865
168
57
Kreis Ostholstein
Fortunae ursus in patria Franconia aeterna redibat. Nunc est renunciandum! Metallum est omnis divisum in partes duae: Verum et falsum. Dies festivi in urbe Badense-Virtembergsense Lauda-Königshofen metalli veri dediti sunt. Huic anno in mortis Marci Sheltonis signo erant. So, und jetzt mach ich auf Deutsch weiter :ugly:

Freitag, 9:30, das Bärchi hat frei und freut sich wie ein Dödel auf das alljährliche Keep It True. Koffer ist gepackt, Bier auch, los geht die lustige Fahrt! Da gibts eigentlich nix Spannendes zu erzählen. Unterwegs noch Herrn @doldi04 und anderen Kumpel eingesackt, weiter gen Tauberfrankenhalle! Auch dort, alles kein Stress, Parkplatzsuche, Ticketkauf und Geldaufladen hat super geklappt. Nur der Einlass lief wie immer etwas zäh, aber das ist man ja gewohnt. Drinnen dann erstmal Brett - die Luft war kacke. So richtig. :Puke: Aber man ist ja nicht zur Frischluftkur, sondern zum True-Meddl-Abhailen da. Deshalb auch gleich weiter zur ersten Band: Sabïre aus dem entfernten Australien sollten eröffnen. Nachdem sich ja in gewissen Kreisen eine große Begeisterung für die Band breit gemacht hat, und ich die zwei Songs, die ich vorab gehört habe, ziemlich gut reinliefen, war ich mal gespannt. Nun, am Anfang hat mich das unterhaltsame Stageacting des unehelichen Sohnes von Blackie Lawless und Richmond aus IT Crowd noch prächtig unterhalten. Nach dem dritten Song, der irgendwie genauso klang, wie die beiden davor, stellte sich Ernüchterung ein. Dazu kam, dass der Sänger über die volle Distanz exakt einen Ton gesungen hat. Nö, da reißen weder ein Rose-Tattoo-Cover, noch ein sexy Hüftschwung die Show aus dem Mittelmaß. So wie sich die Band auf der Bühne ansonsten präsentierte, gibts auch keinen Welpenschutz, das war viel zu professionell, um da über die akustischen Schwächen hinwegzusehen. :o
Ganz anders dann Traveler: Hier hat man mit JP ebenfalls eine Frontsau als Sänger, dazu kommen aber noch richtig starke Songs, die sich zudem nicht alle gleich anhören. Und JP hatte mich ja gleich mit seinem Helloween-EP-Shirt :heart:. Sehr kurzweilig und das Maiden-Cover in Form von Be Quick Or Be Dead war dann das I-Tüpfelchen. Stark! Zu Juggernaut bin ich wieder weg, um meine Ferienwohnung zu beziehen. Allerdings kannte das Navi die Zieladresse nich. Musste halt ein anderes Haus her, ich würds schon finden. So, jetzt kenne ich mich im Land der Tauberfranken ja nicht wirklich aus. Als ich links abbiegen sollte, war das Richtungsschild durchgeixt und neben der Straße stand ein Durchfahrt-Verboten-Schild mit dem Hinweis, dass nur bis Kaff Is-mir-egal frei ist. Da ich nicht wusste, ob mein Kaff nun davor oder dahinter liegt, bin ich halt lieber dem Umleitungsschild gefolgt. Fehler. Großer Fehler. Irgendwann stand ich dann ohne weitere Hinweise, wohin ich umgeleitet werden sollte, in der Pampa. Toll. Na ja, zum Glück hatte ich ja das Navi und bin laut fluchend zurück zur schicksalhaften Kreuzung geeiert. Und siehe da - mein Kaff war nich gesperrt, hurra! Also Wohnung bezogen und wieder zurückgefahren, mittlerweile waren Juggernaut komplett durch. Hab ich aber auf Nachfrage nix verpasst. Cities im Anschluss waren ja auch eher als Pausenband gesetzt. Nicht nur, dass mich das Material nur bedingt mitriss, entgegen der ursprünglichen Ankündigung, dass die Band aus allen noch lebenden Mitgliedern der Urbesetzung bestehen würde, war es dann nur der Bassist, der übrig blieb. Allerdings wurde ich sehr überrascht. Instrumental absolute Spitze, vor allem, was der alleinige Gitarrist so fabrizierte. Leider krankte das etwas am Gesang, der zwar sehr gut, aber nicht so überragend wie die Kollegen war. Am offensichtlichsten war das, als Heaven and Hell angespielt wurde. Der Klampfenmann meisterte Iommi mit Bravour. So sehr, dass mein Kumpel, der zwar schon kräftig einen im Tee hatte, nicht glaubte, dass da nur ein Gitarrist auf der Bühne stand :D An Dio kann man natürlich nur scheitern. Man kann es aber sehr gut machen, wie Grim Reaper und Liege Lord beweisen. Das war leider etwas schwach, hat die anfängliche Begeisterung genommen. Unterm Strich aber ein gelungener Auftritt und meine Tagesüberraschung. Komisch fand ich allerdings, dass die Band später als geplant auf der Bühne stand und geschlagene 25 später auch aufhörte. Aber zwischen Cities und Anthem war ja ein langer Umbaupuffer, das würde man schon wieder reinholen, dachte ich. Vor zu Anthem, konnte ja nicht mehr so lange dauern. Öh, doch. Die Verzögerung wurde mitgeschleift, auch die Japaner fingen ihren ersten Europagig später an. Ich machs kurz: Sympathisch, spielfreudig, tolle Songs, top! Nur die engrischen Ansagen hab ich nicht verstanden. Können gerne öfter nach Deutschland kommen, jetzt wo sie auch bei Nuclear Blast unter Vertrag sind. Nun ja, ich habs den ganzen Tag gesagt, ich glaube erst, dass Agent Steel spielen werden, wenn John Cyriis auf der Bühne steht. Und tatsächlich: Die Verzögerung hatte keine technischen Ursachen, sondern war geplant, weil Herr Cyriis angeblich im Stau steckte. Ja, nee is klar. Also erstmal essen, Döner, und wieder zurück. Agent Steel standen immer noch nicht auf der Bühne. Na gut, ess ich noch ne Bratwurst. Danach waren Agent Steel immer noch nicht auf der Bühne. Das Publikum wurde unruhig. Ab und zu huschte ein Bassist und ein Gitarrist über die Bühne. Erst wurden ihnen noch verhaltener Jubel und die ein oder andere Pommesgabel entgegengebracht. Nachdem die Verzögerung aber schon über eine Stunde war, schwenkte die Stimmung um. Jedes mal, wenn ein stählerner Agent die Bühne betrat hagelte es Pfiffe und Mittelfinger. Die Burschen taten mir irgendwie leid, sie konnten ja nix für ihren Chef. Der ließ noch weitere 45 Minuten auf sich warten. Mittlerweile hörte man allerorts Ulkereien wie “Geiler Auftritt von Agent Steal Your Time!“. Irgendwann kam dann doch John Cyriis. Mit Mütze und Sonnenbrille. Ja so einen Stau vertreibt man sich offenbar am besten mit Schnaps. Scheiße, war die Pfeife rotzevoll! Irgendwelche arhythmischen Katzengeräusche, die die Band ständig rausbrachten, Texthänger und ellenlange Nonsenseansagen waren der Sargnagel für Agent Steel. Wie kann man sich nur so selbst demontieren! Glücklicherweise gab es nach 30 Minuten die Erlösung und das Trauerspiel fand ein Ende. Der Auftritt war übrigens so beschissen, dass der Düsseldorfer Veranstalter das Konzert, das für den nächsten Tag angedacht war, abgesagt hat. Wie man es besser macht, zeigten die Russen von Aria. Eingedampfte Umbaupause und verkürzter Soundcheck und trotzdem hatte die Band den wohl besten Sound des Festivals. Dazu spielten sie einfach megatight und lieferten einen geilen Song nach dem anderen. Ich war mit der Band ja nicht so vertraut, aber das sollte ich dringend nachholen. Interessant finde ich, dass doch einige textsicher waren. Oder sich phantasierussische Texte zur Musik ausgedacht haben, das weiß ich nicht. :ugly: Übrigens auch hochprofessionell, dass sie vor der im Vergleich zu Konzerten in ihrer Heimat mickrigen Kulisse so ein Show abgeliefert haben. Gegen zwei Uhr war ich in der Wohnung, musste aber noch ein paar Bier trinken, um runter zu kommen, gegen halb vier hab ich geschlafen.

Wenn ich das so lese, bin ich auf einmal gar nicht mehr enttäuscht, dass ich Agent Steel am 1.Mai im Bambi Galore nun doch nicht sehen kann :ugly:
 

Hurrabärchi

nur zum Pöbeln hier
9 Okt. 2012
53.417
40.753
170
Das haben die scheinbar häufiger gemacht. Wir saßen am Samstag vor der ersten Band noch ein wenig im Auto mit Sicht auf die Einfahrt. Da haben die auch jemanden verfolgt, kontrolliert und dann sogar mitgenommen. :ugly:
Die haben bestimmt diese dreckelichen Kiffers mitgenommen, diese schlimmen Schwerverbrecher. :o
 

BreitPaulner

W:O:A Metalmaster
29 Feb. 2012
35.585
52.718
118
Stuttgart
Das haben die scheinbar häufiger gemacht. Wir saßen am Samstag vor der ersten Band noch ein wenig im Auto mit Sicht auf die Einfahrt. Da haben die auch jemanden verfolgt, kontrolliert und dann sogar mitgenommen. :ugly:
Dann habe ich ja nochmal Glück gehabt, im Zweifel wären eh die finsteren Gesichter meiner Begleiter schuld gewesen:D
 

Hurrabärchi

nur zum Pöbeln hier
9 Okt. 2012
53.417
40.753
170
Wie Herr @Revalon schon aufmerksam anmerkte, die Tribute-Show für Mark Shelton fehlte noch in meinem ausführlicheren Bericht. Ich wollte diesen Auftritt einfach nicht in dem anderen Post verwursten.
Am 27. Juli 2018 verstarb mit Mark Shelton einer meiner Helden. Ich saß in meiner Schulung, neben mir eine Tasse Kaffee, ich starrte fassungslos auf das Display meines Handys. Ich habe die Meldung immer und immer wieder gelesen. Ich konnte und wollte es einfach nicht glauben, dass dieser urspympathische, tolle Kerl nicht mehr da sein sollte. Warum mir die Musik so viel bedeutet, hatte ich ja damals schon geschrieben. Kurz gesagt, war die erste Manilla-Road-Show in Würzburg das Konzert, das für mich den Stein so richtig ins Rollen gebracht hat, der Türöffner für so viele grandiose Tage und Abende. Und natürlich ist die Musik von Manilla Road einfach einzigartig und wunderbar, diese Kauzköppe hatte ich nach dem ersten Ton von Dreams of Eschaton ins Herz geschlossen.
Deshalb stand fest, dieses Tributkonzert wird ein schwieriges. Nicht nur für die Musiker, die entweder grandios scheitern oder triumphal siegen sollten
Sie taten letzteres.
, aber auch für mich, weil es das letzte Mal sein sollte, dass diese Songs auf die Bühne gebracht werden sollten.
Nach der ewigen Verspätung dank eines gewissen im Boden befestigten Rundholzes, das lieber ein paar Aliens hätten einsammeln sollen, war ich eigentlich platt. Statt 21:30 war es schon kurz vor 23 Uhr, als das Licht über der wenig geschmückten Bühnen ausging - neben einem Ordner auf einem Tisch (Texte?), ein paar Bierdosen und dem Manilla-Road-Banner war nur am vom Publikum aus gesehen linken Bühnenrand ein Schnappschuss von Mark Shelton der letzten KIT-Ausgabe mit den Worten “Rest in Peace, Brother“ zu sehen. Hellroadie betrat die Bühne und richtete, wie bei allen Konzerten der Band, die ich gesehen habe, erst einmal ein paar Worte an das Publikum. Nur diesmal nicht so gut gelaunt wie sonst, sondern andächtig. Das sollte eine Show für Mark sein. Und deshalb sollten wir gefälligst unsere verdammten Ärsche abfeiern! Es trat Randy Foxe auf die Bühne, überraschenderweise an der Gitarre und stimmte eine Akustikversion von Necropolis an. Da hatte ich das erste Mal einen dicken Kloß im Hals. Kurz darauf kam Jake von Visigoth auf die Bühne und er und die Band knallte mit der “harten“ Version von Necropolis alle Zweifel, ob diese Show denn gut würde, mit Karacho in den Beton. Was. Ein. Hammer! Um mich herum waren die Leute am Ausrasten (ich natürlich auch). The Riddle Master im Anschluss im Duett zwischen Hellroadie und dem einen Gitarristen, dessen Namen ich leider nicht weiß, hielt die Stimmung gut aufrecht, bis dann auf einmal der Doomswordsche Deathmaster das Mikrophon in die Hand und einen Schluck Bier in den Rachen nahm. The Veils of Negative Existence. Wow. Als hätte Mark den Song für ihn geschrieben. Der Deathmaster hat den Song nicht nur phänomenal präsentiert, er hat auch die gehörige Portion Kauz in der Stimme, um den Song wirklich perfekt rüberzubringen. Ich erspare allen jetzt mal Setlistdetails. Da erst Rick Fisher, dann Randy Foxe und schließlich Neudi an den Drums saßen, gab es zwei Schlagzeugumbaupausen. Eigentlich öde, aber eine wurde für einen ganz besonderen Moment genutzt. Hellroadie ging kurz von der Bühne und führte eine ältere Dame mit Gehstock und Manilla-Road-Shirt auf die Bühne. Bei der Vorstellung durch Hellroadie entpuppte sie sich als Marks Mutter. Unter riesigen Applaus, sichtlich ergriffen, nahm sie das Mikro und richtete folgende Worte an das Publikum: “Thank you for remembering my son!“ So auf den Punkt, so ehrlich. Ich werde diesen Moment nie vergessen. Einfach nur groß. Ich kann mir auch gar nicht vorstellen, was es diese Frau an Kraft gekostet hat, extra nach Deutschland zu fliegen und dann auch noch um die Uhrzeit auf die Bühne zu gehen und diese Worte auszusprechen. Da konnte ich meine Tränen auch nicht mehr zurückhalten. Als umgebaut war, ging es genauso eskalatös weiter, wie es aufgehört hat, ständig begleitet von lauten “Mark-Shelton“-Sprechchören. Phil Ross und Hellroadie hat man angesehen, dass sie da öfters mit den Tränen kämpften, was sie aber anscheinend auch motivierte, zu absoluter Höchstform aufzulaufen, um ihrem Freund die Show zu bieten, die er verdient hat. Und das war sie auch. Eine Setlist zum Niederknien (nur leider ohne Cage of Mirrors), illustre Gäste, die eine klasse Leistung ablieferten und Bier. Der letzte Song wurde dann als das angekündigt, was Mark Shelton am liebsten tat: Heavy Metal to the World! Zu dem Lied kamen dann auch nochmal alle beteiligten Musiker auf die Bühne, inklusive vier Klampfen, was zwar einen etwas matschigen Sound im Gegensatz zu dem astreinen zuvor verursachte, aber ganz genau das war: Heavy fucking Metal to the World tonight! Als das Lied aus war, verabschiedeten sich alle noch brav, Hellroadie ließ seinen Tränen freien Lauf. Es ertönte Rush. Jake vergoss einen Schluck Bier. Das Manilla-Road-Banner wurde zum letzten Mal abgehängt. Das wars. Ich weinte wie ein kleiner Junge. Leute, was war ganz, ganz groß. Mark ist stolz auf euch. May the lords of light be with you! Und an Marks Mutter: Ich bin dankbar, dass ich mich an Ihren Sohn, ohne ihn persönlich gekannt zu haben, erinnern darf. And die vier grandiosen Konzerte. An seine unsterbliche Musik. Und an diesen perfekten Abend. Up the hammers!
 

SAVA

W:O:A Metalgod
4 Aug. 2014
90.792
82.660
168
Hansestadt
Wie Herr @Revalon schon aufmerksam anmerkte, die Tribute-Show für Mark Shelton fehlte noch in meinem ausführlicheren Bericht. Ich wollte diesen Auftritt einfach nicht in dem anderen Post verwursten.
Am 27. Juli 2018 verstarb mit Mark Shelton einer meiner Helden. Ich saß in meiner Schulung, neben mir eine Tasse Kaffee, ich starrte fassungslos auf das Display meines Handys. Ich habe die Meldung immer und immer wieder gelesen. Ich konnte und wollte es einfach nicht glauben, dass dieser urspympathische, tolle Kerl nicht mehr da sein sollte. Warum mir die Musik so viel bedeutet, hatte ich ja damals schon geschrieben. Kurz gesagt, war die erste Manilla-Road-Show in Würzburg das Konzert, das für mich den Stein so richtig ins Rollen gebracht hat, der Türöffner für so viele grandiose Tage und Abende. Und natürlich ist die Musik von Manilla Road einfach einzigartig und wunderbar, diese Kauzköppe hatte ich nach dem ersten Ton von Dreams of Eschaton ins Herz geschlossen.
Deshalb stand fest, dieses Tributkonzert wird ein schwieriges. Nicht nur für die Musiker, die entweder grandios scheitern oder triumphal siegen sollten
Sie taten letzteres.
, aber auch für mich, weil es das letzte Mal sein sollte, dass diese Songs auf die Bühne gebracht werden sollten.
Nach der ewigen Verspätung dank eines gewissen im Boden befestigten Rundholzes, das lieber ein paar Aliens hätten einsammeln sollen, war ich eigentlich platt. Statt 21:30 war es schon kurz vor 23 Uhr, als das Licht über der wenig geschmückten Bühnen ausging - neben einem Ordner auf einem Tisch (Texte?), ein paar Bierdosen und dem Manilla-Road-Banner war nur am vom Publikum aus gesehen linken Bühnenrand ein Schnappschuss von Mark Shelton der letzten KIT-Ausgabe mit den Worten “Rest in Peace, Brother“ zu sehen. Hellroadie betrat die Bühne und richtete, wie bei allen Konzerten der Band, die ich gesehen habe, erst einmal ein paar Worte an das Publikum. Nur diesmal nicht so gut gelaunt wie sonst, sondern andächtig. Das sollte eine Show für Mark sein. Und deshalb sollten wir gefälligst unsere verdammten Ärsche abfeiern! Es trat Randy Foxe auf die Bühne, überraschenderweise an der Gitarre und stimmte eine Akustikversion von Necropolis an. Da hatte ich das erste Mal einen dicken Kloß im Hals. Kurz darauf kam Jake von Visigoth auf die Bühne und er und die Band knallte mit der “harten“ Version von Necropolis alle Zweifel, ob diese Show denn gut würde, mit Karacho in den Beton. Was. Ein. Hammer! Um mich herum waren die Leute am Ausrasten (ich natürlich auch). The Riddle Master im Anschluss im Duett zwischen Hellroadie und dem einen Gitarristen, dessen Namen ich leider nicht weiß, hielt die Stimmung gut aufrecht, bis dann auf einmal der Doomswordsche Deathmaster das Mikrophon in die Hand und einen Schluck Bier in den Rachen nahm. The Veils of Negative Existence. Wow. Als hätte Mark den Song für ihn geschrieben. Der Deathmaster hat den Song nicht nur phänomenal präsentiert, er hat auch die gehörige Portion Kauz in der Stimme, um den Song wirklich perfekt rüberzubringen. Ich erspare allen jetzt mal Setlistdetails. Da erst Rick Fisher, dann Randy Foxe und schließlich Neudi an den Drums saßen, gab es zwei Schlagzeugumbaupausen. Eigentlich öde, aber eine wurde für einen ganz besonderen Moment genutzt. Hellroadie ging kurz von der Bühne und führte eine ältere Dame mit Gehstock und Manilla-Road-Shirt auf die Bühne. Bei der Vorstellung durch Hellroadie entpuppte sie sich als Marks Mutter. Unter riesigen Applaus, sichtlich ergriffen, nahm sie das Mikro und richtete folgende Worte an das Publikum: “Thank you for remembering my son!“ So auf den Punkt, so ehrlich. Ich werde diesen Moment nie vergessen. Einfach nur groß. Ich kann mir auch gar nicht vorstellen, was es diese Frau an Kraft gekostet hat, extra nach Deutschland zu fliegen und dann auch noch um die Uhrzeit auf die Bühne zu gehen und diese Worte auszusprechen. Da konnte ich meine Tränen auch nicht mehr zurückhalten. Als umgebaut war, ging es genauso eskalatös weiter, wie es aufgehört hat, ständig begleitet von lauten “Mark-Shelton“-Sprechchören. Phil Ross und Hellroadie hat man angesehen, dass sie da öfters mit den Tränen kämpften, was sie aber anscheinend auch motivierte, zu absoluter Höchstform aufzulaufen, um ihrem Freund die Show zu bieten, die er verdient hat. Und das war sie auch. Eine Setlist zum Niederknien (nur leider ohne Cage of Mirrors), illustre Gäste, die eine klasse Leistung ablieferten und Bier. Der letzte Song wurde dann als das angekündigt, was Mark Shelton am liebsten tat: Heavy Metal to the World! Zu dem Lied kamen dann auch nochmal alle beteiligten Musiker auf die Bühne, inklusive vier Klampfen, was zwar einen etwas matschigen Sound im Gegensatz zu dem astreinen zuvor verursachte, aber ganz genau das war: Heavy fucking Metal to the World tonight! Als das Lied aus war, verabschiedeten sich alle noch brav, Hellroadie ließ seinen Tränen freien Lauf. Es ertönte Rush. Jake vergoss einen Schluck Bier. Das Manilla-Road-Banner wurde zum letzten Mal abgehängt. Das wars. Ich weinte wie ein kleiner Junge. Leute, was war ganz, ganz groß. Mark ist stolz auf euch. May the lords of light be with you! Und an Marks Mutter: Ich bin dankbar, dass ich mich an Ihren Sohn, ohne ihn persönlich gekannt zu haben, erinnern darf. And die vier grandiosen Konzerte. An seine unsterbliche Musik. Und an diesen perfekten Abend. Up the hammers!
Sehr schön, freut mich auch hier nochmal so ausführlich zu lesen.:)
Du hattest ja eigentlich ziemlich Bammel, dass der Tag kommt...
Diese Art Show wird es sicher nicht wieder geben, aber ganz ist die Musik von Manilla Road ja nicht von den Bühnen verschwunden. Es wird sicher diverse gute Bands geben, die Mark mit einem Cover huldigen - wie z.B. Eternal Champion beim UtH...
Ich hab mir das nicht komplett geben können, war einfach zu platt und die Aktion von JC hatte mir dann auch die Laune verhagelt...
Bin aber auch nicht sooo der große MR-Fan... Mein derartiges Highlight kommt dann hoffentlich 2020 im Doppelpack...
 

Hurrabärchi

nur zum Pöbeln hier
9 Okt. 2012
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Sehr schön, freut mich auch hier nochmal so ausführlich zu lesen.:)
Du hattest ja eigentlich ziemlich Bammel, dass der Tag kommt...
Diese Art Show wird es sicher nicht wieder geben, aber ganz ist die Musik von Manilla Road ja nicht von den Bühnen verschwunden. Es wird sicher diverse gute Bands geben, die Mark mit einem Cover huldigen - wie z.B. Eternal Champion beim UtH...
Ich hab mir das nicht komplett geben können, war einfach zu platt und die Aktion von JC hatte mir dann auch die Laune verhagelt...
Bin aber auch nicht sooo der große MR-Fan... Mein derartiges Highlight kommt dann hoffentlich 2020 im Doppelpack...
Das stimmt. Und da Phil, Bryan und Neudi ja eh zusammen weiter Musik machen wollen, werden sie bestimmt das ein oder andere Liedchen von Manilla Road spielen. ;)
Und wenn Doomsword nicht The Veils of Negative Existence in ihr Set aufnehmen, sollte man ihnen die Eier lang ziehen. :o
 
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Revalon

THAT GUY
27 Apr. 2007
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Wie Herr @Revalon schon aufmerksam anmerkte, die Tribute-Show für Mark Shelton fehlte noch in meinem ausführlicheren Bericht. Ich wollte diesen Auftritt einfach nicht in dem anderen Post verwursten.
Am 27. Juli 2018 verstarb mit Mark Shelton einer meiner Helden. Ich saß in meiner Schulung, neben mir eine Tasse Kaffee, ich starrte fassungslos auf das Display meines Handys. Ich habe die Meldung immer und immer wieder gelesen. Ich konnte und wollte es einfach nicht glauben, dass dieser urspympathische, tolle Kerl nicht mehr da sein sollte. Warum mir die Musik so viel bedeutet, hatte ich ja damals schon geschrieben. Kurz gesagt, war die erste Manilla-Road-Show in Würzburg das Konzert, das für mich den Stein so richtig ins Rollen gebracht hat, der Türöffner für so viele grandiose Tage und Abende. Und natürlich ist die Musik von Manilla Road einfach einzigartig und wunderbar, diese Kauzköppe hatte ich nach dem ersten Ton von Dreams of Eschaton ins Herz geschlossen.
Deshalb stand fest, dieses Tributkonzert wird ein schwieriges. Nicht nur für die Musiker, die entweder grandios scheitern oder triumphal siegen sollten
Sie taten letzteres.
, aber auch für mich, weil es das letzte Mal sein sollte, dass diese Songs auf die Bühne gebracht werden sollten.
Nach der ewigen Verspätung dank eines gewissen im Boden befestigten Rundholzes, das lieber ein paar Aliens hätten einsammeln sollen, war ich eigentlich platt. Statt 21:30 war es schon kurz vor 23 Uhr, als das Licht über der wenig geschmückten Bühnen ausging - neben einem Ordner auf einem Tisch (Texte?), ein paar Bierdosen und dem Manilla-Road-Banner war nur am vom Publikum aus gesehen linken Bühnenrand ein Schnappschuss von Mark Shelton der letzten KIT-Ausgabe mit den Worten “Rest in Peace, Brother“ zu sehen. Hellroadie betrat die Bühne und richtete, wie bei allen Konzerten der Band, die ich gesehen habe, erst einmal ein paar Worte an das Publikum. Nur diesmal nicht so gut gelaunt wie sonst, sondern andächtig. Das sollte eine Show für Mark sein. Und deshalb sollten wir gefälligst unsere verdammten Ärsche abfeiern! Es trat Randy Foxe auf die Bühne, überraschenderweise an der Gitarre und stimmte eine Akustikversion von Necropolis an. Da hatte ich das erste Mal einen dicken Kloß im Hals. Kurz darauf kam Jake von Visigoth auf die Bühne und er und die Band knallte mit der “harten“ Version von Necropolis alle Zweifel, ob diese Show denn gut würde, mit Karacho in den Beton. Was. Ein. Hammer! Um mich herum waren die Leute am Ausrasten (ich natürlich auch). The Riddle Master im Anschluss im Duett zwischen Hellroadie und dem einen Gitarristen, dessen Namen ich leider nicht weiß, hielt die Stimmung gut aufrecht, bis dann auf einmal der Doomswordsche Deathmaster das Mikrophon in die Hand und einen Schluck Bier in den Rachen nahm. The Veils of Negative Existence. Wow. Als hätte Mark den Song für ihn geschrieben. Der Deathmaster hat den Song nicht nur phänomenal präsentiert, er hat auch die gehörige Portion Kauz in der Stimme, um den Song wirklich perfekt rüberzubringen. Ich erspare allen jetzt mal Setlistdetails. Da erst Rick Fisher, dann Randy Foxe und schließlich Neudi an den Drums saßen, gab es zwei Schlagzeugumbaupausen. Eigentlich öde, aber eine wurde für einen ganz besonderen Moment genutzt. Hellroadie ging kurz von der Bühne und führte eine ältere Dame mit Gehstock und Manilla-Road-Shirt auf die Bühne. Bei der Vorstellung durch Hellroadie entpuppte sie sich als Marks Mutter. Unter riesigen Applaus, sichtlich ergriffen, nahm sie das Mikro und richtete folgende Worte an das Publikum: “Thank you for remembering my son!“ So auf den Punkt, so ehrlich. Ich werde diesen Moment nie vergessen. Einfach nur groß. Ich kann mir auch gar nicht vorstellen, was es diese Frau an Kraft gekostet hat, extra nach Deutschland zu fliegen und dann auch noch um die Uhrzeit auf die Bühne zu gehen und diese Worte auszusprechen. Da konnte ich meine Tränen auch nicht mehr zurückhalten. Als umgebaut war, ging es genauso eskalatös weiter, wie es aufgehört hat, ständig begleitet von lauten “Mark-Shelton“-Sprechchören. Phil Ross und Hellroadie hat man angesehen, dass sie da öfters mit den Tränen kämpften, was sie aber anscheinend auch motivierte, zu absoluter Höchstform aufzulaufen, um ihrem Freund die Show zu bieten, die er verdient hat. Und das war sie auch. Eine Setlist zum Niederknien (nur leider ohne Cage of Mirrors), illustre Gäste, die eine klasse Leistung ablieferten und Bier. Der letzte Song wurde dann als das angekündigt, was Mark Shelton am liebsten tat: Heavy Metal to the World! Zu dem Lied kamen dann auch nochmal alle beteiligten Musiker auf die Bühne, inklusive vier Klampfen, was zwar einen etwas matschigen Sound im Gegensatz zu dem astreinen zuvor verursachte, aber ganz genau das war: Heavy fucking Metal to the World tonight! Als das Lied aus war, verabschiedeten sich alle noch brav, Hellroadie ließ seinen Tränen freien Lauf. Es ertönte Rush. Jake vergoss einen Schluck Bier. Das Manilla-Road-Banner wurde zum letzten Mal abgehängt. Das wars. Ich weinte wie ein kleiner Junge. Leute, was war ganz, ganz groß. Mark ist stolz auf euch. May the lords of light be with you! Und an Marks Mutter: Ich bin dankbar, dass ich mich an Ihren Sohn, ohne ihn persönlich gekannt zu haben, erinnern darf. And die vier grandiosen Konzerte. An seine unsterbliche Musik. Und an diesen perfekten Abend. Up the hammers!

Ein ganz ganz großartiger Bericht.
Ich hatte gestern Abend (zugegeben, beim Kochen) das Video von dem Auftritt für ne Stunde laufen,und selbst dabei kamen schon immense Emotionen rüber - absolute Gänsehaut, unter anderem eben bei dem Auftritt der Mutter. Und ich hab mich bisher noch nicht mal großartig mit Manilla Road beschäftigt und habe daher auch keine Bindung zu Mark oder der Musik.

Und jetzt dein Post bringt auch einiges an Emotionen hoch. Man merkt (und weiß ja auch schon längst) was diese Band und dieser Mensch für dich bedeutet.
So traurig die Sache ist, es ist doch schön, solche Berichte zu lesen. Und es freut mich, dass dieser Auftritt dermaßen gut gelungen ist - vor allem auch, dass wohl keine Spielzeit der immensen Verspätung zum Opfer gefallen ist, wenn auch manche ihn wohl aufgrund der Zeit nicht so sehr genießen konnten (siehe DFF).

Bisher wirklich der schönste Bericht zu dem Auftritt, der offensichtlich etwas ganz besonderes war.
 
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Hurrabärchi

nur zum Pöbeln hier
9 Okt. 2012
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Doomsword auf facebook:

We are honoured and eternally grateful to Oli & KIT and Bryan and the Manilla Road family for having been asked to take part in the Mark Shelton tribute, it was the worthiest celebration of Mark's life and legacy and an event that will remain in everyone's heart forever. Out of a nightmare some dreams came true, the final testimony of the ever lasting energy that Mark has left behind him on this planet.
We met incredible artists and people, we shared stories and memories and shed tears, we strengthened the bonds with our old friends and created new ones with our new friends, and we now look to the future with the sole purpose of bringing Heavy Metal to the World, exactly what Mark would want us to do.
Thank you everyone, we cannot wait to meet you all again on the Road

:heart::heart::heart:
 
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