Arch Enemy 10.07.2018 Esch Sur Alzette, Luxemburg - The Charm The Fury als Support
Gestern hat es mich ins beschauliche Luxemburg gezogen, um mal wieder
Arch Enemy zu sehen. Die Anreise war mit knapp unter einer Stunde und ohne viel Verkehr ziemlich locker, was aber auch daran lag, dass erst ab 20:00 Uhr Einlass war. Es war nicht besonders viel Andrang am Eingang, sodass wir schnell drin waren und uns schon ein erstes kühles Getränk bestellen konnten. Drinnen mussten wir feststellen, dass das Konzert im kleinen Saal (bis 1200 Leute) statt im großen Saal (bis 6500 Leute) stattfinden sollte und, dass der Start der Vorband um 15 Minuten nach hinten verlegt wurde.
Im kleinen Saal sicherten wir uns dann gemütlich einen guten Platz, recht nah an der Bühne. Als The Charm the Fury anfing, war der Raum noch mit vielen Lücken versehen. Obwohl ich keinen Song der Band kannte, gefielen sie mir doch recht gut, was aber auch an dem guten Tontechniker lag, der die Akustik doch sehr gut im Griff hatte. Leider sprang der Funke bei vielen Zuschauern erst sehr spät oder garnicht über, außer bei einem kleinen Circle Pit, der entstand.
Mittlerweile stellte sich die Entscheidung, eine lange Hose anzuziehen als deutlich fatal heraus, da es gefühlt 35 Grad waren und es weder eine (brauchbare) Lüftungsanlage, Durchzug noch Bier für mich als Fahrer zur Abkühlung gab. So musste ich mit Cola zurecht kommen.
Mittlerweile war der Saal auch gefüllter, sodass es auch pünktlich mit dem Hauptact Arch Enemy anfing, die nach dem Band+Intro von Ace of Spades und ihrem Song Set Flame to the Night einmarschierten. Ich muss ehrlich sagen, dass man den Song Ace of Spades jetzt nicht unbedingt gebraucht hätte, da er ja doch mittlerweile schon sehr häufig gecovert/benutzt wird.
Als erstes Lied wählten spielten sie The World is yours und konnten die Menge einheizen, gefolgt von Ravenous und War Eternal wurde die Meute aus dem teilweisen schläfrigen Zustand aufgeweckt und War Eternal ist dabei wie so häufig der entscheidene Punkt, ab dem die Zuschauer auch mehr Gas geben. Obwohl ich schon deutlich aktivere Zuschauermengen bei Arch Enemy gesehen habe, wurde es auf jeden Fall mit jedem Lied hektischer und das Headbangen, Moshen, Fäuste in die Luft schmeißen, Hörner in die Luft recken deutlich angenehmer und eines Metal Konzertes würdig. Es folgten die typischen Stammlieder, wie "The Race" "let the eagles fly" "You will know my Name", "As the Pages Burn", "Bloodstained Cross" "First Day in Hell" und noch den ein oder anderen Lückenfüller
"We will rise" beendete dann wie üblich die reguläre Setlist, bevor es zur offensichtlichen Zugabe kommen musste.
Die Zugabe fing mit "Avalanche" an, ging über ein Gitarrensoli, "Snow Bound" und Schließlich zu dem Arch Enemy Lied schlechthin: "Nemesis". Während des Liedes wurde nochmal richtig abgefeiert und die Band wurde mit einem tosenden Applaus in den wohlverdienten Feierabend entlassen.
Zwischendurch wurde das Set einmal kurz unterbrochen und die Frontsängerin kündigte einen Archäologen an: Dieser kam umgehend auf die Bühne und überreichte Arch Enemy den Nachbau eines Fossils. Hinterhrund: Der Kerl hat mit einer Kollegin zwei neue Fossile entdeckt und hat eins nach der Sängerin und eins nach Arch Enemy benannt - sowas sieht man auf jeden Fall auch nicht alle Tage
Andere Anmerkungen:
- Effektiv wurden vom Album Will to Power Tour nur 4 (von 20) Lieder gespielt, was ich gut finde, da es mir nicht so sehr gefällt wie andere Alben.
- Insgesamt kann man im Vergleich zum Konzert in Saarbrücken (Anfang Februar) sagen, dass sie 3 Songs mehr in die Setlist gepackt und die Reihenfolge leicht verändert haben.
- Ich schätze es waren 600-700 Leute da, weiß auch nicht, wie in den Saal 1200 Leute passen sollen, wenn hinten ein großer Bereich für die Tontechniker in Benutzung ist.
Es war der dritte Auftritt von Arch Enemy, den ich dieses Jahr gesehen habe und ich werde sie mir jederzeit wieder ansehen. Auf den Wacken Gig freue ich mich schon richtig, denn über die letzten Jahre bin ich ein großer Fan der Band geworden. Ich denke die Verpflichtung von White Gluzz von 2014 hat sich für die Band mehr als augezahlt, auch wenn ich Gossow auch mochte. Die Band ist hungrig und wird in Zukunft an die Spitze kratzen, denn es ist egal, ob sie vor 700 oder 40.000 Zuschauern spielen.
Arch Enemy are Nemesis