So, dann wollen wir mal.
Sa. 31.3., Jungle, Köln: Primordial, Ketzer, Bastard Royalty
Nach langer Vorfreude war es am Samstag endlich so weit, mein erstes Primordial Konzert (wie auch immer ich es so lange geschafft habe, die nicht zu sehen).
Für dieses Konzert bin ich dann sogar frühzeitig von der Familie abgehauen, die erst nach dem Kartenkauf anlässlich Ostern eingeladen hatte. Mir wurde aber sogar noch früher was zu essen gemacht, damit ich nicht hungrig los muss. Gestärkt ließ ich mich also erstmal zum Bahnhof fahren. Im Zug nach Köln traf ich dann den ersten Freund, der auch zum Konzert unterwegs war und sogar Wegbier organisiert hatte
Am Kölner Hauptbahnhof wurde der zweite Freund aufgegabelt und weiter ging es nach Ehrenfeld, wo erst mal Essen besorgt wurde (Falafel bzw. Schawarma). Anschließend wurde noch Trinken besorgt und dann ging es auf zum Jungle (blöder neuer Name für die alte Werkstatt), wo draußen noch gequatscht und getrunken wurde, bis schließlich um kurz vor acht mittels Megaphon mitgeteilt wurde, dass die erste Band
Bastard Royalty nun anfängt.
Also noch kurz etwas geplaudert und dann ging es für mich auch rein. Die anderen beiden interessierten sich zum einen nicht für die Truppe, zum anderen musste einer von ihnen noch auf 'nen Kumpel warten, der mit dem Auto kam da sie zusammen mit einer Karte reinkommen (Rollstuhlfahrer und Begleitperson).
Drinnen angekommen entzückte auch sogleich lieblicher D-Beat/Crust meine Ohren.
Ich frage mich noch immer, weshalb so eine Band im Vorprogramm dabei war, aber ich mag so Krempel ja. Das Publikum war insgesamt aber erwartungsgemäß zurückhaltend. Mehr als etwas Kopfnicken war nicht wirklich drin, auch wenn ich wirklich Bock auf etwas Eskalation gehabt hätte. Die Band - zu meiner Verwunderung nicht so jung wie angenommen, ber mir wurde schon im Zug gesagt, dass der Sänger wohl schon ewig in der deutschen Punkszene unterwegs ist - juckte das aber nicht, besonders der Sänger zeigt eine unfassbare Freude auf der Bühne und davor, wenn er zumindest während ich da war zwei mal durch's Publikum stapfte. Mit Kabelmikro wohlgemerkt, welches auch die meiste Zeit über um den Hals hing.
Tolles Geböller und Gebrüll, mit passendem Publikum wär's aber noch geiler gewesen.
Schließlich war die etwa halbe Stunde Spielzeit um und es ging erstmal nach hinten die Kumpels suchen. Unterwegs traf ich noch weitere Bekannte und quatschte etwas. Dadurch blieb dann gar nicht mehr so viel Zeit, bis
Ketzer auf die Bühne gingen, dank Rollstuhlfahrer kamen wir aber gut bis nach ganz vorne.
Ketzer hatte ich ja vorher auch noch gar nicht gehört, aber sie konnten mich sofort überzeugen. Was spielen die nun eigentlich genau? Black Metal? Trifft's ja nur so zum Teil.
Und bezüglich des Aussehens trifft es auch die spätere Beschreibung meiner Freunde: "Black Metal Boy Band", "sehen einfach zu gut aus für die Musik die sie machen".
Zur Musik kann ich nun echt nicht so viel sagen, aber es hat echt Spaß gemacht. Publikumsinteraktion gab es genügend, wenn auch nicht so irre viel, aber das Publikum hatte leider nicht sonderlich viel Bock. Sehr schade. Die Band hat trotzdem ordentlich abgeliefert. Bisschen Fistraising war immerhin bei einigen mal drin.
Als sie fertig waren wurde dann erstmal noch 'ne Runde quatschen und dann runter zum Merch Stand von Ketzer. Shirts gab's leider nur Girlies oder bis L, also nichts für mich - haben uns dann später noch überlegt, dass die vermutlich keine fetten Leute mit ihrem Merch rumlaufen haben wollen). Haben da dann noch mit dem Sänger gequatscht und uns für den tollen Gig bedankt und uns gemeinsam übers lahme Publikum aufgeregt.
Schließlich ging es wieder nach oben zu
Primordial, wo es für uns mit Bier in det Hand nicht mehr sinnvoll allzu weit nach vorne ging. Der Schuppen war nicht mal ausverkauft, aber deutlich zu voll.
Blick auf die Bühne war trotzdem gut, und kurz nachdem wir uns positioniert hatten ging es dann auch los. Über anderthalb Stunden zeigten Primordial, wie ein Konzert auszusehen hat. Tolle Musik grandios dargeboten, Alan hat die Meute im Griff, auch wenn mir die Interaktion etwas beschränkt vorkommt (gefühlt tausend mal "are you (still) with me" werden dann doch eintönig), und das Publikum zeigt endlich, dass es tatsächlich lebt. Headbangen, fistraisen, mitklatschen, mitsingen. Und mitten drin ein dauergrinsender Spast mit Power-Shirt, Napalm Death Jacke und während der ersten songs einem Weizenbier - ich.
Die Ankündigung, dass der Sinn des Abends darin liege, das neue Album gänzlich zu spielen, und wem das nicht passt der habe Pech gehabt, wurde nicht ganz erfüllt: Last Call wurde ausgelassen, aber die anderen sieben Songs wurden in der Reihenfolge des Albums dargeboten, unterbrochen von einer Auswahl früherer Songs.
Setlist:
Nail Their Tongues
Gods to the Godless
To Hell or the Hangman
No Grave Deep Enough
Where Lie the Gods
As Rome Burns
Exile Amongst the Ruins
Upon Our Spiritual Deathbed
The Coffin Ships
Stolen Years
Sunken Lungs
Empire Falls
Traitors Gate, Journey's End und Last Call wurden von der Setlist gestrichen, aber das ist am Ende ein kleines Ärgernis gegen diesen grandiosen Auftritt.
Am Ende des Auftritts war ich schließlich absolut davon überzeugt, das Angebot eines Tickets für das Konzert am 27. für 20€ anzunehmen und zudem am noch ein Shirt und die Amongst the Ruins auf Vinyl einzusacken.
Anschließend haben wir dann noch eine Runde Bier besorgt und uns nach Haus fahren lassen.