2011 - Der Rauswurf der Feuerwerker

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Pvanderloewen

W:O:A Metalhead
7 Aug. 2008
137
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61
vielen scheint auch garnicht klar zu sein , das dies ein Verbrechenstatbestand ist wenn man die dinger auf den Grill stellt . Hab im Polizeibericht gelesen das gegen solche Personen wegen " herbeiführens einer Sprengstoffexplosion" ermittelt wird . Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr , muss man wissen ob es einem das wert ist...

Eine Strafbarkeit wegen Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion liegt allerdings nur dann vor, wenn zusätzlich eine konkrete Gefahr für Leib und Leben oder für dem Täter nicht gehörende Sachen von bedeutendem Wert (>1300 Euro) verursacht wird, wobei sich der Vorsatz des Täters auf die Gefahr erstrecken muss.
Wenn die Gefahr fahrlässig verursacht wird, was auf Wacken immer der Fall sein dürfte, da ich nicht glaube, dass jemand vorsätzlich fremdes Eigentum zerstören oder andere Menschen gefährden möchte, ist die Strafe nur maximal 5 Jahre oder Geldstrafe. Und wenn der Grill mit der Kartusche weit genug weg von anderen Leuten und Sachen steht, dann gibt es tatsächlich keine konkrete Gefahr und damit auch keine Strafbarkeit.
 

kischde

W:O:A Metalhead
8 Aug. 2011
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74850 schefflenz
Kennen halt die meisten Leute Fälle, in denen sowas gemacht wurde. Wenn du mal in den Rückspiegel schaust und da einer drei Meter hinter dir im Lastwagen sitzt und aufm Lenkrad gleichzeitig mit Agenda, Blackberry und Zigarette hantiert glaubst du auch was mit schreiben. ;)

Hm... Ok, solche Aktionen konnte ich bisher nicht beobachten ^^ Außer im TV vor Jahren und dem Spacken, den ich mal angehalten hatte, mußte ich sowas bisher noch nicht ansehen.
Jedenfalls seh ich ein, daß mein Schrieb verständlicherweise nicht so gut ankam.. Sorry von mir an der Stelle. Zumal ich ehrlich gesagt nicht an den Unfall dachte...... War ´n ziemlicher Griff ins Klo, fürcht ich :/

Ironie beim geschriebenen Wort ist immer so 'ne Sache... viel zu oft sind Leute damit ja schon überfordert wenn man die Aussage mit Mimik und Gestik entsprechend unterstreicht.


Keine verifizierten, nur den Rotz den sich die Zeitungsfuzzis zusammenspekulieren.

Auch da ist wohl was dran. Noch dazu, wenn man die Leute noch nicht richtig kennt.. War mir bei manchen Posts auch schon im Zweifel, ob´s nu ernst gemeint oder Ironie war.

Also die übliche sensationsgeile Berichterstattung.. ^^
 

pfeiffer

W:O:A Metalhead
7 Aug. 2011
3.692
21
63
(...) Und wenn der Grill mit der Kartusche weit genug weg von anderen Leuten und Sachen steht, dann gibt es tatsächlich keine konkrete Gefahr und damit auch keine Strafbarkeit.
Ich bin neugierieg,
was wäre denn deiner Meinung nach "weit genug weg" ?

1. Butan-/Propankartuschen zerplatzen nur, wenn der maximale Auslegungsdruck überschritten wird, der bei einem isochoren System (das die Kartusche ja darstellt) mittels p1/T1 = p2/T2 auf eine bestimmte Temperatur hin berechnet werden kann, sofern alles Gas auch ideal gasförmig vorliegt (was nicht der Fall ist, und du aber wahrscheinlich angenommen hast). Insofern ist der Druckanstieg erst ab dem kritischen Punkt mit der Gasgleichung beschreibbar, was uns zu einem kleinen Dilemma bringt: Hält die Kartusche das Erreichen des kritischen Punktes aus, gibt es keine Flüssigkeit mehr in deiner tollen Kartusche, die ein Feuerchen löschen könnte.
2. Man kann durch Detonationen tatsächlich Brände löschen, weil man kurzzeitig den Sauerstoff entzieht. Allerdings gilt das nur unter bestimmten Bedingungen* und nur für Brände der Klassen B und C, die keine permanente Hitzequelle am Brennstoff etablieren - da du Vollpfosten aber ein Kohlengrillfeuerchen (Brandklasse A) als Wärmequelle verwendet hast, das mit der Glut ein völlig vom Sauerstoff der Umgebung unabhängiges dauerhaftes Hitzedeposit bildet, gehörst du eigentlich erschlagen, denn es passiert...
3. ...folgendes: Das Gas breitet sich nach dem Platzen der Flasche in der Umgebung aus, vermischt sich mit dem Sauerstoff zu einem detonationsfähigen Gemisch (Chaostheorie/Thermodynamik/Gasgesetze), das irgendwann auch in der richtigen Zusammensetzung auch an die Glut heranreicht - was zur Zündung und damit Detonation des vorhandenen Gases führt, sofern nicht schon vorher durch die Temperatur des austretenden Gases die erforderliche Zündtemperatur an der Gas-/Umgebungsluftgrenze erreicht ist (was Glück für dich wäre, denn dann würde das nur abbrennen, anstatt zu detonieren)

Ergo: Du Arsch hast keine Ahnung, was du tust, gefährdest dich und andere Leute mit einem improvisierten Sprengsatz (vgl. IED), der dank der Kartusche und der Holzkohle noch zusätzlich einer Mischung aus Splittergranate und Brandbombe gleicht. Herzlichen Glückwunsch zum Obervollpfosten des Jahres 2011
Das ist sowas von EPIC das es einfach nochmal zitiert werden muss.
c010.gif
 

Pvanderloewen

W:O:A Metalhead
7 Aug. 2008
137
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61
Ich bin neugierieg,
was wäre denn deiner Meinung nach "weit genug weg" ?
Definitionsgemäß "entzieht es sich exakter wissenschaftlicher Beschreibung, wann eine konkrete Gefahr gegeben ist. Die Tathandlung muss aber jedenfalls über die ihr innewohnende latente Gefährlichkeit hinaus im Hinblick auf einen bestimmten Vorgang in eine kritische Situation geführt haben; in dieser Situation muss - was nach der allgemeinen Lebenserfahrung aufgrund einer objektiv nachträglichen Prognose zu beurteilen ist - die Sicherheit einer bestimmten Person oder Sache so stark beeinträchtigt gewesen sein, dass es nur noch vom Zufall abhing, ob das Rechtsgut verletzt wurde oder nicht (BGH NStZ 1996, 83)" (von http://www.hrr-strafrecht.de/hrr/4/09/4-503-09.pdf ; dass es hierbei nicht um § 308 StGB ging ist unschädlich, der Begriff der konkreten Gefahr wird im StGB einheitlich verwendet, dafür spricht auch das Prinzip der Einheitlichkeit der Rechtsordnung, d.h. man kann davon ausgehen, dass wenn der Gesetzgeber in § 308 und § 315c StGB die gleichen Worte verwendet, er auch das gleiche meint).

Wenn man sich Videos von explodierenden Gaskartuschen auf Youtube anschaut, z.B. http://www.youtube.com/watch?v=oyrNPvQWXr4 , sieht man, wie weit sich das ungefähr auswirkt, zusätzlich sollte man noch einen gewissen Sicherheitsabstand sowie eventuelles Herumfliegen von Splittern oder anderen Gegendständen mit einbeziehen; daher würde ich davon ausgehen, dass bei einem Abstand von 25-30 Metern zu anderen Personen und Gegenständen in der Regel keine konkrete Gefahr für diese mehr vorliegt (kann aber nach den Umständen des Einzelfalls - es muss eben eine konkrete Gefahr sein - trotzdem noch der Fall sein, wie auch im Einzelfall ein kleinerer Abstand ausreichend sein kann).
 

ThiefMaster

Member
6 Dez. 2009
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Bändchen ab und durch Stahl"bändchen" ersetzen ;)

Oder einfach im Wackinger Village anprangern (die Hardware dafür gibts ja schon)... und überreife Tomaten bereitstellen.
 

MeistermetT

W:O:A Metalhead
4 Feb. 2011
2.433
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da wo du nicht wohnst
Bändchen ab und durch Stahl"bändchen" ersetzen ;)

Oder einfach im Wackinger Village anprangern (die Hardware dafür gibts ja schon)... und überreife Tomaten bereitstellen.

Oder wie wärs im Bullheadzelt ne Domina bestelln und dann auspeitschen, die Idioten die sich das angucken sind ja da massig vorhanden:rolleyes::rolleyes:.......**verdammt hoffentlich bring ich die jetze nich noch auf dumme ideen**
 

kischde

W:O:A Metalhead
8 Aug. 2011
172
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74850 schefflenz
@MeistermetT
Dann müssen sich die Kinderstuben mancher Leute bei Hempel´s unter´m Sofa befunden und abgespielt haben..
Aber Recht haste auf jeden Fall, jepp.
 

pfeiffer

W:O:A Metalhead
7 Aug. 2011
3.692
21
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(...) daher würde ich davon ausgehen, dass bei einem Abstand von 25-30 Metern zu anderen Personen und Gegenständen in der Regel keine konkrete Gefahr für diese mehr vorliegt (kann aber nach den Umständen des Einzelfalls - es muss eben eine konkrete Gefahr sein - trotzdem noch der Fall sein, wie auch im Einzelfall ein kleinerer Abstand ausreichend sein kann).
Naja, ich ignoriere jetzt einfach mal das mir das zu wenig erscheint, da schon ein glühendes Stück Kohle ausreicht um ein Zelt in Brand zu stecken und eine feine Kettenreaktion auszulösen, und komme zur nächsten Frage...
Wo hat man, auf einem typischen Festivalgelände, denn mal eine freie Fläche mit 60 Metern Durchmesser ? ^^
 

Loef

Newbie
7 Juni 2011
10
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46
Saarland
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag, so ca. zwischen 4 und 5Uhr, wurde von einem benachbarten Campground aus eine Signalrakete schräg gen Himmel abgefeuert. Aufgrund des starken Windes wurde diese wieder Richtung Boden zurückgedrückt und ging brennend hinter dem nächsten Damm, zwischen den Zelten nieder. Meine Kumpels und ich sind daraufhin in Richtung der Einschlagstelle gelaufen um eventuelle Schläfer aus ihren Zelten zu holen und so vor einem sich, zum Glück nicht, ausbreitenden Flächenbrand zu retten. Ich denke jeder hier dürfte sich im Klaren darüber sein, was ein brennendes Magnesiumgeschoss mit einem Zelt und den darin befindlichen Menschen anstellt...

Freitag auf Samstag habe ich dann unseren direkten, sehr betrunkenen Nachbarn freundlich aber bestimmt erklärt, dass ein Feuer, auch wenn in einer Feuerschale entzündet, 30cm von einer Zeltwand entfernt keine sonderlich Kluge Idee ist. Ganz besonders dann nicht, wenn man durch Müllverbrennung Flammen erzeugt, die höher als das betroffene, zu unserem Camp gehörende Zelt sind. Zum Glück für mich haben sie das direkt eingesehen und ich durfte leckeren Maracujaschnapps kosten, zum Glück für sie wurde der 150kg Bär, der im Zelt schlief, nicht wach, ansonsten wäre die Aktion weniger friedlich ausgegangen.

Kommentare zu oben erwähnten Leuten erspare ich mir an dieser Stelle einfach mal aber ich hoffe, dass die Security in Zukunft noch härter und konsequenter durchgreift.
 

Pvanderloewen

W:O:A Metalhead
7 Aug. 2008
137
0
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Naja, ich ignoriere jetzt einfach mal das mir das zu wenig erscheint, da schon ein glühendes Stück Kohle ausreicht um ein Zelt in Brand zu stecken und eine feine Kettenreaktion auszulösen, und komme zur nächsten Frage...
Wo hat man, auf einem typischen Festivalgelände, denn mal eine freie Fläche mit 60 Metern Durchmesser ? ^^

Ein Zelt hat normalerweise keinenbedeutenden Wert und ist daher durch § 308 StGB nicht geschützt. D.h. wenn rundherum nur Zelte stehen, macht man sich höchstens wegen Sachbeschädigung strafbar (aber nur, wenn Tatsächlich eine Beschädigung oder Zerstörung eintritt, hier reich die Gefährdungslage nicht aus).

Ansonsten wird's natürlich schwierig, das stimmt. Aber wie gesagt, ich habe da ziemlich auf Sicherheit kalkuliert, wahrscheinlich geht's auch mit weniger Abstand. Am ehesten könnte man sich an den Rand eines Camping-Feldes stellen, da sind ja meist Hecken oder so, dann braucht man nur noch 25 m Halbkreis, das ist einfacher.
 

pfeiffer

W:O:A Metalhead
7 Aug. 2011
3.692
21
63
Wenn nicht grad alles von 'nem Regenschauer durchgeweicht ist brennen Zelte noch besser als trocken Stroh, da bleibt es nicht lange bei einem Zelt, und dann greift das Feuer auch leicht und gern mal auf in der nähe stehende Fahrzeuge über...
Ausserdem stehen die Zelte da ja nicht nur zur Deko, die werden bewohnt, und spätestens wenn du da einen liegen hast der am pennen ist kannst du dir § 308 schenken, denn man bewegt sich mit grossen Schritten in Richtung § 306 A bis C...
Das mit der Hecke ist auch kein guter Plan, mit ein paar Pullen Bier gegen brennendes Unterholz vorzugehen ist nicht sonderlich erfolgsversprechend...

Wenn man da den FunFaktor gegen das Gefahrenpotential aufwiegt sollte der FunFaktor ganz klar den kürzeren ziehen.
 

kischde

W:O:A Metalhead
8 Aug. 2011
172
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74850 schefflenz
Was is eigentlich so schwer daran, sich in den paar Tagen mal zusammenzureißen und mal ausnahmsweise NICHTS anzubrennen? Pyromanie ist inmitten von über 80000 Leuten einfach absolut fehl am Platz, ganz gleich ob man ein kalkulierbares oder nicht absehbares Risiko erzeugt/eingeht.
Es reicht, wie man an der Signalkugel sah, eine Windbö, ein unvorhergesehenes Hindernis oder jemand, der einen brennenden Gegenstand umtritt/wegkickt oder weiß der Henker was.
An die, die mit Feuereifer bei sowa dabei sind: könnt ihr sämtliche vollgesoffenen Nasen einschätzen, vorhersehen, was die als nächstes tun? Könnt Ihr 100% sicher sagen, wie der Wind sich dreht und wie stark er weht? Könnt Ihr alle Unwägbarkeiten plötzlich abschätzen und garantieren, daß Niemand und auch niemandes Eigentum zu Schaden kommt?
Wenn nicht, dann laßt Euren Pyro-Scheiß da, wo er hingehört - in professionelle Hände oder auf Euren privaten kleinen Feiern. Auf Wacken haben solche Utensilien echt NICHTS verloren.

Und als weitergehende Lektüre empfehle ich die (u.U. nochmalige) Konsultierung des anbetungswürdigen Posts von King-of-Darkness
Das ultimative Brutzler-Kompendium
 
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