@ mimi: Ich kenne die internen Kapazitäten der Firma SANI nicht, aber wenn ein Veranstalter um die 1500 Klos (inkl. Personal) auf einmal ordert, kann ich mir vorstellen, dass es auch bei SANI eng wird.
Positiv: Mehrheitlich geile Bands, entspannte Atmosphäre, gute An- und Abreise. Außerdem war die Toilettensituation meiner Meinung nach mal extremst geil, man hat zu keiner Tages- oder Nachtzeit länger als 2 Minuten angestanden. Nur sollte man eventuell mal darüber nachdenken, ob man statt einem Wasserkessel nicht lieber deren zwei aufstellt. Ansonsten waren die zahlreichen Supermärkte schon recht entspannt. Nur ein Duschcamp hätte es im oberen Bereich (Camps S, V, O, usw.) schon noch sein können. So musste man immer zum Camp auf R (?) tigern, was daraufhin auch recht gut überfüllt war.
Negativ: Der "Sound" bei Kamelot. Ich stand zentral vor der Bühne (15. - 20. Reihe) und mir sind vom Bass fast die Ohren weggeflogen, habe den Rest der Band allerdings kaum wahrnehmen können.
Außerdem, wie kann es eigentlich sein, dass man beim Avantasia-Auftritt nicht merkt, dass das Mikro von Jørn Lande ne geschlagene Viertelstunde nicht funktioniert?!
Einzelne Bandauswahlen: Was zum Geier haben Avenged Sevenfold (die ich zum Glück nicht hören musste) und Lauren Harris (die ich mir aus Sensationsgier angeguckt habe
) in Wacken verloren? Haben Iron Maiden gesagt, nur wenn die kommen, spielen wir? Ist es schon soweit, dass eine einzelne Band die Running Order bestimmt? Sollen die halt wegbleiben und von mir aus zusammen mit Manowar irgend ein "Magic Circle somewhere im Nirgendwo"-Festival ausrichten.
Naja, zur viel zu leisen/schwachen Partystage, hat sich einer meiner Vorredner schon ausgelassen. Axxis sehen und Kreator hören, bzw. Crematory sehen und die Black Stage (wer auch immer da gerade randaliert hat) hören, ist nun mal nicht ganz so spannend.
Nightwish: Jaaaa, Nightwish... war das ne Coverband? Routinierter, allerdings ziemlich lustloser Auftritt, der zudem noch viel zu kurz war (hatten 90 Minuten und spielen nur 80?!)
Werbung: Darf gern in Bannerform irgendwo herumflattern, aber in so einer Wahnsinnslautstärke von den Videowänden angebrüllt werden, will ich dann doch nicht. Was außerdem dieser Rockalarm.tv-Unsinn sollte, erschließt sich mir immer noch nicht.
PS: War es fein eingestreute Ironie der Werber, gerade bei Wolkenbrüchen die Becks-Werbung ("sail away") einzuspielen?
Die Preise auf dem Gelände: 5 Euro für ein Steak (letztes Jahr 4 und im Dorf dieses Mal für ein "halbes Schwein" sogar nur 3 Euro), dazu sind wir jetzt endlich bei den 3 Euro für nen Becher Cola angekommen, der dazu noch von hässlicher Becks-Werbung verschandelt wird.
In den letzten beiden (?) Jahren war auf dem Festivalgelände immer eine Wasserstelle zu finden, wo man sich kostenlos an frischem Wasser erfreuen konnte. Wo zum Geier war die hin? Man kann es nicht von jedem erwarten, dass er meinetwegen 50 € am Tag für Getränke ausgibt (bei den Preisen durchaus realistisch), um halbwegs ansprechbar zu bleiben.
Merchandise: Tja, wenn man halt kein Geld verdienen will... Aber dass man ne knappe Stunde nach dem offiziellen Verkaufsstart im Outfield (Mi. 16 Uhr) normale Shirts nur noch in einer Größe hat, ist schon verdammt underground.
Außerdem, es war recht voll, würde ich sagen.
Nee, mal im Ernst: Das geht gar nicht. Wer vorher bei Alestorm (oder bei Leaves' Eyes) war, wird seine liebe Müh und Not gehabt haben, wenigstens einen Hauch von Iron Maiden mitzubekommen. Und ich hatte eben keine Lust, mich da auf biegen und brechen vorzuschieben (an dieser Stelle schöne Grüße an den Vollpfosten, der bei Nightwish mitten im Konzert unbedingt in die erste Reihe wollte) und habe mich dann auf den Zeltplatz verzogen.
Aber so durfte ich wenigstens miterleben, wie der Chor bei 'Fear of the Dark' sogar noch auf Zeltplatz O zu hören war.
In der Wacken-Zeitung von Samstag war eine recht "erhellende" Story darüber, in der es darum ging, dass ein einzelner in der Menge Panik bekommen hat und versuchte, da raus zu kommen. Gut, dass es nur ein Einzelner war. Eine Massenpanik hätte aufgrund fehlender Sicherheitseinrichtungen (und einfach fehlendem Platz) wohl ähnliche Auswirkungen wie Roskilde 2000, oder im Fußball Heysel 1985 gehabt. Denn "Potenzial" für eine solche Geschichte war zumindest am Freitag aufgrund des Schlammes durchaus vorhanden.
Das W:O:A hat mittlerweile ein Ausmaß erreicht, das durchaus mit dem Rock am Ring zu vergleichen ist. Nur sind die Voraussetzungen auf dem Ring 100 mal besser (u.A. Wellenbrecher). In Wacken gibt es nichts dergleichen und das Gelände ist weiterhin viel zu klein für alle Leute. Das hat man gerade bei Maiden recht gut gemerkt. Da es, außer den komischen Videowänden, keinerlei Alternativen gab, konzentrierte sich logischerweise ganz Wacken auf die True Stage. Ganz Wacken? Nicht doch!
Ich hatte eigentlich die Vermutung, dass wirklich fast alle bei Maiden sind, weil es eben so voll war. Aber als ich so über die Zeltplätze stolperte, fiel auf, dass bei weitem (!) noch nicht alle Leute auf der Area waren. Und trotzdem war es zum bersten gefüllt.
Fazit: Ganz so schlimm wie 2007 war mein persönlicher Eindruck nicht. Ich komme 2009 zum 20. Jubiläum gern wieder, aber danach war es dann höchstwahrscheinlich für mich.