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tuxracer

W:O:A Metalhead
7 Apr. 2002
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Nürnberg
www.rosiak.de
Fyodor schrieb:
Ich bin für Softwarepatente. Aus einem einfachen Grund: So können die Urheberrechte wirksam schützen.
Sowas wie geistiges Eigentum gibt es nicht. Niemand kann/darf eine Idee für sich beanspruchen und den anderen vorenthalten. Die Ideen und das Wissen von heute bauen auf das was uns Forscher der letzten Jahrhunderte kostenlos zur verfügung gestellt haben. Patente und das "geistige Eigentum" will das Wissen kommerzialisieren. Patente behindern das Wettbewerb und sind eine Gefahr für Open-Source. Die einzigen Gewinner eines Copyright Regime sind Anwälte und große Firmen wie M$ oder SAP. Was ursprünglich als Schutz für die Erfinder gedacht war, ist zu einer Waffe geworden. Es werden Pools von tausenden trivialpatenten angelegt um die Konkurrenz niederzuknüppeln oder sich selber gegen die Konkurrenz mit Patenten zu schützen. Es gibt sogar "Firmen" (Patent Trolle) die nur von Lizenzen für (Schwachsinns)Patente leben. Ich bin selbst Entwickler und weiss aus eigener Erfahrung wie es in den Firmen zugeht. Einer der Chefs hat zu uns gesagt: "Wenn ihr irgendeine Idee habt, egal wie simpel und trivial sie auch sein mag, lass es patentieren, dann haben wir was gegen die Konkurrenz..."

Fyodor schrieb:
Auch für die Open-Sourcler wären solche Patente keine schlechte Sache, denn auch die Open-Source Software könnte so wirkungsvoll geschützt werden.
Ich glaube, du hast den Sinn von Open-Source nicht verstanden. GPL erlaubt ausdrücklich den Code zu verändern und in eigene Programme einzubinden, sobald deren Sourcecode veröffentlicht wird. Das ist doch wohl das absolute Gegenteil zu Patenten! Der beste Schutz für Open-Source ist die GPL.

Fyodor schrieb:
Allerdings: Es sollte die Praxis eben auch so ähnlich sein, wie bei Patenten auf anfaßbare Produkte. Nämlich auf die vorgestellte Lösungsvariante. Es sollte also ein funktionsfähiges Stück Software geschrieben werden, und dieses Stück Software geht dann an das Patentamt.
Ein Patent auf die Implementierung eines Verfahrens? So nach dem Motto, ich habe das Bubblesort Sortierverfahren mit einer While Schleife implementiert und will es patentieren lassen? Dann kannst du aber gleich mehrere optimale Implementierungen für das gleiche Problem patentieren und damit die Konkurrenz/Open-Source niederknüppeln wie bei einem Patent auf eine bloße Idee... Patente, egal auf was sind und bleiben ein Innovationskiller und Einnamequelle für Anwälte.
Wer mehr über Softwarepatente erfahren möchte, klicke hier
 

Fyodor

W:O:A Metalmaster
2 Juni 2003
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Patente haben durchaus ihre Berechtigung. Stell Dir vor, Du hast eine Idee. Diese Idee ist eine Maschine, welche irgendein brennendes Problem der Menschheit lösen kann. Jetzt denkst Du als Open-Sourcler: "Klar, ich stelle die Pläne ins Netz, und jeder kann es bauen!". Super, kann eben nicht jeder, weil nicht jeder ein Bearbeitungszentrum zu Hause hat. Also denkst Du Dir "Dann baue ich das halt, und die Leute können es bei mir kaufen!" (weil Du hast auch nichts zum verschenken). Nur leider benötigst Du zum Bauen Auslagen, die mußt Du erstmal vorstrecken, und nachher garantiert wieder einnehmen, nur um auf Null rauszukommen. Wenn jetzt jeder das Teil einfach so nachbauen dürfte, würden sich auch welche finden die es machen. Nun gibt es zwei (extreme) Möglichkeiten: Erstens, alle gehen pleite und sind privat völlig ruiniert. Zweitens, einer ist besser und/oder billiger als alle anderen und überlebt. Die anderen gehen pleite und sind ruiniert. Patente gelten nicht ewig, und das ist gut so. Aber sie sind gedacht, um einem Erfinder zu ermöglichen, ohne Konkurrenz seine Auslagen wieder reinzuholen. Und das finde ich gut. Vielleicht ist es bei der Software so, daß man aus Spaß an der Sache funktionsfähe Programme erstellen und verteilen kann. Ich als Maschinenbauer kann auch aus Spaß an der Sache Maschinen entwerfen. Aber bauen nicht, weil die nötige Hardware im Vergleich zu PCs deutlich teurer und nicht in jedem Supermarkt zu bekommen ist. Eine Firma, die Geld verdienen will (und muß, sonst kann sie die bei ihr angestellten Hobby-Open-Sourcler nicht bezahlen), muß die Möglichkeit haben sich dagegen abzusichern, daß jemand das Produkt einfach eins zu eins nachbaut. Das gilt selbstverständlich auch für Softwareschmieden! Allerdings steht jedem frei das Produkt zu kaufen, auseinanderzunehmen, zu analysieren und eventuell ein ähnliches Produkt mit anderer Technik selbst herzustellen. Das ist dann auch nicht mehr vom Patent erfaßt, da es auf einer anderen Funktionsweise beruht.

Vielleicht hast Du aber auch einfach den Punkt meiner Aussage nicht verstanden: Trivialitäten sollten nirgens, weder in der digitalen, noch in der realen Welt patentfähig sein. In der Realität sind sie es nicht. Warum Du bei Softwarepatent aber gleich an Trivialpatente denkst, obwohl ich ausdrücklich gesagt habe daß ich diese nicht meine, weiß ich nicht. Wahrscheinlich ist bei Dir im Kopf das Wort "Softwarepatent" schon so fest mit "Trivialpatent" verbunden, daß Du sie nicht mehr auseinanderhalten kannst.

[Edit: ]
Ein Patent auf die Implementierung eines Verfahrens? So nach dem Motto, ich habe das Bubblesort Sortierverfahren mit einer While Schleife implementiert und will es patentieren lassen?
Nein. Das ist nicht gemeint. Ich ziehe nochmal die Analogie zur harten Technik: Es ist nicht patentierungsfähig, einen Heben mit einem Servomotor anzusteuern. Aber es ist patentierungsfähig, eine Maschine zu bauen, bei der vorne weiße Papierrollen reingehen, oben bunte Töpfe und hinten kommt buntes, geschnittenes und gefaltetes Papier raus. Nun erstellt man davon drei Ordner voll mit (vereinfachten) technischen Zeichnungen (den "Ablaufplan" der gesamten Maschine) und trägt diesen Stapel zum Patentamt.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Lord Soth

Guest
Das Problem an der Sache scheint mir zu sein (korrigiert mich, wenn ich falsch liege), daß z.T. Patente auf Programmteile, bzw. Probleme, die mittels Software gelöst werden, vergeben werden.

Also quasi wie bei einer Maschine, wo z.B. Zahnräder drin sind, auf die jemand ein Patent hat. Nun kann natürlich jemand eine andere Maschine entwerfen und bauen, darf aber nicht diese Zahnräder verwenden, da sie patentrechtlich geschützt sind. Er könnte höchstens selbst welche entwickeln, darf sich die Zahnräder aber vielleicht nichtmal angucken, um die Wirkungsweise bzw. den Lösungsansatz zu verstehen, sondern muss selber forschen.

Bei OpenSource darf doch jeder sich den Code ansehen, alles austesten, verbessern wo nötig und dann ein funktional andere oder besseres Programm zu schreiben. Bei Closed Source ist der Blick auf den Code verwehrt....
 

Fyodor

W:O:A Metalmaster
2 Juni 2003
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Lord Soth schrieb:
Das Problem an der Sache scheint mir zu sein (korrigiert mich, wenn ich falsch liege), daß z.T. Patente auf Programmteile, bzw. Probleme, die mittels Software gelöst werden, vergeben werden.

Also quasi wie bei einer Maschine, wo z.B. Zahnräder drin sind, auf die jemand ein Patent hat. Nun kann natürlich jemand eine andere Maschine entwerfen und bauen, darf aber nicht diese Zahnräder verwenden, da sie patentrechtlich geschützt sind. Er könnte höchstens selbst welche entwickeln, darf sich die Zahnräder aber vielleicht nichtmal angucken, um die Wirkungsweise bzw. den Lösungsansatz zu verstehen, sondern muss selber forschen.

Bei OpenSource darf doch jeder sich den Code ansehen, alles austesten, verbessern wo nötig und dann ein funktional andere oder besseres Programm zu schreiben. Bei Closed Source ist der Blick auf den Code verwehrt....
Soweit ich weiß ist es bei Softwarepatenten sogar noch schlimmer: Man darf nicht nur diese Zahnräder nicht verwenden, sondern gar keine Zahnräder. Oder sogar noch nichtmal Kraft von einer Welle auf eine andere übertragen, weil irgendwer ein Patent auf alle Arten von Getriebe bekommen hat.
 

Varnamys

W:O:A Metalmaster
6 Aug. 2002
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Fyodor schrieb:
Soweit ich weiß ist es bei Softwarepatenten sogar noch schlimmer: Man darf nicht nur diese Zahnräder nicht verwenden, sondern gar keine Zahnräder. Oder sogar noch nichtmal Kraft von einer Welle auf eine andere übertragen, weil irgendwer ein Patent auf alle Arten von Getriebe bekommen hat.
Na das ist dann aber doch Scheiße dann. :mad:
 
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Lord Soth

Guest
Fyodor schrieb:
Soweit ich weiß ist es bei Softwarepatenten sogar noch schlimmer: Man darf nicht nur diese Zahnräder nicht verwenden, sondern gar keine Zahnräder. Oder sogar noch nichtmal Kraft von einer Welle auf eine andere übertragen, weil irgendwer ein Patent auf alle Arten von Getriebe bekommen hat.

Also hab ich das ganze ja doch nicht sooo falsch verstanden...;)


Eine riesige Scheiße, diese Softwarepatente! :mad:
 

S_dzha_Raidri

W:O:A Metalmaster
24 Nov. 2001
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Fyodor schrieb:
Allerdings steht jedem frei das Produkt zu kaufen, auseinanderzunehmen, zu analysieren und eventuell ein ähnliches Produkt mit anderer Technik selbst herzustellen. Das ist dann auch nicht mehr vom Patent erfaßt, da es auf einer anderen Funktionsweise beruht.
nennt sich Reverse Engineering, bin der meinung es gäbe ein open-source programm dass ähnliches kann und ähnlich aussieht wie ein M$ produkt,... da war jemand übrigens gar nicht begeister drüber, ratet mal wer :rolleyes: find da aber grad nix drüber...
 

Kate McGee

W:O:A Metalgod
13 Aug. 2002
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S_dzha_Raidri schrieb:
nennt sich Reverse Engineering, bin der meinung es gäbe ein open-source programm dass ähnliches kann und ähnlich aussieht wie ein M$ produkt,... da war jemand übrigens gar nicht begeister drüber, ratet mal wer :rolleyes: find da aber grad nix drüber...
etwa auch der tolle "Whooooooo! I've got four words for you: I LOVE THIS COMPANY!!!!"-Steve Ballmer?
 

tuxracer

W:O:A Metalhead
7 Apr. 2002
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www.rosiak.de
@Fyodor:
Patente auf Materielle Dinge die eine echte Erfindung darstellen finde ich ok. Wenn z.B. BMW ein supertolles Allradsystem erfindet, wo die Entwicklung Millionen EUR gekostet hat und etliche Mannjahre Entwicklungszeit, ist ein Patent berechtigt.
Bei SW Patenten sieht das ganz anders aus. 90% der Patente sind Trivialpatente und wie ich schon vorher gesagt habe ist das System pervertiert. Patente werden als Waffe eingesetzt und nicht als Schutz der Erfinder, neuestes Beispiel.
Deswegen gehören Patente im Softwarebereich abgeschafft.
 
L

Lord Soth

Guest
Und weiter geht's....

Microsofts Drohungen mit Patentklagen als Warnschuss für die EU

Die erneuten Äußerungen Microsofts, im Zweifelsfall mit Patentklagen gegen den Wettbewerber Linux vorzugehen, sehen die Anhänger freier Software in Europa mit gemischten Gefühlen. [...]
http://www.heise.de/newsticker/meldung/71363
 
L

Lord Soth

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Colamann3798 schrieb:
Hat MS eigentlich schon versucht, sich die Idee des Betriebssystems an sich patentieren zu lassen?

"Noch" nicht..... :rolleyes: :D


Aber das Patent auf Sicherheitslücken dürften sie haben!:p
 

Fyodor

W:O:A Metalmaster
2 Juni 2003
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tuxracer schrieb:
@Fyodor:
Patente auf Materielle Dinge die eine echte Erfindung darstellen finde ich ok. Wenn z.B. BMW ein supertolles Allradsystem erfindet, wo die Entwicklung Millionen EUR gekostet hat und etliche Mannjahre Entwicklungszeit, ist ein Patent berechtigt.
Bei SW Patenten sieht das ganz anders aus. 90% der Patente sind Trivialpatente und wie ich schon vorher gesagt habe ist das System pervertiert. Patente werden als Waffe eingesetzt und nicht als Schutz der Erfinder, neuestes Beispiel.
Deswegen gehören Patente im Softwarebereich abgeschafft.
Das finde ich ebenso eine Schweinerei wie Du. Allerdings bin ich der Ansicht, daß auch die Entwicklung einer Software Millionen Euro oder Dollar verschlingen und viele Mannjahre oder -jahrzehnte in Anspruch nehmen kann. Deshalb bin ich auch hier für eine patentierung. ALLERDINGS: keine Trivialpatente, sondern eine an die materielle Praxis angelehnte Regelung.
 

tuxracer

W:O:A Metalhead
7 Apr. 2002
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www.rosiak.de
Fyodor schrieb:
Das finde ich ebenso eine Schweinerei wie Du. Allerdings bin ich der Ansicht, daß auch die Entwicklung einer Software Millionen Euro oder Dollar verschlingen und viele Mannjahre oder -jahrzehnte in Anspruch nehmen kann. Deshalb bin ich auch hier für eine patentierung. ALLERDINGS: keine Trivialpatente, sondern eine an die materielle Praxis angelehnte Regelung.
Mir ist nicht ganz klar was du eigentlich patentieren willst. Sagen wir mal du hast einen Dateimanager entwickelt. Was soll daran patentierbar sein? Darf ich als Open-Source Entwickler keinen Dateimanager mehr entwickeln ohne deinen Patent zu verletzen? :confused: Oder wie soll meine Applikation aussehen damit ich mit deinem supertollen Patent nicht kollidiere?