Wenn Leute totgetrampelt werden, hat das in der Regel nichts mit Rücksichtslosigkeit zu tun. Bei der Maiden-Panik 2008 habe ich die ganze Zeit über gehofft, dass niemand hinfällt. Ich bin in der Masse geschwommen und konnte zeitweise weder meine Geschwindigkeit, noch meine Laufrichtung kontrollieren. Es gab immer wieder Schübe, in denen Hunderte Menschen innerhalb von wenigen Sekunden 20 Meter in die gleiche Richtung zurückgelegt haben.
Hätte da jemand auf dem Boden gelegen, wäre es mir nicht möglich gewesen, dieser Person zu helfen. Wahrscheinlich wäre ich über sie gestolpert oder draufgetreten. Die Wacken-Organisatoren (insb. Thomas Hess, den ich sehr schätze) sind um Haaresbreite einer Katastrophe entkommen.
Auf dem Gelände kann es zu Paniken kommen (das haben wir gesehen, da können auch die Veranstalter nichts kleinreden) und es ist nur eine Frage des Glücks, wie viele Menschen soetwas gesund überstehen.
Für mich sieht es danach aus, als ob sie es in zwei Wochen wieder so wie vor zwei Jahren machen wollen. Hat ja immerhin "geklappt". Wenn etwas passiert, müssen sich die Veranstalter den Vorwuf der fahrlässigen Tötung gefallen lassen.
Ich wünsche allen Wacken-Besuchern viel Glück.
