Man darf halt nicht vergessen, dass hier auch in diesem Fall die Mühlen des Gesetzes manchmal sehr langsam mahlen. Grundsätzlich ist es doch richtig, dass personalisierte Tickets nicht verkauft werden dürfen, sofern dies der Veranstalter so vorsieht (Stichwort qualifizierte Inhaberpapiere).
Es ist aber genauso klar, dass alle Ticketbörsen und Co. auch wissen, dass es eine Weile dauert, bis hier eine Verfügung erreicht wurde - solange verticken die Bucht und Co. ihre Tickets natürlich munter weiter. Und so wie es aussieht, sind doch auch Verhandlungen und Maßnahmen eingeleitet worden.
Das Problem an der Nummer ist - und hier kann ich einfach nicht traurig sein -, dass nicht nur die Vermittler Probleme kriegen, sondern vor allem auch die Käufer. Die Tickets sind einfach nicht mehr gültig. Allerdings ist hier das Blankofeld natürlich ein Schlupfloch, da wohl kaum im Nachhinein festgestellt werden kann, wer welches Ticket erworben hat. Ich weiß auch nicht, ob die Bemühungen zur Personalisierung ausreichen, um vor Gericht Bestand zu haben. Wobei hier helfen dürfte, dass nach Kauf der Name ja eigentlich sofort einzutragen ist.
Ich finde es auch nicht sachdienlich, hier dem Veranstalter mangelnde Mühe zu unterstellen. Immerhin wurde versucht, es allen irgendwie Recht zu machen und aus rechtlicher Sicht ist dies auch ein augenscheinlich gangbarer Weg. Dass nun Verkäufer und Plattformen einfach dreist genug sind, da Zeug trotzdem zu verhökern war zwar irgendwo zu erwarten, liegt aber sich auch an der mangelnden Verfolgung bisher. Und die ist augenscheinlich nicht in ein paar Tagen zu erreichen. Vielleicht muss ja erstmal ein Präzedenzjahr sozusagen durchgeführt werden, in dem die Verkäufer abgemahnt werden und bei Wiederholungen dann ohne großartige Schritte direkt saftige Strafen zahlen müssen.
Bei allem Frust über keine Karte (bei dem man sich auch gerne mal an die eigene Nase fassen darf), muss nicht alles sofort unverschämt sein oder der Veranstalter gleichgültig. Es ist halt ein System versucht worden (ein sehr freigiebiges) und nun bleibt abzuwarten, wie schnell hier gehandelt werden kann. Funktionierts nicht schnell genug, kann nächstes Jahr ja immer noch ein verschärftes eingesetzt werden oder die Ergebnisse werden halt einfach nächstes Jahr sichtbar.
Gutgehn