Der Auftritt von Manowar auf einer Viva Bühne ist an sich schon ein Grund nicht nur das WOA, sondern die ganze Szene für Tot zu erklären.
Auch wenn das mal wieder den meisten nicht schmeckt, aber es ging bei Metal immer auch! um eine Möglichkeit zur Abgrenzng von denen die man nicht mochte. Ich gebe zu, daß dies im Metal nie so stark ausgeprägt war wie bei den Punks (ich meine 1982-84)! Eine MetalSZENE (im Sinne gemeinsamer Vorstellungen über das Leben und die Liebe (wohlmöglich gar der Politik)) gab es im nie.
Aber wer glaubt denn Blut, zerfleischte Menschen und satanistische Symbolik seien aus tiefster innerer Überzeung auf die Cover und in die Texte gekommen. Die Begeisterung galt der Provokation. Das wird ja selbst heute, wo ein durchschnittliches Deathmetal-Cover bzw. der Text gegen eine ebenso durchnittliche Tagesschausendung kaum noch anstinken kann, von den Bands immer wieder betont: "Es geht ja nur um Provokation."
So weit so gut. Nur wie provoziert man in unserer elenden pseudotoleranten Gesellschaft noch? Es ist ja jedem alles erlaubt, solange es dem individuellen Lustgewinn dient. Es ist sicher Ansichtssache wie man diese Entwicklung findet. Aber eines ist doch ziemlich unzweifelhaft: Provozieren kann niemand mehr. Egal mit was.
Und wer die Leute nicht aufregt, der kann sich eben auch nicht von Ihnen abgrenzen (jedenfalls nicht so, daß sie davon irgendetwas mitbekommen).
Und da dies eben eine der zentralen Ideen an Metal (sowie aller anderen Jungendgruppen der 80er) war, sich von den "blöden Spießern" abzugrenzen, ist der Metal in dem Moment tot in dem Manowar bei Stefan Raab und auf der Viva-Bühne auftreten.
Das die Fans, die Bands und auch die Festivals dieser Entwicklung folgen, erscheint mir nur folgerichtig.
Metal ist (wie Punk ja auch) nicht nur modern, sondern seiner Zähne beraubt.
Nennt mich einen ewig gestrigen, aber ich fand es schön, als es noch etwas gab woran man sich auch mal reiben konnte.
Das hier so viele der Meinung sind es sei doch alles in bester Ordnung ist nur ein trauriger Beweis für das oben Gesagte