Religionsfreiheit vs Bildung

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eklof

W:O:A Metalmaster
7 Okt. 2008
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Süd-Niedersachsen/Shanghai
Findest du, dass das ein Vorteil ist? Ich denke dass Hausaufgaben als Teil des eigenverantwortlichen Arbeitens gerade für Gymnasialschüler ein wichtiger Bestandteil des Lernprozesses sind. Wenn er weggelassen wird, dann meist aufgrund des Nachmittagsunterrichts und weil deswegen die Schüler keine Zeit mehr für die mögliche HAs haben, ohne überbelastet zu werden. Das nimmt nur leider meiner Ansicht nach ein großes Stück autonomer Aufgabenbewältigung, mit der man aber spätestens im Studium permanent konfrontiert werden wird.
Auch an Gymnasien und Halbtagsschulen wird zunehmend schulinterner Aufbau- bzw. Nachhilfeunterricht in Form von Förderkursen und Ähnlichem angeboten. Frag mal private Nachhilfeinstitute. Die singen da ein Klagelied drüber. ;)

An den GSen werden auch Hausaufgaben gemacht. Die werden von den Schülern selbstständig in den AÜ-Stunden erledigt. Die Selbstständigkeit ist da oft viel größer. Ich sehe das im direkten Vergleich zu Kindern von verschiedenen Freunden, die die gymnasiale Ausbildung gewählt haben. Sehr oft müssen die Eltern unterstützend helfen.
Ich habe schon mit Uniprofessoren gesprochen (und ich habe selbst 1 Jahr als Privatdozentin an der Uni unterrichtet und vergleichbare Erfahrungen gemacht) die oft Gesamtschüler für selbstständiger in ihrer Aufgabenbewältigung halten.
Ich kann das natürlich nicht für alle Gymnasien und GSen verallgemeinern. Mit meinen Kinder haben ich Erfahrungen mit 5 Schulsystemen gemacht: Deutsche Grundschule, Orientierungsstufe, GS, englische primary school und secondary school. Und ich kenne die Erfahrungsberichte vieler Freunde, die gleichaltrige Kinder auf Gymnasien haben.
Meinem älteren Sohn wurde nach der Grundschule auf Grund seiner Intelligenz empfohlen den gymnasialen Weg einzuschlagen, da er sich auf der Gesamtschule langweilen würde und zu chaotisch für das selbstständige System sei. Wir sind dann bald nach England gezogen und er ist in das comprehensive System, dass dem GS-System sehr ähnelt, gekommen. Er hat sich dort wunderbar seiner Intelligenz gemäß entwickelt und sein Chaos in den Griff bekommen. Die Empfehlung der Grundschule damals war Unfug. Als wir zurückgekommen sind kam für uns nur noch die GS in Frage.
 

E'Lell

W:O:A Metalmaster
4 Juni 2003
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Sauerland
www.ps-metal.de
Bist du dir mit dem Zeitmanagement sicher? Meine Söhne kamen zwar später aus der Schule als ihre gymnasialen Kollegen, doch sie hatten dann keine Hausaufgaben mehr zu machen, während ihre Freunde immer noch und darüber hinaus an ihren saßen.
Auch die Hilfen bei Leistungsproblemen habe ich anders erlebt. Meine Kinder hatten im Wochenstundenplan AÜ-Stunden in denen Hausaufgaben und Probleme betreut wurden, während bei den Gymnasiasten die Mütter, soweit sie konnten, mit ihren Kindern pauken mussten.
Aber vielleicht unterscheiden sich die Gymnasien und GSen in Niedersachsen und NRW ja doch grundlegend.;)
Ich sitze gerade hier im Wohnzimmer am Lap, er ist vor fünf Minuten hochgegangen seine Hausaufgaben machen. Ohne "jetzt machst Du aber!"
Es gab noch nie Probleme dabei, kann sowohl ich als auch die Schule bestätigen.
Sachen, die für 60 oder 90 min konzipert sind, knallt er fehlerfrei in 30 durch.
Ganz ehrlich: Ob er letztendlich mehr Freizeit hat als die GS Schüler, hat er selber in der Hand. Und ich denke, dass er das handeln kann - sonst hätten wir uns anders entschieden ;)

Es unterscheiden sich nicht nur die Schulen zwischen Bundeskand X und Y sondern schon innerhalb einer Stadt!
Eine der ganz perversen Seiten unseres Bildungssystems.

Nochmal Thema Zeitmanagement: Wir wohnen genau zwischen diesen beiden Schulen, er wird so oder so ein Buskind werden. Gym läßt ggf. noch die Möglichkeit einer Fahrgemeinschaft offen (da er dahin keine Buskarte gestellt bekommt).
Heißt: wenn alles klappen würde, käm er irgendwann um 17 Uhr nach hause.
Seine Band, sein Schlagzeugunterricht und der Schwimmverein - sprich: alle seine Hobbys auf den Schlag weg. Will ich ihm auch nicht antun.
 

eklof

W:O:A Metalmaster
7 Okt. 2008
8.494
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Süd-Niedersachsen/Shanghai
Ich sitze gerade hier im Wohnzimmer am Lap, er ist vor fünf Minuten hochgegangen seine Hausaufgaben machen. Ohne "jetzt machst Du aber!"
Es gab noch nie Probleme dabei, kann sowohl ich als auch die Schule bestätigen.
Sachen, die für 60 oder 90 min konzipert sind, knallt er fehlerfrei in 30 durch.
Ganz ehrlich: Ob er letztendlich mehr Freizeit hat als die GS Schüler, hat er selber in der Hand. Und ich denke, dass er das handeln kann - sonst hätten wir uns anders entschieden ;)

Es unterscheiden sich nicht nur die Schulen zwischen Bundeskand X und Y sondern schon innerhalb einer Stadt!
Eine der ganz perversen Seiten unseres Bildungssystems.

Nochmal Thema Zeitmanagement: Wir wohnen genau zwischen diesen beiden Schulen, er wird so oder so ein Buskind werden. Gym läßt ggf. noch die Möglichkeit einer Fahrgemeinschaft offen (da er dahin keine Buskarte gestellt bekommt).
Heißt: wenn alles klappen würde, käm er irgendwann um 17 Uhr nach hause.
Seine Band, sein Schlagzeugunterricht und der Schwimmverein - sprich: alle seine Hobbys auf den Schlag weg. Will ich ihm auch nicht antun.
Ihr kennt euer Kind natürlich am besten.;)

Meine Kinder sind auch an 4 Tagen um 17.00 nach hause gekommen und haben trotzdem ihren Sport und Musik gemacht. Das ließ sich in unserem Fall gut organisieren. Aber wenn das nicht geht, ist das natürlich ein Problem.
 

Undomiel

W:O:A Metalmaster
27 Dez. 2001
39.051
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Hamburg
Also das Gym. Ich finde es sehr schön dass ihr euch da alles genau angeguckt habt und das mit dem "Feind von innen bekämpfen" ist ebenfalls sehr schön :D

ist doch auch gut zu wissen dass man sich eine Entscheidung nicht leicht gemacht hat, aber dafür jetzt ein gutes Gefühl hat. Das wird schon. Euer Sohnemann scheint ja schulisch nicht grade ein Drümpel zu sein :)
 

Hördli

W:O:A Metalhead
12 März 2008
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Nähe Paderborn
Ich war bis letztes Jahr selber auf dem evangelischen Gymnasium in Lippstadt und ich muss sagen, das man wohl nirgends so viel geballtes Wissen vermittelt bekommt wie dort. Die Lehrer waren fast alle extrem motiviert, kompetend und sind wirklich auf einen eingegangen.
Die Trägerschaft durch die evangelische Kirche Westfalens merkte man dabei fast gar nicht. Und auch der notwendige Religionsunterricht störte kaum. Es wurden keine Test geschrieben und erfreulicherweiße nich nur auf dem Christentum rumgeritten sondern ein Rundumschlag durch alle großen Religionen geboten. Zudem kann man in der 13 Religion abwählen, wodurch keine große Lernbehinderung im Abi entsteht oder Ähnliches.
Kirche gehörte auch nicht zum Pflichtprogramm! Die eine Messe zu Beginn jeden Schuljahres und die eine Messe vor Ausgabe der Abschlusszeugnisse (einmal am Ende der 13) von je 40-45 min führte weder zum Ausfall irgendwelcher Fächer, noch war sie wie man meinen könnte streng evangelisch ausgerichtet und wurd meist von Schülern freiwillig selbst gestaltet.
Im Prinzip war es eine Schule wie jede andere auch. Verfügte aber über größere Mittel als eine staatlich geführte Schule und bot den Schülern daher mehr Möglichkeiten.
Ich würd mich von dem Aufdruck "evangelisch" und Religionsunterricht bis ein Jahr vor Abschluss nicht abschrecken lassen. Andere privat geführte Gymnasien bei mir im Kreis haben wesentlich abstrusere Bedingungen und bieten nicht die Hälfte.

MfG ;)

(Ich bin übrigens ebenfalls nicht gläubig - bevor hier gleich wieder Gerüchte entstehen :p )
 

E'Lell

W:O:A Metalmaster
4 Juni 2003
40.314
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