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smi

W:O:A Metalhead
14 Juli 2011
3.698
1.313
98
Schleswig-Holstein
Natürlich wünscht man tief im Inneren den Terroristen (und auch anderen Schwerverbrechern) die Pest und mehr an den Hals. Und auch ich habe schon ketzerisch in Gesprächen geäußert, dass man sie einfach platt machen sollte.

Dabei bin ich mir allerdings sehr bewusst, wie gut ich in diesem Staat leben und eine solche Meinung frei äußern kann.

Und Grundpfeiler unseres sicheren Staates sind nun einmal die Grundrechte, die für Jeden gelten - auch für Verbrecher.

Ich habe auch schon den Kopf über manche Gerichtsentscheidung geschüttelt und empfand unsere Justiz als zu weich. Allerdings habe ich mir die Entscheidungen nicht aufgerufen, um die Urteilsbegründungen durchzulesen. Daher ist mir klar, dass meine impulsiv rausgehauene Kritik dann erstmal nichts weiter als eine Stammtischparole gewesen sein kann.

Ich empfinde es als im höchsten Grad anmaßend, für sich selbst die Grundrechte in Anspruch nehmen und gleichzeitig jemand mal eben straffrei ermorden zu wollen.

Der Rechtsstaat ist es doch, der uns von den terroristisch regierten Ländern unterscheidet! Wenn wir jetzt auch Willkürjustiz walten lassen, sind wir nichts besser.

Sehe ich auch so. Ist wie Breivik, der die norwegische Justiz wegen "Isolationsfolter" und "Unmenschlichkeit" verklagt und auch das Recht dazu hat. Er hat entschieden ein ekelhaftes, krankes Arschloch und Mörder zu sein und ich verachte ihn und seine Taten. Aber ihn menschlich zu behandeln heißt nicht (in keiner erdenklichen Weise!) seine Taten gut, sondern lässt die Gesellschaft/den Staat nicht auf sein unmenschliches Niveau herabsinken. Es sagt nichts über ihn und seine Taten aus, sondern über uns (bzw. über Norwegen und die Norweger in diesem Fall).

smi
 

Rammsteiner

W:O:A Metalmaster
3 Aug. 2009
9.515
66
103
Österreich
Ist wie Breivik, der die norwegische Justiz wegen "Isolationsfolter" und "Unmenschlichkeit" verklagt und auch das Recht dazu hat.

Dieses "Recht" ist aber menschengemacht und kann auch dementsprechend wieder rückgängig gemacht werden. Breivik hätte meiner Meinung nach genau ein Recht, nämlich das Recht auf Leben, weil es in Norwegen keine Todesstrafe gibt. Wie er dann lebt, liegt in der jeweiligen Laune des Gefängnischefs.

Natürlich will ich das nicht auf jeden Gefangenen in ganz Norwegen ausweiten. Ein Gericht müsste - wie bei uns - zuerst so etwas wie die besondere Schwere feststellen. Breivik ist eines dieser Monster, die nie wieder auch nur einen Sonnenstrahl sehen sollten. Stockfinster eingesperrt und ne Webcam mit Infrarotbeleuchtung dazu, sodass jeder Norweger sehen kann, wie es dem Herrn Massenmörder gerade geht. :rolleyes:
 

Hirnschlacht

Moderator
14 Mai 2007
43.646
5.565
128
Oumpfgard
Dieses "Recht" ist aber menschengemacht und kann auch dementsprechend wieder rückgängig gemacht werden. Breivik hätte meiner Meinung nach genau ein Recht, nämlich das Recht auf Leben, weil es in Norwegen keine Todesstrafe gibt. Wie er dann lebt, liegt in der jeweiligen Laune des Gefängnischefs.

Natürlich will ich das nicht auf jeden Gefangenen in ganz Norwegen ausweiten. Ein Gericht müsste - wie bei uns - zuerst so etwas wie die besondere Schwere feststellen. Breivik ist eines dieser Monster, die nie wieder auch nur einen Sonnenstrahl sehen sollten. Stockfinster eingesperrt und ne Webcam mit Infrarotbeleuchtung dazu, sodass jeder Norweger sehen kann, wie es dem Herrn Massenmörder gerade geht. :rolleyes:

Jetzt ist dieses Recht nur so gemacht, das man es eben nicht einfach rückgängig machen kann. Und das hat seinen Grund.

smi hat das schon perfekt ausgedrückt. Es geht dabei nicht um seine Taten, sondern um uns als Menschen.
 

Rammsteiner

W:O:A Metalmaster
3 Aug. 2009
9.515
66
103
Österreich
Jetzt ist dieses Recht nur so gemacht, das man es eben nicht einfach rückgängig machen kann. Und das hat seinen Grund.

smi hat das schon perfekt ausgedrückt. Es geht dabei nicht um seine Taten, sondern um uns als Menschen.

"Verändern" kann man es schon. Menschen sind auch nur Lebewesen aus Fleisch, Knochen, Muskeln und Blut, die sich stark entwickelt haben und irgendeinen Planeten dieses Universums besiedeln. Ein Schwachpunkt von uns ist definitiv, dass wir uns allzu gerne unterdrücken lassen und uns Meinung diktieren lassen. Ein Menschenfreund sagt, dass ein Massenmörder, also der Abschaum der Gesellschaft, ein Recht auf eine "menschliche" Behandlung hat. Andere Menschenfreunde applaudieren und finden das ganz toll. Ein anderer Menschenfreund, der etwas anders denkt, sagt, dass man ihm doch einfach eine Kugel in den Kopf jagen soll. Das spart erzwungenes Steuergeld und die Sache hat sich. Doch da toben die anderen Menschenfreunde, weil selbst der Massenmörder mit den schönen Augen das Recht auf Leben hätte. Sie würden ihn sogar mit ihren eigenen Händen beschützen, wenn eine Meute mit Knüppeln kommen würde und den Massenmörder umbringen wollen würde.
 

evilCursor

W:O:A Metalhead
17 Juni 2009
4.401
534
98
37
4947
127.0.0.1
"Verändern" kann man es schon. Menschen sind auch nur Lebewesen aus Fleisch, Knochen, Muskeln und Blut, die sich stark entwickelt haben und irgendeinen Planeten dieses Universums besiedeln. Ein Schwachpunkt von uns ist definitiv, dass wir uns allzu gerne unterdrücken lassen und uns Meinung diktieren lassen. Ein Menschenfreund sagt, dass ein Massenmörder, also der Abschaum der Gesellschaft, ein Recht auf eine "menschliche" Behandlung hat. Andere Menschenfreunde applaudieren und finden das ganz toll. Ein anderer Menschenfreund, der etwas anders denkt, sagt, dass man ihm doch einfach eine Kugel in den Kopf jagen soll. Das spart erzwungenes Steuergeld und die Sache hat sich. Doch da toben die anderen Menschenfreunde, weil selbst der Massenmörder mit den schönen Augen das Recht auf Leben hätte. Sie würden ihn sogar mit ihren eigenen Händen beschützen, wenn eine Meute mit Knüppeln kommen würde und den Massenmörder umbringen wollen würde.

Wenn eine Meute kommt gab es i.d.R. kein rechtlich einwandfreies Urteil. Das klingt eher nach Lynch- bzw. Selbstjustiz. Hauptsächlich geleitet von Emotionen. Unter diesen Umständen verbietet sich ein Urteil. Je nachdem wie groß das persönliche Risiko ist gibt es auch vermutlich eher wenige, die ihr Wohl für das Leben einer Person wie Breivik aufs Spiel setzen würden.

Lynch- und Selbstjustiz ist, wie auch die Todesstrafe in weiten Teilen der Welt verboten. Dafür gibt es sehr gute Gründe. Im Einzelfall entsteht dadurch aber immer wieder ein neues moralisches Dilemma. Wird der Täter seiner Tat angemessen bestraft? Kann man das überhaupt ohne ihn selbst zu töten?

Für mich ist das größte Argument gegen eine Todesstrafe dass ein Justizsystem zwangsläufig (auch) nicht korrekte Entscheidungen trifft. Erkennt man diese Imperfektheit an, muss man doch zu dem Schluss kommen dass eine solche Instanz nicht den Tod eines Menschen befehlen darf. Getötete Verurteilte kann man nicht im Nachhinein wieder freisprechen. Welche Probleme in Staaten mit Justizsystemen, die von starkem politischen Einfluss geprägt sind, wie z.B. in Russland oder China, mal ganz zu schweigen.

Auch wenn z.B. in Deutschland gewisse Rechte als unveräußerlich festgeschrieben sind, müssen wir doch immer wieder neu Aufmerksamkeit und Energie darauf verwenden einen Konsens darüber herzustellen. Das geschriebene Wort im Gesetzesblatt und dessen Durchsetzung durch die Exekutive allein garantiert nicht Akzeptanz und gesellschaftlichen Frieden.
 

Dead Kennedy

W:O:A Metalhead
11 Feb. 2013
4.689
289
88
Südwest-Deutschland
Ich gebe mir Mühe! :)

Ein Problem kommt glaube ich daher, dass "diese beiden Seiten" sich nur und ausschließlich als diese beiden Seiten wahrnehmen. Vor einem steht nicht mehr die eine Person, mit einer diversen und nuancierten Meinung, sondern nur noch die Gegenseite. Die Gegenseite mit der einen Gegenposition. Diese Position kennt man und die hält man für schwachsinnig. Dadurch ist das was die Person dann sagt von vorneherein Schwachsinn, weil es durch diese festgefahrene Debatte unterbewusst so eingefärbt wird.

Das fiel mir irgendwie bei deiner Unterhaltung mit dem Kopp auf. In dem Moment als ihr euch beide ein Missverständniss zugestanden habt, hat es irgendwie gewirkt als wäre da eine Wand verschwunden, die vorher dazwischen war. Zumindest ging es mir dabei so, als wäre das ganze danach auf einer Ebene, auf der sich beide auf Augenhöhe und mit gegenseitigem Respekt betrachten. Also die idealen Vorraussetzungen für eine tatsächlich fruchtbare Diskussion.

Deinen Einwand kann ich ansonsten schon verstehen, genauso verstehe ich aber auch E´lells Kritik. Das Problem liegt glaube ich oft darin das viele Leute sich das hier länger schweigend angucken. Ab und an kommt mal ein Kommentar, den wiederum "die andere Seite" schweigend zur Kenntniss nimmt und dann irgendwann platzt es eben. Dann mischen sich plötzlich mehrere Leute ein, die sonst eher still mitlesen. Dabei kommt natürlich all das, was man sich vorher dazu gedacht hat, auf ein mal raus. Das ist dann emotionsgeladen und vermutlich in genau diesem "Seitenverhältnis" welches ich oben geschildert habe.

Das soll übrigens kein Vorwurf an irgendwen sein! Das ist einfach ein völlig subjektive Meinung von mir.

Bin mal wieder hin und weg, wie du das alles auf den Punkt gebracht hast.
:eek:
Ich war bei jeder einzelnen Zeile nur am zustimmend nicken. :D
Kompliment! :)

Ich denke, wie du das hier schilderst, läuft das häufig ab (also bei mir mal auf jeden Fall ;)): Man liest und liest, ärgert sich grün und blau (geht sicher allen "Kontrahenten" so), hat vielleicht noch die als "einseitige Berichterstattung" empfundenen Nachrichten von gestern im Kopf) und bevor man den Monitor durch's geschlossene Fenster wirft, schreibt man sich lieber seinen Frust von der Seele.

Dass dies dann durchaus emotionaler rüberkommt, als man es vielleicht eigentlich beabsichtigt hat, liegt dann fast schon in der Natur der Dinge. :);)
 

Hex

W:O:A Metalgod
4 März 2004
242.701
62.081
158
Bin mal wieder hin und weg, wie du das alles auf den Punkt gebracht hast.
:eek:
Ich war bei jeder einzelnen Zeile nur am zustimmend nicken. :D
Kompliment! :)

Ich denke, wie du das hier schilderst, läuft das häufig ab (also bei mir mal auf jeden Fall ;)): Man liest und liest, ärgert sich grün und blau (geht sicher allen "Kontrahenten" so), hat vielleicht noch die als "einseitige Berichterstattung" empfundenen Nachrichten von gestern im Kopf) und bevor man den Monitor durch's geschlossene Fenster wirft, schreibt man sich lieber seinen Frust von der Seele.

Dass dies dann durchaus emotionaler rüberkommt, als man es vielleicht eigentlich beabsichtigt hat, liegt dann fast schon in der Natur der Dinge. :);)
Was meinst du wie oft ich hier schon meinen Post an dem ich 20-30 Minuten geschrieben habe, wieder gelöscht habe und dann dachte: Ach komm vergiss es!
Und um eben nicht einen wütenden Kommentar zu verfassen, auch reichlich und lange rumüberlegt habe, wie ich es am besten formuliere.
Aber dann verwerfe ich es wieder.....Manchmal eben auch mit dem Gedanken, es kommt eh nix bei rum und es gibt eh nur wieder die gleiche Diskussion mit den gleichen Vorwürfen....irgendwann verliert man die Lust....
Aber ich verfolge gerne diesen Thread und freue mich über ein paar objektive Leute, die nicht allwissend und prahlerisch oder Holzhammermethodisch (was für ein Wort) rüberkommen...:D

 

smi

W:O:A Metalhead
14 Juli 2011
3.698
1.313
98
Schleswig-Holstein
Dieses "Recht" ist aber menschengemacht und kann auch dementsprechend wieder rückgängig gemacht werden. Breivik hätte meiner Meinung nach genau ein Recht, nämlich das Recht auf Leben, weil es in Norwegen keine Todesstrafe gibt. Wie er dann lebt, liegt in der jeweiligen Laune des Gefängnischefs.

Es darf aber nicht bei der Laune des Gefängnischef liegen. Sonst hat man schnell Situationen in denen Leute anderer Meinung/Einstellung/Ideale willkürlich Bestraft werden und/oder weggeguckt wird oder man sich das Wohlwollen erkaufen kann, wenn man genug Geld hat. Das kann man nicht wollen.

Sie würden ihn sogar mit ihren eigenen Händen beschützen, wenn eine Meute mit Knüppeln kommen würde und den Massenmörder umbringen wollen würde.

Dein Schluss ist falsch: Es soll nicht als Person geschützt werden, sondern das Werte- und Rechtssystem an das sie glauben.

smi
 

smi

W:O:A Metalhead
14 Juli 2011
3.698
1.313
98
Schleswig-Holstein
Ein Gericht müsste - wie bei uns - zuerst so etwas wie die besondere Schwere feststellen.

Dies ist doch bei Breivik passiert. Er hat die Höchststrafe erhalten, diese ist in Norwegen maximal 21 Jahre. Zusätzlich wurde eine Verwahrung vom Gericht beschlossen. Diese ist etwas anders aber durchaus ähnlich der Sicherungsverwahrung wie sie in Deutschland existiert.

smi
 

MetallKopp

W:O:A Metalmaster
9 Aug. 2003
23.047
759
130
Klostermoor
www.reaperzine.de
"Verändern" kann man es schon. Menschen sind auch nur Lebewesen aus Fleisch, Knochen, Muskeln und Blut, die sich stark entwickelt haben und irgendeinen Planeten dieses Universums besiedeln. Ein Schwachpunkt von uns ist definitiv, dass wir uns allzu gerne unterdrücken lassen und uns Meinung diktieren lassen. Ein Menschenfreund sagt, dass ein Massenmörder, also der Abschaum der Gesellschaft, ein Recht auf eine "menschliche" Behandlung hat. Andere Menschenfreunde applaudieren und finden das ganz toll. Ein anderer Menschenfreund, der etwas anders denkt, sagt, dass man ihm doch einfach eine Kugel in den Kopf jagen soll. Das spart erzwungenes Steuergeld und die Sache hat sich. Doch da toben die anderen Menschenfreunde, weil selbst der Massenmörder mit den schönen Augen das Recht auf Leben hätte. Sie würden ihn sogar mit ihren eigenen Händen beschützen, wenn eine Meute mit Knüppeln kommen würde und den Massenmörder umbringen wollen würde.

*kopfkratz*

Klar, wenn es genug Leute wollen, dann kann man natürlich darüber nachdenken, so Sachen wie Folter, Todesstrafe, Lynchmobs etc. zu legalisieren, weil der Hunger nach Vergeltung eben groß ist. "Auge um Auge" ist zwar kein juristisch wirklich praktikabler Grundsatz, aber eine verbreitete Einstellung. Das geht sogar so weit, dass hier und da mehr gefordert wird, als die eigentliche Tat hergab (Todesstrafe für Kinderschänder, ganz krasses Beispiel, auch nicht einfach, gebe ich zu).

Die Sache ist einfach die, dass wir mit Folter, Todesstrafe und diesen ganzen Sachen bereits unsere Erfahrung gemacht haben. Und die waren nicht gut. Wenn wir anfangen, Leuten Rechte abzusprechen, die wir ansonsten als unveräußerlich ansehen, ebnen wir dann nicht den Weg für Interpretationsspielräume? Schaffen wir dann nicht ein System, in dem Unrecht möglich ist, in dem man sich vielleicht nicht damit aufhält, Massenmördern diese Rechte abzusprechen? In dem "Abschaum der Gesellschaft" als Definition auch weiter gefasst sein kann?

Vergeltung ist leicht. Hinrichtungen waren beim Volk früher sehr beliebt. Man muss nur davon überzeugt sein, dass der, der da auf dem Schaffott steht, ein Monster ist.
Aber wir haben uns anders entschieden. Wir machen es uns nicht leicht, wir betrachten die Grundrechte als unveräußerlich. Das ist nicht leicht. Aber richtig.

Bin mal wieder hin und weg, wie du das alles auf den Punkt gebracht hast.
:eek:
Ich war bei jeder einzelnen Zeile nur am zustimmend nicken. :D
Kompliment! :)

Ich denke, wie du das hier schilderst, läuft das häufig ab (also bei mir mal auf jeden Fall ;)): Man liest und liest, ärgert sich grün und blau (geht sicher allen "Kontrahenten" so), hat vielleicht noch die als "einseitige Berichterstattung" empfundenen Nachrichten von gestern im Kopf) und bevor man den Monitor durch's geschlossene Fenster wirft, schreibt man sich lieber seinen Frust von der Seele.

Dass dies dann durchaus emotionaler rüberkommt, als man es vielleicht eigentlich beabsichtigt hat, liegt dann fast schon in der Natur der Dinge. :);)

Hirni hat eben rechter als andere. :o

Jau, ich reagiere meinerseits auf Äußerungen, die vielleicht emotional geschrieben sind, manchmal ebenso emotional und halte mich nicht immer in gebotener Weise zurück.
 

S_dzha_Raidri

W:O:A Metalmaster
24 Nov. 2001
11.421
16
83
41
316xx
Ich logge mich ja eher selten ein, aber...
*kopfkratz*

Klar, wenn es genug Leute wollen, dann kann man natürlich darüber nachdenken, so Sachen wie Folter, Todesstrafe, Lynchmobs etc. zu legalisieren, weil der Hunger nach Vergeltung eben groß ist. "Auge um Auge" ist zwar kein juristisch wirklich praktikabler Grundsatz, aber eine verbreitete Einstellung. Das geht sogar so weit, dass hier und da mehr gefordert wird, als die eigentliche Tat hergab (Todesstrafe für Kinderschänder, ganz krasses Beispiel, auch nicht einfach, gebe ich zu).

Die Sache ist einfach die, dass wir mit Folter, Todesstrafe und diesen ganzen Sachen bereits unsere Erfahrung gemacht haben. Und die waren nicht gut. Wenn wir anfangen, Leuten Rechte abzusprechen, die wir ansonsten als unveräußerlich ansehen, ebnen wir dann nicht den Weg für Interpretationsspielräume? Schaffen wir dann nicht ein System, in dem Unrecht möglich ist, in dem man sich vielleicht nicht damit aufhält, Massenmördern diese Rechte abzusprechen? In dem "Abschaum der Gesellschaft" als Definition auch weiter gefasst sein kann?

Vergeltung ist leicht. Hinrichtungen waren beim Volk früher sehr beliebt. Man muss nur davon überzeugt sein, dass der, der da auf dem Schaffott steht, ein Monster ist.
Aber wir haben uns anders entschieden. Wir machen es uns nicht leicht, wir betrachten die Grundrechte als unveräußerlich. Das ist nicht leicht. Aber richtig.

[...]

Danke :)