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Kampf gegen Rechts
Ein Volk von Antifaschisten
Nichts tut so gut wie das Gefühl, gegen Rechts zu kämpfen. Denn dann steht man garantiert auf der richtigen Seite. Doch hinter der eifrigen Lust, überall die braune Gefahr aufzuspüren, verbergen sich gefährliche Selbsttäuschungen.
Bei dem zwanghaften Versuch, immer und überall die braune Gefahr aufzuspüren (um sich dann in moralischer Empörung dagegen auflehnen zu können), kommt es immer wieder zu wüsten gedanklichen Verirrungen und haarsträubenden Fehlurteilen. Da ist dann schnell mal der Jude Benjamin Netanjahu ein Faschist, weil er die Palästinenser drangsaliert, aber auch Barack Obama ist einer, weil er mit Drohnen gegen Terroristen kämpft, die ihrerseits auch irgendwie Rechts sind, weil sie ja die Juden und die freie Welt hassen. Wladimir Putin ist sowieso Faschist, weil er die Krim annektiert und was gegen Schwule hat. George W. Bush, überhaupt die Republikaner in den Vereinigten Staaten, erst recht die Tea Party - der Begriff Faschismus hat sich unendlich ausgedehnt und dabei einen enormen Werteverfall erlebt.
Auf einige kleine Teile der linken Bewegung trifft das zu, doch gerade der inhaltlich arbeitende Teil der Szene reflektiert schon seit vielen Jahren viel mehr als uns in dem Artikel vorgeworfen wird.
Und gerade der Terminus "Faschist" wird nie und nimmer so sehr genutzt wie es im Artikel genannt ist.
Der Nationalist Netanjahu ist ein eben solcher, kein Faschist
Putin? Ja, Putin ist faschistoid, aber ein Faschist? Das wage ich zu bezweifeln. Bush würde ich Nationalismus und sehr viel Rassismus vorwerfen, aber er ist kein Faschist
Und dann das:
Da es aber echte Nazis, Rechtsextremisten, Antisemiten und Rassisten nicht in ausreichender Zahl gibt,
Bitte was? Zu dieser unverschämten Lüge fällt mir nichts mehr ein!
Oder das:
Hinzu kommt, dass Antifaschismus noch nie so billig zu haben war wie heute. Früher konnte er das Leben kosten, heute kostet er nicht mehr als ein Lippenbekenntnis unter Gleichgesinnten
Allein in Dortmund gab es innerhalb von 4 Wochen mehrere Morddrohungen und einen Angriff mit (zumindest ausgesprochenen) Tötungsabsichten.
Stehe ich in bayerischen Kneipen unter Nazi-Verdacht, weil ich mir mein klägliches Resthaar aus Verzweiflung kurz geschoren habe?
Hier sollte der Autor selbst einmal mehr reflektieren, was genau rechts ist. Die 90er haben angerufen und wollen ihre Boneheads zurück.
Oder ist das sogar mehr als nur eine Pointe? Könnte es sein, dass hinter dem ganzen antifaschistischen Eifer noch etwas anderes steckt: die Sehnsucht nach Entsühnung?
Ganz sicher nicht.
Hinter dem antifaschistischen Eifer stecken gefährliche Selbsttäuschungen. Lupenrein und lehrbuchhaft zeigt sich hier der Dreiklang neurotischer Störungen: Verdrängung, Abspaltung, Übertragung.
Hinter diesem Artikel stecken gefährliche Selbsttäuschungen. Lupenrein und lehrbuchhaft zeigt sich hier der Dreiklang neurotischer Störungen: Verdrängung, Abspaltung, Übertragung.
Im Geschichtsbewusstsein der Heutigen klingt es ja auch immer gleich so, als seien diese schlimmen Nazis eines Tages von außen über Deutschland hereingebrochen wie eine Heuschreckenplage.
Lieber Autor, genau das ist es, wogegen ein aktiver Antifaschismus vorgeht. Aber nichts für Ungut, Sie wollen scheinbar die radikale Mitte bedienen und/oder Klicks generieren.
Es ist viel leichter, „Nazis raus“ zu brüllen
Die Parole ist dem inhaltlich arbeitenden Antifaschismus sowieso zu unreflektiert. Na wohin denn raus?
Selbst die ganz naheliegende Frage, was Vater oder Großvater damals eigentlich genau gemacht haben, ist in den meisten Familien bis heute unbeantwortet. Makrohistorisch ist das „Dritte Reich“ gründlich untersucht worden; im Mikrokosmos der eigenen Familie dominieren bis heute Vergessen, Verdrängen, Verleugnen. Könnte der antifaschistische Eifer der Nachgeborenen auch damit zu tun haben?
Was würde es ändern, zu wissen, einen Täter in der Familie zu haben? Würde dies einen Antifaschisten zum Nazi machen? Würde er eine "Familientradition aufbauen wollen? Das ist doch an den Haaren herbeigezogener Schwachsinn.
Da verwischen dann schnell mal die Unterschiede zwischen NPD und AfD
An dieser Verwischung arbeitet die AfD sehr gut selbst
Stolz und frohgemut berichtete die Berliner „Antifa“
DIe Berliner Antifa also? Welcher der beiden aufgelösten Gruppen denn? Da hat aber jemand sehr schlecht recherchiert. Dumm gelaufen.
Volker Beck von den Grünen erstattete sogar unverzüglich Strafanzeige gegen die Kripo, die er mit den rassistischen Mördern irgendwie im geheimen Bunde wähnte.
Volker Beck kritisierte zurecht die unglaublich schlampige Polizeiarbeit, es war nie die Rede von einem geheimen Bunde..
Als dann ein Landsmann des Mannes den Mord gestand, ließen sich die Demonstranten davon kaum aus dem Tritt bringen und behaupteten trotzig: „Rassismus tötet!“
Tut er das etwa nicht?
Vielleicht doch
Die zeichen verdichten sich.
Letztendlich bleibe ich dabei: Rassismus tötet!