MasterChu19155
Moderatorin
Es geht nicht um die Bands, sondern die Fans. Junge Metaller-Cliquen, wie es sie damals in jedem Dorf gab und auf jeder Schule gab, sehe ich überhaupt nicht mehr. Kollektives Szenebewusstsein scheint unter Jugendlichen fast vollständig ausgestorben zu sein. Jedenfalls in dem Kaff, in dem ich aufgewachsen bin. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal bei einer Gruppe von 17 - 21 jährigen Kutten, Shirts und lange Haare gesehen habe. Bei Konzerten, sicher, aber in "freier Wildbahn" überhaupt nicht mehr, außer Boomer und Gen-X'lern. Dementsprechend macht es halt wenig Sinn, das was noch da ist oder nachkommt in Lager die cooler oder uncooler sind unterteilen zu wollen.
Ich sags ja schon länger: Metal ist halt ziemlich unrelevant geworden.
Als Subkultur hat das vielen jungen Leuten nicht mehr viel zu geben, zu zeigen, oder sonst irgendwie was bedeutendes bei zu tragen.
Es ist schon lange nicht mehr die Kunstform die schockt, aneckt, oder irgendwie am gesellschaftlichen Status Quo rüttelt. Es ist auch schon lange lange nicht mehr die Musik für Außenseiter, oder Rebellen.
Und du kannst es weiterhin gebetsmühlenartig wiederholen, das macht die Aussage auch nicht wahrer. Wenn du mit Relevanz die Anzahl an Fans oder finanziellen Erfolg meinst, dann ja. Aber das war auch schon früher der Fall. Andere Genres zogen schon immer mehr.
Da wiederum stimm ich dir zu. Ist auch die Frage, ob ein Großteil der Metalheads das überhaupt möchte oder sich selbst als Rebellen sieht.
Zu der "neue, junge Leute Dissektion":
Ein Kumpel und ich hatten neulich während einer Autofahrt genau darüber mit Moritz von Shadowbane diskutiert und das Thema kam auch innerhalb unserer Gruppe beim BA auf.
War sehr Interessant was für Hypothesen ausgemacht worden sind.
Vorweg:
- Gemeint sind junge Leute im Dunstkreis der 18.
- Es ging sowohl um allg. wenige, junge Leute auf Konzerten, als auch Bandgründungen in dieser Altersgruppe.
Zusammengefasst:
- Es gibt gar nicht so viele junge Menschen
- Die ohnehin wenigen Jungen haben eine geradezu riesige Auswahl an Freizeitmöglichkeiten verglichen zu vor 30 Jahren.
- Wenn jemand was lernt z.B. ein Instrument, ist die Plattform für Aufmerksamkeit eher Youtube, weniger ein kleiner Konzertsaal.
- Die Jugend ist szenetechnisch eher ungebunden...sie gehen an einem Abend zu einem Metalkonzert und 2 Wochen später mit anderen Freunden zu einem Pop oder was auch immer Gig.
- Für diese Generation ist klassischer Metal die Musik der Großeltern. Wie cool fandet ihr die Musik eurer Großeltern?
- Die aktuelle Metalszene ist im Schnitt recht alt und ergraut. Das könnte eine Barriere sein.
- Und wenn sich mal wer verirrt und ggf. ein Mainstream Shirt an hat...gibt's halt hier und da auch blöde Sprüche.
- Die Szene hat zudem den Ruf ziemlich konservativ zu sein.
- Rebellion und Schockelemente aus dem Genre sind auch seit Jahrzehnten durch.
Was denkt ihr?
Ergänzungen, Meinungen?