Sehr geehrtes Wacken Open Air Team,
wir möchten uns zunächst für die Organisation eines der größten Metal-Festivals der Welt bedanken. Als langjährige Besucher schätzen wir die Atmosphäre und das Engagement, das in die Veranstaltung gesteckt wird. Leider müssen wir jedoch einige negative Erfahrungen teilen, die unseren Besuch dieses Jahr stark beeinträchtigt haben.
Wir wollten in dieser Mail unseren Frust kund tun. Leider haben wir dies bereits bei euren treuen Mitarbeiter:innen vor Ort, welche wirklich einen guten Job machen! Diese haben bereits am Sonntagmorgen mit vielen von uns diskutieren müssen und dies gut aufgefangen, auch wenn wir alle wussten, dass dieser Frust nicht an diese Menschen getragen werden sollte, sondern an die Organisatoren und Veranstalter. Deshalb geht diese Mail nun raus in der Hoffnung, dass Sie offen für Feedback sind.
Zum Hintergrund, wir fahren nun seit 13 Jahren in Folge zum Wacken Open Air. Dies ist für die meisten von uns der Jahresurlaub. Es war jedes Jahr ein "nach Hause" kommen.
Dieses Jahr wollten wir dies wieder erleben. Wir kauften uns, mit unserer ganzen Truppe absichtlich den Frühanreisetag am Sonntag. Einen Tag länger auf dem Wacken, schöne Vorstellung, aber für einige von uns bedeutet dies auch einen extra Tag Urlaub nehmen (Schichtdienst). Bezahlen nochmal 66,60€ on Top um wie eigentlich immer einen super Campingplatz zu haben mit kurzem Weg zum Infield und den Bühnen.
Auzug Newsmail vom Wacken-Team: "Die Tage auf den Holy Ground vergehen immer viel zu schnell? In diesem Jahr kannst Du mit deinen Freunden eine ganze Woche vor Ort sein. Sichert Euch, dank des zusätzlichen Anreisetages am Sonntag, die besten Plätze auf dem Campground mit den kürzesten Wegen zum Infield."
Nach einer Nacht ohne Schlaf, da wir aus dem Ruhrgebiet kommen und einer Schnitzeljagd über die A7, da die Beschilderung grottig war. Ab dem Schild (Ausfahrt zum W:O:A), war die Route "Key" nicht mehr zu finden. Soviel dazu, ab der ersten Beschilderung das Navigationsgerät auszustellen. Wir dachten uns, na gut... normalerweise ist das W:O:A super organisiert. Vielleicht kommt auf der A1 noch eine Beschilderung. Ein Auto von uns ist dann mit 180km/h bis hoch nach Flensburg gedüst um zu schauen ob noch etwas ersichtlich ist. Natürlich nicht. Spritkosten? Bleiben wir wahrscheinlich drauf sitzen.
Auch vorher nicht zu kommunizieren wolang welche Route führt um unnötige Spritkosten zu sparen (vom Ruhrgebiet aus über die A7 gelotst zu werden) ist suboptimal.
Wir haben uns dann wieder gesammelt und nochmal die Abfahrt genommen + Navigationsgerät. Nach einigen Unsicherheiten und etlichen Kilometern, kam dann endlich das erlösende "Key"-Symbol.
Fazit: **Schlechte Ausschilderung der Anreiserouten:**
Die Ausschilderung der verschiedenen Anreiserouten ließ zu wünschen übrig. Obwohl im Vorfeld betont wurde, dass drei Anreiserouten zur Verfügung stehen, war es schwierig, den richtigen Weg zu finden. Die Schilder waren entweder nicht ausreichend sichtbar oder nicht eindeutig, was zu Verwirrung und unnötigen Umwegen führte!!
Frühes Kommunizieren der Routen wäre wünschenswert um die Planung für die optimale Route, je nachdem von wo man anreist und somit Umwege zu vermeiden, zu vereinfachen.
Doch weiter im Text...
Endlich angekommen. Wir stehen um 6 Uhr morgens endlich in der richtigen Schlange. Aussteigen, Füße vertreten ist angesagt. An Schlaf nicht mehr zu denken, da es um 8 Uhr bereits wieder weiter geht.
Und es geht los. Wir haben bereits den Schilderstress vergessen und freuen uns sehr!
Wir fahren ein paar Meter und plötzlich, Stopp!
Wir stehen auf C3. Kommen nicht mehr weiter. Lageplan gecheckt und gesehen, dass wir sehr weit weg stehen. Ruhig geblieben, weil das kann ja nicht sein. Es wurde doch groß angekündigt, dass wir mit dem Frühanreisetag am Sonntag für Aufpreis die "besten Plätze" bekommen?!?!
Kurz abgewartet... Doch das erste unserer Fahrzeuge fährt auf die Wiese.. wir folgen.
Ausgestiegen... Die Einweiser gefragt und erfahren, dass dies unser Camp ist.
Nun mal ehrlich? 40 Minuten Laufweg zu den Hauptbühnen? Nennt man dies heutzutage die besten Plätze? Womit im Voraus geworben wurde.
Uns wurde dann erklärt, dass dies die besten Plätze wären, falls es zu Starkregen kommt, da die unteren Campingplätze dann unter Wasser stehen.. ein Blick auf den Wetterbericht zeigte aber schnell, dass mit Starkregen nicht zu rechnen war.. und naja, wir haben auch Wacken 2023 ziemlich gut überstanden. Hier hätte man den Frühcampern vielleicht die Wahl lassen können.
Zu späteren Zeitpunkten dann noch zu hören, dass andere Metalheads, die später angereist sind nähere und somit in unseren Augen bessere Plätze bekommen haben, machte unseren Unmut nicht gerade besser.
Fazit: **Sunday Access Pass und weite Laufwege:**
Trotz des Sunday Access Passes, der als eine bequeme Option für den Besuch am Sonntag beworben wurde, mussten wir feststellen, dass die Laufwege zu den Bühnen und anderen zentralen Bereichen enorm lang waren. Das hat nicht nur zu Unannehmlichkeiten geführt, sondern auch wertvolle Zeit von den Konzerten genommen, auf die wir uns besonders gefreut hatten. Es wäre wünschenswert, dass für solche Pässe mit Aufpreis die Wege kürzer oder besser zugänglich gestaltet werden.
Aber naja, für den Veranstalter ist dies natürlich eine Win-Win-Situation. Längere Laufwege bedeutet, dass man nicht kurz ins Camp laufen kann, was trinken und essen kann. Dann gibt man ja automatisch mehr Geld an den Getränke- und Essensständen aus.. wo wir zum nächsten Punkt kommen..
Fazit: **Überhöhte Essenspreise:**
Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Essenspreise auf dem Festivalgelände. Ich verstehe, dass Veranstaltungen dieser Art oft höhere Kosten mit sich bringen, jedoch waren die Preise für Speisen und Getränke in diesem Jahr unverhältnismäßig hoch. Dies hat bei vielen Besuchern für Unmut gesorgt und sollte unserer Meinung nach für zukünftige Festivals dringend überdacht werden.
Zu guter Letzt: **Platzknappheit durch Premiumcampingplätze:**
Ebenso möchten wir die zunehmende Platzknappheit ansprechen, die durch die Ausweitung von Premiumcampingplätzen entstanden sind (Bauer Uwes Garten; mein Zelt steht schon etc.). Während wir die Idee verstehen, Besuchern ein komfortableres Camping-Erlebnis zu bieten, schränkt dies den verfügbaren Platz für reguläre Besucher erheblich ein. Dadurch fühlte sich das Festivalgelände überfüllter an als in den Vorjahren, was das Gesamterlebnis beeinträchtigte.
Wir hoffen, dass Sie diese Rückmeldungen ernst nehmen und für zukünftige Veranstaltungen Verbesserungen in Betracht ziehen. Wacken ist für viele Metal-Fans das Highlight des Jahres, und wir würden uns freuen, wenn es auch weiterhin ein positives Erlebnis für alle bleibt.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Wir freuen uns auf eine Rückmeldung und stehen für Rückfragen gern zur Verfügung.
Uns habt Ihr aber nun als treue Wackenfans erstmal verloren. Wir denken, dass dies auch einigen anderen Fans so ergeht, was sich zeigt, wenn man beobachtet, dass das Festival nicht innerhalb von ein paar Stunden ausverkauft ist.
Mit freundlichen Grüßen
Pegelverein Ruhrpott