Moin Wacken,
mich beschĂ€ftigt mein eigenes Fazit ĂŒber 2024 schon seit Tagen... Seit 27 Jahren tummel ich mich da rum. Da baue ich unweigerlich Bindung zu auf...
Ich habe mir fĂŒr nĂ€chstes Jahr keine Karte gekauft und Jeder fragt mit aufgerissen Augen: Was ist da los?
Ich versuch's mal...
Es fĂ€ngt bei der Anreise an. Teilnahmslos sitzen irgendwelche Ordner rum und fĂŒhlen sich gestört beim Warten auf neue Nachrichten an ihrem Smartphone. GrĂŒĂe und freu dich Du bist in Wacken! > Ein Branding, mehr nicht derzeit.
Es sind verdammt Viele Leute da... Schon Mittwochs schlĂ€ngelt man sich dicht an dicht durch Massen. Die VergröĂerung des GelĂ€ndes oder Entzerrung bei gleichbleibender Besucherzahl stelle ich mir anders vor. Mein persönlicher Flurbegehungsdrang war dieses Jahr gen Null. Direkt zu den BĂŒhnen... was einfach mit dem GedrĂ€nge zusammenhĂ€ngt. Sitzgelegenheiten wenn ich sie brauchte waren zu finden.
An den StĂ€nden fragt man "zuerst" nach Tip und reicht das im Durchschnitt qualitativ schlechteste Kalorienprogramm ĂŒber die Theke. Wo ist die SelbstverstĂ€ndlichkeit hin, die zeigt: Essen ist Teil deines Lebens - genieĂe es! Lockt mehr von diesen FoodTruckStĂ€nden an, macht eine Meisterschaft draus, ein Festival der Futterei oder ein Kiosk-Wettbewerb. - da muss schlichtweg was gehen!
Was ist mit den Rezepten aus dem Wacken-Kochbuch?
Krombacher... bitte nehmt das ernst! Bier und Heavy Metal sind zusammen stark
Aber Heavy Metal kann auch das nicht mehr abfangen! TĂ€glich wechselnde Marke. Dann schaffen das auch kleinere Brauereien.
Der Sound ist grundsÀtzlich grandios. Ich kann nur ahnen welche Herausforderungen ein Festival mit sich bringt. Je nachdem wo ich stehe war dieses Jahr auffÀllig, dass es qualitativ doch schwankend war. Ich vermute Auflagen und mein subjektives Empfinden und bin sicher, wenn mehrheitlich Kritik vorhanden, wird sich das nÀchstes Jahr zeigen.
BĂŒhnenprogramm... puhhh.... ja... ihr macht immer mehr Platz fĂŒr Selbstdarsteller und ImagetrĂ€ger, welche mehr darauf angewiesen sind ihren Followern zu beweisen, dass auch sie von den angeblich hĂ€rtesten Fans abgefeiert werden. Wacken braucht das nicht. Hört auf diese zu hofieren! Danke.
Ihr haltet das Motto von Lemmy in Ehren und beteuert diesen Weg zu beschreiten. Ich stand nie auf einer so groĂen BĂŒhne wie ihr - ich sehe das halt von der anderen Seite und meinen Augen bietet sich da weniger Heavy Metal.
Auf youtube gibt es eine Doku ĂŒber
Nazimerch auf Festival's. Die Reaktion der Chefetage traue ich mir nicht zu kommentieren. Wie kann man nur zum nĂ€chsten Schönwettertermin rennen und dem "Praktikanten" diese Schlacht ĂŒberlassen? Ich wĂŒnsche mir schlicht Proaktives Handeln, mehr Statement, mehr Verantwortung, welche ihr nach auĂen hin stellvertretend fĂŒr die Szene nun mal gezwungener MaĂen habt.
Duschen und WC's > Statistisch wird das alles recht gut aussehen. Die Dixi's sind am Rande des GelĂ€ndes, wo wir die letzten Jahre immer so gelandet sind, extrem sauber. Der Laufweg zum Waschtrog muss dagegen mehr und mehr geplant werden. Hier qualitativ nachzulegen und etwas Ăberangebot zu schaffen wĂ€re eine Verbesserung, die Zelten ab Sonntag attraktiver macht und theoretisch auch eurem Geldhafen an allen Theken zutrĂ€glich sein kann.
Ich vermisse die Metal Karaoke. > Das war Party pur!
Ich vermisse den Biergarten der diesen Namen verdient hat und Sicht auf die HauptbĂŒhnen bietet. > Das ist entspannendes Kontrastprogramm zur heimatlichen Welt!
Ich vermisse das Feeling der Metal Disko im Zelt.
Ich vermisse diesen dÀmlichen JÀgermeisterhirsch. > Das GetrÀnk ist nicht mein Ding aber der Hirsch passt genauso gut wie dieser "Plaste?"-Baum aus der letzten Brainstormwashingsession dieser Brauerei und verbreitet mehr Party, mehr Röhr, mehr Feuer.
Ich vermisse Prince-Body-Wash. (na gut... nur unsere Truppe vermutlich)
Die kommunizierten Entwicklungen im Backstagebereich genieĂen zahlende Besucher und bleiben mir so verborgen. Ist das das Wacken, welches wie frĂŒher so ungezwungen sein konnte? Ich habe kein Problem, dass ihr Geld verdient damit, wirklich nicht. Das Ganze muss sich schon tragen und garantiert den Fortbestand und Entwicklung der Szene. Backstage sind offensichtlich die Stammtische wo GeschĂ€fte in die Wege gebracht und auch ĂŒber die Richtung der Szene im angenehmen Ambiente sinniert wird.
Ein Blick gewĂ€hrt der Peter... Macht das! Nur eins nicht vergessen: Ăber den Zaun schauen auf Jene, die das ermöglichen.
Ich muss auch noch die Marschrichtung zur finanziellen Sicherung des W:O:A einordnen.
Nun zĂ€hle ich nicht so auf was alles geil war. Und das war schlichtweg alles andere von dem was ich sah und natĂŒrlich mit der Truppe zu tun hat, welche sich jĂ€hrlich da aus allen Teilen des Landes einfindet. Ich nehme den Bands die Spielfreude ab und das es auch anders ist in Wacken. Die Orga ist gut, vor allem die Vorbereitung auf die EventualitĂ€ten kann man "spĂŒren".
Zusammenfassend kann ich heute nur sagen: Wacken ist jetzt offiziell Business. Ihr ladet nicht mehr ein, ihr macht ein Angebot. Kann man annehmen, muss aber nicht PUNKT
Fernsehgarten mit einer anderen Musikrichtung haben wir aber schon... Muss man ja nicht kopieren.
PS: nochmals editiert und erweitert... Es beschÀftigt mich...
PPS: Ich bin ja völligst verwirrt! Da gab es schon die 4. Sendung im Fernsehgarten mit Rockbands und einem Comedian (spricht extra fĂŒr ihn geschriebene Gags aus dem GedĂ€chtnis auf, die niemals der Situation gerecht werden) als Moderator? Wie weit ist das denn mit dem verkaufsoffenen Sonntag in Bezug auf Metalmusik eigentlich???