Kinder und Minderjährige

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Kinder und Jugendlichen auf dem W:O:A?

  • - Keine Alterseinschränkung

    Stimmen: 30 11,7%
  • - Ab 14 (Übergang vom Kind zum Jugendlichen in Deutschland)

    Stimmen: 51 19,9%
  • - Ab 16 (Bier- und Zigarettenkonsum, Kommunal+(Landtags)wahl, usw)

    Stimmen: 135 52,7%
  • - Ab 18

    Stimmen: 40 15,6%

  • Umfrageteilnehmer
    256

MetallKopp

W:O:A Metalmaster
9 Aug. 2003
23.047
759
130
Klostermoor
www.reaperzine.de
Ist mir bekannt. Ich habe Beispiele von Veranstaltungen angeführt, die in ihrer Art vergleichbar sind und bei denen Veranstalter und/oder Ordnungsämter in Zusammenarbeit mit den in dieser Sache einzubeziehenden Jugendämtern offensichtlich keine Veranlassung sehen, entsprechende Einschränkungen zu treffen. Ich habe bspw. beim Dong bei Blind Guardian einige Kinder im Grundschulalter in den hinteren Reihen, wo auch ich stand, beobachten dürfen, die offensichtlich sehr viel Spaß daran hatten, dabei zu sein. Auch jüngere Kinder habe ich bei früher am Tag spielenden Bands gesehen.
Ich persönlich hätte nicht vor, mein Kind mit in einen Moshpit zu nehmen oder in die dritte Reihe vor der Bühne zu stellen, egal ob mit oder ohne Gehörschutz. Dass Kinder irgendwann ins Bett gehören steht ebenfalls außer Frage und ist selbstverständlich. Ich stelle ja gar nicht in Frage, dass es Eltern geben könnte, die das anders sehen/handhaben, und genau für diese ist der zitierte Paragraph geschaffen worden und besitzt sicherlich auch seine Wichtigkeit.
Aber was spricht beispielsweise dagegen, ein Kind am frühen Nachmittag mit ins Wackinger Village zu nehmen?



Mir ist wichtig, dass es belegte Sachgründe gibt, die diesen Eingriff in das Recht der Allgemeinen Gleichbehandlung rechtfertigen. Viele der hier vorgebrachten Argumente dagegen (körperlicher Schaden durch Lautstärke, Gedränge, ungeeignete Position in Bezug auf die Bühne) sind zweifelsfrei nachzuvollziehen und gute Argumente. Aber sie gelten doch nicht pauschal für das gesamte Infield / die gesamte Veranstaltung und unabhängig von der Verhaltensweise der zugehörigen Erziehungsberechtigten.

Sachgründe müssen aber nicht belegt, sondern lediglich sachlich und nachvollziehbar sein.

Hirn einschalten und "gesunder Menschenverstand", das sollte eigentlich ausreichen. Eigentlich.

Wacken ist nicht verpflichtet, Dir auf Nachfrage irgendwelche Belege zu liefern. Und ich würde mal stramm behaupten, eine eventuelle gerichtliche Überprüfung stünde auf ziemlich wackligen Füßen.
 

BlackDragon

Newbie
24 Sep. 2006
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48
Man sollte meinen der gesunde Menschenverstand ist ausschlaggebend genug, damit man nicht auf Paragrafen und Rechten rumreiten muss. Falsch gedacht.

Vor allem wenn man partout nicht einsehen will, das der gesetzliche Rahmen hier das kleinere Problem ist.....

Wie gesagt, Sachgründe... Mit dem gesunden Menschenverstand kann man sooo vieles begründen. Z.B., dass Frauen zu dumm/zu wenig verantwortungsbewusst zum Wählen sind und deshalb bis vor 100 Jahren in ganz Europa nicht wählen durften und in manchen europäischen Staaten noch bis vor etwas mehr als 50 Jahren nicht. In manchen Ländern der Welt heute noch nicht. Bis vor 15 Jahren oder so war 18 das Mindestalter, um einen Führerschein der Klasse B zu machen. Mittlerweile geht es auch mit 17 und dem begleiteten Fahren, und statistisch zeigt sich nun, dass diese Entscheidung sehr vernünftig war, da Teilnehmer des begleiteten Fahrens viel weniger Unfälle bauen als Menschen, die höchstens ein Jahr später, dafür aber ohne die Pflicht zur Begleitung durch einen erfahreneren Fahrer ihren Führerschein gemacht haben.

Mein Standpunkt ist: das Festival ist zunächst einmal ein öffentlicher Ort, jeder (geschäftsfähige) Mensch darf eine Eintrittskarte dafür erwerben. Dass der Veranstalter Teilnehmenden unter 12 einen kostenlosen Eintritt zubilligt ist seine Entscheidung, er könnte auch Geld dafür nehmen, wenn er das wollte.
An öffentlichen Orten gelten sämtliche Regeln und Gesetze und nicht nur Auswahlen davon, die gerade passend erscheinen. Das gilt z.B. auch in Bezug auf Lärmbelästigung oder Gefährdung anderer Konzertbesucher durch solche Dinge wie Crowdsurfen (Stichwort: fahrlässige Körperverletzung - habe schon häufiger mitgekriegt, wie es durch die üblichen S3-Sicherheitsschuhe oder englischen Analoga zu Kopfprellungen bei Umstehenden gekommen ist).
 

Bloodtrain

W:O:A Metalhead
1 Nov. 2012
960
1.837
108
34
Wie gesagt, Sachgründe... Mit dem gesunden Menschenverstand kann man sooo vieles begründen. Z.B., dass Frauen zu dumm/zu wenig verantwortungsbewusst zum Wählen sind und deshalb bis vor 100 Jahren in ganz Europa nicht wählen durften und in manchen europäischen Staaten noch bis vor etwas mehr als 50 Jahren nicht. In manchen Ländern der Welt heute noch nicht. Bis vor 15 Jahren oder so war 18 das Mindestalter, um einen Führerschein der Klasse B zu machen. Mittlerweile geht es auch mit 17 und dem begleiteten Fahren, und statistisch zeigt sich nun, dass diese Entscheidung sehr vernünftig war, da Teilnehmer des begleiteten Fahrens viel weniger Unfälle bauen als Menschen, die höchstens ein Jahr später, dafür aber ohne die Pflicht zur Begleitung durch einen erfahreneren Fahrer ihren Führerschein gemacht haben.

Mein Standpunkt ist: das Festival ist zunächst einmal ein öffentlicher Ort, jeder (geschäftsfähige) Mensch darf eine Eintrittskarte dafür erwerben. Dass der Veranstalter Teilnehmenden unter 12 einen kostenlosen Eintritt zubilligt ist seine Entscheidung, er könnte auch Geld dafür nehmen, wenn er das wollte.
An öffentlichen Orten gelten sämtliche Regeln und Gesetze und nicht nur Auswahlen davon, die gerade passend erscheinen. Das gilt z.B. auch in Bezug auf Lärmbelästigung oder Gefährdung anderer Konzertbesucher durch solche Dinge wie Crowdsurfen (Stichwort: fahrlässige Körperverletzung - habe schon häufiger mitgekriegt, wie es durch die üblichen S3-Sicherheitsschuhe oder englischen Analoga zu Kopfprellungen bei Umstehenden gekommen ist).

Mir fällt ehrlich gesagt nichts mehr ein. Also nicht weil du deine Argumente so toll untermauert hast, sondern einfach weil ich gar keine Hoffnung habe, dass du verstehst was das Problem ist.
 

Norrøn

W:O:A Metalhead
7 Aug. 2011
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88
"Öffentlicher Ort" ist aber auch ein sehr schwammiger Begriff. An vielen öffentlichen Orten ist es weder so extrem laut noch sind Menschen so dicht gedrängt. Puh, ich mache das sonst eigentlich nicht, aber diese wenigen Beiträge haben schon untermauert, dass einem das Kind nur leid tun kann.
 

BlackDragon

Newbie
24 Sep. 2006
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48
aber diese wenigen Beiträge haben schon untermauert, dass einem das Kind nur leid tun kann.

Ich würde behaupten, dass die Menschen, denen wir persönlich bekannt sind, nicht im entferntesten auf die Idee kämen zu behaupten, dass ihnen unsere Tochter aus irgendeinem Grunde Leid tun sollte. Aber egal.
Mir tun die offensichtlich hier zahlreich vorhandenen Kinder leid, die nie ins Schwimmbad dürfen (auch kleine Kinder können ertrinken, sogar wenn die Eltern bei ihnen sind, auch wenn sie nur in einer "Pfütze" planschen, Stichwort Flachwassertod), die sich nie im öffentlichen Straßenraum bewegen dürfen (auch als 9jähriger kann man mit dem Fahrrad mal versehentlich vom Bürgersteig abkommen und in den Gegenverkehr geraten, auch 14jährige und sogar Erwachsene sollen schon unvermutet von Autos erfasst worden sein, obwohl sie mutmaßlich vor dem Überqueren der Straße gründlich geguckt haben) oder die keine (Kinder(!)-)Freizeitparks oder Spielplätze besuchen dürfen (beim Sturz vom Klettergerüst kann man sich ziemlich übel verletzen, und das kriegt man sogar ganz alleine ohne irgendwelche Umstehenden hin, oder denkt mal an den 12jährigen Archie der nach seinem schweren Unfall und Hirntod nun verstorben ist). Trotzdem werden weder alle Klippen abgesperrt noch die Spielplätze zugemacht.
ICH würde mein Kind weder ins tiefe Wasser schmeißen, wenn es nicht schwimmen kann, noch es einfach auf die Straße scheuchen ohne geguckt zu haben, noch es alleine Rad fahren lassen, wenn ich nicht wirklich davon überzeugt bin, dass es das sicher hinbekommt. Scheint ja genug Eltern zu geben, bei denen das anders ist, diese Kinder tun mir ebenfalls leid.

Was die Sachgründe angeht: wo sind denn die konkreten Fallberichte darüber, ob und wie Kinder im Alter von x Jahren durch die Teilnahme an Festival y nachhaltig zu Schaden gekommen sind? Ich finde, Mutmaßungen bringen einen in dieser Beziehung aus den dargelegten Gründen nicht weiter. Das sind dann immer Einzelmeinungen, die Individuen aus ihrem persönlichen Erleben/ihren persönlichen Erfahrungen heraus haben, die aber nicht ohne weiteres auf jede beliebige Konstellation übertragen werden können.

Umgekehrt: das Rauchen ist (Erwachsenen) immer noch erlaubt und wird von vielen weiterhin fleißig praktiziert, obwohl es für ein Fünftel bis ein Viertel aller Todesfälle bei Männern verantwortlich ist. Wenn Jugendliche in der Öffentlichkeit rauchen scheint das irgendwie niemanden zu stören. Eine entsprechende Haltedauer des Führerscheins vorausgesetzt, darf immer noch leicht alkoholisiert gefahren werden, obwohl klar (über Studien/Statistik!) belegt ist, dass selbst geringe Mengen an Alkohol die Reaktionsfähigkeit mindern und Unfälle wahrscheinlicher machen.
 

Bloodtrain

W:O:A Metalhead
1 Nov. 2012
960
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Ich würde behaupten, dass die Menschen, denen wir persönlich bekannt sind, nicht im entferntesten auf die Idee kämen zu behaupten, dass ihnen unsere Tochter aus irgendeinem Grunde Leid tun sollte. Aber egal.
Mir tun die offensichtlich hier zahlreich vorhandenen Kinder leid, die nie ins Schwimmbad dürfen (auch kleine Kinder können ertrinken, sogar wenn die Eltern bei ihnen sind, auch wenn sie nur in einer "Pfütze" planschen, Stichwort Flachwassertod), die sich nie im öffentlichen Straßenraum bewegen dürfen (auch als 9jähriger kann man mit dem Fahrrad mal versehentlich vom Bürgersteig abkommen und in den Gegenverkehr geraten, auch 14jährige und sogar Erwachsene sollen schon unvermutet von Autos erfasst worden sein, obwohl sie mutmaßlich vor dem Überqueren der Straße gründlich geguckt haben) oder die keine (Kinder(!)-)Freizeitparks oder Spielplätze besuchen dürfen (beim Sturz vom Klettergerüst kann man sich ziemlich übel verletzen, und das kriegt man sogar ganz alleine ohne irgendwelche Umstehenden hin, oder denkt mal an den 12jährigen Archie der nach seinem schweren Unfall und Hirntod nun verstorben ist). Trotzdem werden weder alle Klippen abgesperrt noch die Spielplätze zugemacht.
ICH würde mein Kind weder ins tiefe Wasser schmeißen, wenn es nicht schwimmen kann, noch es einfach auf die Straße scheuchen ohne geguckt zu haben, noch es alleine Rad fahren lassen, wenn ich nicht wirklich davon überzeugt bin, dass es das sicher hinbekommt. Scheint ja genug Eltern zu geben, bei denen das anders ist, diese Kinder tun mir ebenfalls leid.

Was die Sachgründe angeht: wo sind denn die konkreten Fallberichte darüber, ob und wie Kinder im Alter von x Jahren durch die Teilnahme an Festival y nachhaltig zu Schaden gekommen sind? Ich finde, Mutmaßungen bringen einen in dieser Beziehung aus den dargelegten Gründen nicht weiter. Das sind dann immer Einzelmeinungen, die Individuen aus ihrem persönlichen Erleben/ihren persönlichen Erfahrungen heraus haben, die aber nicht ohne weiteres auf jede beliebige Konstellation übertragen werden können.

Umgekehrt: das Rauchen ist (Erwachsenen) immer noch erlaubt und wird von vielen weiterhin fleißig praktiziert, obwohl es für ein Fünftel bis ein Viertel aller Todesfälle bei Männern verantwortlich ist. Wenn Jugendliche in der Öffentlichkeit rauchen scheint das irgendwie niemanden zu stören. Eine entsprechende Haltedauer des Führerscheins vorausgesetzt, darf immer noch leicht alkoholisiert gefahren werden, obwohl klar (über Studien/Statistik!) belegt ist, dass selbst geringe Mengen an Alkohol die Reaktionsfähigkeit mindern und Unfälle wahrscheinlicher machen.


Allein der Vergleich vom Wacken mit Schwimmbädern, Spielplätzen oder dem Straßenverkehr zeigen doch, dass mit dir gar nicht zu diskutieren ist.

Natürlich absolut hervorragendes Verdrängungsargument: "Was? Eure Kinder dürfen nicht auf Wacken? Na dann dürfen die bestimmt auch keine normalen Alltagsaktivitäten machen".

Himmel, ehrlich. Mir kommt selten die Galle hoch, aber du schaffst es.

Das man nicht nach jedem Festival von geschädigten Kindern liest, liegt vor allem daran das 99% mehr als drei Gramm Nutella im Wirsing haben und ihre Kinder ZU HAUSE LASSEN.
 

EinfachLena

W:O:A Metalhead
10 Aug. 2016
1.057
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Was die Sachgründe angeht: wo sind denn die konkreten Fallberichte darüber, ob und wie Kinder im Alter von x Jahren durch die Teilnahme an Festival y nachhaltig zu Schaden gekommen sind? Ich finde, Mutmaßungen bringen einen in dieser Beziehung aus den dargelegten Gründen nicht weiter.

Wer hat denn von Langzeitschäden gesprochen? Aber ob es dir gefällt oder nicht, Kinder sind, bedingt durch die Hirnentwicklung, eben nicht nur "kleine Menschen", sondern Kinder. Und deren Hirne sind noch nicht in der Lage eine Vielzahl an Reizen sinnvoll zu selektieren und sie nehmen erstmal ALLES an Reizen auf. Und das führt zu Überforderung, Neurostress, Wutanfällen, Unruhe etc pp.
Das ist keine Mutmaßung, sondern Fakt.
Wenn Jugendliche in der Öffentlichkeit rauchen scheint das irgendwie niemanden zu stören.

Ich weiß zwar nicht wie du jetzt aufs Rauchen kommst, aber ich finde es total schlimm wenn Jugendliche Rauchen und finde das Modell aus anderen Ländern total klasse, dass Rauchen nach Geburtsjahr Stück für Stück verboten wird. Aber was hat das mit Kindern auf Wacken zu tun?
 
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Hirnschlacht

Moderator
14 Mai 2007
43.620
5.543
128
Oumpfgard
Wie gesagt, Sachgründe... Mit dem gesunden Menschenverstand kann man sooo vieles begründen. Z.B., dass Frauen zu dumm/zu wenig verantwortungsbewusst zum Wählen sind und deshalb bis vor 100 Jahren in ganz Europa nicht wählen durften und in manchen europäischen Staaten noch bis vor etwas mehr als 50 Jahren nicht. In manchen Ländern der Welt heute noch nicht. Bis vor 15 Jahren oder so war 18 das Mindestalter, um einen Führerschein der Klasse B zu machen. Mittlerweile geht es auch mit 17 und dem begleiteten Fahren, und statistisch zeigt sich nun, dass diese Entscheidung sehr vernünftig war, da Teilnehmer des begleiteten Fahrens viel weniger Unfälle bauen als Menschen, die höchstens ein Jahr später, dafür aber ohne die Pflicht zur Begleitung durch einen erfahreneren Fahrer ihren Führerschein gemacht haben.

Mein Standpunkt ist: das Festival ist zunächst einmal ein öffentlicher Ort, jeder (geschäftsfähige) Mensch darf eine Eintrittskarte dafür erwerben. Dass der Veranstalter Teilnehmenden unter 12 einen kostenlosen Eintritt zubilligt ist seine Entscheidung, er könnte auch Geld dafür nehmen, wenn er das wollte.
An öffentlichen Orten gelten sämtliche Regeln und Gesetze und nicht nur Auswahlen davon, die gerade passend erscheinen. Das gilt z.B. auch in Bezug auf Lärmbelästigung oder Gefährdung anderer Konzertbesucher durch solche Dinge wie Crowdsurfen (Stichwort: fahrlässige Körperverletzung - habe schon häufiger mitgekriegt, wie es durch die üblichen S3-Sicherheitsschuhe oder englischen Analoga zu Kopfprellungen bei Umstehenden gekommen ist).
Das Wacken Open Air ist aber kein öffentlicher Ort, sondern eine private Veranstaltung. Diese hat im Rahmen der gesetzlichen Regelungen Hausrecht.

Kinder können gesetzlich mit gewissen Einschränkungen auf das Gelände. Wir befinden uns also nicht in einer juristischen Diskussion, sondern in. einer moralischen.

Moralisch gesehen hat der Ausschluss von Kindern, oder sogar Jugendlichen von einer Veranstaltung absolut nichts mit Altersdiskriminierung zu tun. Der Vergleich mit Menschen mit Behinderung ist ziemlich absurd und durchaus auch geschmacklos.

Das Festival ist keine Veranstaltung die überhaupt irgendwie für Kinder konzipiert ist. Natürlich kann man argumentieren, dass eine Veranstaltung welche auf einem unebenen Acker stattfindet und bei der man erst ab einer bestimmten Körpergröße vernünftig sehen kann auch nicht für z.B. Rollstuhlfahrende konzipiert ist und mit dieser Aussage mag man aus einer gewissen Perspektive sogar Recht haben. Der große Unterschied dabei ist, dass Rollstuhlfahrende (im Gegensatz zu Kindern) erwachsene Mitmenschen mit vollwertigen Rechten und Pflichten sind. Deshalb probiert man da zu Recht alles was möglich ist um das ganze so gut es geht möglich zu machen.

Die Frage die sich also stellt ist, ob dies für Kinder genauso passieren sollte. Die Antwort darauf ist ganz simpel: Nein. Aus eben genanntem Grund: Es ist keine Veranstaltung für Kinder. Kein Stück. Ich sehe da auch nicht Recht, was man da noch gegen argumentieren will?

Wacken ab 16, oder sogar 14 mag alles noch irgendwie debattier- und argumentierbar sein. Aber dann verliert das ganze die Grundlage, weshalb überhaupt debattiert wird.
 

derPE

W:O:A Metalhead
30 Juli 2022
196
106
58
Mildstedt
"Öffentlicher Ort" ist aber auch ein sehr schwammiger Begriff. An vielen öffentlichen Orten ist es weder so extrem laut noch sind Menschen so dicht gedrängt. Puh, ich mache das sonst eigentlich nicht, aber diese wenigen Beiträge haben schon untermauert, dass einem das Kind nur leid tun kann.
Der Begriff ist sogar rechtlich sehr gut definiert, und ein hinter Zäunen stattfindendes Festival ist kein öffentlicher Ort, sondern eine geschlossene Gesellschaft.
 
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BlackDragon

Newbie
24 Sep. 2006
26
4
48
Wer hat denn von Langzeitschäden gesprochen? Aber ob es dir gefällt oder nicht, Kinder sind, bedingt durch die Hirnentwicklung, eben nicht nur "kleine Menschen", sondern Kinder. Und deren Hirne sind noch nicht in der Lage eine Vielzahl an Reizen sinnvoll zu selektieren und sie nehmen erstmal ALLES an Reizen auf. Und das führt zu Überforderung, Neurostress, Wutanfällen, Unruhe etc pp.
Das ist keine Mutmaßung, sondern Fakt.

Hier fehlt ein wichtiges Wort, nämlich KANN. Es KANN zu Überforderung, Neurostress, Wutanfällen und Unruhe führen. Muss es aber nicht. Jedes Kind ist ein Individuum, genau so wie jeder Erwachsene auch. Es gibt Dinge, die kann ich den einen 4jährigen tun lassen, die andere aber nicht. OB so etwas für das individuelle Kind zum Problem werden könnte, sollten empathische Eltern feststellen können und idealerweise natürlich auch vor dem Besuch eines "Großereignisses" wie Wacken mit geeigneten kleineren Veranstaltungen getestet haben.
Unser Kind hatte auf jeden Fall einen tollen ersten Tag auf dem Festivalgelände (da war sie vor allem im Wackinger Village unterwegs mit ihrer Oma, die mit uns gereist war), hat die nächsten beiden Tage dann auf unserer Parzelle im Camper Park am Wohnwagen verbracht und sich so beschäftigt, wie sie das auch in jedem anderen Urlaub egal wo getan hätte, und ist heute morgen so wie gewohnt in die Kita gegangen und wird dort ziemlich sicher einen tollen Tag haben und von seinen Erlebnissen in Wacken erzählen.
Das ist doch der wesentliche Punkt auf den ich hier die ganze Zeit hinaus will: JA, natürlich KANN es Kinder geben, für die Wacken nicht die richtige Umgebung ist, oder sie haben vielleicht auch nicht die richtigen Eltern, um mit ihnen so eine Veranstaltung zu besuchen (einige andere haben hier ja auch schon das "sich selbst / die eigenen Bedürfnisse zurücknehmen können" angesprochen). Aber das darf doch kein Grund sein, pauschal ALLEN Kindern die Teilnahme zu versagen. Das ist doch das, was Diskriminierung eigentlich bedeutet.

Würde es wirkliche sachliche und unumstößliche Gründe geben, warum Kinder unter einem Alter von x auf keinen Fall auf ein Musikfestival dürfen, dann dürfte es kein solches Festival geben, was Kindern in diesem Alter die Teilnahme erlaubt. Das Gegenteil ist aber der Fall.
 

BlackDragon

Newbie
24 Sep. 2006
26
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48
Die Frage die sich also stellt ist, ob dies für Kinder genauso passieren sollte. Die Antwort darauf ist ganz simpel: Nein. Aus eben genanntem Grund: Es ist keine Veranstaltung für Kinder. Kein Stück. Ich sehe da auch nicht Recht, was man da noch gegen argumentieren will?

Vielleicht das Recht, dass auch ein Kind eine Band "live" erleben können sollte, die es toll findet? Metal ist ja nun nicht per se "Erwachsenenmusik". Oder dass das Kind gerne Mittelaltermärkte besucht? Das Wackinger Village ist eigentlich nichts anderes.

Der Begriff ist sogar rechtlich sehr gut definiert, und ein hinter Zäunen stattfindendes Festival ist kein öffentlicher Ort, sondern eine geschlossene Gesellschaft.

Aber nicht, wenn es prinzipiell jedem offen steht, ein Ticket zu erwerben. Eine geschlossene Gesellschaft ist so etwas wie eine Hochzeit, auf die nur geladene Gäste kommen, oder ein Schützenfest, aber nur dann, wenn ausschließlich Vereinsmitglieder Einlass erhalten. Sobald der Schützenverein Tickets für jeden käuflich anbietet, wird das Fest zu einer öffentlichen Veranstaltung. Hat man während Corona ja ganz gut gesehen, als manche dann die "Vereinskarte" gezogen haben, um doch irgendwie irgendeine Art von Festivität im kleinen Rahmen anbieten zu können. Oder bei den "Raucherklubs". Siehe z.B. hier: https://www.vebwk.com/wirtshausthem...t beliebig wechselnden Einzelpersonen gewährt.
 

EinfachLena

W:O:A Metalhead
10 Aug. 2016
1.057
1.711
108
38
Ja das ist richtig, das Wort "kann" gehört da natürlich rein, mein Fehler.

Aber nicht jeder ist so ein Held wie du, der durch Empathievermögen erkennt, wie das Gehirn des Kindes aktuell arbeitet. Und es kann auch sein, dass ein Kind glücklich wirkt und sich das Hirn trotzdem an der Überlastungsgrenze bewegt. Kinder vor zu vielen (und der Vollständigkeit halber auch vor zu wenig) Reizen zu schützen ist einfach das 1x1 der Pädagogik. Und es gibt immer Kinder die Dinge gut können. Aber du kannst bei so großen Veranstaltungen einfach als Organisatior nicht ständig individuelle Entscheidungen treffen. Und dann ist das leider Pech für die Kinder, denen es damit wirklich gut geht.
 
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EinfachLena

W:O:A Metalhead
10 Aug. 2016
1.057
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Unser Kind hatte auf jeden Fall einen tollen ersten Tag auf dem Festivalgelände (da war sie vor allem im Wackinger Village unterwegs mit ihrer Oma, die mit uns gereist war), hat die nächsten beiden Tage dann auf unserer Parzelle im Camper Park am Wohnwagen verbracht und sich so beschäftigt, wie sie das auch in jedem anderen Urlaub egal wo getan hätte, und ist heute morgen so wie gewohnt in die Kita gegangen und wird dort ziemlich sicher einen tollen Tag haben und von seinen Erlebnissen in Wacken erzählen.
Mal ein bisschen auf dem Wackinger hält hier glaube ich auch keiner für ein Problem. Wenn es nur dass wäre, käme da Thema nicht jedes Jahr auf. Es laufen aber auch Kinder im überfüllten Infield bei In Extremo, Slipknot und Co rum....
 
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luporolo

W:O:A Metalhead
12 Juli 2022
161
118
58
53
420 KM bis Wacken
Natürlich schätzt jeder sein Kind anders ein und diskutiere niemals mit Eltern über ihr Kind.
Wacken sollte ab 16 sein - Sechzehnjährige dürfen schon einiges selbst entscheiden und "weichen" Alkohol kaufen. Wer also sein Kind mit 16 für vernünftig genug hält, nimmt es dann mit nach Wacken.
Das mag manchmal hart sein, denn auch wir hatten Nachbarn mit 2 Kindern auf dem CampGround mit Wohnmobil und allem Schnick und Schnack und super fürsorglichen Eltern, die in den Tagen gefühlt kein Bier auf dem Tisch stehen hatten, aber es kommt genau das, was MetalKopp beschrieben hat: Man fühlt sich blöd und fragt sich innerlich, ob die Musik Nachts zu laut ist, ob der Tisch voller Bierdosen gut ist und was weiß ich noch....
Zumal wir die nächste Generation "Mitte Zwanzig" dabei hatten - und da geht es schon mal rund ;-)