BlackDragon
Newbie
- 24 Sep. 2006
- 26
- 4
- 48
Wir waren dieses Mal selbst betroffen (mit unserer 4,5jährigen Tochter da). Angereist mit Wohnwagen und reservierter Platz auf dem Camper Park, auf dem Campground war der Aufenthalt somit nicht viel anders als jeder andere Campingurlaub sonst auch, nur vielleicht etwas verrücktere Leute . Unsere generell kontaktfreudige Tochter hat sich sehr über das Umfeld gefreut und sich gut unterhalten, und obwohl sie sonst im Campingurlaub oft Schwierigkeiten hat einzsuchlafen ("Aber die andere Kinder spielen doch auch noch draußen!") war es dieses Mal überhaupt kein Problem, sie trotz der nicht unerheblichen Lautstärke (Beschallung, "Wacköööön", ...) zu ihrer üblichen Zeit ins Bett zu befördern. Von Reizüberflutung keine Spur.
An unsere Erfahrungen aus den letzten Jahren (vor unserer "Babypause") denkend, wo recht viele Kinder in vergleichbarem Alter auch vor den Bühnen unterwegs waren, hatten wir natürlich fest eingeplant, sie auch mal dorthin mitzunehmen. Passender Gehörschutz war selbstverständlich vorhanden, und ich geh auch lieber zum Konzert um dort Musik zu hören statt zu toben, deswegen steh ich selbst sowieso auch immer recht weit hinten (würde gern auch mal weiter vorne stehen, aber da nehmen die "Tanzenden" leider auch auf mich als normal großen Erwachsenen keine Rücksicht...). Neben dem Bühnenprogramm gibt es gerade in Form des Wackinger-Bereichs ja außerdem eine Sektion, die auch für kleinere Kinder interessant ist (unsere Tochter liebt Mittelaltermärkte, Ritterkämpfe u.ä.).
Am ersten Festivaltag funktionierte das auch noch, ab dem zweiten dann nicht mehr. Kein Vorwurf an die Security, die haben sich ja nur an die Vorgaben des Veranstalters gehalten, genauso wurde das auch von den Secus begründet (sie hätten vom Veranstalter Ärger bekommen, weil am ersten Festivaltag zu viele kleine Kinder auf dem Infield gewesen seien).
Wohl mache ich hier aber dem Veranstalter einen Vorwurf. Wacken legt in der Öffentlichkeitsarbeit viel Wert auf Inklusion und tut sicherlich auch viel gutes für besonders eingeschränkte / betroffene Gruppen unserer Gesellschaft (Wacken Foundation, Unterstützung für körperlich Eingeschränkte...).
Wer sich das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz durchliest, wird aber feststellen, dass solche Dinge wie Religion, ethnische Zugehörigkeit, sexuelle Orientierung, Behinderungen dort GLEICHBERECHTIGT neben dem Alter stehen. Es ist also gesetzlich verboten, Menschen wegen ihres Alters die Teilhabe an öffentlichen Dienstleistungen zu versagen. Das was dort stattfindet ist nichts anderes als Altersdiskriminierung!
Das Jugendschutzgesetz misst Erziehungsberechtigten die Kompetenz zu, selbst zu entscheiden, was sie ihren Kindern zugänglich machen wollen und was nicht (Beispiel: Tanzveranstaltungen sind für U16 untersagt, ES SEI DENN, sie werden von ihrem Erziehungsberechtigten begleitet). Und das ist auch gut so - eine Schöne Neue Welt wollen wir doch alle nicht, oder? Dass es problematische Einzelfälle geben kann, wo die Erziehungsberechtigten keine ausreichenden Kompetenzen besitzen, möchte ich nicht abstreiten, aber dann wird der Festivalbesuch wohl das kleinste Problem sein, welches diese Kinder haben und es wird im normalen Alltag viel größere Baustellen geben. Deswegen allen anderen kompetenten Eltern und deren Kindern die Teilhabe zu untersagen wäre in etwa so wie festzustellen, dass es große böse Männer gibt und deswegen allen über 1,90m großen Männern den Zutritt zum Infield zu verbieten.
Im Übrigen gibt es auch genug Festivals, die allen Kindern (in Begleitung ihrer Erziehungsberechtigten) den Zutritt und die Teilhabe erlauben und es nicht für nötig erachten, dies unter 6jährigen generell zu verbieten. (Beispiele aus unserem Bundesland: Rock Hard / Gelsenkirchen, Dong Open Air (Neukirchen-Vluyn)). Wir haben unsere Entscheidung nun entsprechend getroffen und werden zunächst keine Festivals mehr unterstützen, die Kinder diskriminieren und uns stattdessen den Alternativen widmen.
An unsere Erfahrungen aus den letzten Jahren (vor unserer "Babypause") denkend, wo recht viele Kinder in vergleichbarem Alter auch vor den Bühnen unterwegs waren, hatten wir natürlich fest eingeplant, sie auch mal dorthin mitzunehmen. Passender Gehörschutz war selbstverständlich vorhanden, und ich geh auch lieber zum Konzert um dort Musik zu hören statt zu toben, deswegen steh ich selbst sowieso auch immer recht weit hinten (würde gern auch mal weiter vorne stehen, aber da nehmen die "Tanzenden" leider auch auf mich als normal großen Erwachsenen keine Rücksicht...). Neben dem Bühnenprogramm gibt es gerade in Form des Wackinger-Bereichs ja außerdem eine Sektion, die auch für kleinere Kinder interessant ist (unsere Tochter liebt Mittelaltermärkte, Ritterkämpfe u.ä.).
Am ersten Festivaltag funktionierte das auch noch, ab dem zweiten dann nicht mehr. Kein Vorwurf an die Security, die haben sich ja nur an die Vorgaben des Veranstalters gehalten, genauso wurde das auch von den Secus begründet (sie hätten vom Veranstalter Ärger bekommen, weil am ersten Festivaltag zu viele kleine Kinder auf dem Infield gewesen seien).
Wohl mache ich hier aber dem Veranstalter einen Vorwurf. Wacken legt in der Öffentlichkeitsarbeit viel Wert auf Inklusion und tut sicherlich auch viel gutes für besonders eingeschränkte / betroffene Gruppen unserer Gesellschaft (Wacken Foundation, Unterstützung für körperlich Eingeschränkte...).
Wer sich das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz durchliest, wird aber feststellen, dass solche Dinge wie Religion, ethnische Zugehörigkeit, sexuelle Orientierung, Behinderungen dort GLEICHBERECHTIGT neben dem Alter stehen. Es ist also gesetzlich verboten, Menschen wegen ihres Alters die Teilhabe an öffentlichen Dienstleistungen zu versagen. Das was dort stattfindet ist nichts anderes als Altersdiskriminierung!
Das Jugendschutzgesetz misst Erziehungsberechtigten die Kompetenz zu, selbst zu entscheiden, was sie ihren Kindern zugänglich machen wollen und was nicht (Beispiel: Tanzveranstaltungen sind für U16 untersagt, ES SEI DENN, sie werden von ihrem Erziehungsberechtigten begleitet). Und das ist auch gut so - eine Schöne Neue Welt wollen wir doch alle nicht, oder? Dass es problematische Einzelfälle geben kann, wo die Erziehungsberechtigten keine ausreichenden Kompetenzen besitzen, möchte ich nicht abstreiten, aber dann wird der Festivalbesuch wohl das kleinste Problem sein, welches diese Kinder haben und es wird im normalen Alltag viel größere Baustellen geben. Deswegen allen anderen kompetenten Eltern und deren Kindern die Teilhabe zu untersagen wäre in etwa so wie festzustellen, dass es große böse Männer gibt und deswegen allen über 1,90m großen Männern den Zutritt zum Infield zu verbieten.
Im Übrigen gibt es auch genug Festivals, die allen Kindern (in Begleitung ihrer Erziehungsberechtigten) den Zutritt und die Teilhabe erlauben und es nicht für nötig erachten, dies unter 6jährigen generell zu verbieten. (Beispiele aus unserem Bundesland: Rock Hard / Gelsenkirchen, Dong Open Air (Neukirchen-Vluyn)). Wir haben unsere Entscheidung nun entsprechend getroffen und werden zunächst keine Festivals mehr unterstützen, die Kinder diskriminieren und uns stattdessen den Alternativen widmen.
Zuletzt bearbeitet: