Am 11. September 2001 war ich auf Kursfahrt in Rom, präziser an dem Tag gerade in Ostia antica, ne alte Hafenaussenstelle von Rom. Zurück in Rom haben wir das dann aufn Fernseher mitgekriegt. Wir hatten unser Hotel in Sichtweite von Roma Termini, also dem Hauptbahnhof. Der war ratzfatz abgesperrt mit Polizei, Militär oder sonst was. Unsere Lehrerin hat sich doch erheblich Sorgen gemacht, dass der dritte Weltkrieg ausbrechen würde. (Ob er es jetzt ist, oder nicht ist ansichstssache.) Die Lage hat sich am 12. September wieder entspannt und wir sind zum Vatikan gedackelt und haben da aufn Petersplatz ne Messe mit Johannes Paul II mitgekriegt. Anschließend ging es in die Vatikanischen Museen und rauf auf den Petersdom. (Daumen hoch für die Sixtinische Kapelle).
Der Amoklauf in Erfurt war an Tag vor unserer Abreise zur Abifahrt nach Dänemark. Dementsprechend haben wir Autos voller Futter und Schnapps geladen, als uns das ereilte. Internet hatten wir auch da noch nicht und deshalb mussten Nachrichten und Videotext herhalten. Die Ausbeute war aber eher gering. Und immer wenn sich Erfurt jährt, muss ich an die Abifahrt denken. Das ist so ähnlich wie meine Konfirmation, die fiel/fällt auch auf einen Tag mit Hitlers Geburtstag.
Regional sind mir noch der Tod einer Tante und eines Onkels in Erinnerung. Die Tante hatte nen Schlaganfall oder so während der Fahrt und ist gegen einen Baum geknallt. Tot. Der Onkel hatte auch sowas, nur dass er nicht im Auto, sondern in seinem Segel-Flugzeug saß.Tot. In beiden Fällen gabs ne Berichterstattung in den regionalen Medien, die nicht so toll war. Wenigstens waren die Unfälle zu klein für ne Bild-Meldung.
Der Weihnachts-Tsunami war ja über Weihnachten und irgendwie hat das niemanden von uns so doll berührt. "Wieviele sinds heute?". Als Jrisno berichtet, dass er mittendrin war, hat die Sache eine andere Qualität gekriegt.
Als ich noch ne ganze Ecke kleiner war, sind wir mit der Familie in die Türkei geflogen. Das war mit
Birgenair. Der Zeitpunkt kommt auch fast hin.
Und sonst noch die Brände bei Sythopol in Buxtehude. Die bauen Kunstharze und der brannte es immer Mal. Teilweise so heftig, dass es in der Tagesschau kam.
Der Untergang der Estonia war in der Schule auch Gesprächsstoff, vor allem wegen der Theorien, dass irgendein Militär schnell noch ein paar LKWs auf den Pott geschickt, bevor er ablegte und absoff.
Soweit erstmal.