Also nochmal langsam.
Du hattest die These aufgestellt, dass der Ticketpreis deshalb zu hoch ist, weil die Ärzte nicht aus Übersee kommen, keine teure Produktion auffahren und keinen Support dabei haben.
Ich hab gesagt, dass die Leute sich die Ärzte nicht deswegen anschauen, sondern weil sie einfach Spaß an der Band haben. Nicht am Support oder der Produktion. Das pure Erlebnis mit der Band an sich ist genug Rechtfertigung für den Preis.
Dann kam als nächstes deine These, dass die Leute, die die teuren Ärzte-Tickets kaufen, dann keine Tickets mehr für kleine Club-Gigs kaufen und deshalb nicht die kleinen Bands unterstützen.
Ich hab gesagt, dass man das nicht vergleichen kann, weil das zwei völlig verschiedene Dinge sind.
Und jetzt fängst du an, deine beiden Thesen und deshalb auch meine beiden Antworten darauf miteinander zu vermischen. Darauf gehe nicht ein.
Nur noch so viel:
Ja, mein Vergleich ist Unsinn. Das war ja meine Intention. Weil ich der Meinung bin, dass auch der Vergleich von Groß- und Clubkonzerten Unsinn ist. Meiner Meinung nach sind das genauso "völlig unterschiedliche Dinge, die eine unterschiedliche Wertigkeit haben und die man unterschiedlich oft konsumiert". Es sind unterschiedliche Arten von Erlebnis, es sind unterschiedliche Zielgruppen, es sind unterschiedliche Planungshorizonte, es sind in den Familien manchmal sogar unterschiedliche Haushaltstöpfe. Deshalb finde ich es nicht richtig, den Kauf von Tickets für Großkonzerte gegen den Kauf von Tickets für Clubgigs gegeneinander aufzurechnen. Es mag richtig sein, dass einige Leute sagen "ich gebe lieber 60 EUR für die Ärzte aus, als für 4 Clubgigs". Aber das ist mit Sicherheit die klare Minderheit. Ich glaube nicht, dass es viele Leute gibt, die dreimal im Jahr zu Kiss oder Rammstein gehen und deshalb auf Clubgigs verzichten. Die meisten würden eh nicht zu den Clubgigs gehen, weil das einfach nicht ihr Ding ist. Und das ist wirklich schade.