Sooo, ich wollte ja noch die letzte Tour aus meinem Alpenurlaub beschreiben:
Die Tour de France machte ja im nur wenige Kilometer von meinem Unterkunftsort entfernten Bourg d'Oisans Station. Hatte noch kurz überlegt mir den Start anzugucken, aber das wäre mir dann doch zu langweilig gewesen. Also bin ich die geplante 5-Pässe-Tour gefahren, bei der ich ja im Prinzip 2,5 geschenkt bekam
Nach dem Frühstück also los, hinauf in Richtung Col de la Criox de Fer, an dessen Talort ich wohnte. Also gleich zu Beginn die Staumauer zum Lac du Vernay hinauf, am Ufer entlang und weiter im Wald talaufwärts. Schön gemächlich, schattig, gut zu fahren. Hier und da noch ein paar Überreste der Tour de France von Vortag. Das Tal war auch wieder recht schmal, in den Klüften lag teilweise auch noch Schnee (und das Mitte Juli in Südfrankreich!). Schließlich auf etwa 1200m Höhe: die Straße durch eine Lawine meterhoch verschüttet, Schnee, Geröll, Baumstämme. War anscheinend schon etwas länger her, denn es wurde um diese verschüttete Stelle eine provisorische Straße herum geteert. Naja, vielleicht bleibt das auch dauerhaft so, wer weiß
Zwischendurch gabs dann auch noch mal ne kurze Abfahrt, bei der wieder 100 Höhenmeter verloren gingen, und nach der es dann auch deutlich steiler wurde. Etwa 9km vor der Passhöhe wurde es wieder flacher und es ging am Lac de Gran Maison entlang. Ab hier dann karge Landschaft und die Passhöhe konnte ich auch schon erahnen. Etwa 2km vor dieser ließ ich es mir aber nicht nehmen abzubiegen und die 250m und 20 Höhenmeter hinauf zum Col du Glandon (1924m) zu fahren. Der erste "geschenkte" Pass auf dieser Tour. Es war recht viel los, nachdem ja am Tag zuvor die Tour vorbei kam. Außerdem Freitag. Nach kurzer Fotopause dann weiter zum Col de la Croix de Fer (2067m), auch hier einiges los. Hier auch ein paar Fotos gemacht und gestärkt, danach in die Abfahrt. Diese auch schön zu fahren, einige Gegenanstiege und immer wieder schöne Blicke ins Tal. Unten in St. Jean de Maurienne angekommen machte ich mich erstmal auf die Suche nach einem Supermarkt um mich zu stärken. Danach ging es im Tal weiter bis nach St.-Michel-de-Maurienne. Diese Strecke war nicht wirklich schön, oft parallel zur Autobahn und auch recht verkehrsreich. Ich war froh, als diese ca. 15km vorbei waren und ich den Anstieg zum Col du Télégraphe (1566m) in Angriff nehmen konnte. Die Steigung sehr gleichmäßig im einstelligen Bereich, hatte schnell meinen Tritt gefunden, breite Straße. Insgesamt also eher unspektakulär. Die Passhöhe auch wieder recht belebt, ich hab mir nur ein, zwei Müsliriegel reingeschoben und nen paar Fotos gemacht. Dies war sozusagen ein halb geschenkter Pass, da man um den nicht rum kommt, wenn man den Galibier fahren will. Weiter gings die kurze Abfahrt (5km, 180Hm) nach Valloire. Dort hab ich an einem Brunnen nochmal meine Flasche aufgefüllt um für den letzten Anstieg des Tages gerüstet zu sein. Es ging also hinauf zum Col du Galibier (2645m). Zuerst ging es recht unspektakulär ein Hochtal hinauf, recht gerade Straße und durchschnittliche Steigung bei lediglich 6%. Anschließend wurde es kurviger und steiler (ca. 10%), durch eine schöne Felslandschaft und mit schönen Ausblicken. Schließlich erreichte ich den Scheiteltunnel. Aber erstens ist dieser für Radfahrer gesperrt, zweitens würde man ja einige Höhenmeter abkürzen und das würde ja keinen Spaß machen. Der letzte Kilometer ist dann nochmal schön steil, aber danach ist es geschafft. Hier war natürlich auch wieder viel los, aber es gab auch wieder eine imposante Aussicht. Außerdem war die Tour an diesem Punkt auch so gut wie geschafft. Es waren zwar noch knapp 60km zu fahren, aber mit ca. 2000 Höhenmetern Abfahrt und nur unwesentlichen kurzen Zwischenanstiegern. Nach den obligatorischen Passfotos stürzte ich mich also in die Abfahrt. Nach 8,5km erreichte ich (ohne einen einzigen Meter bergauf fahren zu müssen) die Passhöhe des Col du Lautaret (2058m). Wieder ein geschenkter Pass
Auf eine Pause verzichtete ich, hätte ja nur unnötig bremsen müssen
Also weiter den Lautaret hinunter, breite Straße, gut ausgebaut, hier sind Höchstgeschwindigkeiten drin
Mit rasantem Tempo fuhr ich hinunter, genau so schnell wie die Autos, von denen aber glücklicherweise nicht Viele unterwegs waren. Am Lac du Chambon angekommen kannte ich die Strecke ja schon vom Vortag. Diesmal nahm ich mir auch die Zeit noch ein paar Fotos zu machen. Nach 169km und etwa 3700 Höhenmetern erreichte ich dann wieder den Zeltplatz.