Ich oute mich auch mal als Spießer.
Gegen wildes Feiern und dergleichen ist ja gar nichts einzuwenden, allerdings hatte ich mehr und mehr das Gefühl, dass die gegenseitige Rücksichtnahme immer weniger wurde. Ich fand das 2004 schon nicht mehr so pralle und als ich dann nach zwei Jahren Pause 2007 das letzte mal da war, war ich echt schockiert. Anscheinend meint ein Großteil der Leute, man dürfe in Wacken alles, unabhängig davon, ob man damit die anderen Leute nervt oder nicht. Rauchbomben, Konservendosenweitwurf, Feuerwerk, Müll vor die Zelte der Nachbarn schmeißen, usw.
Ich hatte früher immer das Gefühl, dass es darum ging gemeinsam zu feiern und eine gute Zeit zu haben. Heute habe ich den Eindruck, es geht darum selbst möglichst viel Spaß zu haben, ganz egal, wie es anderen dabei geht. Rücksichtnahme ist mehr und mehr ein Fremdwort.
2007 hatten wir Glück, dass wir aufgrund des schlechten Wetters ganz weit hinten waren und viele Nachbarn sich mit ihren Zelten dann weiter nach vorne bewegt hatten. Die Nachbarn, die dann noch da waren, waren größtenteils auch Wacken-Veteranen und mit denen haben wir uns ausgetauscht. Die haben die Sache ähnlich gesehen wie wir, liegt also nicht nur an mir/uns.
Ich bin froh, 2007 so weit hinten gewesen zu sein. Jedes mal, wenn wir Freunde auf C besucht haben, waren wir erschrocken, wie rücksichtslos die meisten Leute mittlerweile geworden sind. Unsere Kumpels auf C hatten so die Schnauze voll von ihren ganzen Nachbarn - 16-18jährige, die einmal im Jahr von zu Hause wegkommen und meinen für ihre 130€ jetzt alles machen zu dürfen. Spätestens, wenn einem eine Rauchbombe ins Camp geworfen wird, hört m.M.n. der Spaß auf.
Naja, für mich ist Wacken jetzt eh erledigt. Ich geh lieber auf kleinere Festivals, wo es mehr um den Metal und nicht um das 'Ausflippen auf dem Campground' geht.