Die Diskussion läuft hier inzwischen auf einer Ebene, auf der Argumente schon lange nichts mehr bringen. Egal, auf welcher Seite. Um da mal ein bisschen Ordnung reinzubringen:
Beleidigungen wie Arschloch, Lauch oder Asi bringen gar nix. Damit verlässt man - freiwillig oder unfreiwillig - ein gewisses Level der Kommunikation und lässt zu, dass der Diskussionsgegener sich moralisch über einen erheben kann. Das will man nicht. Also lasst es.
Vergleiche bringen in diesem Zusammenhang auch nix. Der Sachverhalt ist relativ simpel. Da mit Vergleichen wie Kinos oder Restaurants zu kommen, verkompliziert die Sache nur.
Auslöser der Diskussion war die Frage, wo man sich am besten Sonntag Nacht hinstellt. Antwort von Jasper: Bitte nirgendwo im Dorf. Zusatz etwas später: Warum nicht erst am Montag anreisen?
Ich denke, hier sind die Ideen beider Parteien nachvollziehbar, dass man sich möglichst frühzeitig anstellen möchte, um einen guten Platz zu bekommen - und dass man andererseits die Bewohner des Dorfes und die Organisation des Festivals durch die Frühanreiser nicht stören möchte. Dass eine gewisse Menge an Frühanreisern schon am Sonntag Störpotenzial hat, sollte jedem klar sein. Wenn man nachts schlafen will, stören vor dem Schlafzimmerfenster schon leise Gespräche, klirrende Flaschen beim Zuprosten oder auch nur das Anfahren im ersten Gang. Zumal man im Sommer gerne bei offenem Fenster schläft.
Dass einige Leute sich nicht auf die Bitten der Veranstalter einlassen wollen, um ihren eigenen Vorteil abzugreifen, ist alles andere als sozial. Aber man sieht sich immer zweimal im Leben. Solche Leute werden langfristig auch mal die Hilfe anderer benötigen und dann auf Granit beißen. Ellenbogengesellschaft gegen Sozialgemeinschaft war schon immer ein Streitthema. Muss jeder selber wissen, wie er sich wohler fühlt.
Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob das Problem der Frühanreiser von Sonntag Abend bis Montag Nachmittag im Dorf schon so riesig ist. Wenn ja, hätte die Polizei ja die Möglichkeit, unter Androhung und Durchsetzung von saftigen Ordnungsgeldern die Sache in den Griff zu bekommen. Wildes Campen ist schließlich nicht erlaubt - und die meisten Parkplätze (Edeka?) werden sicherlich eine zeitliche Beschränkung haben. Wenn das vorher kommuniziert wird, hilft es als Abschreckung vielleicht auch schon.
Es gibt mehrere Ansätze, so ein Problem zu lösen - meist hilft aber nur das Prinzip Schmerz, also Restriktionen oder eben Bezahlung für Extras. Sprich: Sollte das Problem wirklich unerträgliche Ausmaße annehmen, wird der Veranstalter irgendwann gezwungen sein, wirksame Maßnahmen zu ergreifen.
- Man kann Wildcamper, Falschparker und sonstige Krawallmacher mit Ordungsgeldern bestrafen, Abschleppen oder für eine gewisse Zeit ganz aus dem Verkehr ziehen
- Man kann eine Zone einrichten, in der man sich als Gast ab Sonntag Abend nur aufhalten darf, wenn man eine offizielle Übernachtung im Ort nachweisen kann.
- Man kann wieder eine Frühanreisegebühr einführen
- Man kann die vorderen Campingplätze mit Zusatztickets vermarkten
Ich denke mal, das alles will niemand so wirklich. Also bitte seid vernünftig und plant Eure Tour so, dass Ihr erst Montag ankommt. Zwischen 8 und 10 h anzukommen kriegt man auch hin, wenn man 12-14 Stunden Anfahrt hat. Und wenn Ihr schon ab Sonntag in der Nähe übernachten wollt, dann kümmert Euch frühzeitig um eine offizielle Übernachtungsmöglichkeit.