Bülent Ceylan, der olle Saftarsch

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Wackentom

W:O:A Metalmaster
5 Apr. 2005
33.360
823
120
zuhause in Niedersachsen
Und dazu dient ja der Konfirmandenunterricht. Leider sind die Möglichkeiten, sich daneben noch mit dem Katholizismus, Judentum, Buddhismus usw. auseinander zu setzen, begrenzt. Grundzüge werden allerdings im Religionsunterricht behandelt.

Und ich finde es nicht schlimm, sich hauptsächlich mit dem zu befassen, mit dem man aufgewachsen ist. Und das ist hier nun mal der evangelisch-lutherische Glaube.

Ich weiss ja nicht was du für Konfrimandenunterricht hattest, aber wir haben da stumpf sachen auswendig lernen müssen und vortragen, es wurde uns die achso tolle schöpfungsgeschichte erzählt und versucht zu erklären, da man mit 13,14 allerdings komplett andere Interressen hat, noch dazu Schul und Bewerbungsstress bei Hauptschülern schon vorhanden ist ist die aufnahme gegen null!

Im Religionsunterricht lernt man Grundzüge aller Religionen? äähmm nein! bei uns mussten zum Beispiel die Katholischen Schüler nicht am Ev-Religionsunterricht teilnehmen, Ausländer waren komplett befreit.

In meiner Partei wo ich mich aktiv einbringe, fordert ein Teil ein "unabhängiges Fach unter Werte und Normen" einzuführen wo dann ALLE Religionen Wertungsfrei behandelt werden sollen, dafür bräuchte man allerdings Lehrkräfte die KEINER Glaubensrichtung angehören und somit wirklich unvoreingenommen alles behandeln könnten..
Das wäre Problem 1 dabei

Problem 2 wäre, erklär mal einer Ausländischen Familie das die Kinder mit evangelischen und katholischen Schülern ZUSAMMEN über Religionen reden sollen..
Da gabs ja schon in Bayern die Probleme mit den Kruzifixen in den Klassenräumen, ging ja vor einigen Jahren quer durch die MEdien, wie es heute ist..kann ich nicht wirklich sagen.

Ich bin in der anderen Gruppe der Partei wo wir eine komplette Trennung von Kirche und Staat fordern und den Religionsunterricht komplett aus der Schule raushaben wollen !

Denn wer der Meinung ist, sich einer Glaubensrichtung anzuschliessen, der soll das in der Freizeit machen und nicht per Schule dazu "gelenkt" werden.

und zum letzten absatz, der ev ltherische glaube wäre hier der Hauptsächlichste?...wie ist das bei Länderübergreifenden Schulen?
Landesgrenze NRW - NDS als beispiel, NRW ist überwiegend Katholisch, ähnlich wie Bayern, NDS überwiegend evangelisch, dann haben wir aber auch noch die Neuapostolischen und die Zeugen Jehovas überall dazwischen... und sehr viele inzwischen die wie ich, aus der Kirche augetreten sind.

Und mit dem zu beschäftigen mit dem man aufgewachsen ist, das ist ja genau das was ich anprangere, weil die Eltern einer Glaubensrichtung angehören und die Kinder in das reintaufen lassen ist die Meinungsbildung schonmal recht einseitig, ähnliches erlebt man ja auch in der Politik, das die Jugendlichen heutzutage kaum wirklich selbst informieren, sondern das wählen was die eltern vorgeben, teils aus unwissenheit, teils aus desinterresse.

aber immerhin gibt es in Schulen ja nicht extra Politik unterricht für jede einzelne Partei ;)

Im brigen bin ich nicht ungläubig! Ich glaube an die Natur, eine Macht die zumindest nachvollziehbar ist, was mit einem Gott nunmal nicht ist.

Mit meinem Nachbarn habe ich regelmässig diskussionen da er meint es gäbe einen Gott, und der Gott hat ja dafür gesorgt als das letzte Hochwasser im Osten war, das dort "kaum" wer zu tode gekommen wäre...

Ich erwiedere dann immer : achja? und DER GOTT hat dieses Hochwasser nicht auch dahin gebracht? wer war das dann, wenn Gott doch nur das gute macht ? ;)

und, die Kirche scheint Fraunfeindlich zu sein, denn immerhin sind wir ja in der Schöpfungsgeschichte aus dem Paradies geflogen, weil die FRAU in den Apfel biss ;)
 

hombre

W:O:A Metalhead
6 Aug. 2012
773
18
63
Wir mussten im Konfirmationsunterricht auch fast nur Sachen auswendig lernen und uns irgendwelche Geschichten anhören, diskutiert wurde da logischerweise gar nicht.

Die Sachen, die wir auswendig lernen sollten, habe ich mir auf dem Hinweg während des Fahrradfahrens durchgelesen. Das Aufsagen war dann auch immer recht dürftig.

Da wir auch nur ein Mädel in der Gruppe (23 Leute) hatten, wurde auch immer recht viel Scheisse gebaut. Dumme Sprüche während des Unterrichts, Prügeleien nach dem Unterricht. Der Pastor war ständig auf 180 und wollte Leute rauswerfen.

Gelernt habe ich in der Zeit wohl überhaupt nichts, hab es auch nur wegen der Kohle gemacht. Anschließend bin ich ausgetreten.



In der Oberstufe gab es bei uns auch noch "Werte & Normen" (Niedersachsen), die Pflichtveranstaltung (Gefängnis besuchen) fiel allerdings auf ein Festivalwochenende, also habe Religion gewählt.
 

Jida

W:O:A Metalhead
3 Aug. 2014
109
0
61
Ich glaube, mein Konfirmandenunterricht war um einiges schöner. Denn ich erinner mich gerne an die Stunden jede Woche zurück.
Wir mussten keine Texte für jede Stunde auswendig lernen oder so. Und wir haben durchaus auch über die Inhalte diskutiert und auch eine Meinung haben dürfen (warum auch nicht, gehört zum Glauben auch dazu). Das coolste waren allerdings die regelmäßigen Ausflüge mit unserem Pfarrer: mit dem zusammen haben wir Keller der Kirche erkundet, sind aufs Kirchendach gestiegen und vieles mehr :cool:.

Nachvollziehbarkeit von Glauben ist immer so ne Sache. Vor allem was will man nachvollziehen? Manche Menschen stellen sich Gott als Person vor, der wirklich von oben entscheidet. Andere sehen ihn eher als immanentes "Etwas".
(Anmerkung: Ich finds bei der Diskussion um Nachvollziehbarkeit von Glauben an Gott cool, dass nicht wenige atheistische Menschen an Schutzengel glauben ^^).

Einen laizistischen Staat hat man ja in Frankreich (da ich einige Monate dort gelebt habe, hab ich das selber erlebt). Dort wird Religion und Kirche streng getrennt. Also sowohl in Schulen als auch Behörden... Damit hätte ich an sich gar kein Problem. Religionsunterricht muss nicht an den Schulen stattfinden.
Nur sollte man den Leuten erlauben sich an ihre Glaubensvorschriften zu halten und Kopftücher zu tragen, wenn sie wollen oder auch Kreuzketten (diese werden aber zähneknirschend akzeptiert). Immerhin gibts auch in Frankreich in jeder Kantine Mahlzeiten ohne Schwein.
 

normaal!?

W:O:A Metalmaster
25 Mai 2013
33.436
6.398
118
Niedersachsen
Ich weiss ja nicht was du für Konfrimandenunterricht hattest, aber wir haben da stumpf sachen auswendig lernen müssen und vortragen, es wurde uns die achso tolle schöpfungsgeschichte erzählt und versucht zu erklären, da man mit 13,14 allerdings komplett andere Interressen hat, noch dazu Schul und Bewerbungsstress bei Hauptschülern schon vorhanden ist ist die aufnahme gegen null!

Unser Konfi war recht offen. Klar haben wir auch Sachen auswendig gelernt, aber das lief locker ab.

Im Religionsunterricht lernt man Grundzüge aller Religionen? äähmm nein! bei uns mussten zum Beispiel die Katholischen Schüler nicht am Ev-Religionsunterricht teilnehmen, Ausländer waren komplett befreit.
Meine Kinder haben sogar schon in der Grundschule über andere Religionen gesprochen. Auf der weiterführenden Schule wurde das vertieft. Seit dem beschäftigt sich mein Sohn z. B. mit dem Buddhismus.

In meiner Partei wo ich mich aktiv einbringe, fordert ein Teil ein "unabhängiges Fach unter Werte und Normen" einzuführen wo dann ALLE Religionen Wertungsfrei behandelt werden sollen, dafür bräuchte man allerdings Lehrkräfte die KEINER Glaubensrichtung angehören und somit wirklich unvoreingenommen alles behandeln könnten..
Das wäre Problem 1 dabei

Problem 2 wäre, erklär mal einer Ausländischen Familie das die Kinder mit evangelischen und katholischen Schülern ZUSAMMEN über Religionen reden sollen..
Da gabs ja schon in Bayern die Probleme mit den Kruzifixen in den Klassenräumen, ging ja vor einigen Jahren quer durch die MEdien, wie es heute ist..kann ich nicht wirklich sagen.

Das Fach Werte und Normen gab es sogar schon zu meiner Zeit.^^ Und das hatte ich in der Oberstufe dann auch mal für zwei Semester belegt. In der jetzigen Sek I ist das für die Kinder, die keinem oder einem anderen Glauben angehören, Pflichtunterricht.

und zum letzten absatz, der ev ltherische glaube wäre hier der Hauptsächlichste?...wie ist das bei Länderübergreifenden Schulen?
Landesgrenze NRW - NDS als beispiel, NRW ist überwiegend Katholisch, ähnlich wie Bayern, NDS überwiegend evangelisch, dann haben wir aber auch noch die Neuapostolischen und die Zeugen Jehovas überall dazwischen... und sehr viele inzwischen die wie ich, aus der Kirche augetreten sind.

Und mit dem zu beschäftigen mit dem man aufgewachsen ist, das ist ja genau das was ich anprangere, weil die Eltern einer Glaubensrichtung angehören und die Kinder in das reintaufen lassen ist die Meinungsbildung schonmal recht einseitig, ähnliches erlebt man ja auch in der Politik, das die Jugendlichen heutzutage kaum wirklich selbst informieren, sondern das wählen was die eltern vorgeben, teils aus unwissenheit, teils aus desinterresse.

Ich habe den ev.-luth. Glauben nicht als Norddeutschland weit überwiegenden Glauben darstellen wollen. Das ist wohl falsch angekommen. Ich bezog das auf die hiesige Region.

Die komplette Kindererziehung richtet sich nach den elterlichen Überzeugungen aus. Wie soll es denn sonst auch gehen? Warum sollte ich dabei meine religiöse Haltung ausklammern? Wichtig ist doch, dass ich akzeptieren kann, wenn meine Kinder keinen oder einen anderen Glauben annehmen.
 

MetallKopp

W:O:A Metalmaster
9 Aug. 2003
23.047
759
130
Klostermoor
www.reaperzine.de
Ich weiss ja nicht was du für Konfrimandenunterricht hattest, aber wir haben da stumpf sachen auswendig lernen müssen und vortragen, es wurde uns die achso tolle schöpfungsgeschichte erzählt und versucht zu erklären, da man mit 13,14 allerdings komplett andere Interressen hat, noch dazu Schul und Bewerbungsstress bei Hauptschülern schon vorhanden ist ist die aufnahme gegen null!

Im Religionsunterricht lernt man Grundzüge aller Religionen? äähmm nein! bei uns mussten zum Beispiel die Katholischen Schüler nicht am Ev-Religionsunterricht teilnehmen, Ausländer waren komplett befreit.

In meiner Partei wo ich mich aktiv einbringe, fordert ein Teil ein "unabhängiges Fach unter Werte und Normen" einzuführen wo dann ALLE Religionen Wertungsfrei behandelt werden sollen, dafür bräuchte man allerdings Lehrkräfte die KEINER Glaubensrichtung angehören und somit wirklich unvoreingenommen alles behandeln könnten..
Das wäre Problem 1 dabei

Problem 2 wäre, erklär mal einer Ausländischen Familie das die Kinder mit evangelischen und katholischen Schülern ZUSAMMEN über Religionen reden sollen..
Da gabs ja schon in Bayern die Probleme mit den Kruzifixen in den Klassenräumen, ging ja vor einigen Jahren quer durch die MEdien, wie es heute ist..kann ich nicht wirklich sagen.

Ich bin in der anderen Gruppe der Partei wo wir eine komplette Trennung von Kirche und Staat fordern und den Religionsunterricht komplett aus der Schule raushaben wollen !

Denn wer der Meinung ist, sich einer Glaubensrichtung anzuschliessen, der soll das in der Freizeit machen und nicht per Schule dazu "gelenkt" werden.

und zum letzten absatz, der ev ltherische glaube wäre hier der Hauptsächlichste?...wie ist das bei Länderübergreifenden Schulen?
Landesgrenze NRW - NDS als beispiel, NRW ist überwiegend Katholisch, ähnlich wie Bayern, NDS überwiegend evangelisch, dann haben wir aber auch noch die Neuapostolischen und die Zeugen Jehovas überall dazwischen... und sehr viele inzwischen die wie ich, aus der Kirche augetreten sind.

Und mit dem zu beschäftigen mit dem man aufgewachsen ist, das ist ja genau das was ich anprangere, weil die Eltern einer Glaubensrichtung angehören und die Kinder in das reintaufen lassen ist die Meinungsbildung schonmal recht einseitig, ähnliches erlebt man ja auch in der Politik, das die Jugendlichen heutzutage kaum wirklich selbst informieren, sondern das wählen was die eltern vorgeben, teils aus unwissenheit, teils aus desinterresse.

aber immerhin gibt es in Schulen ja nicht extra Politik unterricht für jede einzelne Partei ;)

Im brigen bin ich nicht ungläubig! Ich glaube an die Natur, eine Macht die zumindest nachvollziehbar ist, was mit einem Gott nunmal nicht ist.

Mit meinem Nachbarn habe ich regelmässig diskussionen da er meint es gäbe einen Gott, und der Gott hat ja dafür gesorgt als das letzte Hochwasser im Osten war, das dort "kaum" wer zu tode gekommen wäre...

Ich erwiedere dann immer : achja? und DER GOTT hat dieses Hochwasser nicht auch dahin gebracht? wer war das dann, wenn Gott doch nur das gute macht ? ;)

und, die Kirche scheint Fraunfeindlich zu sein, denn immerhin sind wir ja in der Schöpfungsgeschichte aus dem Paradies geflogen, weil die FRAU in den Apfel biss ;)

Richtig, von vielen wird der Konfirmandenunterricht heute immer noch genau so wahrgenommen.
Werte und Normen gab's für uns auch: so nannte man das Fach, das alle nicht-evangelischen Kinder in der Schule statt Religion gehabt haben. Ich war Katholik und lebte in der Diaspora, also hatte ich das auch, zusammen mit Konfessionslosen und Andersgläubigen.

Tja, und den Unterricht führte eine (evangelische) Reli-Lehrerin, die auch nur die meiste Zeit auf den christlichen Glauben einging. Es war im Grunde christlicher Religionsunterricht. Andere Glaubensarten wurden ganz kurz angeschnitten, nach dem Motto: "Da gibt's auch noch die anderen da".
 

Revalon

THAT GUY
27 Apr. 2007
20.973
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33
Leverkusen
„Man kann nicht elektrisches Licht und Radioapparat benutzen, in Krankheitsfällen moderne medizinische und klinische Mittel in Anspruch nehmen und gleichzeitig an die Geister- und Wunderwelt des Neuen Testaments glauben. Und wer meint, es für seine Person tun zu können, muß sich klar machen, daß er, wenn er das für die Haltung des christlichen Glaubens erklärt, damit die christliche Verkündigung in der Gegenwart unverständlich und unmöglich macht.“ Bultmann, 1941

Ich habe seinerzeit begonnen, evangelische Theologie zu studieren. Je mehr ich mich damit befasst habe, umso kritischer habe ich das Christentum betrachtet. Mein Studium hat mich also quasi dem Glauben entwöhnt, den ich vorher für mich in Anspruch genommen hatte.

Letzter Kick zum Abbruch war das o.g. Zitat. Bultmann wurde für seine Thesen, denen ich zu 100% und vollem Herzen zustimmen konnte, aus der evangelischen Kirche ausgeschlossen. Das war für mich der Punkt, an dem ich das Vorhaben Religionslehrer zu werden ad acta legte, vor allem da in meinem Kurs bis auf mich ALLE vollkommen gegen diesen Aufsatz von Bultmann argumentiert hatten. Ich stand alleine und konnte nicht auf Toleranz hoffen, auch nicht vom Prof.

Einige Zeit später fand ich zurück an die Uni und studierte Religionswissenschaft. Anders als Theologie, die sehr viel Wert auf eine Innenperspektive legt, bietet RW eine Außenperspektive auf den Sachverhalt Religion an sich. Statt eine Religionsform zu analysieren, standen dort jegliche Formen von religiöser Betätigung/Spiritualität im Mittelpunkt. Von A wie Atheismus bis Z wie Zionismus.

Seitdem bin ich mir sicher: Unsere Welt wäre besser, wenn nicht Theologen, sondern Religionswissenschafter mit einem viel breiter und objektiveren Blickwinkel für die spirituelle/religiöse Orientierung unserer Kinder zuständig wären. Machen leider nur zwei Bundesländer, daher habe ich den Weg nicht bis zum Ende verfolgt. Aber es wäre ein Ansatz für die Zukunft und er würde auch Wahlmöglichkeiten bieten, indem Kinder eben den gesamten Sachverhalt Religion kennenlernen und eben nicht nur eine Sicht der Dinge. Frage mich echt, wie ein säkularer Staat so etwas noch zulassen kann...


Für das Zitat fehlt mir jetzt der direkte Zusammenhang, aus dem es kommt, um es ernshaft bewerten zu können. Auf den ersten Blick könnte ich es als den undifferenzierten Glauben an das wörtlich genommene Neue Testament betreffend für mich abtun. Würde der Sache aber vermutlich nicht gerecht.


Und guter, somit auch kritischer und offener Religionsunterricht ist auch mit Theologen möglich.
Ein Religionslehrer von mir (auch in den letzten zwei Schuljahren, aber auch mal vorher) war da super. Der ist zwar selber gläubig, aber im Unterricht stark kritisch gegenüber der Institution Kirche (hat sich z.B. herrlich drüber aufgeregt, als einer katholische Religionslehrerin wegen einer erneuten Heirat das Lehrrecht entzogen wurde. Wir hatten auch eine überzeugte Atheistin (die sich tatsächlich mit der Sache befasst hat) im Kurs, was natürlich zu Diskussionen führte, die auch immer zugelassen und auch bewusst provoziert wurden.

Ansonsten toll auch der Pfarrer der evangelischen Gemeinde, bei der ich meinen Zivildienst gemacht habe.
Beim Konfiunterricht (bei dem ich da teils geholfen habe) hatte ich den Eindruck, dass da wirklich versucht wurde, die Jugendlichen dazu zu bringen, die Konfirmation entweder wirklich selber zu wollen oder aber sichnicht konfirmieren zu lassen. Zumindest aber sollten die sich Gedanken dazu machen (was meist auch klappte). Da war nichts mit auswendig lernen oder so, sondern Diskussionen zu diversen Texten (auch kritische), Gruppenarbeiten mit Präsentation (nach der ersten Blamage, wenn man als Gruppe nichts hinbekommen hat, machen die meisten dann auch was) etc.

Wenn sowas die Regel wäre, dann wäre das ne tolle Sache.
 

Kannix

W:O:A Metalhead
6 Aug. 2013
160
38
73
47
Oer-Erkenschwick/NRW
www.kannix.eu
Für das Zitat fehlt mir jetzt der direkte Zusammenhang, aus dem es kommt, um es ernshaft bewerten zu können. Auf den ersten Blick könnte ich es als den undifferenzierten Glauben an das wörtlich genommene Neue Testament betreffend für mich abtun. Würde der Sache aber vermutlich nicht gerecht.

Bultmann wollte den mystischen Überbau des Christentums entfernen und mehr hin zu Normen, Werten und Ethik - quasi die Quintessenz in den Vordergrund stellen. Er wandte sich gegen wortwörtliche Auslegung und anachronistische Relikte der Sagen- und Mystenwelt von AT und NT, wie Engel, Teufel, Himmel, Hölle usw. Das fand ich klasse! "Entmystifizierung des Glaubens", hieß der Aufsatz glaube ich. Die Art und Weise wie Dozenten und Kommilitonen den Aufsatz verissen haben, das gab mir zu denken.

Mein Konfirmationsunterricht war eine schöne Zeit, damals stand ich auch noch hinter allem und hab sogar anschließend eine Kindergruppe der Gemeinde mitgeleitet, Gottesdienste besucht, gebetet usw. Mit etwa siebzehn hörte das dann auf, ich fing an Fragen zu stellen. Am Ende führte das über Agnostik hin zu einem kompletten Atheismus, stark geprägt durch das Lesen von Richard Dawkins.
 

Wackentom

W:O:A Metalmaster
5 Apr. 2005
33.360
823
120
zuhause in Niedersachsen
Mit der Konfirmation bestätigst du deine Zugehörigkeit zur evangelischen Kirche. Ab diesem Moment bist du vollwertiges mündiges Mitglied, darfst über die kirchlichen Angelegenheiten selbst entscheiden und beispielsweise auch im kirchlichen Bereich wählen.



Austritt von Minderjährigen

Der Austritt von Kindern unter 12 Jahren wird alleine von den Erziehungsberechtigten bestimmt.
Ist das Kind 12 oder 13 Jahre alt, kann nach dem Gesetz über die religiöse Kindererziehung die Austrittserklärung durch den Erziehungsberechtigten nur mit seiner Zustimmung erfolgen.
Ab 14 Jahren liegt die Entscheidung alleine beim Austretenden, siehe Religionsmündigkeit.


Ab Vollendung des 14. Lebensjahres wird in Deutschland eine uneingeschränkte Religionsmündigkeit erworben.

das heisst, wenn ich zum Konfirmandenunterricht ( evangelisch ) hingehe, bin ich ja erst 12-13 !!!
Konfirmiert wird man mit 14-15 Jahren...

Somit bedeutet das, das mich die eltern noch dazu "zwingen" können dran teilzunehmen, da ich ja erst mit 14 selbst austreten dürfte und auch dieses wiederum beim Standesamt tun muss und nicht einfach in dem ich mich nicht konfirmieren lasse.
Somit fallen da dann auch für die 14 Jährige Person, die Verwaltungsgebühren an, da ich dazu nichts im Netz fand habe ich das heute extra beim Standesamt angefragt.

die Gebührensind übrigens sehr unterschiedlich :

Austrittsgebühren

In fast allen Bundesländern erheben die Behörden eine Gebühr für den Kirchenaustritt. Die Regelungen im Einzelnen:

in Baden-Württemberg zwischen 10 und 60 €
in Bayern 31 €
in Berlin 30 €
in Brandenburg wird keine Gebühr erhoben
in Bremen 5 €
in Hamburg 31 €
in Hessen 25 €
in Mecklenburg-Vorpommern 10 €
in Niedersachsen 25 €
in Nordrhein-Westfalen 30 € gemäß Kirchenaustrittsgesetz NRW (seit Mitte 2006)
in Rheinland-Pfalz 20,45 €
im Saarland 32 €
in Sachsen 26 €
in Sachsen-Anhalt 25 €
in Schleswig-Holstein 20 €
in Thüringen 30 €
 

Quark

Der Beste
19 Juli 2004
108.399
7.884
170
Best, Nederland. Jetzt Belgien


Austritt von Minderjährigen

Der Austritt von Kindern unter 12 Jahren wird alleine von den Erziehungsberechtigtenbestimmt.
Ist das Kind 12 oder 13 Jahre alt, kann nach dem Gesetz über die religiöse Kindererziehung die Austrittserklärung durch den Erziehungsberechtigten nur mit seiner Zustimmung erfolgen.
Ab 14 Jahren liegt die Entscheidung alleine beim Austretenden, siehe Religionsmündigkeit.


Ab Vollendung des 14. Lebensjahres wird in Deutschland eine uneingeschränkte Religionsmündigkeit erworben.

das heisst, wenn ich zum Konfirmandenunterricht ( evangelisch ) hingehe, bin ich ja erst 12-13 !!!
Konfirmiert wird man mit 14-15 Jahren...

Somit bedeutet das, das mich die eltern noch dazu "zwingen" können dran teilzunehmen, da ich ja erst mit 14 selbst austreten dürfte und auch dieses wiederum beim Standesamt tun muss und nicht einfach in dem ich mich nicht konfirmieren lasse.
Somit fallen da dann auch für die 14 Jährige Person, die Verwaltungsgebühren an, da ich dazu nichts im Netz fand habe ich das heute extra beim Standesamt angefragt.

die Gebührensind übrigens sehr unterschiedlich :

Austrittsgebühren

In fast allen Bundesländern erheben die Behörden eine Gebühr für den Kirchenaustritt. Die Regelungen im Einzelnen:

in Baden-Württemberg zwischen 10 und 60 €
in Bayern 31 €
in Berlin 30 €
in Brandenburg wird keine Gebühr erhoben
in Bremen 5 €
in Hamburg 31 €
in Hessen 25 €
in Mecklenburg-Vorpommern 10 €
in Niedersachsen 25 €
in Nordrhein-Westfalen 30 € gemäß Kirchenaustrittsgesetz NRW (seit Mitte 2006)
in Rheinland-Pfalz 20,45 €
im Saarland 32 €
in Sachsen 26 €
in Sachsen-Anhalt 25 €
in Schleswig-Holstein 20 €
in Thüringen 30 €

Und hier der Haken!

Bei finanziellen Transaktionen muss man wieder volljährig sein, da Minderjährigen handlungsunfähig sind. Sie brauchen Erlaubnis der Eltern bzw Erziehungsberechtigten. Damit ist die Austritt finanziell nicht möglich., bis zum vollendeten 18. Lebensjahr.
Oder sehe ich was falsch?
 

VoiVoD

W:O:A Metalhead
5 Aug. 2002
1.340
402
98
66,6 km to Wacken
Wow - der Cyanid-Schreibene regt sich über die Verwaltungsregeln bei Austritt eines getauften Christen aus der jeweiligen Kirche in Deutschland auf.

Denk mal an die beiden anderen 2 monotheistischen Clubs weltweit:

1. Judentum: Männern wird innerhalb der ersten 8 Lebenstage die Vorhaut amputiert, um den ewigen Bund mit derem Gott zu besiegeln. Die Vorhaut ist dann weg für immer.

2. Islam: Wer von einem männlichem Moslem abstammt, ist Moslem per Geburt. Austritt aus diesem speziellem Club ist per se nicht vorgesehen, wird mit dem Tod bestraft. Bei Männern wird dann später am Schwanz rumamputiert, in vielen Regionen dort auch in der Vagina der heranwachsenden Frauen.
 

Wackentom

W:O:A Metalmaster
5 Apr. 2005
33.360
823
120
zuhause in Niedersachsen
Wow - der Cyanid-Schreibene regt sich über die Verwaltungsregeln bei Austritt eines getauften Christen aus der jeweiligen Kirche in Deutschland auf.

Denk mal an die beiden anderen 2 monotheistischen Clubs weltweit:

1. Judentum: Männern wird innerhalb der ersten 8 Lebenstage die Vorhaut amputiert, um den ewigen Bund mit derem Gott zu besiegeln. Die Vorhaut ist dann weg für immer.

2. Islam: Wer von einem männlichem Moslem abstammt, ist Moslem per Geburt. Austritt aus diesem speziellem Club ist per se nicht vorgesehen, wird mit dem Tod bestraft. Bei Männern wird dann später am Schwanz rumamputiert, in vielen Regionen dort auch in der Vagina der heranwachsenden Frauen.

:rolleyes::rolleyes::rolleyes:
Es geht mir aber nicht um Religionen egal welcher art Weltweit, sondern um die Regelung und mangelnde Kommunikation der Austrittsmöglichkeiten und der indirekten "Bevormundungsmöglichkeit" in Deutschland.

Irgendetwas scheinst du da falsch verstanden zu haben;)
 

Hageth

W:O:A Metalmaster
20 Juli 2011
6.579
71
93
35
Siegerland
Verbieten Eltern die Einkäufe bestimmter Waren jedoch ausdrücklich, dürfen Minderjährige diese nicht erwerben, auch wenn sie dafür ihr eigenes Geld verwenden[3].

Voilà. Und jetzt?

Das ist ja keine Ware. Ich bin kein Jurist, aber ich würde mal spontan behaupten, dass Eltern in diesem Fall am kürzeren Hebel sitzen. Falls man so krasse Eltern haben sollte die es nicht zulassen wollen, müsste man das ganze also heimlich abziehen.

Anscheinend kann man auch, wenn man nicht erwerbstätig ist (davon gehe ich mal bei einem Minderjährigen aus), auf Antrag von den Gebühren befreit werden. Das ist dann aber abhängig vom Amt.