Bülent Ceylan, der olle Saftarsch

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Hardrockstorm

W:O:A Metalmaster
18 Nov. 2011
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Dann wähl mal schnell die Margot Käsfrau ab, die mit den Islamofaschisten plaudern will, oder den Pabst.

Das ganze Ding wird doch folgendermaßen rund (kleine Kirchengeschichte):
Christen und Muslime jeglicher Sektierung haben seit jeher Häretiker und Apostaten vertrieben, verfolgt, verbannt und getötet.
Die christlich geprägten Staaten haben irgendwann aufgrund der Aufklärung - die den Menschen erklärt hat, dass Gott nach Adam Riese bestenfalls tot sein müsste - an die Stelle des Tötens die mächtigste Waffe der westlichen Welt gesetzt: Den Verwaltungsakt ! Zuvor war Austritt oder Nichteintritt gar nicht vorgesehen bzw. bei Todesandrohung verboten. Verbannung und Verfolgung wurden später durch Ausgrenzung ersetzt ("Du darfst nicht in diesen Kindergarten/Schule/Altersheim"). Weil die aufgeklärte Gesellschaft aber dem Individuum zugestehen wollte, nicht zu glauben und die Kirchen das nicht zulassen wollten, wurde folgender Deal geschlossen: Die Leude dürfen austreten bzw. müssen nicht eintreten, dafür treibt der Staat mit seiner Ordnungsmacht (Verwaltungsakt, sofortige Vollziehung) kirchliche Steuern ein, er lässt ihnen ihre Schätze, die meisten Privilegien und Ländereien und schreibt in seine Verfassung, dass, wenn man schon glauben will, man JA dem christlichen Glauben anhängen soll. Dagegen kämpfen die Menschen seitdem an.

Bei den Muslimen ist das anders: Die hatten keine Aufklärung und haben daher mit dem Töten nie aufgehört. Schlimmer noch: Die Tötungsart wurde jüngst auf das langsame und genussvolle Abschlachten umgestellt und sogar auf Angehörige der eigenen Religion ausgedehnt. Dort ist die abgefallene Kundschaft noch bemüht, die eigene Abschlachtung zu verhindern. Das hat dazu geführt, dass es leider keine Band gibt, die T-Shirts mit einem durchgestrichenen Prophetensiegel (Bad Religion), CDs mit islamkritischen Texten oder Fahnen mit einem verballhornten Mohammedabbild verkauft.

Deshalb sind langhaarige "Metalheads" für Christen ein neudings unvermeidbares Übel.
Für Muslime ist das seit jeher und so ziemlich diejenige Truppe, die man wahrscheinlich als erstes abschlachten würde.
Deshalb finden selbst in der so toleranten Türkei Metalkonzerte quasi im Geheimen statt und werden Fans auf der Straße von der Polizei verprügelt.

Deshalb gibt es auch keine Metalband, die Islam samt Gottheit und Propheten auf die Schippe nimmt. Kein Bülent Ceylan macht darüber Witze und kein Radiosender traut sich eine Comedyshow über den Islam zu machen.

Christen sind mittlerweile putzig und ungefährlich, schlimmstenfalls nervig. Aber (auch durch den Metal) besiegt.

Muslime sind gefährlich und bedrohlich. Die Bedrohung ist real und viele, die uns lieber tot als lebendig sehen wollen, leben in unserer Nachbarschaft.

Würden wir auch Imame mit Pappschildern verspotten oder uns angebotene Bücher beim Grilling verbrennen, wenn es keine Metalbibeln sondern Koran Abdrucke wären ?! Nein, weil wir da noch die Angst haben müssen, die wir vor den Christen nicht mehr zu haben brauchen. Das war aber bis vor 25 Jahren auch hier noch anders (PMRC, Verbote von Konzerten, Indizierung von Platten, Gerichtsverfahren gegen Metalmusiker etc.).

Von daher ist jede Religion abzulehnen, in den Dreck zu ziehen und zu verunglimpfen wo es nur geht. Ansonsten gefährdet man nur das, was man liebt: Heftige Mucke und letztlich seine eigene Freiheit. Sonderrechte für jegliche Religion müssen abgeschafft werden, die Säkularisierung muss vollendet werden. Das sind Ziele, die die Grundpfeiler jeder heavy Mucke darstellen. Sollte man nicht vergessen, nur weil man im Jetzt leben darf, knautschige Heavymenschen auf Dauerschleife im WackenTV auf ZDF.Kultur zu sehen sind und weil man den Hass und die Unterdrückung nicht gekannt hat. Sowas kommt auch ganz schnell zurück.

Deshalb verstehe ich das halbgare Gequatsche einiger hier, von wegen "Gutes recht" der Kirchen und so, nicht.

Stellt Euch mal vor, der Imam von Sowienoch würde für ein Verbot des Wacken eintreten. Pierre Vogel oder ein "heiliger" Syrienbefreier würde eine Fatwa/ein Todesurteil gegen eine Band aussprechen oder zum Attentat auf ein Festival aufrufen. Dann wär hier im wahrsten Sinne der Teufel los. Und das muss er auch sein.

Das ist nicht so fern wie wir denken.
Wenn die erste Band sich kritisch zum Islam äußert und das bekannt wird (wie zB Mohammed-Karikaturen der Jyllands Posten) ist das ambach.

Wenn Metal mehr als Popkultur sein will, muss das kommen.
Aber wenn hier schon der christliche Verwaltungsapparat unter Denkmalschutz gestellt wird, ist man vlt. nicht mehr so weit von belangloser Popkultur entfernt, wie man meint.

/SIGN/
 

MetallKopp

W:O:A Metalmaster
9 Aug. 2003
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Ich kann nur wiedergeben, wie ich es zu meiner Konfizeit selbst erlebt habe und hier noch erlebe: Wer sich nicht konfirmieren lässt, wird deswegen nicht gedisst und in der Schule keinem Druck ausgesetzt. Wie das in katholischen Gegenden ist, weiß ich nicht.

Was den anderen Punkt betrifft, übertreibst du mit der Behauptung, ich würde den Untergang des Abendlandes beschwören. Aber man sollte schon hinterfragen, warum der Islam für junge Menschen so reizvoll ist. Und ich rede jetzt nicht von den Extremisten, die sich wer weiß wo für den dschihad ausbilden lassen.

Klingt aber so, als müsste man die gute christliche Religion und ihre Schafe vor anderen bösen Religionen schützen, tut mir Leid.

falsch! wenn ich bei besagtem Verwaltungsakt eigentlich erstmal eine Austretungserklärung abfassen muss, der beamte mir die VORLESEN muss und ihm 3 mal bescheinigen muss das ich das wirklich will, dann ist das mehr ein Kirhclicher als ein Verwaltungsakt!
Zum Glück hatte mein standesbeamter einen vorgefertigten text dazu, aber es ist eben nicht einfach hingehen austretungsformular ausfüllen unterschreiben und gut, das ist echt wahnsinn ( und das bei evangelen, ob es bei katholen noch schlimmer ist? kein plan :D )
Im übrigen kosten vergleichbare Verwaltungsakte, einiges weniger !
Widersprüche gegen auslegungen usw...obwohl dort einiges mehr an aufwand und Leute involviert werden.

Das ist kreisabhängig (oder von der Kommune?).
Ich habe ein Formular unterschrieben und gut. Das musst Du der lokalen Verwaltung anlasten.

Wenn Metal mehr als Popkultur sein will, muss das kommen.
Aber wenn hier schon der christliche Verwaltungsapparat unter Denkmalschutz gestellt wird, ist man vlt. nicht mehr so weit von belangloser Popkultur entfernt, wie man meint.

Moment, das isses doch, was ich die ganze Zeit in der Diskussion moniere: die Verwaltung ist die kommunale Verwaltung, und nicht die kirchliche. die Kirche erhebt keine Gebühren für den Austritt, das macht die kommunale Verwaltung dafür, dass sie Arbeit mit Dir haben.
 

normaal!?

W:O:A Metalmaster
25 Mai 2013
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Klingt aber so, als müsste man die gute christliche Religion und ihre Schafe vor anderen bösen Religionen schützen, tut mir Leid.

Das meine ich nicht und habe ich auch nicht geschrieben. Das interpretierst du hinein.

Nochmal: man sollte herausfinden, was den Islam so interessant macht, dass westliche Jugendliche sich inzwischen vielfach lieber daran orientieren.

Ich sehe einen Grund in dem Vorleben, dass Religion Scheiße ist.
 

Hurrabärchi

nur zum Pöbeln hier
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Von daher ist jede Religion abzulehnen, in den Dreck zu ziehen und zu verunglimpfen wo es nur geht. Ansonsten gefährdet man nur das, was man liebt: Heftige Mucke und letztlich seine eigene Freiheit. Sonderrechte für jegliche Religion müssen abgeschafft werden, die Säkularisierung muss vollendet werden. Das sind Ziele, die die Grundpfeiler jeder heavy Mucke darstellen. Sollte man nicht vergessen, nur weil man im Jetzt leben darf, knautschige Heavymenschen auf Dauerschleife im WackenTV auf ZDF.Kultur zu sehen sind und weil man den Hass und die Unterdrückung nicht gekannt hat. Sowas kommt auch ganz schnell zurück.

Aus solchen Diskussion halte ich mich eigentlich lieber raus, aber entschuldige, bei aller berechtigten Kirchenkritik: Dieses Fazit ist gequirlter Dünnschiss.
Folgt man deiner Argumentation, durfte hier allerhöchstens "organisierte Religion" oder "die Institution 'Kirche'" stehen. Da sehe ich es als vollkommen berechtigt an, diese abzulehnen.

Aber Religion per se? Um das mal naiv auf drei Standpunkte runterzubrechen, was ist denn Religion überhaupt? Ein paar tapsige Versuche, das Wesen der Welt zu erklären, eine Art Gesetz (diese beiden Punkte sind aus den von dir genannten Errungenschaften der Aufklärung mittlerweile ja überholt) und schließlich ein Wertesystem, das sich auf eine höhere moralische Instanz beruft. Was daran im Grunde nun verwerflich sein soll, erschließt sich mir nicht.

Nochmal zum Verständnis: Hier geht es nicht darum, was im Namen dieses Wertesystems an Verbrechen, die ja mit ebenjenem Wertesystem nur selten im Einklang stehen, begangen wurde (ansonsten könnte man genauso falsch argumentieren, Demokratie sei schlecht aufgrund diverser Kriege, die ggü. der Öffentlichkeit in ihrem Namen geführt wurden), sondern einzig um das Prinzip einer Religion im Allgemeinen, das in meinen Augen alles andere als schlecht ist.
 

Hirnschlacht

Moderator
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Oumpfgard
Aus solchen Diskussion halte ich mich eigentlich lieber raus, aber entschuldige, bei aller berechtigten Kirchenkritik: Dieses Fazit ist gequirlter Dünnschiss.
Folgt man deiner Argumentation, durfte hier allerhöchstens "organisierte Religion" oder "die Institution 'Kirche'" stehen. Da sehe ich es als vollkommen berechtigt an, diese abzulehnen.

Aber Religion per se? Um das mal naiv auf drei Standpunkte runterzubrechen, was ist denn Religion überhaupt? Ein paar tapsige Versuche, das Wesen der Welt zu erklären, eine Art Gesetz (diese beiden Punkte sind aus den von dir genannten Errungenschaften der Aufklärung mittlerweile ja überholt) und schließlich ein Wertesystem, das sich auf eine höhere moralische Instanz beruft. Was daran im Grunde nun verwerflich sein soll, erschließt sich mir nicht.

Nochmal zum Verständnis: Hier geht es nicht darum, was im Namen dieses Wertesystems an Verbrechen, die ja mit ebenjenem Wertesystem nur selten im Einklang stehen, begangen wurde (ansonsten könnte man genauso falsch argumentieren, Demokratie sei schlecht aufgrund diverser Kriege, die ggü. der Öffentlichkeit in ihrem Namen geführt wurden), sondern einzig um das Prinzip einer Religion im Allgemeinen, das in meinen Augen alles andere als schlecht ist.

Dir erschließt sich nicht was falsch daran ist, vertrauen auf ein Werte und Regelsystem zu verlangen, welches auf einer fiktiven, transzendenten Instanz und nicht auf Vernunft beruht?
 

MetallKopp

W:O:A Metalmaster
9 Aug. 2003
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Das meine ich nicht und habe ich auch nicht geschrieben. Das interpretierst du hinein.

Nochmal: man sollte herausfinden, was den Islam so interessant macht, dass westliche Jugendliche sich inzwischen vielfach lieber daran orientieren.

Ich sehe einen Grund in dem Vorleben, dass Religion Scheiße ist.

Aha. Du glaubst also, ein Grund, warum junge Menschen zum Islam konvertieren ist, dass ihre Eltern ihnen vorleben, dass Religion Scheisse ist?

Dir erschließt sich nicht was falsch daran ist, vertrauen auf ein Werte und Regelsystem zu verlangen, welches auf einer fiktiven, transzendenten Instanz und nicht auf Vernunft beruht?

Nichts.
 

Kannix

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Aber Religion per se? Um das mal naiv auf drei Standpunkte runterzubrechen, was ist denn Religion überhaupt? Ein paar tapsige Versuche, das Wesen der Welt zu erklären, eine Art Gesetz (diese beiden Punkte sind aus den von dir genannten Errungenschaften der Aufklärung mittlerweile ja überholt) und schließlich ein Wertesystem, das sich auf eine höhere moralische Instanz beruft. Was daran im Grunde nun verwerflich sein soll, erschließt sich mir nicht.

Würden sich Religionsgemeinschaften auf diese Basis zurückziehen und es dabei belassen, dann wäre uns allen geholfen. Für mich ist das Hauptproblem von Religion nämlich folgendes: Innen und Außen.

Jede der großen monotheistischen Religionen, am wenigsten noch das Judentum, hat einen Allmächtigkeitsanspruch: "Unser Gott ist der einzig wahre". Dies trägt schon per se den Kern von "dafür oder dagegen" in sich und da liegt für mich die Crux. In dem Moment, wo eine Religionsgesellschaft respektive ihre Vertreter sich für besser als die anderen hält/halten, entstehen Abgrenzungen und Kategorien.

Religion trägt für mich daher per se ein großes Konfliktpotential in sich, da sich eine solche Gesellschaftsgruppe eben niemals neutral anderen gegenüber verhalten kann. Es wird immer radikale Ansätze und Vertreter geben, Mission und Fanatismus sind nahezu zwingende Elemente des Diskurses. Egal welche Religionsgesellschaft wir betrachten, das Muster ist überall gleich. Aktuell ist der Islam im Fokus, aber mit Blick auf viele moderne christliche Gruppen ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich das wieder dreht. In ihrer Abgrenzung zu anderen suchen innerhalb der Religionsgemeinschaften Individuen/Gruppen für sich selbst die Bestätigung, "besser" zu glauben als der andere, "gläubiger" zu sein. Die Übersteigerung dieser "Ideale" für zu den Problemen, die wir aktuell erleben - mal wieder.

(alles ein wenig wirsch, bin geistig heute nicht ganz fit)