Ich hab auch teilgenommen, vermisse da aber auch Antwortmöglichkeiten, und so manche Anwortmöglichkeit schießt doch sehr weit übers Ziel hinaus.
Ich z.B. besitze bereits seit 2010 einen vernünftigen Regenponcho, der ist nur unwesentlich größer als die bekannten "Einmal"dinger. Der ist aber nicht nur für die 3 - 5 Festivals/Jahr im Einsatz, sondern immer, wenn man halt z.B. auch beim Wandern nen Regenponcho braucht.
Und wenns der irgendwann mal hinter sich hat, liegt der Nachfolger schon bereit:
https://www.action.com/de-de/p/regenponcho/
Für saftige 50 Ocken kaufen - sorry. Mein aktueller stammt aus dem Textilgroßhandel und kostete 10 Euro zzgl. Mehrwertsteuer, im Outdoor-Handel wird der meist so für 20 Euro verkauft.
Natürlich ist der aus Polyethylen - ein Naturmaterial (dauerhaft!) wasserdicht zu bekommen, verlangt stete Pflege mit durchaus erheblich mehr an Aufwand, zudem brauchts da häufig Chemikalien, an die Otto-Normal kaum rankommt, und von deren (nicht vorhandener) Umweltverträglichkeit will ich gar nicht erst anfangen.
Da isses nicht damit getan, das Teil 1x im Jahr auf einen Bügel zu hängen, ggf. kurz abzuduschen und trocknen zu lassen, und die Imprägnierung aufzufrischen.
Nachhaltiger gehts kaum.
Naturmaterialien sind ne feine Sache - aber nur da, wo sie auch Sinn machen. Es hat schon Gründe, warum nach Jahrhunderten der Nutzung von Hanfseilen auf Großseglern diese von Synthetikfasern verdrängt wurden.
Als weitere Punkte gegen einen Regenponcho aus Naturfasern sprechen an der Stelle noch das Packmaß sowie das Gewicht - speziell, wenn ein Naturmaterial mal Nass und durchweicht ist, dauert es Tage anstatt Stunden, bis das durchgetrocknet ist.
Stichworte hierzu wären "Grabenfuß", und auch die Woll-Uniformen aus dem ersten Weltkrieg.
Ich habe übrigens noch den Poncho, mit dem mein Großvater im 2ten Weltkrieg nach Russland musste - mehrere genähte Lagen schwere Baumwolle, und zwei Stück davon zusammengeknöpft ergaben eine Dackelhütte (Zelt) für 2 Soldaten. Pflegeaufwand: Andauernd mit Bienenwachs einreiben, erwärmen, wieder Wachs einarbeiten, erwärmen... kein Spaß. Gewicht liegt (trocken!) bei gut 3 kg, gerollt ist das Teil 50 cm lang bei etwa 25 cm Durchmesser... das nimmt
keiner freiwillig mit auf ein Festival, und erst recht niemand, der wie ich mit dem Zug 1000 km quer durch Deutschland hoch bis nach Itzehoe eiert.
Viel wichtiger wäre, dass Nachhaltigkeit am richtigen Fleck von den Menschen verinnerlicht und dann auch noch mit 5 Promille aufm Kessel gelebt wird...