Auf welchem Konzert wart ihr und wie wars?

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Revalon

THAT GUY
27 Apr. 2007
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34
Leverkusen
16.06.2025 - Sunn O))) - Halle02, Heidelberg

Etwa 18 Jahre. 18 verfluchte Jahre. Mehr als mein halbes Leben habe ich diese Band sehen wollen und es nicht geschafft, aus Mangel an Auftritten in Schlagweite, von denen ich wenn dann wahlweise zu spät mitbekommen hatte oder nicht hin konnte.

Und so wurde diesmal endlich die Gelegenheit ergriffen. Lange hatte ich drüber nachgedacht, aber am Ende konnte es da eigentlich nur diese Entscheidung geben, halt mal zwei Tage Urlaub zu nehmen und dafür nach Heidelberg zu fahren.
Ich weiß, für einige hier ist das gar nichts so Verrücktes, für mich schon.
Und so wurde das Ganze dann eines meiner diesjährigen Geburtstagsgeschenke.
Statt wie ursprünglich von mir angedacht, bin ich dann doch nicht mit Öffentlichen gefahren, sondern es wurde ein gemeinsamer kurzer Städtetrip mit @Thallula, welche allerdings nicht mit zum Konzert kam.
Morgens also hin, Auto auf 'nem kostenlosen Park and Ride Parkplatz abgestellt und erstmal ab durch die Stadt geschlendert. Heidelberg ist einfach super schön, kann ich jedem nur empfehlen, und wer dort ist, sollte auf jeden Fall das Schloss besuchen.

Am Abend ging es dann zum fußläufig vom Hotel gelegenen Veranstaltungsort, und der war bei der Größe durchaus sympathisch, mit bereitgelegtem kostenlosem Gehörschutz am Eingang, an der Garderobe, sowie an der Theke im Konzertraum.
Außerdem handelt es sich hier wohl um den größten Veranstaltungsort (hatte mal gelesen, wie viele reingehen, knapp 1500 oder so), bei dem ich bislang eine Unterteilung der Toiletten in All Gender und FINTA* (Frauen, intersex, nichtbinär, trans, agender) [oft auch FLINTA*, wobei das L für Lesben steht] gesehen habe, und es freut mich, dass das immer mehr wird und auch in so großen Schuppen Einzug hält.

Erstmal wurde das Merch angesteuert.
Shirts für 30€, Longsleeves für 45, Zipper für 65, da wurde dann, trotz hohem Preis, das sehr schicke Longsleeve eingesackt.
Die kleinen Patches für 15€ waren frech, das habe ich dann gelassen.
Witzig: auf dem Tisch lag eine Bauchtasche mit ans Sunn O))) Logo angelehntem "antifascist O)))" Aufdruck, darunter stand auf Klebeband "for free". Der Mercher wusste davon nichts, also mal eingesteckt, mit einer Vermutung, woher das Ding stammen dürfte.
Anschließend ein Getränk geholt und ab nach vorn, noch einen Platz in der ersten Reihe sichern und den Bühnenaufbau bewundern:
20250616-191437.jpg


Wer es nicht schon wusste, dem sollte spätestens hier klar sein: das wird laut.
Zwei Plätze neben mir habe ich dann noch den Mo von Eremit erkannt und kurz angequatscht. Natürlich hatte er üüüberhaupt nichts mit der Tasche vom Merchstand zu tun.
Es folgte noch etwas Warterei, während derer noch ein Bisschen was auf der Bühne getan wurde, unter andem mal kurz das Equipment angemacht und aufgedreht, was einen kurzen Eindruck gab, was da auf uns zukam. Spätestens da sollte auch beim letzten angekommen sein, dass dieses Konzert ohne Gehörschutz eine ganz blöde Idee sein dürfte. Ab da summten dann auch die Verstärker, ein wohliger Klang.
Kurz darauf ging das Licht aus, die Leiste vorne am Bühnenrand klappte hoch und entblößte eine Reihe von Strahlern, und die Nebelmaschinen rechts und links am Bühnenrand, die aufeinander zu gerichtet waren, legten los.
20250616-201333.jpg


Und dann kam schließlich die Band auf die Bühne, in Roben und tiefe Kapuzen gehüllt, begrüßten das Publikum durch den Vorhang aus Nebel und Licht mit großer Geste, um schließlich loszulegen.

Und ach du verfluchte Scheiße, war das, was dann folgte, großartig.
Es war laut. Unfassbar laut. Manche im Publikum hatten sogar Overear-Gehörschutz dabei, aber meine Ohrstöpsel (Loops, mit stärkstem zusätzlichen Filter) haben glücklicherweise ausgereicht.
Nie habe ich bei einem Konzert den Sound so sehr durch den ganzen Körper gefühlt.

Es war eine Zelebration der Langsamkeit, aber anders als man denken möge, kriegt man live mit, wie viel da doch tatsächlich in dieser Musik passiert.
Natürlich, teilweise wird da nur all zig Sekunden mal die Saiten angeschlagen, und dies dann auch mit großer Geste zelebriert.
Und klar, auch die Passagen, die in diesem Kontext als schnell wirken, wären anderswo unendlich langsam.
Aber langweilig ist hier überhaupt nichts, wenn man sich drauf einlassen kann.
Und so ließ das Publikum sich von den beiden Herren auf der Bühne verzaubern, in fremdartige Welten tragen, durch ein Set, das zweigeteilt war, getrennt durch einen Moment, in dem Ruhe herrschte, harsch unter rochen durch drei gleichzeitige, mächtige, zerreißende Gitarrenanschläge, jeder untermalt mit dem Aufleuchten roten Lichts und mit Applaus des Publikums quittiert. Das mag nun ulkig klingen, hat im Kontext aber erstaunlich gut gepasst.
Anschließend ging es dann in die nächste Hälfte, bis nach ziemlich genau 90 Minuten mit einem fulminanten Finale, bestehend aus flinkem bearbeiten der Saiten, hochhalten der Gitarren, während man sie einfach röhren lässt, bis sie schließlich auf den Verstärkern ablegte und sich schließlich an den Bühnenrand stellt und die Arme übers Publikum ausbreitet.

Schließlich wurde das Equipment abgestellt, noch ein paar Worte des Danks vom Bühnenrand zum Publikum gerufen, und dann verließen die beiden auch die Bühne, das Licht ging an und der Zauber war viel zu früh vorbei.

Manche haben dann noch ein paar Fotos vom Equipment gemacht, unter anderem hat einer aus der Crew Telefone von Gästen genommen und damit für sie die Pedalboards geknipst, das war schon etwas skurril-witzig.

Danach wurde sich noch etwas unterhalten, wobei die meisten, mit denen ich geredet habe, ebenfalls das erste Mal da waren, und alle ebenso begeistert waren wie ich.

Ein paar Minuten später kam die Band dann noch raus und stand sehr sympathisch für Gespräche und Autogramme zur Verfügung.
Da habe ich mir dann natürlich die Flagge signieren lassen. Dem nächsten, der dann sagte, er habe nur ein Ticket zum unterschreiben lassen, sagte Greg Anderson dann lachend "we only sign flags now".
Stephen O'Malley freute sich dann noch über das Motiv meines Thronehammer Against Fascism Shirts.

Anschließend ging es dann zurück zum Hotel, während die überwältigenden Eindrücke dieser einmaligen Erfahrung noch immer verarbeitet werden mussten.
 

Hex

W:O:A Metalgod
4 März 2004
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16.06.2025 - Sunn O))) - Halle02, Heidelberg

Etwa 18 Jahre. 18 verfluchte Jahre. Mehr als mein halbes Leben habe ich diese Band sehen wollen und es nicht geschafft, aus Mangel an Auftritten in Schlagweite, von denen ich wenn dann wahlweise zu spät mitbekommen hatte oder nicht hin konnte.

Und so wurde diesmal endlich die Gelegenheit ergriffen. Lange hatte ich drüber nachgedacht, aber am Ende konnte es da eigentlich nur diese Entscheidung geben, halt mal zwei Tage Urlaub zu nehmen und dafür nach Heidelberg zu fahren.
Ich weiß, für einige hier ist das gar nichts so Verrücktes, für mich schon.
Und so wurde das Ganze dann eines meiner diesjährigen Geburtstagsgeschenke.
Statt wie ursprünglich von mir angedacht, bin ich dann doch nicht mit Öffentlichen gefahren, sondern es wurde ein gemeinsamer kurzer Städtetrip mit @Thallula, welche allerdings nicht mit zum Konzert kam.
Morgens also hin, Auto auf 'nem kostenlosen Park and Ride Parkplatz abgestellt und erstmal ab durch die Stadt geschlendert. Heidelberg ist einfach super schön, kann ich jedem nur empfehlen, und wer dort ist, sollte auf jeden Fall das Schloss besuchen.

Am Abend ging es dann zum fußläufig vom Hotel gelegenen Veranstaltungsort, und der war bei der Größe durchaus sympathisch, mit bereitgelegtem kostenlosem Gehörschutz am Eingang, an der Garderobe, sowie an der Theke im Konzertraum.
Außerdem handelt es sich hier wohl um den größten Veranstaltungsort (hatte mal gelesen, wie viele reingehen, knapp 1500 oder so), bei dem ich bislang eine Unterteilung der Toiletten in All Gender und FINTA* (Frauen, intersex, nichtbinär, trans, agender) [oft auch FLINTA*, wobei das L für Lesben steht] gesehen habe, und es freut mich, dass das immer mehr wird und auch in so großen Schuppen Einzug hält.

Erstmal wurde das Merch angesteuert.
Shirts für 30€, Longsleeves für 45, Zipper für 65, da wurde dann, trotz hohem Preis, das sehr schicke Longsleeve eingesackt.
Die kleinen Patches für 15€ waren frech, das habe ich dann gelassen.
Witzig: auf dem Tisch lag eine Bauchtasche mit ans Sunn O))) Logo angelehntem "antifascist O)))" Aufdruck, darunter stand auf Klebeband "for free". Der Mercher wusste davon nichts, also mal eingesteckt, mit einer Vermutung, woher das Ding stammen dürfte.
Anschließend ein Getränk geholt und ab nach vorn, noch einen Platz in der ersten Reihe sichern und den Bühnenaufbau bewundern:
20250616-191437.jpg


Wer es nicht schon wusste, dem sollte spätestens hier klar sein: das wird laut.
Zwei Plätze neben mir habe ich dann noch den Mo von Eremit erkannt und kurz angequatscht. Natürlich hatte er üüüberhaupt nichts mit der Tasche vom Merchstand zu tun.
Es folgte noch etwas Warterei, während derer noch ein Bisschen was auf der Bühne getan wurde, unter andem mal kurz das Equipment angemacht und aufgedreht, was einen kurzen Eindruck gab, was da auf uns zukam. Spätestens da sollte auch beim letzten angekommen sein, dass dieses Konzert ohne Gehörschutz eine ganz blöde Idee sein dürfte. Ab da summten dann auch die Verstärker, ein wohliger Klang.
Kurz darauf ging das Licht aus, die Leiste vorne am Bühnenrand klappte hoch und entblößte eine Reihe von Strahlern, und die Nebelmaschinen rechts und links am Bühnenrand, die aufeinander zu gerichtet waren, legten los.
20250616-201333.jpg


Und dann kam schließlich die Band auf die Bühne, in Roben und tiefe Kapuzen gehüllt, begrüßten das Publikum durch den Vorhang aus Nebel und Licht mit großer Geste, um schließlich loszulegen.

Und ach du verfluchte Scheiße, war das, was dann folgte, großartig.
Es war laut. Unfassbar laut. Manche im Publikum hatten sogar Overear-Gehörschutz dabei, aber meine Ohrstöpsel (Loops, mit stärkstem zusätzlichen Filter) haben glücklicherweise ausgereicht.
Nie habe ich bei einem Konzert den Sound so sehr durch den ganzen Körper gefühlt.

Es war eine Zelebration der Langsamkeit, aber anders als man denken möge, kriegt man live mit, wie viel da doch tatsächlich in dieser Musik passiert.
Natürlich, teilweise wird da nur all zig Sekunden mal die Saiten angeschlagen, und dies dann auch mit großer Geste zelebriert.
Und klar, auch die Passagen, die in diesem Kontext als schnell wirken, wären anderswo unendlich langsam.
Aber langweilig ist hier überhaupt nichts, wenn man sich drauf einlassen kann.
Und so ließ das Publikum sich von den beiden Herren auf der Bühne verzaubern, in fremdartige Welten tragen, durch ein Set, das zweigeteilt war, getrennt durch einen Moment, in dem Ruhe herrschte, harsch unter rochen durch drei gleichzeitige, mächtige, zerreißende Gitarrenanschläge, jeder untermalt mit dem Aufleuchten roten Lichts und mit Applaus des Publikums quittiert. Das mag nun ulkig klingen, hat im Kontext aber erstaunlich gut gepasst.
Anschließend ging es dann in die nächste Hälfte, bis nach ziemlich genau 90 Minuten mit einem fulminanten Finale, bestehend aus flinkem bearbeiten der Saiten, hochhalten der Gitarren, während man sie einfach röhren lässt, bis sie schließlich auf den Verstärkern ablegte und sich schließlich an den Bühnenrand stellt und die Arme übers Publikum ausbreitet.

Schließlich wurde das Equipment abgestellt, noch ein paar Worte des Danks vom Bühnenrand zum Publikum gerufen, und dann verließen die beiden auch die Bühne, das Licht ging an und der Zauber war viel zu früh vorbei.

Manche haben dann noch ein paar Fotos vom Equipment gemacht, unter anderem hat einer aus der Crew Telefone von Gästen genommen und damit für sie die Pedalboards geknipst, das war schon etwas skurril-witzig.

Danach wurde sich noch etwas unterhalten, wobei die meisten, mit denen ich geredet habe, ebenfalls das erste Mal da waren, und alle ebenso begeistert waren wie ich.

Ein paar Minuten später kam die Band dann noch raus und stand sehr sympathisch für Gespräche und Autogramme zur Verfügung.
Da habe ich mir dann natürlich die Flagge signieren lassen. Dem nächsten, der dann sagte, er habe nur ein Ticket zum unterschreiben lassen, sagte Greg Anderson dann lachend "we only sign flags now".
Stephen O'Malley freute sich dann noch über das Motiv meines Thronehammer Against Fascism Shirts.

Anschließend ging es dann zurück zum Hotel, während die überwältigenden Eindrücke dieser einmaligen Erfahrung noch immer verarbeitet werden mussten.
Schöner Bericht 👍🏼😍
 
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Philbee

W:O:A Metalmaster
1 Feb. 2016
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Krötis Kissen
16.06.2025 - Sunn O))) - Halle02, Heidelberg

Etwa 18 Jahre. 18 verfluchte Jahre. Mehr als mein halbes Leben habe ich diese Band sehen wollen und es nicht geschafft, aus Mangel an Auftritten in Schlagweite, von denen ich wenn dann wahlweise zu spät mitbekommen hatte oder nicht hin konnte.

Und so wurde diesmal endlich die Gelegenheit ergriffen. Lange hatte ich drüber nachgedacht, aber am Ende konnte es da eigentlich nur diese Entscheidung geben, halt mal zwei Tage Urlaub zu nehmen und dafür nach Heidelberg zu fahren.
Ich weiß, für einige hier ist das gar nichts so Verrücktes, für mich schon.
Und so wurde das Ganze dann eines meiner diesjährigen Geburtstagsgeschenke.
Statt wie ursprünglich von mir angedacht, bin ich dann doch nicht mit Öffentlichen gefahren, sondern es wurde ein gemeinsamer kurzer Städtetrip mit @Thallula, welche allerdings nicht mit zum Konzert kam.
Morgens also hin, Auto auf 'nem kostenlosen Park and Ride Parkplatz abgestellt und erstmal ab durch die Stadt geschlendert. Heidelberg ist einfach super schön, kann ich jedem nur empfehlen, und wer dort ist, sollte auf jeden Fall das Schloss besuchen.

Am Abend ging es dann zum fußläufig vom Hotel gelegenen Veranstaltungsort, und der war bei der Größe durchaus sympathisch, mit bereitgelegtem kostenlosem Gehörschutz am Eingang, an der Garderobe, sowie an der Theke im Konzertraum.
Außerdem handelt es sich hier wohl um den größten Veranstaltungsort (hatte mal gelesen, wie viele reingehen, knapp 1500 oder so), bei dem ich bislang eine Unterteilung der Toiletten in All Gender und FINTA* (Frauen, intersex, nichtbinär, trans, agender) [oft auch FLINTA*, wobei das L für Lesben steht] gesehen habe, und es freut mich, dass das immer mehr wird und auch in so großen Schuppen Einzug hält.

Erstmal wurde das Merch angesteuert.
Shirts für 30€, Longsleeves für 45, Zipper für 65, da wurde dann, trotz hohem Preis, das sehr schicke Longsleeve eingesackt.
Die kleinen Patches für 15€ waren frech, das habe ich dann gelassen.
Witzig: auf dem Tisch lag eine Bauchtasche mit ans Sunn O))) Logo angelehntem "antifascist O)))" Aufdruck, darunter stand auf Klebeband "for free". Der Mercher wusste davon nichts, also mal eingesteckt, mit einer Vermutung, woher das Ding stammen dürfte.
Anschließend ein Getränk geholt und ab nach vorn, noch einen Platz in der ersten Reihe sichern und den Bühnenaufbau bewundern:
20250616-191437.jpg


Wer es nicht schon wusste, dem sollte spätestens hier klar sein: das wird laut.
Zwei Plätze neben mir habe ich dann noch den Mo von Eremit erkannt und kurz angequatscht. Natürlich hatte er üüüberhaupt nichts mit der Tasche vom Merchstand zu tun.
Es folgte noch etwas Warterei, während derer noch ein Bisschen was auf der Bühne getan wurde, unter andem mal kurz das Equipment angemacht und aufgedreht, was einen kurzen Eindruck gab, was da auf uns zukam. Spätestens da sollte auch beim letzten angekommen sein, dass dieses Konzert ohne Gehörschutz eine ganz blöde Idee sein dürfte. Ab da summten dann auch die Verstärker, ein wohliger Klang.
Kurz darauf ging das Licht aus, die Leiste vorne am Bühnenrand klappte hoch und entblößte eine Reihe von Strahlern, und die Nebelmaschinen rechts und links am Bühnenrand, die aufeinander zu gerichtet waren, legten los.
20250616-201333.jpg


Und dann kam schließlich die Band auf die Bühne, in Roben und tiefe Kapuzen gehüllt, begrüßten das Publikum durch den Vorhang aus Nebel und Licht mit großer Geste, um schließlich loszulegen.

Und ach du verfluchte Scheiße, war das, was dann folgte, großartig.
Es war laut. Unfassbar laut. Manche im Publikum hatten sogar Overear-Gehörschutz dabei, aber meine Ohrstöpsel (Loops, mit stärkstem zusätzlichen Filter) haben glücklicherweise ausgereicht.
Nie habe ich bei einem Konzert den Sound so sehr durch den ganzen Körper gefühlt.

Es war eine Zelebration der Langsamkeit, aber anders als man denken möge, kriegt man live mit, wie viel da doch tatsächlich in dieser Musik passiert.
Natürlich, teilweise wird da nur all zig Sekunden mal die Saiten angeschlagen, und dies dann auch mit großer Geste zelebriert.
Und klar, auch die Passagen, die in diesem Kontext als schnell wirken, wären anderswo unendlich langsam.
Aber langweilig ist hier überhaupt nichts, wenn man sich drauf einlassen kann.
Und so ließ das Publikum sich von den beiden Herren auf der Bühne verzaubern, in fremdartige Welten tragen, durch ein Set, das zweigeteilt war, getrennt durch einen Moment, in dem Ruhe herrschte, harsch unter rochen durch drei gleichzeitige, mächtige, zerreißende Gitarrenanschläge, jeder untermalt mit dem Aufleuchten roten Lichts und mit Applaus des Publikums quittiert. Das mag nun ulkig klingen, hat im Kontext aber erstaunlich gut gepasst.
Anschließend ging es dann in die nächste Hälfte, bis nach ziemlich genau 90 Minuten mit einem fulminanten Finale, bestehend aus flinkem bearbeiten der Saiten, hochhalten der Gitarren, während man sie einfach röhren lässt, bis sie schließlich auf den Verstärkern ablegte und sich schließlich an den Bühnenrand stellt und die Arme übers Publikum ausbreitet.

Schließlich wurde das Equipment abgestellt, noch ein paar Worte des Danks vom Bühnenrand zum Publikum gerufen, und dann verließen die beiden auch die Bühne, das Licht ging an und der Zauber war viel zu früh vorbei.

Manche haben dann noch ein paar Fotos vom Equipment gemacht, unter anderem hat einer aus der Crew Telefone von Gästen genommen und damit für sie die Pedalboards geknipst, das war schon etwas skurril-witzig.

Danach wurde sich noch etwas unterhalten, wobei die meisten, mit denen ich geredet habe, ebenfalls das erste Mal da waren, und alle ebenso begeistert waren wie ich.

Ein paar Minuten später kam die Band dann noch raus und stand sehr sympathisch für Gespräche und Autogramme zur Verfügung.
Da habe ich mir dann natürlich die Flagge signieren lassen. Dem nächsten, der dann sagte, er habe nur ein Ticket zum unterschreiben lassen, sagte Greg Anderson dann lachend "we only sign flags now".
Stephen O'Malley freute sich dann noch über das Motiv meines Thronehammer Against Fascism Shirts.

Anschließend ging es dann zurück zum Hotel, während die überwältigenden Eindrücke dieser einmaligen Erfahrung noch immer verarbeitet werden mussten.

So viel will und kann ich nicht lesen. War guhd :o :confused:
 

Z13

W:O:A Metalmaster
28 Juli 2022
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Husum
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⋆♱⛧♱⋆
War fototechnisch unterwegs für die legendären Mercher von EMP bei ihrem "Geschenk" an ihre
Backstage-Mitglieder. Paleface Swiss und Stray From The Path rissen das Riders Cafe & Riders Classic
in Lübeck komplett ab. Was eine Stimmung. Habe schon mal ein paar bewegte Bilder zusammengefasst.
 

Z13

W:O:A Metalmaster
28 Juli 2022
14.057
5.468
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Husum
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⋆♱⛧♱⋆ Battlesnake - im Speicher Husum

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Eine Australische Band nahm auf einen Dienstagabend unseren Speicher komplett auseinander. 6 der sonst 7 Heavy Metaller aus Down Under zelebrierten eine Party der ganz besonderen Art. Gerade noch in UK und Tschechien auf großen Festivals unterwegs und auf dem Weg zum Kopenhell in Dänemark machte die Gang die Hafenkante unsicher. Die Jungs um die Brüder Sam und Ben gaben nicht nur ein Konzert, sie boten eine Inszenierung dar.
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Ein bisschen Glamrock, guten Heavy Metal, ein bisschen englischen Humor alá Monta Python, schnellen und rauen Rock`n`Roll, eine Prise Stonerrock, kostümierte Theatralik par excellence und dazu den Willen, den gesamten Raum zu bespielen. Eine Bühne ist dort, wo du sie haben möchtest, ob angezogen oder nackt, schienen sich Battlesnake zu denken und so wurde es extrem wild. Unten, oben, links, rechts, die Wilden waren überall und wurden eins mit dem Husumer Speicher. Guter Sound an dem Abend und eine Lichtmasse mit Spezialeffekten, die zäh am Raum klebte. Die bodenständigen Musiker sollen in einer langen Aftershow-Nacht noch den ein oder anderen Verlust eines Schuhs im Husumer Hafenbecken zu vermelden gehabt haben.
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