Batuschka, Malevolent Creation und Konkhra im Kulturpalast Hamburg
Zunächst war Wäscheklammern kaufen angesagt, bevor es gen Hamburg ging, wo ich auch noch dem Getränkemarkt meines Vertrauens einen Besuch abstatten wollte. Wäscheklammern sind wichtig und wurden ohne Probleme eingesackt, bei den Getränken sah das dann aber schon anders aus. Den Markt gibt es nicht mehr, was sehr schade ist, lag er doch schön auf dem Weg zum Kulturpalast.
Da ich nicht mit dem klappernden Leergut durch die Gegend fahren wollte, bin ich dann halt einige Kilometer weiter gefahren, wo ich dann aber in Entzückung versetzt wurde. Rittmeyer, Wagner, Braurausch, Held u.a. Köstlichkeiten lachten mich dort an.
Sehr tolle Auswahl und ich vergaß vor lauter Shopping, dass die Zeit bis zum Konzert langsam knapp wurde.
Ich kam also pünktlich um 19:30 Uhr zu den ersten Takten in den mit etwa 250 Leuten nur halb vollen Kronensaal reingetrabt. Glück gehabt, denn verpassen wollte ich eigentlich nix, zumal der Opener
Konkhra aus Dänemark mich zunächst sofort in Stimmung brachte. Also ab bis vorne hin. Knackiger Death Metal wurde bei den ersten Songs dargeboten, aber leider driftete man zusehens in eine moderne groovige Extrem Metal Ecke ab, die mir dann weniger zusagte. Bin dann weiter nach hinten und hab von dort das Geschehen begutachtet. Insgesamt war das nicht schlecht und mit 45 Minuten auch nicht zu lang, muss ich aber nicht unbedingt nochmal haben. Die Publikumsreaktionen waren auch mehr der Höflichkeit als der Begeisterung geschuldet.
In der Pause wurde dann u.a. mit KaeptnKorn geschnackt und dann ging es auch schon fast pünktlich um 20:38 Uhr mit meiner persönlichen Hauptband des Abends weiter. Die amerikanischen Death Metal Veteranen von
Malevolent Creation waren mir schon fast 30 Jahre ein Begriff, hatte mich auf eine frühe CD aber nie mit denen weiter beschäftigt. Ein Fehler, wie ich befinden darf, denn die 4 teilweise schon etwas älteren Herren gaben musikalisch Vollgas, was zwar nicht von ihrem Stageacting behauptet werden kann, die Songs ballerten einen aber ordentlich aus den Botten.
Und das, obwohl Vocals und Gitarren etwas zu leise geraten waren. Aber der Drummer, der wohl neu und auch erkennbar jünger als der Rest der Band ist, zerhackte sein Instrument nach Strich und Faden. Wenn ich nicht bangte, bewunderte ich sein Geprügel.
Der 55-minütige Gig wurde dann auch mit einem kurzen Solo des Schlagwerkers beendet, was ungewöhnlich, aber durchaus verdient war. Man hat der reingekloppt!
Nach dem Auftritt wurde dann auch gleich die aktuelle CD eingepackt, die 15 EUR hatten sich die Jungs verdient...
Nochmal Pause, nochmal Schnack halten, u.a. auch zum Thema Virus etc., dann aber rein, um zu schauen war die Polen von
Batuschka diesmal so anstellen. Es handelte sich meines Wissens nach um die "richtigen" Batuschka, die auch beim Hammer of Doom 2018 gespielt und die Posthalle zugeräuchert hatten.
Naja, wer soll bei dem Durcheinander an Batuschkas schon durchsehen.
Die Atmosphäre war schon ziemlich geil mit dem mittelalterlichen Kirchenbühnenbild, dem sakralen Ewig-Intro und auch mit Räucherkerzen hielt man sich glücklicherweise zurück.
Irgendwann spielten dann auch die Musikanten auf, wobei ich die Instrumentalisten erst gar nicht alle sehen konnte. Waren dann aber neben 3 Vocalisten auch sonst alle da.
Tja, was soll ich sagen. Es war halt atmosphärischer Black Metal, der mir bei fortdauernden Spielzeit doch etwas zu langweilig und eintönig wurde. Sound war gut, aber diese unglaubliche Urgewalt und Abwechslung, wie sie UADA oder Mgla bieten, fehlte komplett. So war ich auch nicht sonderlich traurig, als die gut 60 Minuten um waren und ich mich schnell auf den Heimweg machen konnte.
Wer nun am besten bei den Zuschauern ankam, kann ich nicht sagen. War halt so Halbe/Halbe. Man muss halt auch sagen, dass das Package so einfach nicht gut zusammen passte, weshalb es, trotz der relativ klangvollen Namen und nur 24,30 EUR Eintritt, nur so semigut besucht war.
Egal, war trotzdem ein netter Abend, von daher alles chic.
Donnerstag geht's weiter, wenn ein deutlich passenderes Package wartet.