Strawman
W:O:A Metalgod
Metal Hammer Paradise, der Samstag, 12.11.2016
Es ist Samstag und kurz nach 12 Uhr holt alicekubbi mich ab, damit wir gen Ostsee düsen können, wo im Ferienpark Weißenhäuser Strand zum 4. Mal das MHP stattfindet. Unterwegs noch Strawman eingeladen und dann waren wir um13:15 Uhr auch schon da. Bändchen gab's am Check in und dann erstmal ab zum Bierstand.
Ich war ja schon etwas erstaunt, als ich die Location sah. Vorne eine kleine Bude, wo die kleinste Bühne aufgebaut war, dann ein großes Zelt im Stile des W:O:A-Tent und dann drinnen im Hauptgebäude noch eine kleine Bühne. Dazu Restaurants, Cafés und ein Schwimmbad, Bowlingbahnen und Daddelmöglichkeiten. Am Merch-Stand trafen wir dann Holsten Ritter+1 und haben erstmal nett geplaudert. Schön, dass wir uns getroffen haben, beim HOA hatten wir das ja nicht hinbekommen...
Dann ging's um 14:15 Uhr los mit Dew-Scented, die mich mit ihrem Thrash durchaus ansprachen und auch ordentlich Spaß zu haben schienen. Nach 25 Minuten sind Strawi und ich dann aber Richtung Zelt, da Lips mit seinen Anvil auf dem Plan standen. Im Zelt befand sich dann eine große Traube vor der Bühne, in deren Mitte Lips die Show eröffnete. Als er an mir zurück zur Bühne vorbei lief, konnte ich an seinen Gesicht schon erkennen, was für Bock er und seine Mitstreiter hatten. Es folgte ein klasse Auftritt mit super viel Spielfreude. Die 3 Kanadier sind mit ihren klassischen Metal einfach nur sympathisch und werden von mir sicher nochmals begutachtet.
Anschließend wollte ich eigentlich Stallion auf der kleinsten Bühne sehen, aber da war kein reinkommen. Kubbi hatte mehr Glück und sprach von einen sehr geilen Gig, was ich zumindest halbwegs bestätigen kann. Draußen konnte man auf einen Monitor die Show sehen und das sah verdammt gut aus. Also ging's wieder rein zur mittleren Bühne, wo RAM rumballerten und ein sehr guter Ersatz für Stallion waren. Klassischer Priest-Metal, der zum Bangen animierte wurde zur Freude der Leute geboten.
Danach gab's Pizza im Restaurant mit richtiger Bedienung etc. Hat man auch nicht so oft aufm Festival.
Nach der Pause ging es zur Hauptbühne, wo Overkill angezeigt waren. Was soll man zu Blitz, DD und Co. schon sagen? Mit ihrem Power-Thrash und der Routine von unzählihen Shows sind sie live einfach eine Macht. 75 Min. lang ballerte man sich durch reichlich Klassiker und neuere Nummern. Bis dahin mein Highlight des Tages.
Ich hab dann etwas Pause gehabt, hab mir nur 'n bissl Lost Society reingezogen, nachdem ich allerdings erst ein paar Minuten in der Kälte warten musste. Kannte die vorher gar nicht, haben mir aber ganz ordentlich gefallen.
Danach hätten ja eigentlich Iced Earth spielen sollen, sind aber krankheitsbedingt ausgefallen und Freedom Call übernahmen kurzfristig den Slot. Das war natürlich kein adäquater Ersatz und so war es vor der Hauptbühne recht leer. Die Jungs gaben aber trotzdem ihr Bestes, um mit ihrem Happy-Power-Metal die Leute zu begeistern. Ich fand's ganz ok und die anwesenden Fans direkt vor der Bühne machten auch ordentlich mit. Kubbi und ich sind dann aber vorher abgehauen, um sicher bei Annihilator auf der mittleren Bühne einen Platz zu bekommen. Strawi wartete dort schon auf uns, weil er sich FC geschenkt hatte.
Auch hier gab es dann nichts zu meckern. Die Band hatte richtig Bock und 'nen lauten und druckvollen Sound. Geile Show!
Langsam merkten wir dann den langen Tag schon in den Beinen und hockten uns 'n bissl hin, um für den Abschluss bereit zu sein. Ich ging mit Kubbi noch kurz zu Secrets of the Moon, die mich aber überhaupt nicht anmachten. Auch auf die Gefahr hin, dass einige jetzt mit Unverständnis reagieren, aber ich fand die total langweilig. Da war weder Athmosphäre noch Druck noch sonstwas, was für mich Metal-Musik ausmacht. Aber egal, einige Leute hatten trotzdem vor der Bühne 'ne gute Zeit. Nach 20 Minuten bin ich dann wieder abgehauen, denn der Endspurt war angezeigt: Saxon!
Die ollen Säcke enterten nach dem alt bewärten Intro-Song (It's a long way to the Top...if you want to RnR von na Ihr wisst schon...) die Bühne und lieferten erwartungsgemäß eine tolle 90-Min.-Show, die aus einigen Nummern vom letzten Album und massig Klassikern bestand. Der Sound war gut und so hieß es nochmal ordentlich headbanging. Meine Highlights waren klar "And the Bands played on" und "Dallas 1pm", die mir die letzten Kräfte raubten. Rausschmeißer waren dann "Denin and Leather" sowie "Princess of the Night"! Um 01:00 Uhr war dann Feierabend und wir trotteten zum Auto, um die Heimfahrt anzutreten. Kubbi hat Strawi und mich dann noch sicher nach Hause gebracht und so ging ein toller Tag mit geilen Gigs und netten Leute zu Ende.
Fazit: Tolle Location, tolle Bands, von denen keine einen schlechten Auftritt hatte, sympathisches Publikum, das doch schon deutlich gesetzter war als z.B. bei Amon Amarth vor zwei Wochen.
Nächstes Jahr gerne wieder, wenn das Line-up halbwegs ordentlich ist.
Einzige Wermutstropfen: Saxon haben "747" nicht gespielt, Grand Magus waren vorher schon abgesprungen (wegen Tour mit AA) und Iced Earth sind kurzfristig ausgefallen.
Aber die letzten beiden Schönheitsfehler können nächstes Jahr ja behoben werden!
Super Bericht, nur noch mal kurz zu Lost Society: Hab' mir den Auftritt ganz angeguckt und war schwer begeistert. Die vier Jungs hatten ordentlich Spaß an der Sache und haben tatsächlich zwei Circle-Pits in der Riff-Alm in Gang gebracht!