So, dann will ich auch mal.
Am Mittwoch waren wir bei Vintage Caravan. Ja, das muss man einfach so schreiben, weil ich zum Karten kaufen erst mal nachschauen musste, wer eigentlich Hauptband ist.
Der erzählenswerte Teil beginnt eigentlich schon auf dem Parkplatz. Während wir grad unser Auto absperren wollten, kam ein Kerl mit Kapuze ins Gesicht gezogen und einen Pappkarrton in der Hand auf uns zu und fragte, ob wir Interesse an einer australischen Band (Copia) hätten, für die er grad Promo macht. Sie seien symphonisch, mit Clean Gesang (warum er das so betonte, fand ich bei der Bandzusammenstellung etwas seltsam. Später kam mir dann, dass ja in der Halle noch Fear Factory spielte) und gesellschaftskritischen Texten. Wir könnten für dis CD zahlen, was wir für angemessen hielten. Für nen Zehner haben wir die Katze im Sack einfach mal mitgenommen.
Die Schlangen an der Garderobe waren unendlich lang (vermutlich, weil beide Veranstaltungen zur gleichen Zeit begannen). Glücklicherweise hatten wir aber alles schon im Auto gelassen. Von verschärfsten Sicherheitskontrollen hab ich nichts mitbekommen.
Gleich mal nen schönen Platz vorne am Rand gesucht. Zum Glück waren wir recht früh da, die erste Band begann nämlich schon 15 min zu früh. Das scheint langsam zur schlechten Gewohnheit im Backstage zu werden.
Als erste durften Honeymoon Disease ran, eine schwedische Rockband mit Frauenduo an Gitarre und Mikro, die grade ihr Album Debut rausgebracht haben. Ich hatte keine Vorstellung von denen und dementsprechend keinerlei Erwartungen. Deshalb haben mich die 4 auch völlig unvorbereitet umgehauen. Undheimlich sympatische Band mit jeder Menge Power und Spielfreude. Da musste direkt im Anschluss an den Gig der Merchstand geplündert werden. Haben direkt die LP mitgenommen und gleich noch signieren lassen.
Dann schnell wieder nach vorne zum persönlichen Hauptact des Abends. Die 3 isländischen Jungs haben uns auch wieder wie gewohnt völlig in ihren Bann gezogen. Haben von der ersten bis zur letzten Sekunde gefeiert und ordentlich die Rübe angeschaubt.
Die Band hats einfach drauf.
Das Publikum wollte sie nach dem letzten Lied gar nicht gehen lassen. Minutenlang wurden Zugaben gefordert und in diesen Sprechchören ging die Ansage der nächsten Band durch Oskar vollkommen unter. Leider durften sie aber nicht nochmal ran, obwohl Avatarium es nicht eilig hatten, aufzutreten. Zumindest stand die Bühne nach dem flotten Umbau noch gute 10 Min leer. Da wären locker noch 2 Lieder von den Isländern drin gewesen. Nach einer kurten Frischluftpause, in der wir die neu erstandene Lp gleuch zum Auto gebracht haben, sind wir nochmal rein. Daa Publikum hat in dieser Zeit deutlich geweschselt. Einige waren bereits weg, dafür aber einige jetzt erst gekommen.
Am Merchstand haben wir uns dann noch unsere LP von ihnen signieren lassen und ein wenig mit ihnen geplaudert. Bei beiden Bands war es auch einfach schön zu sehen, wie sehr sie sich über jeden Konzertbesucher freuen, der sich für sie interessiert. Das Bandbild auf der LP eines Kumpels haben sie mit Edding noch an die aktuellen Verhältnisse angepasst (und dich Bärte gemalt).
Während wir noch am Merch standen, fing dann auch Avatarium an. Ich hatte mich auf die Schweden gefreut. Aber nach Vintage Caravan konnte deren deutlich langsamere Musik und deren Autritt irgendwie nicht mehr zünden. Der Auftritt der Sängerin war irgendwie genauso seltsam wie ihr Kostüm. Entweder war sie mit einem Pseudo-Ausdruckstanz beschäftigt oder sie sah aus, als würde sie die Götter anrufen. Nach 3 oder 4 Liedern und einem Kompliment für meine Kutte beschlossen wir, auch die 2. LP ins Auto zu bringen. Dort angekommen, fehlte die Motivation, nochmal in die Halle zurück zu kehren.
Also gings zu den Klängen des Blindkaufs dieses Abends ( der gar nicht schlecht war) zurück nach Hause.
Fazit des Abends: geniales Konzert, auch wenn die Schlussband leider nicht mehr zünden konnte. Glücklich und fertig ging es an diesem Abend ins Bett.