26.12., Matrix Bochum: Artillery, Sabbath Judas Sabbath, Warrant (Düsseldorf, nicht L.A.!) und Final Depravity.
Final Depravity: Ganz mieser Sound, viele Breaks und nach den Griffen der Gitarristen zu urteilen, recht komplexes Riffing. Was man in dem Soundbrei erahnen konnte, klang nach amtlichem, thrashlastigem Death Metal. Der Sänger/Leadgitarrist sollte aber künftig seinen Mikroständer höher stellen, sonst hat er irgendwann Rücken.
Warrant: Großartig! Viel Selbstironie, viel Spaß auf und vor der Bühne und von den Publikumsreaktionen her der eigentliche Headliner.
Nebenbei: Wenn man jeden Song mitgröhlen kann, stellt man mit 25 Jahren Abstand fest, was für bescheuerte Texte Metalbands in den 80ern geschrieben haben. "Nuns have no fun, they are always on the run", ganz große Lyrik!!!
Sabbath Judas Sabbath: James Rivera von Helstar mit Judas Priest- und Black Sabbath (mit Dio)-Covern, begleitet von einer Bande sehr junger Slowenen namens
Metalsteel. Die Coverversionen waren gut gespielt (Respekt an die Bengels und die Schlagzeug-Bengeline
), aber gesanglich fehlte irgendwie das Flair der Vorbilder. Highlight war für mich deshalb ein von Rivera gesungener Song seiner Begleitband namens "The Lonely Man's Revenge". Wer auf schönen, altmodischen Metal mit guten Melodien, aber ohne Kitsch steht, sollte sich die Slowenen mal zu Gemüte führen.
Artillery: Der neue Sänger sieht aus wie ne Nu Metal- oder Hip Hop-Wurst, der Basser erinnert mich mit seinem
grauen Kurzhaar-Stufenschnitt an meinen früheren Lateinlehrer, aber sie machen Thrash Metal vom Feinsten. Schade nur, dass während des Auftritts schon der Discobetrieb in den oberen Etagen (auch in der Metaldisco...) lief, so dass sie nur noch recht wenige Zuschauer hatten.
Dafür enterten zum Ende hin einige, ähm,
leicht angetrunkene Menschen die Bühne, was die Band aber sehr entspannt nahm.
Insgesamt ein geiler Abend für wenig Geld!!!