So. ich will auch mal meinen Senf dazugeben. In einem möglichst sachlichen Kontext eine PRO und CONTRA Argumentation durchführen und wenn es mir gelingt, Alternativen aufzeigen.
Beginnen wir mit dem PRO. Zunächst einmal finde ich es gut, dass das gesamte W:O:A Team die Köpfe rauchen lässt und sich Gedanken macht. Der Branche geht es beschissen und von Regierungsseite scheint sie vergessen worden zu sein. Ich will keine große Kritik an irgendwelchen Maßnahmen oder (nicht gegebenen) Zuschüssen äußern. Aber ich frage mich wirklich, wie es überhaupt soweit kommen konnte.
Des Weiteres mag ich die Idee, am Mittwoch das Angebot zu erweitern, denn das Zelt war in den vergangenen Jahren so voll, dass ich 2017 und 18 nicht mehr rein kam und 2019 als Konsequenz mir im A:S:C bei der Bierverkostung ordentlich einen reingelümmelt habe, um mich dann selig am Campground in den Schlaf zu trinken. Ergo - es war Bedarf für ein "Mehr" an Angebot.
Und ebenfalls PRO ist eine Diskussion, die bisher fair geführt wird.
CONTRA: Diejenigen, die sich um ihr "All-In" betrogen fühlen haben - teilweise - recht. Ja, es steht auf dem 2021er Ticket. Allerdings auch "3! DAYS ALL IN" nicht, 4, 5 oder 6. Viele Wacken Gänger verwechseln offenbar nach wie vor, dass das Festival 3 Tage geht und nicht am Montag um 8:00 Uhr startet. Dies ist ein Zugeständnis an die Fans seitens der Veranstalter, der umliegenden Dörfer und Einwohner. Und wer erst am Mittwoch anreist, zahlt solidarisch der früher obligatorischen Frühanreisebeitrag mit.
Der Zugang zum zusätzlichen Angebot ist unglücklich. Das Argument "sieh es als zusätzliches Angebot zwei Dörfer weiter" (ich habe wenig Lust es zu verlinken, entschuldigt) ist nicht passend. Denn es findet eben nicht zwei Dörfer weiter statt. Sondern auf dem Holy Ground. Den jeder sehen kann. Sofern es jetzt nicht verhängt wird. Und somit haben wir die hier schon so oft genannte "Zwei-Klassen-Gesellschaft". Die kann doch keiner wirklich wollen? Zumindest nicht in dem Ausmaß. VIP Area, Moshtel, Flusshotel usw... . wir werden alle mal älter und bequemer. Aber das ist nach wie vor ein kleiner Teil. Der Großteil "lebt" die Wackenzeit auch dem Campground. Kann überall hin und sich mit allen über die gleichen Dinge unterhalten. Und genau das macht ihr damit kaputt. "Hey, war gestern beim Lindemann. War ein geiles Konzert. Wie? Du warst nicht da? Ach so, kein Geld.."
Alternativen?
Was muss bleiben? Eine zusätzliche Einnahme. Denn, euer Festival braucht Geld. Andere auch, aber die besuche ich ja nicht alle. Mal gesetzt, ihr verkauft davon 20000 Tickets. Um die gleichen Einnahmen zu generieren, bräuchte man also ca. 1,34 Mio. Macht etwas weniger als 17 Euro pro Person bei 80.000 Ticketkäufern. Ein machbarer Betrag. Und soll ich Euch was sagen? Wenn ihr zu einer Spendensammlung aufgerufen hättet - vollkommen ohne zusätzliches Programm am Mittwoch - und sagt:" Leute. Wir brauchen Hilfe." Ich würde spenden. Ich will kein Weihnachtsgeschenk oder ähnliches. Ich kann mir das Angebot auch leisten. Aber ich will gar nicht. Ich mag den Gedanken, dass wir auf dem W:O:A alle gleich sind (Moshtel u.a. mal ausgeklammert).
In Hamburg haben sich die Rockläden ein T-Shirt machen lassen. We Support Hamburg Rock City. Wäre auch ne Alternative gewesen.
Oder letztlich - macht euren Zusatztag. Nehmt den anvisierten Preis. Aber verkauft uns nicht für dumm. "...ihr habt es euch so lange gewünscht..." Wer hat sich ein Bezahl-Add-On gewünscht? Ich wars jedenfalls nicht. Die Geschichte mit den limitierten Tickets. Warum? Das Infield bietet genug Platz, also lasst diesen Kram. "Fettes Bonusprogramm" - was nicht zur gänze geklärt ist. Wir alle kaufen seit Jahren unsere Tickets OHNE zu wissen was kommt. Aber bei den vielen Bands ist auch für jeden etwas dabei. Aber eine von vier Band nicht nennen? Wenn man nicht kann, ok. Aber dann lieber warten. Ihr braucht sofort Geld? Dann bittet uns die Tickets zu kaufen, auch ohne besondere Versprechungen.
Fazit: Ich kann euch verstehen. Aber ich finde die Umsetzung nicht perfekt.