Ich geh ja auch nicht davon aus, dass es jedem gut geht, wie hoffentlich deutlich geworden ist. Ich hab bestimmt 3-5 Mal geschrieben, dass wir hier Misstände haben.
Ich finde es nur wie gesagt interessant mal die andere Seite zu hören. Es ist ja nun mal so, dass sich die gesellschaftliche Schicht sehr früh aufspaltet.
Wer in Deutschland einen akademischen Bildungsweg durch hat, der hat schlichtweg kaum mehr Kontakt zu Leuten, die einen Hauptschulabschluß gemacht haben und eine Lehre zum Frisör machen. Das ist nun mal Realität, die sich aus den Lebenswegen ergibt. Berührungspunkte gibt es dann bestenfalls über Vereine und Hobbies und auch da selektiert sich das dann auch wieder stark.
Ich kenne nur 2 Leute ohne Abitur, sehr nette Menschen, die sich auch mühselig in einen sicheren Job zu bescheidenen Konditionen reinhieven mussten. Aber gemeckert hat man da nicht und da war vor allem kein Asylant schuld daran, was ich sehr vorbildlich finde.
Das ist wohl ein Unterschied zu einigen Pegida-Leuten und der Suche nach dem Sündenbock. Hatte ja auch Metallkopp erwähnt bezugnehmend auf die Zeit in der er Sozialleitungen empfangen hatte.
Vermutlich ist auch genau diese Kontaktlosigkeit das Problem für Politiker. Die höheren Politiker leben nämlich noch mal ein paar Etagen über denen gewöhnlicher, gut gebildeter Angestellter.
Natürlich bin ich froh darüber, dass es mir gut geht. Aber ich sehe in meinem Freundeskreis halt auch Leute, die - trotzt hoher Bildung -
weniger haben als Hartz IV Empfänger und TROTZDEM menschenwürdig leben können. DAS find ich halt seltsam.
Ich streite nicht ab, dass es einigen sehr schlecht geht. Insbesondere alleinerziehende Frauen mit Kindern haben es sicher sehr schwer und das ist auch ein großer gesellschaftlicher Misstand. Aber diesen Misstand löst man meiner Ansicht nach nicht indem man einfach den Leuten mit der Gießkanne mehr Geld gibt. Da kommen viele Probleme zusammen, die man angehen muss.
Das schlimme ist doch, dass laufend unter den Teppich gekehrt wird, dass es diese Probleme gibt. Schließlich geht es ja Deutschland im internationalen Vergleich im Schnitt ja gut. Aber eben nur im Schnitt. Wir haben Leute in Deutschland, die Leben weit unter dem Niveau von Kroatien und Serbien, was ich dieses Jahr bewundern durfte.
Die Frage ist doch was macht man mit denen, denen es nicht gut genug geht?
Woran liegt das? Wirklich immer am Staat? Wie weit muss sich der Staat kümmern und ab wann kann man Eigeninitiative erwarten? Kann man alle über einen Kamm scheren (betrifft auch Rente ini verschiedneen Berufen) und welchen Anspruch kann man erwarten?
Dass es zunehmend Suppenküchen gibt ist schonein Indikator dafür, dass der Staat sich zu viel zurückgezogen hat. Es läuft am Ende immer auchaufdie Frage hinaus in welcher Gesellschaft man eigentlich leben wolle. Wir nur halt gern umgangen, weil die Diskussion nicht für nötig befunden wird.