Veranstalter und Behörden haben Notfallpläne - bleiben sonst aber gelassen.
Die immer näher rückende Schweinegrippe beschäftigt auch Behörden und Veranstalter rund um das nächste Woche stattfindende Wacken Open Air. Hier werden 70.000 Besucher aus aller Welt erwartet. Hinzu kommen tausende Mitarbeiter von Dienstleistern.
"Es hat im Vorfeld sehr große und lange Besprechungen gegeben", sagt die für das Kreisgesundheitsamt zuständige Dezernentin Susanne Clorius. "Wenn es akute Fälle gibt, stehen wir Gewehr bei Fuß", fügt sie hinzu. So sei Vorsorge getroffen, dass in der örtlichen Schule eine Isolierstation eingerichtet werden kann. Hier sollen Patienten mit entsprechenden Diagnosen für fünf Tage untergebracht werden. Betten und Verpflegung würden ebenfalls kurzfristig organisiert.
Im Prinzip, so Clorius, laufe es notfalls ab wie in einem Katastrophenfall. Und dafür seien alle Maßnahmen eingeleitet worden. Verworfen wurden hingegen zusätzliche Waschmöglichkeiten auf dem weitläufigen Festivalgelände. "Das wäre unverhältnismäßig gewesen." Außerdem müsse von jedem Besucher auch ein gewisses Maß an Eigenverantwortung erwartet werden. Zwar, so Clorius weiter, könne ein Restrisiko niemals ausgeschlossen werden. Ansonsten rät sie aber dazu, "den Ball flach zu halten". "Die große Welle kommt noch früh genug", warnt die Sprecherin vor Angst- oder gar Panikmache. Auch seien die Maßnahmen rund um Wacken Open Air mit dem Robert-Koch-Institut abgestimmt worden.
Besucher sollten sich verhalten wie immer
Gelassen bleibt auch Veranstalter Holger Hübner. Die Besucher, so empfiehlt er, sollten sich einfach verhalten wie immer. Auch würden alle, die mit dem Flugzeug anreisen, ja schon am Flughafen durchgecheckt. Ansonsten seien alle Mitarbeiter für das Thema sensibilisiert worden und entsprechend informiert. Außerdem gebe es tägliche Abstimmungen mit Gesundheitsamt, ärztlichem Notdienst sowie Kliniken in Itzehoe und Heide. Hübner: "Und es stehen ausreichend Medikamente zur Verfügung."
Umfassende Informationen werden auch auf dem Festivalgelände selbst bereitgehalten. Sie richtet das Deutsche Rote Kreuz ein spezielles Informationszelt ein, wo man sich mündlich und schriftlich Tipps und Informationen holenkann, aber auch alle Fragen rund um die Schweinegrippe beantwortet werden. "Der Stand wird sachkundig besetzt sein", sagt Susanne Clorius. Sie weist abschließend daraufhin, dass es bei der Krankheit zwar eine große Ansteckungsgefahr gebe, der Krankheitsverlauf bislang aber eher glimpflich sei.