Nachdem ich viel Gutes drüber gehört hab habe ich mir mal Celeste für die Switch zugelegt.
Ein 2D-Jump'n'Run über eine junge Frau, die einen Berg, Celeste Mountain, besteigen will, es dabei aber nicht nur mit den Gefahren des Aufstiegs zu tun bekommt, sondern vor allem mit sich selbst zu kämpfen hat.
Die Story fügt sich dabei wie selbstverständlich in das Spielgeschehen ein, das für sich schon großartig ist.
Die simple Steuerung (neben der Richtungssteuerung per Stick drei Knöpfe: springen, an Wänden festhalten zum Klettern, die Spielfigur in eine gewählte Richtung vorpreschen lassen - auch in der Luft möglich) lässt kaum erahnen, wie nuanciert das ganze werden kann, wenn man eine Sequenz aus Sprüngen und "dashes" (gibt's da ein gutes deutsches Wort für?) - von denen in der Regel immer nur einer möglich ist, bis man wieder auf dem Boden ist oder eine neue Aufladung einsammelt - immer wieder versuchen muss, bis man sie einmal durchblickt hat und die mit fortschreitendem Spielverlauf immer weniger verzeihende Choreographie perfektioniert hat.
Bei jedem Tod, welcher sich am Ende des Kapitels im Zähler wiederfindet, weiß man genau, was man verkehrt gemacht hat, es fühlt sich nie unfair an, was es auch so motivierend macht, es immer und immer wieder zu versuchen.
Die Hauptstory, acht Kapitel, habe ich bald durch, dann gibt es zum einen einen umfangreichen kostenlosen DLC, zum anderen auch im Hauptspiel noch viel zu tun:
Im Spiel sind überall Erdbeeren verteilt, die teils in eigenen Räumen hinter einer fordernden Sprungsequenz liegen, teils in den Räumen sind, die man ohnehin durchquert, man dort aber einen Weg finden muss, an sie zu kommen, teilweise in Situationen, in denen das normale Durchkommen schon an einer Sequenz mit knappem Timing hängt.
Zudem kann man Kassetten, "B-Seiten" finden, die eine schwierigere Version des jeweiligen Levels freischalten.
Bisher auf jeden Fall ein großartiges Spiel, in dem ich mit Sicherheit noch einige Stunden verbringen werde. Selten hat mich ein Spiel so gefesselt, und mich trotz zahlreichen Scheiterns (Deathcounter pro Kapitel nähert sich den 200 - in einem Review schrieb einer zu einer B-Seite, er hätte es in drei Stunden bis er durch war auf 1400 Tode gebracht) derart motiviert, es weiter zu versuchen, und selten hat sich ein Erfolg dann so belohnend und verdient angefühlt.