Okay, hier ist eine Menge passiert. Deswegen gehe ich mal auf einige Punkte ein, ohne direkt einzelne zu zitieren:
Zur Einordnung: Die Person ist tatsächlich nicht-binär. Ich dachte nicht, dass das relevant ist, aber es ist als Erklärung vielleicht doch interessant. Dementsprechend gab es in dem Sinne, sowohl bei den Secus, als auch bei den Duschen, gar keine Lösung.
Der Person war es prinzipiell egal, von wem sie kontrolliert wurde. Aber es war jedes Mal psychische Arbeit und ein Trigger von Dysphorie, wenn scheinbar die Secu eine (mal so, mal so) sehr entschlossene binäre Zuordnung vorgenommen hat. Es ging so weit, dass wir unsere Wege genau planten und auch Konzerte auf der Wasteland Stage ausfallen lassen haben, um die Zahl der Secu Durchgänge zu reduzieren.
Bei der Dusche wurde die männliche Seite gewählt: Einerseits, weil da ich als Vertrauensperson dabei sein konnte und andererseits, weil das Schutzbedürfnis der Frauen über das eigene gestellt wurde.
Zu den Secus. Eine dritte Schlange wäre definit gut. Aber auch davon ab, unterstütze ich das Prinzip, dass jede:r Besucher:in selbst entscheiden kann, wer abtasten soll. Ich sehe das so wie Vorredner:innen, dass es Notfalls zum Job der Secus dazu gehört. Das bedeutet natürlich nicht, dass die Secu ekelhafte Kommentare oder Handlungen über sich ergehen lassen mmuss. Es gibt da eine einfache, wie harte Lösung: Passiert das, wird der Chip gescannt, Anzeige erstattet und eine Verwarnung hinterlegt. Passiert es noch einmal, wird die Person von Festival ausgeschlossen. Denn solche Personen sind dann höchstwahrscheinlich nicht nur bei den Secus so drauf.
Zu den Duschen: Es gibt da meiner Meinung nach zwei Lösungen, die auch zusammen funktionieren würden:
1. Wie eingangs erwähnt, die übliche Binär-Konversion Variante. Statt M/W Aufteilung, FINTA*/Unisex. Es werden nur neue Schilder benötigt. (Als alleinige Lösung mit Gruppenduschen eher mittelmäßig, aber besser als jetzt)
2. Wie bei den Klos: Getrennte Unisex Kabinen
(Woher die Toilettendiskussion kam, verstehe ich nicht, da diese ja Unisex sind)
Zur Seelsorge: Wie schon von Vorredner:innen eingeordnet: Es ist keine Frage der Toleranz, dass sich einige Menschen Vertretern der Kirche, insbesondere in so einer Notlage, nicht anvertrauen können und somit keine Hilfe dort gefunden werden kann. Und ich bezweifle, dass es aufwendig wäre (sowohl zeitlich als auch finanziell), andere Organisationen zu finden, die diese Seelsorge übernehmen/ergänzen würden.
